Drilling oder Einzelhaken

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Spinnfischen ausdiskutiert werden.
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Reverend Mefo
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Beitrag von Reverend Mefo »

Und ich hatte vorletztes Wochenende Fisch auf Drilling und auf Einzelhaken und habe letztes Wochenende 1 Fisch auf Drilling verloren...

Mittlerweile glaube ich, dass die Aussteigerquote sich unterm Strich nichts nimmt, und die definitiv schonendere Methode ist der Einzel. Insbesondere jetzt, wo so viele kleine Fische beissen, habe ich meine Lieblingsköder wieder umgerüstet.

:wink:
Kann ich nicht beurteilen.
Müsste ich nackt sehen.
volkerma
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Beitrag von volkerma »

Hallo,

sicher etwas OT, sorry.
Passt aber schon etwas.
Vor langen Jahren wurde für die Schnabelkarpfen ein kleiner Drilling an einem Stück Mono empfohlen.
Vor ein paar weniger Jahren kam die Horni- Schleife hinzu.
Im Mai war ich dann mit einem Kumpel auf dem Weg zu den Dorschen vor Hiddensee.
Auf dem Weg, dank Oberflächenaktivität: Wir könnten ja mal einen Blinker schleppen.
Gesagt, getan.
Wir hatten an diesem Tag Hunderte Bisse, er mit Schlaufe, ich mit 1/0 Einzel.
In der Fischbox war es pari.
Er mehr mit der Schlaufe gefummelt, ich mehr Fischzeit.

Grüße

Volker
volkerma
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Beitrag von volkerma »

Hallo,

ich habe das noch mal gelesen, es geht auf die Ursprungsfrage zu wenig ein.
Zum Verhaften der "Spitzbeisser", zu denen der Schnabelkarpfen ja zählt, wurde und wird oft ein kleiner, scharfer Drilling empfohlen.
Letztlich entscheidend ist jedoch, was dann auch wirklich gelandet wird.
Was hilft der Kurzzeit- Drill, wenn anschließend das Gefluche folgt.
Unter dem Strich war das Ergebnis ohnehin pari.
Bei großen Fischen und längeren Drillzeiten wird das noch wesentlich deutlicher.
Noch zwei Schritte weiter: Bei wirklich großen Fischen, Big Game, sehe ich nur große Einzel.
Ich bin da jetzt weniger auf der Schonungs- als auf der Fangseite unterwegs.
Haken in 1/0 oder 2/0 bringen m.E. die beste Effizienz.

Grüße

Volker
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Barney_VW
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Beitrag von Barney_VW »

Das Thema finde ich sehr interessant und deswegen würde ich mich gleich mal mit einklinken.
Ich würde meine Snaps, Gno und Spöket auf Einzelhaken umrüsten. Dazu habe ich den Einzelhaken Owner S-61 ausgewählt. Allerdings bin ich noch wegen der Größe unschlüssig. Entweder Größe 2 oder 1/0.
Was habt ihr denn da für Erfahrungen gemacht?
Ein schönes Wochenende. :wink:
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bornholmpilen
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Beitrag von bornholmpilen »

moisen,
muss jetzt doch mal ernsthaft und nicht ganz emotionsfrei widersprechen.
nichts gegen ein statement für den einzelhaken aber deine argumentation finde ich doch teilweise etwas schlicht bzw. unhaltbar.
du schreibst:
- durch die hohe geschw. werden die haken härter gesetzt, es ensteht ein höherer druck des hakens - wie kommt es dann, das die aussteigerquote
beim spinnfischen so hoch ist ( viel höher als beim fliegenfischen wenn
ich mich nicht irre).
- die gefahr des verluderns ist bei drillingen dreimal so hoch wenn sie
deutlich geschluckt werden, wie du das bei nebenfischern oft beobachtest
hast - das glaube ich dir schlichtweg nicht. ich habe auch schon einige
forellen in den letzten 15 jahren gefangen, eine einzige hatte drilling und
köder wirklich geschluckt, und die war über 70cm. die kombination aus
geschwindigkeit und daraus resultierendes unruhiges köderspiel und dem
relativ kleinen forellenmaul machen das volle schlucken doch eher
unwahrscheinlich m.M. nach. und beim nebenfischer auf die entfernung
zu sehen wo der haken hängt. naja!
- du fischst selber mit drillingen auf lachse !?!?!
ist zwar strategisch kluge vorneverteidigung das selbst ins spiel zu
bringen. macht`s aber aber auch nicht besser.
einerseits gehts dir hier um waidgerechtigkeit und achtung vor der
kreatur - andererseits ist das dann doch nachrangig wenn es um das
spiel deiner lachsfliege geht !!!
- und wo wir wir bei der waidgerechtigkeit & achtung sind, noch zum
thema C & R :wo bleibt denn die wenn es nur noch um den drill als
solches geht, ohne vernünftigen grund/hintergrund (verwertung).
das wäre so, als wenn ich als jäger nur noch mit einem betäubungsgwehr
loslaufe, tiere damit "umlege" ein paar fotos mache, gegenmittel spritze
und sie wieder laufen lasse.
nichts gegen persöhnliche fanglimits und großzügiges auslegen des
begriffes "verwertbarer fisch", aber- wer keine beute machen will sollte
keine angel in die hand nehmen sondern eine spielekonsole.
oder einfach mal die fliege ganz ohne haken fischen.

greets
bea
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Reverend Mefo
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Beitrag von Reverend Mefo »

Oha, harte Töne hier. Aber Du hast sicherlich in vielen Fällen recht.

Nur, wenn wir hier Behauptungen sezieren wollen, so will ich doch auch mal meinen Senf dazugeben:

1. Ich habe schon böse Erfahrungen mit tief geschluckten Drillingen gemacht, insbesondere bei Grönländern oder untermaßigen Küstendorschen. Speziell, wenn man noch einen Kescher benutzt und sich ein Teil des Drillings in den Maschen verheddert. Da habe ich den Drilling schon echt verflucht. Das Problem hat man bei Einzelhaken in Kombi mit einer Lösezange definitiv reduziert.

2. Wenn es beim Spinnfischen eine höhere Aussteigerquote geben sollte, liegt es m.E. weder an der Einholgeschwindigkeit, noch an Drilling oder Einzelhaken. Vielmehr ist so ein Stück Blech in der Regel größer, schwerer und unflexibler als Haare und Federn und bietet beim mefotypischen Kopfschütteln deutlich mehr Widerstand. Darüberhinaus kenne ich persönlich Fliegenfischer, die zu Ihrem Bedauern eine beachtliche Aussteigerquote vorweisen können.

Gruß,

Felix
Kann ich nicht beurteilen.
Müsste ich nackt sehen.
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Achim Stahl
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Beitrag von Achim Stahl »

Hallo Bea,

- durch die hohe geschw. werden die haken härter gesetzt, es ensteht ein höherer druck des hakens - wie kommt es dann, das die aussteigerquote
beim spinnfischen so hoch ist ( viel höher als beim fliegenfischen wenn
ich mich nicht irre).
Fliegenfischer sind einfach die besseren Angler! :p


Im Ernst: Eine Fliegenrute ist viel weicher als eine Spinnrute. Damit gehen die Kopfstöße der Forellen eher ins Leere. Und das Ködergewicht macht, wie geschrieben, eben auch einen Unterschied.


Dass untermaßige Fische, besonders auch Dorsche, den Drilling tief nehmen, finde ich nun wirklich keine Seltenheit.

- du fischst selber mit drillingen auf lachse !?!?!
ist zwar strategisch kluge vorneverteidigung das selbst ins spiel zu
bringen. macht`s aber aber auch nicht besser.
einerseits gehts dir hier um waidgerechtigkeit und achtung vor der
kreatur - andererseits ist das dann doch nachrangig wenn es um das
spiel deiner lachsfliege geht !!!
Der Vergleich Lachsfischen im Fluß / Meerforellenfischen an der Küste hinkt. An der Küste passiert es sehr häufig, dass wir untermaßige Fische haken, im Fluß so gut wie nie. Dennoch finde ich es gut, im Fluß auch Einzelhaken zu fischen.


Viele Grüße!

Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

www.serious-flyfishing.de
volkerma
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Beitrag von volkerma »

@ bea

Dieser Textklotz ist fast nicht lesbar.
Inhaltlich schon verstanden, aber es ist eine Zumutung.

@ Achim

Klar, die weiche Rute mit der nachgeschleppten Fliegenschnur ist aussteigertechnisch im Vorteil.
Der Haken hat (fast) immer Druck!

Grüße

Volker
volkerma
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Beitrag von volkerma »

@ Barney,

nimm große Haken, die halten besser.

Grüße

Volker
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bornholmpilen
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Beitrag von bornholmpilen »

hallo ehrwürden, hallo achim,
-die argumentation lautete das drillinge beim spinnfischen härter (also auch tiefer ) gesetzt werden. wenn das so wäre, dürften ein bisschen gezappel/akrobatik oder 20gr. blech da nicht weiterhelfen. ich glaube eher das die drillingshaken oft eben nicht so fest/tief sitzen und alleine dadurch
das abschütteln/aussteigen möglich ist.
-das die dorsche drillinge gerne mal extratief schlucken ist leider wahr und sehr unschön. aber wenn die beim sbirofischen die fliege voll nehmen ist das manchmal auch kein schöner anblick.
-zu der Fluss/meeresfischerei: also in den dänischen Lachsflüssen(-auen), an denen ich das mal probiert habe gab es nicht nur lachse (ich hatte sogar den eindruck grade die gab es da nicht!) sondern auch andere fischarten (bafo,mefo,etc)

greets bea
P.s. : ich will gar nicht behaupten das das fischen mit einzelhaken nicht vielleicht der bessere weg ist, aber die argumentation gefiel mir nicht.
volkerma
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Beitrag von volkerma »

Hallo bea,

wer auch immer die Ansprechpartner sein mögen- ich weiß es nicht.
Nimm doch mal die Emotionen raus.

Grüße

Volker
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bornholmpilen
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Beitrag von bornholmpilen »

@volkerma

Nö!
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Sundvogel
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Beitrag von Sundvogel »

Ich weiß zwar nicht worüber ihr gerade redet, aber es hört sich interessant an.

Ein ganz erheblicher Nachteil des Einzelhakens kann sein, dass er häufig mit der Spitze nach oben gefischt wird. Das ist was Hänger angeht, ein Riesenvorteil, allerdings für den Fisch sehr nachteilig. Im Gegensatz zur Fliege hängt der Fisch dann nicht an einem relativ kleinen Haken im Unterkiefer, sondern hat einen recht großen Haken im Oberkiefer, was zwangsläufig zu schweren Verletzungen z.B. an den Augen führen muss.
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zuchtaal
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Beitrag von zuchtaal »

Hi sundvogel
Sundvogel hat geschrieben:Ein ganz erheblicher Nachteil des Einzelhakens kann sein, dass er häufig mit der Spitze nach oben gefischt wird. Das ist was Hänger angeht, ein Riesenvorteil, allerdings für den Fisch sehr nachteilig. Im Gegensatz zur Fliege hängt der Fisch dann nicht an einem relativ kleinen Haken im Unterkiefer, sondern hat einen recht großen Haken im Oberkiefer, was zwangsläufig zu schweren Verletzungen z.B. an den Augen führen muss.
Das stimmt nach meinen Erfahrungen nicht! Bisher hat der Haken bei meinen gahakten Fischen überwiegend, die MeFo mir zugewand, im rechten Unterkiefer-Maulwinkel gefasst hat. Ich tendiere mittlerweile zu der Ansicht, dass es sich um einen technischen Aspekt handeln muss. Links-/Rechtshänder, Rutenhaltung, Ausführung des Anhiebs...

Ist es Deine Erfahrung oder Spekulation? Ich denke nicht, dass sich dieses Thema durch wissenschaftliche Untersuchungen in allen Facetten klären lässt. Wieviele Randbedingungen sollen dabei berücksichtigt werden?

Vielmehr sind wir auf die Aussagen derjenigen angewiesen, die sich intensiv mit der Thematik auseinandersetzen. Hat mehr was mit Indianertum gemein als mit Wissenschaft. Klar, man kann auch einer falschen Fährte folgen und trotzdem Erfolg haben. Das ist dann quasi die Bestätigung für deren Richtigkeit. Aber man folgt dennoch einem Aberglauben.

Gruß,

Ilja
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Sundvogel
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Beitrag von Sundvogel »

zuchtaal hat geschrieben:Ist es Deine Erfahrung oder Spekulation?
Das ist durchaus eine Erfahrung, zuletzt bestätigt am letzten Samstag, als sich eine untermaßige Forelle den Einzelhaken durch das Auge geschossen hat.

Warum es da jetzt irgendwelcher wissenschaftlicher Untersuchungen bedarf erschließt sich mir so nicht, denn ich finde es ziemlich logisch, das ein nach oben zeigender Haken im Oberkiefer fasst und wenn der Hakenbogen entsprechend groß ist, dieser auch dementsprechend tief greift.

Vielleicht habe ich mich auch etwas missverständlich ausgedrückt... mir ging es darum, deutlich zu machen, das wenn man möglichste Schonung für Fische möchte - ohne dabei das Angeln als solches in Frage zu stellen - eben nicht auch noch die absolute Hängerfreiheit gewinnen kann. Beim Fischen mit der Fliege fischt man aus diesem Grund nur ungern "upside down" und nur bei wenigen Mustern obwohl es problemlos möglich wäre.


zuchtaal hat geschrieben:Das stimmt nach meinen Erfahrungen nicht! Bisher hat der Haken bei meinen gahakten Fischen überwiegend, die MeFo mir zugewand, im rechten Unterkiefer-Maulwinkel gefasst hat. Ich tendiere mittlerweile zu der Ansicht, dass es sich um einen technischen Aspekt handeln muss. Links-/Rechtshänder, Rutenhaltung, Ausführung des Anhiebs...
Das kann ich jetzt ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen.
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