...so erging es mir auch im letzten Sommer, dem Sommer in dem ich desöfteren die Stunden in der Ostsee vermisst habe, aber in dem ich zu einer alten Liebe zurückgefunden habe...der Bachfischerei.
Sicher, ich hatte nach der eher groben Küstenfischerei nun einiges an Lehrgeld zu zahlen, meist in Form abgerissener Fliegen und Vorfächer,aber ich genoss auch so die ein oder andere Stunde im Fluss.
Mein neues Revier liegt vor den Toren von Bonn und beherbergt so manche schöne Überraschung.
Ich bin Anfang des Jahres in den FSV Bröltal eingetreten und besitze nun Fischereirecht auf ca. 50km was ich natürlich nur zu einem winzigsten Teil bisher erkundet habe. Der Verein hat im Gegensatz zu manch anderen Vereinen hier ein schlüssiges Besatzkonzept mit eigener Nachzucht der heimischen Bachforellenbestände in Setzlinggröße und ist als Pilotprojekt und Stdienbach des Sieglachsprogramms deklariert.

Besonders schön ist die Wildheit des Wassers mit tiefen Gumpen und umgestürzten Bäumen. Zumindest in weiten Bereichen ist der Fluß nahezu ungezähmt und fliesst als Wald-und Wiesenbach Richtung Sieg und mit ihr in den Rhein

Hübsche Fische gibts hier im Übrigen auch, leider hab ich nur sehr wenig geknippst, da meist alleine im Wasser.

Hier noch ein paar Eindrücke



Ach ja ... was die Lachse angeht. Die gibts hier zwar auch, aber sie sind genau wie Meerforellen ganzjährig geschont. Und neuerdings wird auch an der Sieg endlich streng kontrolliert.
Vor zwei Wochen hab ich nochmal das berühmte Wehr samt Fischtreppe in Augenschein genommen. Trotz Niedrigwasser konnte ich einen Lachs springen sehen. Es steckt natürlich ne Menge Energie dahinter, das alles wieder möglich zu machen. Gerade im Herbst müssen Rechen des fischpasses zweimal täglich gesäubert werden. Und das auch bei Eisgang.
Zumindest scheint es sich zu lohnen, dieses Jahr sind schon über 500 Lachse in der Fangstation gezählt worden, ca. 1000 sind es jedes Jahr und somit mehr als in den anderen Lachsprojekten Deutschlands zusammen.

Den Tagesrekord gab es diese Jahr übrigens Ende September nach heftigem Regen mit 45 aufsteigenden Lachsen. Der Rekordfisch war letztes Jahr immerhin 114cm mit noch 13 kg, und das nach ca. 600km Aufstieg im Fluss und von Grönland ca. 4000km Anreise....einfach faszinierend.

Im Durchschnitt sind die lachse allerdings wie hier auf den fotos zwischen 70 und 90 cm groß.

Wollen wir hoffen dass alles noch besser wird, ich versuch die nächste Woche nochmal ein paar Fotos zu schiessen...
TL
Cojote








