Sandaal-Fliege aus Mylar

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Ein kleiner Test:
Ich habe mich gerade auf den Rasen gestellt und beide Fliegen (Mirkos und meinen Toby) aus der Hand geworfen. A gegen den Wind und B mit dem Wind.
Resultat A:
Variante Mirko flog 3m
Variante Bernd flog 10m
Resultat B:
Variante Mirko flog 4m
Variante Bernd flog mit halber Kraft geworfen auf ca 13 oder 14m und landete sauber mit dem Kopf voran wie ein Speer im Gras :wink:
Schon beim Werfen aus der Hand konnte ich einen Propeller im Vergleich zu einem Speer sehen.
Sorry Mirko, aber dieser Test bewährt sich oft und wirft Fakten auf. :oops 8) :grin: .
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Gruß,
Bernd

p.s. Diesen Test bringe ich natürlich im Novenber mit auf unser Treffen ! (der wird dort gnadenlos durchgeführt werden :grin: 8) :spass: )
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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Bernd, vielen Dank erstmal :+++:

Der Speerwurf ist eine schöne Idee! Habe es gerade direkt mal ausprobiert und kann nur zustimmen.

Die dritte Variante fliegt zwar dank der Kopfbeschwerung besser und trudelt mit dem Kopf zum Boden, lässt sich aber in der Praxis nicht schön werfen. Feintuning oder ...

Es liegt also am Kopf ! :lol:

Also, neue Wege, noch stehen ja ein paar weitere Meinungen aus :oops

Eine Variante gibts auch noch mit drei Goldkopfperlen im Kopfbereich und nur einem Haken hinten. Wackelt schön und hat ein zentriertes Gewicht (die Perlen werden von Knoten gestoppt).

Aber der Speerwurf brachte gerade die Erkenntnis, das Andre auch nicht schlecht liegt :+++: anbei die erste Sandaaltube, die natürlich steif ist wie ein Brett, aber Bernds Test bestehen würde :grin: und dieses Lazer Mylar sieht einfach lecker aus :l:

Übrigens Bernd, Deine braune Fliege geht in Serie :grin: aber kurze Frage am Rande: warum nimmst Du Fuchs und kein Marabou? Etwas Auftrieb beim Jiggen? (und das Treffen ist im Dezember) :oops :wink:
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Bernds Braunlinge.jpg
Noch mehr Sandaale.jpg
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hi Mirko :wink:
zu dem Samsökiller:
Der Schwanz sollte sehr spärlich gebunden werden !
Warum ? Weil die Fliege sonst ihr Jiging verliert. Das Auf und AB geht eng einher mit der Materialmenge im Verhältnis zur Bleibeschwerung im Kopfbereich. Weniger Material ist MEHR.
Fuchshaar deshalb, weil das Marabou sich so leicht um den Hakenbogen (ein)tailt :grin: (mein Lieblingswort).
Sollte ich Dir jetzt verraten, daß ich jüngst ein klein klein wenig Marabou oben auf das Fuchshaar binde ? ;)

Wenn Du Deine Fliegen wirfst, zeigt sich (logischerweise) dass der Masseschwerpunkt voran fliegt. Auch das ist ein Argument, die Fliege vorne zu beschweren.

Versuche mal folgendes (oder besser erspare Dir das): Bleibeschwerung ganz hinten einbinden. Und dann achte darauf, wie oft sich das Vorfach um den Hakenbogen verfängt.

Gruß,
Bernd
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Genial wäre ja ein kleines Aquarium für unser Bindetreffen!
Allerdings werden mich dann einige nach dem Treffen hassen. Da zeigt sich gnadenlos der Unterschied zwischen einer künstlerisch wertvollen Fliege und einer, die im Wasser lebendig wird 8) :grin: :p .
:spass:
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Gast

Beitrag von Gast »

hätte da eins am start...müsst nur ja oder nein sagen :wink:
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Der Schwanz sollte sehr spärlich gebunden werden !
Verstanden ;)

Und wegen Samsø im nächsten Jahr sprechen wir mal :grin:

Aquarium, wir haben ja die Schlei vor der Tür, im wahrsten Sinne :x aber da bräuchten wir wohl einen Schein :c

Mir fällt da spontan das Testbecken von Uli Beyer ein ;) entweder ausleihen oder nachbauen :lol: ich werde mal fragen.

Aus gnadenlosen Erkenntnissen kann man nur lernen :+++: und nebenbei wäre die Ansicht trocken und nass eine wunderbare Ergänzung zum Binden :wink:
Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Ach so, André, wie groß wäre denn Dein Becken?

Ich könnte Dein Becken ja abholen - und Dich natürlich auch wieder :lol:
Gast

Beitrag von Gast »

ist ein 60l aquarium, reicht also, meiner meinung nach, koplett zum testen aus :+++: würde also auch noch bei dir in´s auto passen.

ich teste meine selbstgetüddelten übrigens in meinem 112l aquarium und das geht da bestens...solang meine fische die fliegen nicht anstubbsen und ihren lauf stören :oops :grin: :lol:
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Beitrag von Vossi »

musste heute in der Mittagspause dringend an den kleinen Teich in der Nähe meines Arbeitgebers......leider haben die 30 Minuten nicht gereicht und es wurden fast 45 Minuten :oops .
Mirko die Dinger müssen "gepimpt" werden....wie ich schon auf dem Treffen vermutet habe. Am hinteren Haken etwas Bleidraht (zwei Wicklungen 0,4 mm) in den Hakenbogen und alles wird gut (wie ein Kiel bei Booten).
Bessere Flugeigenschaften und das Ding läuft wie ein kleines Segelschiff schön geradeaus - kein Taumeln, kein Rotieren........
Die Sinkeigenschaften sind dadurch auch etwas besser, bzw. schneller.
Nun folt demnächste der Praxistest im Salzwasser mit hoffentlich reichlich Zuspruch

Danke nochmal für die Testmuster :+++:
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Aquarium - allerdings mit Turbelle o.ä. für das FlyBi-Treffen wäre ein Knaller.
Alle Fliegen müssen durch den "gnadenlosen Test" beim Dart-Wurf sowie im Wasserstrudel.

@ Achim: hat Dein kleines Aquarium mit Pumpe den Umzug überstanden? :wink:
Wir können den Wind nicht ändern -
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

@ Bernd:
Den Wurftest mit der Fliege habe ich bisher (manchmal) etwas anders durchgeführt:
Ein etwa 3m langes Vorfach, Fliege dran und von Hand geschleudert. M.E. kommt dieser "Versuchsaufbau" dem Wurf näher als der Speer- oder Dartwurf. Schon mal probiert? :?: :wink:
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Guten Morgen Klaus :wink:
Noch realistischer ist natürlich der Wurf an der Fliegenrute. Du hast quasi die Vorstufe dazu :+++: .

Der Punkt ist:
Wenn die Fliege groß ist, hat sie entsprechend Luftwiderstand. Ist sie (etwas übertrieben dargestellt) leicht wie eine Feder, MUSS sie von der Schnur den ganzen Weg mitgezogen werden.
Mann kann die Schnurgeschwindigkeit erhöhen, aber der Luftwiderstand steigt im Quadrat zur Geschwindigkeit.
"Propellert" (trudelt) die Fliege war es das gänzlich mit der sauberen Präsentation.
Stehen Gewicht und Luftwiderstand der Fliege in einem gesunden Verhältnis, so wird die Fliege beschleunigt und zieht am Ende des Wurfes das Vorfach lang.
Bei der Größe der Fligen, die wir an der Küste meistens verwenden, ist dies oft der maßgebende Punkt.
Ein Wurf quer durch das Wohnzimmer reicht aus, um sich ein Bild zu machen. Mit einiger Erfahrung kann man dann das Ergebnis eh meistens vorhersagen. Den Effekt des Trudelns kann man bei einem schnellen Wurf aus der Hand oft gut sehen.


Ein Aquarium wäre ein Knaller :+++: und ein klasse Lerneffekt für alle Binder. Man sieht, ob die Fliege absinkt ohne zu kippen und wie das Spiel der Fliege ist.
Mir sagte einmal ein sehr bekannter Binder auf einer Messe, es sei doch dem Fisch egal, ob die Fliege leicht schräg im Wasser liege oder nicht.
Das denke ich auch, solange man nicht in Zeitlupe einholt. Aber wie der Haken fassen kann, ist maßgeblich davon abhängig in welcher Position er zum nehmenden Fisch ausgerichtet ist. Dieser Punkt wird oft übersehen.

Der Oberknaller wäre ein kleiner "Bass" im Becken :grin: .
(wer fängt, hat Recht)

Gruß,
Bernd
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Hi Bernd,
man merkt, Du kommst vom "Trockenfliegenfischen" - oder etwa nicht?
Meiner Meinung nach spielt die Präsentation (damit meine ich das Landen auf dem Wasser in diesem speziellen thread) eine untergeordnete Rolle, wenn man mit streamern etc. auf MeFo fischt.
Im Gegensatz dazu ist selbstverständlich das Spiel im Wasser von großer Bedeutung - da stimme ich allen Deinen Einlassungen voll zu.
Ich bezweifele nur, das die als Dart-Fliege Geworfene eine Aussage über ihr Verhalten im Wurf bringen kann, da sie eben nicht am Band hängt.
Ist sie "angebandelt", wird sie (oder soll sie) durch ihr Eigengewicht nach vorne "kippen". Es sei denn, der gesamte Wurf ging in die Büx.
Aber auch das ist halb so schlimm, weil ich doch sofort mit dem Einstrippen beginne mit dem Ziel, dem Ding Bewegung einzuhauchen.
Das müssen wir unbedingt im Dezember bei Bier und Grünkohl diskutieren. Evtl. bringt Achim einen neuen Birnenschnappes aus seiner Heimat mit, dann diskutiert es sich noch vortrefflicher. :grin: :wink:
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aber die Wurfmethode anpassen.
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Beitrag von Ostsee-Silber »

Bernd Ziesche hat geschrieben:Aber wie der Haken fassen kann, ist maßgeblich davon abhängig in welcher Position er zum nehmenden Fisch ausgerichtet ist. Dieser Punkt wird oft übersehen.
Ich glaube, jetzt stelle ich erstmal den Stock beiseite bis Dezember :-q: oder? :grin:

Tiefe Einblicke kommen uns da entgegen und vermutlich werde ich danach meine Boxen komplett auf Links ziehen :lol:

Aber nochmal kurz zur Theorie, ich möchte Euch einfach mal kurz Danke sagen für Eure Anteilnahme an meinen mentalen und theoretischen Versuchen :+++:

Gestern abend habe ich Sandaal No. 5 probegeworfen, sowohl mit Rute als auch freihand. Nah dran, denke ich.

Der Sandaal vereint die bisherigen Erkenntnisse und auch die Idee mit der Beschwerung am hinteren Haken, dazu habe ich bei dem ersten Versuch zwei Goldkopfperlen (je 4 mm, 0,2 Gramm) auf den Kopfhaken gesetzt und eine hinten.

Weiterhin hat No. 5 ein kräftigeres Innenleben aus zwei Fasern dieser Wolle, die im Mylar enthalten ist, aufgebunden zur Tandemverbindung und darauf etwas UV Flash für leckere Reize "von innen".

Der Sandaal hat nun mit Epoxyköpfchen ein Gesamtgewicht von 0,9 Gramm bei 10 cm Länge und läuft hervorragend im Teich. Bei Zug schwimmt er waagerecht, beim Stop sinkt das Köpfchen vorran und ich bilde mir ein, er hätte im Wasser durch das hintere Gewicht etwas mehr Spiel :l:

Geworfen mit einem 8er Bass Taper ging das prima und im Vergleich zu den bisherigen Sandaalen ist eine deutliche Verbesserung zu spüren (selbst für mich) :grin:

Aber, leider ist mein Mylar ausgegangen, daher muss ich warten. Nochmal der Hinweis, das der Mylarschlauch der Firma Fly Scene in Größe Large der bisher einzige ist, der sich weit genug stauchen lässt, um über beide Haken geführt werden zu können, ohne auszufransen! Aber die Haken dafür sitzen schon vorbereitet in schöner 12er Reihe :grin: :wink:
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Goldköpfe für Sandaal No. 5.jpg
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saltwaterhook
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Beitrag von saltwaterhook »

Hallo zusammen, ich heiße Marc.
Bisher habe ich mich noch nicht getraut etwas zu schreiben, weil ich nicht wirklich binden kann. Aber Ihr macht Euch doch ganz wuschig mit den Grammzahlen und Wohnzimmerwürfen. Ich habe mir vor 10 Tagen 2 Sandaale bei einem Binder in Norddeutschland bestellt. Und weil ich die so klasse fand, habe ich sie am 3. Okt. gleich ausprobiert und eine Meerforelle gefangen. Die Dinger warfen sich so lala, aber das lag an mir und 0,2 Gramm mehr Blei am hinteren und/oder vorderen Haken hätten an meinen Wurfkünsten auch nichts geändert. Dafür wackelten die Dinger wie Hulle im Wasser und waren, wie besagt, fängig. Ist doch egal, ob es etwas propellert oder nicht. Nicht wir entscheiden, sondern der Fisch, auch wenn man das oft am Bildschirm vergißt.
Ist das zu kritisch oder darf ich weiterschreiben?
Lieber Gruß
Marc
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