Mefo-Angeln im Winter

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Holstein1912
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Mefo-Angeln im Winter

Beitrag von Holstein1912 »

Moin

Ich gehöre in Sachen Mefo-fischen eher noch zu den Grünschnäbeln. Das Mefo-Fieber hat mir vor etwa 2 Jahren gepackt. Ich konnte auch schon einige Fische landen (beim Spinnfischen). Jedoch habe ich letzten Winter aufgrund mangelnder Ausrüstung (hatte noch keine Neoprenwathose) noch nicht geangelt.
Nun ja, diesen Winter war ich nun schon einige male bei Schne und Frost unterwegs. Bisher jedoch leider immer ohne Fisch und ohne Biss!
Daher meine Frage:
Was sollte man in Winter besonders beachten? Was sollte man bei der Köderwahl in der "kalten" Jahreszeit gegenüber der "wärmeren" Zeit im Herbst und Frühjahr verändern? Eher kleinere/größere Köder? oder sollte man hinsichtlich der Köderfarbe etwas verändern?hellere/dunklere Farben? :q: Eventuell hat ja einer der erfahreneren Angler einen kleinen Tip für mich!

vielen Dank soweit!
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ostseelicht
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Beitrag von ostseelicht »

Hm, bin zwar auch eher Anfänger, aber letztlich ist folgendes:
Grundsätzlich bleiben ja nur die Grönländer und die Überspringer in der See, der Rest ist ja schließlich zum Laichen unterwegs in den Flüssen, so dass entsprechend weniger Fische da sind. Grönländer sind meistens in Trupps unterwegs, die Überspringer i.d.R. eher Einzelgänger.
Zudem hängts auch ziemlich mit den Wassertemperaturen zusammen:
Schlecht ists halt unter 4°, da dann in den küstennahen Bereichen auch die Nahrungstiere sich eher ins wärmere (sprich 4 Grad und ev. mehr tiefere Wasser) verziehen, so dass die Fische dann auch folgen und im tieferen stehen.
Auch sind im Winter gute Plätze solche, die eher etwas salzärmer sind, im Sommer ists eher umgekehrt.
Auch sind kurze wärmere Wetterumschünge gut, da dann auch die Nahrungstiere wieder aktiver sind bzw. sich wieder mehr im näheren Bereich aufhalten.
Ich hab' zudem die Erfahrung gemacht, dass bei niedrigen Wasserständen (die gibts auch an der Ostsee von nem halben Meter und mehr) die Fische auch eher in den tieferen Rinnen bzw. weiter draussen stehen, kommen also nicht so dicht bzw. trauen sich nicht über die Sandbänke. Da halt u.U. eher an Strände gehen, die gleich tiefes Wasser haben oder an Strände, wo ev. die Strömung die Nahrung Richtung Ufer drückt (im Internet www.bsh.de und dann auf Strömung klicken).
Blinker würde ich auch eher nach Lichtverhältnissen aussuchen: Helle Tage -- helle Blinker, dunkle Tage eher dunkle Farben.
Auch gut sind Tage wo durch den Wind bedingt das Wasser etwas höher ist als normal, da dann auch mehr Nahrung aus dem Ufersaum freigespült wird.
Bei der Köderführung achte ich drauf, dass ich nicht ganz so schnell kurbel wie im Frühjahr oder Herbst, auch etwas häufiger den Spinn-Stop einlege, die Fische sind hält träger. Für die Tage im Winter habe ich auch paar 12-14 g Blinker und Wobbler in der Box.

Petri

werner
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H.v.d.3Larsen
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Beitrag von H.v.d.3Larsen »

Hi Holstein,

versuche es im Winter mit bunten auffälligen Köderfarben wie z.B. orange oder pink.

Suche bei kalten Tagen Gebiete in dem das Wasser relativ süß ist.

Gruß
Lars H.
Gruß
Lars H.

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Das Meer ist kein Forellenpuff, daher achte auf nachhaltige Fischerei!
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Kystefisker
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Beitrag von Kystefisker »

Suche bei kalten Tagen Gebiete in dem das Wasser relativ süß ist.
... und event. Süßwassereinläufe kein Schongebiet haben !!!

Windstille Buchten finde ich dann noch Interessant, sofern Eisfrei..... "kf"
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michael21
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Beitrag von michael21 »

moinsen

also das bei einläufen süßwasser mit im spiel ist, kann ich mir schon denken, aber wie kann man sonst noch plätze ausmachen die einen hohen süßwassergehalt haben.

bevor mir einer zuvor kommt, finger rein und abschmecken hab ich schon probiert :grin:
zu viel natur gibt gallensteine!

gruss & petri

michael
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MrZwickie
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Beitrag von MrZwickie »

Zu dem Thema Salzgehalt / Temperatur habe ich auch mal eine Frage: Wie schaut es beispielsweise mit der Kieler Förde zw. Schwentine und Friedrichsort aus? Generell scheint das Wasser in der Förde (siehe Messwerte IfM) ja im Moment kälter zu sein als auf der freien Ostsee; dafür sollte es - dank der Schwentine - aber auch ein bißchen weniger salzig sein. Ist es für die Fische nun angenehmer, kälteres Wasser, aber einen geringeren Salzugehalt zu haben, oder bevorzugen sie bei nur noch 3 Grad dann doch eher die freie Ostsee.

Hintergrund: Mir sagte kürzlich ein Angelkollege, der am Leuchtturm in Friedrichsort fischte, dass sich die Fische bei Wassertemperaturen unter 4 Grad aus der Förde verkrümeln würden. Seine Vermutung ging in Richtung "Panik vorm Zufrieren": Was denkt ihr?

Viele Grüße,

Florian
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ostseelicht
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Beitrag von ostseelicht »

Da ich ab und an auch mal so am Strand spazieren gehe (Hunde ausführen) gibts auch an wind- und wellenfreien Tagen bestimmte Stellen, die irgendwie 'unruhiger' aussehen, da kommen, wie mir ein Fischer mal erzählt hat, durchaus einige Quellen vom Grund nach oben.

Solche Stellen werden natürlich ziemlich 'geheimgehalten', aber bei aufmerksamen Beobachten fällt das doch auf (die Plätze gibts natürlich nicht wie Sand am Meer).

Gut in diesem Zusammenhang wäre auch, sich an Tagen mit starkem Süd- oder SW-Wind (also mehr als 6 Bft ++) sich ins Auto zu setzen und 'seine' Lieblingplätze anzuschauen. Durch den starken Wind haben wir an der Ostsee auch manchmal Wasserstände mit 60 cm und mehr (auch mal um 1 m) unter NN, auch da sieht man dann im ehemaligen Meeresgrund die Steine, Rinnen, flachen Sandbänke und natürlich auch Stellen, wo es aus dem Grund etwas sprudelt. Das sind natürlich dann wirklich HotSpots für die Fische. Ich nehm' dann auch immer meine Digicam mit, um die Uferbereiche zu fotografieren (da kann man sich nicht alles merken).
A und O ist ja auch, 'seine' Angelplätze kennenzulernen und gezielt abzufischen.

Petri

werner
michael21 hat geschrieben:moinsen

also das bei einläufen süßwasser mit im spiel ist, kann ich mir schon denken, aber wie kann man sonst noch plätze ausmachen die einen hohen süßwassergehalt haben.

bevor mir einer zuvor kommt, finger rein und abschmecken hab ich schon probiert :grin:
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin, zu dem Thema (Temperatur etc.) hatten wir früher mal einige Diskussionen unter Ozeanographie -- da findet ihr vielleicht einige Antworten (oder weitere Fragen)


Bei der momentanen Abkühlrate wird es noch etwa 1 Woche Dauern, bevor die Wasser-Temperatur auf unter 2°C gefallen ist, und dann ist erstmal Saure Gurken Zeit.
Also geht schnell nochmal los und nehmt eine raus.


TL, Jürgen
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
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mefoman
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Beitrag von mefoman »

sicher wird das fischen unter der 2 gradmarke schwieriger aber es sind nicht immer die kleinsten, die an den haken gehen.
als köder würde langsam laufende rot/schwarze oder schockfarbene snaps empfehlen.
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MrZwickie
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Beitrag von MrZwickie »

mefoman hat geschrieben:als köder würde langsam laufende rot/schwarze oder schockfarbene snaps empfehlen.
Danke für den Tipp!

Was wäre denn das Pondon zu dem Snaps am Ende einer Fliegenschnur? Soweit man selbige durch die vereisten Ringe bekommt, versteht sich... :D
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ostseelicht
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Beitrag von ostseelicht »

Fliegen in 'Reizfarben', wie z.B. die Juletrae (auch als GTI-Version), weiße Shrimp (Paddegriesen), weiße Wooly-Bugger oder Polar Magnus.
Auch immer bischen Glitzer bei, kann nicht schaden.

werner
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Toby
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Beitrag von Toby »

Moin zusammen, ich war diese Woche bis jetzt 3 mal von 11-13 Uhr mit der Fliege unterwegs (2xAußen 1x Innenförde). Das Ergebnis war das ich nichts gesehen und kein Kontakt hatte. Am Montag hatte ich einen Mitstreiter der am letzten Samstag eine 50er an der Außenförde gelandet hat. Also sind die begehrten Silberlinge noch in Wurfweite anzutreffen.
Gruß
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Reverend Mefo
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Beitrag von Reverend Mefo »

Yup, aber es scheint extrem schwierig zu werden. In der Förde wid fleissig an der 2 Grad Marke gekratzt. Fürs Wochenenende ist wohl Essig...
Kann ich nicht beurteilen.
Müsste ich nackt sehen.
Holstein1912
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Beitrag von Holstein1912 »

Vielen dank schon ma für die vielen Antworten

Eine Frage nochmal @ Kystefisker : Zählst du zu Süßwassereinläufen auch kleinere Rinnsaale? Von denen habe ich einige an meinen bevorzugten Angelstellen im Kopf...Oder meinst du ich soll mich auf die Suche nach Bächen usw. machen die in das Meer münden?

Besten Dank
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

piscator hat geschrieben:bevor die Wasser-Temperatur auf unter 2°C gefallen ist, und dann ist erstmal Saure Gurken Zeit.
TL, Jürgen
Jürgen :wink: !

Genau dann ist es Zeit für die EINE, welche das Jahr raus reißt!
Und gar nicht so selten kommt sie genau in dieser harten Zeit.

Ich gebe gerne zu, meine Finger sind nicht mehr so gut durchblutet wie noch vor 5 Jahren :roll: .
Egal, solange die Ostsee nicht zugefroren ist, kann man prima die schneebedeckte Küste genießen und als Alibi manch Forelle verführen.

Lieben Gruß
Bernd

@Holstein:
Fische so wie sonst auch. Wähle Plätze mit möglichst wenig Salzgehalt = je südlicher, desto besser. Fjorde und Buchten mit Einläufen helfen da auch.
Konzentriere Dich auf die Zeit von 11 Uhr bis 14 Uhr.
Gruß
Bernd
www.first-cast.de
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