Ich hatte vorgestern das Vergnügen, an Achim Stahls Signatur
"Immer wenn Du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her!" denken.
Rückblick:
Wir schreiben die Herbst und Wintersaison 2010, es ist hohe Hechtzeit.
Immer wenn die Zeit es zuließ, habe ich in den letzten Wochen meine Hechtspots an meinem
Hausgewässer, der Leine, angeklappert. Die für mich erreichbaren Stillgewässer sind längst auch zugefroren.
In den letzten Jahren war der späte Teil der Saison (bei mir im Verein ist ab 01.01. Schonzeit) oft recht gut gelaufen mit
der Fliege auf Hecht. Dieses Jahr gab es sehr wenig Fisch, dafür um so mehr geopferte Streamer :c .
Letztlich gab es für mich in den letzten Wochen einen kleinen um 50cm der kurz Luft schnupperte sowie 2 verlorene,
die ich vorher sehen konnte und beide wohl so um die 80er Marke gelegen haben dürften.
Die letzten beiden Jahre hatte es aber jeweils am 27.12. einen guten Hecht für mich gegeben, so musste ich
der Serie folgend diesem Datum also auch 2010 wieder eine Chance geben 8).
Gegen Mittag wurde also der 9er Flugstecken montiert, und eine meine Lieblingsstellen,
leider mit reichlich Hängerpotenzial, angefischt.
Ich hatte mir 3 Stahlvorfächer gebaut und noch 1 Titanvorfach dabei, welche ich aus Konstengründe wegen der
Hänger in der Leine dort nicht so viel fische. Jedenfalls reichlich Vorrat für einen normalen 2 bis 3 Stunden Angrifff.
Heute war der genannte Spot allerdings sehr hungrig und entnahme gleich 2 der Stahlvorfächer, mitsamt Fliegen versteht sich
Da sich auch kein Hecht zeigte, habe ich mich bedient in mein Auto gesetzt und die Strecke gewechselt,
langsam mit meinen Hechtfähigkeiten und meine Hausfluß wegen seines Hechtbestandes hadernd.
Nächster Spot: Eine Brücke in der Stadt. In den letzten Jahres immer wieder für den ein
oder anderen Hecht gut, dieses Jahr nicht ein Kontakt. Bei keinem Wasserstand
Bei der Neumontage riss mir dann auch prombt mein letztes, schon gebrauchtes Stahlvorfach,
so dass es das Titanvorfach tun musste.
Nach einigen Minuten fischens an dieser Stelle erntete ich (natürlich
riss dieses Mal das Raubfisch vorfach am Karabiner vorne, so dass mir der Rest vom Vorfach noch zurückblieb.
Ich glaube, jeder kennt diese Gedanken an solchen Tage: Aufgeben
dem ich noch eingeladen war
Nein, es war der 27.12.
Also final für eine Fliege entschieden, ein beschwerter Pikeflash, und direkt an das Titanvorfach
geknotet, lang genug war es ja noch. Reisstest
Vorne an den S3 Schußkopf noch einen 4' Gib-alles-Sink-PL angschlauft, weil mir der Sinker in dem erhöhten Wasser noch
zu hoch im Wasser lag und den Spot zu Ende gefischt. Nichts.
Weiter zu einer Bucht, die dieses Jahr noch gar keinen Hecht hergegeben hatte, Teepause, und los.
5 oder 6 Würfe, und endlich dieser ersehnte, erlösende Ruck. RUUUMMMS
Und er nimmt schnittig Schnur von der 9er
Als das erste Mal die Silhouette zu erahnen war die Gewissheit: Ein Großer :l:
Als ich ihn nach der nächsten Flucht wieder heranbrachte, sah ich leider schon reichlich
Blut aus dem Kiemendeckel kommen. Es schien also keine Releasen möglich zu sein, aber der Drill war ja noch nicht gewonnen.
Es ging im Nahbereich noch ein paar Mal kräftig hin und her, bis ich den Fisch dann schließlich stranden konnte.
Viele Gefühle schoßen in mir umher: Freude über diesen Superhecht und die traurige Gewissheit,
dass ich ob der stark blutenden Kiemen entnehmen musste.
Die nakten Daten 113cm und 10,55 kg. Persönlicher Rekord :l: .

Die Fliege war übrigens original der lila-silber Pikeflash aus Lametta, den ich in Malente gebunden habe:

Die Hechtsaison ist damit natürlich für mich mehr als versöhnlich geendet, evtl. werde ich Silvester mittags noch
einmal kurz losziehen Aber es ist wie beim Fußball: Der Druck ist völlig weg
Was mich noch nadenklich stimmt und ich gerne hier diskutieren würde:
Beim notgedrungenen filetieren quoll mir entgegen meiner Befürchtungen keinerlei Rogen entgegen, daher hier mal
ein unästhetisches Bild der Bachhöhle:

Was ist da los
haben jetzt schon...
Wenn da einer eine Idee hat, nur raus damit. Stimmt mich im Nachhinein natürlich etwas fröhlicher, dass ich offenbar
kein laichschweres Mädchen töten musste. Wahrscheinlich wäre sie dann bei der Länge auch noch etwas schwerer gewesen...
Es grüßt euch:
Ingo
PS: Bin am 27.12.2011 beim Fischen





Gruß Sven

