bobbel76 hat geschrieben:Ein Fisch wird einer Garnele nicht hinterher eilen, weil der Aufwand/Nutzen nicht stimmt. Entsprechend sollte die Führung angepasst werden. Jedenfalls wenn man Garnelen fischt.
Entsprechend führe ich Garnelen und meine Jiggen auch nicht, fangen aber hervorragend und oft auch beim stehen lassen (Strippause) die Garnele schwebt und senkt sich langsam. Dann wieder ein länger Zug, oft ist man schon fest beim anziehen. Ganz klar, der Fisch hat in der Pause genommen!
Moin,Bernd Ziesche hat geschrieben: Der Vorteil liegt genau in Deiner Beobachtung (die ich teile), dass das Jiggen - nämlich Absinken im Stripstop (oder bei Reduktion des Einholtempos) - häufig den Anbiss provoziert.
Warum?
Ich vermute stark, weil das Absinken das natürliche Fluchtverhalten Richtung Blasentang imitiert. Genau deshalb werden schnellsinkende Blinker auch SEHR oft direkt beim Einschlag attackiert. Dies kennt jeder Spinnfischer bereits nach wenig Küstenerfahrung.
Fliegenfischer mit unbeschwerten Fliegen kennen dies zumeist gar nicht. Beim Fliegenfischen mit deutlich beschwerten Fliegen erlebt man das Gleiche wie der Spinnfischer.
ich glaube, Ihr seht das "falsch"
Fischlinge, Squids und Garnelen fische ich beschwert und unbeschwert mit unterschiedlichen Einstrip- oder Einholbewegungen. Und dabei wird eine von mir vor Jahren gemachte Beobachtung sehr interessant. Als ich die ersten Versuche mit der Natur nachempfunden Mustern gemacht habe, fiel mir auf, dass ich mit rückwärts schwimmenden Garnelenmustern die Meerforellen besser anhakte als mit den nach vorn schwimmenden Nachbildungen. Die Erklärung für diesen Sachverhalt ist diese, Meerforellen werden nur von der Deckung entfernt sitzende Garnelen anschwimmen, bei der Annäherung erwarten die Fische eine Fluchtbewegung, die in Schwanzrichtung erfolgen muss - in diese Richtung stoßen sie zu, nicht dahin, wo die Garnele vorher saß. Dieses ist ein eingeübter (eingebauter) Reflex, der durch die Fluchtbewegung ausgelöst wird und nicht unterdrückt werden kann. Schwimmt eine Garnele in die nicht erwartete falsche Richtung, gibt es mehr Fehlbisse. Fischlinge und Tintenfische werden genauso attackiert, die meisten Bisse erfolgen beim Wegziehen des Musters und in Fluchtrichtung.
Eingesammelt werden aber auch vom Himmel fallende Brocken, die von Vogelschnäbeln zerquetscht sind, wie die von uns gebundenen Muster aussehen und im Wasser nach unten taumeln. Diese "Bisse" erfolgen schon kurz nach dem Einfallen, deshalb immer ein schön gestrecktes Ablegen der Leine damit man schnell Fühlung zum Köder hat.
TL
Klaus



