
Sebi, ganz einfach, um eine solche Fliege auch richtig zu testen, muss sie einige Dinge und Anforderungen erfüllen, bevor sie ein Plätzchen in meiner Box bekommtSebi hat geschrieben:Wofür braucht man drei Ruten
Bei den Sandaalen war besonderer Augenmerk auf die Tandemkonstruktion und derer Problematik mit dem Vertüddeln und überhaupt der Wurffreudigkeit.
Daher hatte Rute 1 ein schwimmendes Bass Taper, damit machte ich Wurfversuche mit und ohne intermediate Polyleader. Rute 2 hatte ein schwereres Schusskopfsystem und setzte die Fliege noch etwas mehr unter Druck. Zudem wechselte ich danach auf einen I-SK, um die unterschiedlichen Beschwerungen und deren Schwimmeigenschaften zu probieren.
Rute Nummer 3 sollte Erkenntnisse bringen zur Dauerhaftigkeit des Musters, da der Körper ja nur aus einem Mylarschlauch besteht und dieses Material nicht mit Kleber versehen werden darf, um das Spiel im Wasser nicht zu beeinflussen. Also nahm ich einen 40 Gramm Sbirulino und feuerte den Sandaal so richtig mit Schmackes, doch er hielt.
Die Beschwerungen der Sandaale sollten die Fliege einmal Jiggen lassen für reizvolle Führung, hat funktioniert, die zweite sollte waagerecht im Wasser stehen und bei bewegterem Wasser an der Intermediate nur gerade schwimmend die Silhuette präsentieren und die dritte Beschwerung sollte für ein ganz gemächliches gerades Absinken bei sehr ruhigem Wasser sein, hat auch geklappt, obwohl noch ein paar Dinge verfeinert werden.
Verheddert hat sich nur ein einziges Mal ein Sandaal (beim Sbirulino-Extremwurf in den Seitenwind), allerdings saß der hintere Haken dann so im Mylarschlauch, dass ein Loch entstand, aber diese Fliege immer noch lief.
Daher die drei Ruten, sonst muss man immer umbauen 8) (ich weiß, das ich darin verrückt bin)
Nein nein Vossi, ich mach´ ja schonVossi hat geschrieben:ach ja Mirko......
entweder 'ne anständige Bindeanleitung (oder besser Bastelanleitung) für die hübschen "Fischlies", oder beim Herbsttreffen eine ganz üble Fiesigkeit von mir![]()
Also zwei Haken als Tandem binden, ich verwende dafür Dyneema. Dazu gleich, weil ich ja auch darin leicht bekloppt bin, folgender Hinweis: dieser Mylarschlauch in der Farbe Pearl nimmt gerne eine Färbung an, welche das untere Material gibt.
Heißt, nimmt man dunkle (grüne, braune) Dyneema als Hakenverbindung, bekommt der Sandaal eine zusätzliche grünliche Farbe im Wasser, sieht sehr nett aus. Nimmt man weiße Dyneema, bleibt die Pearlfarbe erhalten.
Nachdem die Haken verbunden sind, wird das Dyneema mit Sekundenkleber gesichert und dabei sollte kein Kleber in die Verbindungsschnur zwischen den Haken laufen, um die Beweglichkeit zu erhalten.
Der Mylarschlauch in der Größe Large wird auf 10 cm Länge geschnitten (er könnte wohl auch noch etwas länger sein, aber auch 8 cm reichen aus), das Innenleben entfernt und die Haken werden mit einer Ködernadel vorsichtig in den Schlauch gezogen, wobei der hintere Haken mit der Spitze nach oben zuerst in den Schlauch kommt (und immer schön auf die Finger aufpassen).
Das hintere Ende des Mylars wird etwas aufgefranst und der Schlauch nun auf dem hinteren Haken mit Garn überfangen. Das Schwänzchen ausrichten und ein Tröpfchen Kleber drauf, dann mit dem Garn zuende abbinden. Das ausgefranste Mylar sollte nun den Hakenbogen bedecken, gibt vielleicht auch weniger Fehlbisse.
Nun den vorderen Teil des Sandaals gestalten, den Mylarschlauch bis zum Hakenöhr führen und mal sehen, ob der Körper auch schön gleichmäßig ist, weil sich der Schlauch „aufblähen“ oder zusammen ziehen kann.
Dann am Hakenöhr abbinden und Garn abschliessen. Prüfen, ob sich die Hakenverbindung stramm ziehen lässt, ohne das das Mylar leidet. Ist der Körper richtig gezogen, sollte die Hakenverbindung im Schlauch leicht durchhängen, strafft sich aber dann bei einem möglichen Biss.
Der Sandaal ist nun fast fertig und es folgt die Kriegsbemalung, etwas schwarz für den Rücken (Edding), etwas Rot für den Kiemenfleck und Klebeaugen. Die Fischchenseite grün zu bemalen ist unnötig, da der schwarze Edding im Wasser für einen grünlichen Farbverlauf an der Körperseite sorgt.
Die Bindung am Hinterteil und der Kopf bekommt einen dünnen Epoxyüberzug und fertig ist der „Bastel-Fisch“.
Ich verwende zwei gleiche Haken (Seastreamer Größe 6, Wiederhaken angedrückt) wegen der Gewichtsverteilung und weißes Bindegarn wegen der Mylarverfärbung.
Dies war die unbeschwerte Version, dieser Sandaal schwimmt waagerecht im Wasser und eignet sich schön für die „Silhuetten-Präsentation“ bei leichter Welle an der Intermediate.
Wer den Sandaal jiggend binden möchte, setzt einfach auf den vorderen Haken eine 3 mm Goldkopfperle, die später unter den Klebeaugen verschwindet (für ruhiges Wasser). Die dritte Beschwerung ist unnötig, diese zwei Varianten reichen.
Um präzise zu binden, solltet Ihr die Abstände der Haken und die Länge des Mylars bei jedem Exemplar nachmessen, besser vorher einige passende Mylarstücke schneiden und einige Haken vorher knoten, die Knoten variieren bei mir auch dauernd :c
Mit andersfarbigem Mylar kann zudem die Gesamtfarbe variiert werden, aber ich würde keinen schwarzen Sandaal nachts fischen, bei zwei Haken, selbst ohne Wiederhaken, ist mir das zu gefährlich - für mich und auch die Fischchen
So, umständlich beschrieben, aber eigentlich eine ganz einfache Fliege
Die Sandaale lassen sich sehr gut werfen und endlich habe ich eine Fliege, bei der ich mich nicht verloren fühle, wenn der Spinnfischer nebenan auf Tobisblinker fängtknoesel hat geschrieben:Die Dorsche haben aber bestimmt nicht auf die hübschen (beschwerten) Sandaale gebissen? Und wie lassen sich diese Fischlein werfen?
Die Dorsche gingen alle auf meine einfachste Fliege, langschenkliger Haken, etwas Beschwerung, schwarzes Marabouschwänzchen und einfach dickes Chenille als Körper






