Diese Grafik hier zeigt die durchschnittliche Tauchaktivität der adulten Meerforellen im Zeitraum 24. April bis 01. August (erkennbar an der zunehmenden Tageslänge) bei Tag (blau), in der Dämmerung (grau, 1h vor bis 1h nach Sonnenuntergang) und der Nacht (schwarz). Es ist gut zu erkennen, dass einige Meerforellen auch in der Nacht Tauchgänge starten, aber im Verlauf des Frühling/Sommers die Tauchgänge bei Tag erheblich zunehmen. Ein Tauchgang dauert im Schnitt zwischen 10 - 20 Minuten.
Diese Grafik zeigt wie im küstennahen Bereich, in dem wir als Watfischer angeln, die Präsenz der adulten Fische zum Sommer prozentual abnimmt und in welche Tiefen die Meerfrorellen ziehen. Das bestätigt meinen Lieblingszeitraum Ende Mai bis Juni als Top-Zeit zum Mefoangeln.
Warum dieses permanente Pendeln? Der Grund dafür schien gefunden, als parallel die Wärmesensoren der markierten Meerforellen ausgewertet wurden - mit einem interessanten Ergebnis (sie Bild: blau Tauchtiefe, rot Körpertemperatur). Die Meerforellen versuchen demnach die Körpertemperatur in ihrer Komfortzone zwischen 13-15° C zu halten.
Aus diesen Erkenntnissen kommt die DTU, die diese Studien aufgebaut und ausgewertet hat, auf zwei Schlussfolgerungen:
1.) effiziente Nahrungssuche über den 24h-Tag
2.) den Stoffwechsel von Meerforellen in der optimalen Zone zwischen 13 - 15° C Körpertemperatur aufrecht halten, um maximale Wachstumsschübe aus der aufgenommenen Energie zu generieren. Gemäß dem Motto: Wer schnell wächst und gut frisst, lebt im Meer sicherer und länger.
Also in Summe macht es bei steigender Wassertemperatur schon Sinn, die Mefo-Angelei in die dunkleren Stunden zu verlegen. Es sind aber auch Fänge von kapitalen Meerforellen tagsüber möglich, sofern die Plätze dem Fisch die Möglichkeit geben, schnell ins tiefer Wasser abzutauchen und schnell wieder an die Küste zurückzukommen.
Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen. Welche Schnüre man sich jetzt aufzieht ist also Geschackssache. Der eine will nahe oder auf der Oberfläche anbieten, der andere etwas tiefer. Ich persönlich bevorzuge das Mittelwasser und tiefer, weil ich davon ausgehen, dass die Meeforellen eher im Mittelwasser oder über Grund aus der Tiefe ans Ufer geschwommen kommen als an der Oberfläche. Funktionieren tut aber beides.
