Bau einer Fliegenrute – Echtzeittread

Viele der edlen Wekzeuge und Hilfmittel, mit denen wir bei unserem Hobby hantieren, müssen nicht unbedingt von der Stange aus dem Ladenregal sein.
Watstock, Schnurkorb, Kescher und Co. können auch aus eigener Produktion sein, die gemeinsam mit Freunden oder allein eisige Winterabende füllen kann.
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Thomas,

super erklärt und tolle Fotos :+++:

Ich habe eine Frage zur Befestigung des Spitzenrings ... wie verhinderst Du, daß sich der Ring beim direkten Erhitzen mit dem Feuerzeug verfärbt (Ruß, Anlaufen der Oberfläche, ...)?

Viele Grüße, Matthias
Hardi

Beitrag von Hardi »

Hi Matthias,
die Verfärbungen sind bei diesen Titanbeschichteten Ringen kaum zu sehen. Die stellen auch optisch kein Problem dar.
Gruß Thomas
Hardi

Beitrag von Hardi »

Ein Desaster ! :cry:
Ich habe richtig Mist gebaut und muss nun Lehrgeld zahlen.
Ich hatte das Spitzenteil ziemlich fest gewickelt. Ich versuchte die Ringe nach der festen Wicklung noch auszurichten. Dabei habe ich den Blank beschädigt. :+x Das Spitzenteil ist hin. :-x
Da werde ich eine neue Spitze bestellen müssen.
Ich mache mit dem Rest erst mal weiter und werde dann zuletzt das neu gelieferte Spitzenteil wickeln und lackieren.

Der Spitzenring ließ sich nach kurzem Erhitzen mit dem Feuerzeug wieder wunderbar entfernen .....

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Hardi am 23.04.2007, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
Hardi

Beitrag von Hardi »

Nachdem ich mich dann wieder ein wenig beruhigt habe, habe ich dann weiter gemacht.
Auf eine Nachbearbeitung der Ringfüße mit der Feile und Schleifpapier habe ich verzichtet. Die Ringfüße sind gratfrei und liegen sehr gut auf dem Blank auf.
Die Ringe fixiere ich wieder mit dünnen Tesastreifen auf dem Blank.
Das " Rutenteil gewickelt ...natürlich mit weniger Druck/Spannung auf dem Garn. :oops
Die Fadenenden mit einer Rasierklinge an den Wicklungen abgeschnitten.
Kurz mit dem Feuerzeug über die Wicklungen gegangen und die Fussel abgefackelt. Nun ist die Bindung schön eben und glatt.
Den Flexcoat 2 K Rutenlack habe ich mit hilfe zweier (schon beiligender) Sprizen abgemessen und in das Behältnis gegeben. Unter langsamen Umrühren die beiden Komponenten vermischt. Ich verwende als Behältnis eine Eierschale, welche ich mit Alufolie ausgeschlagen habe. Aluminium soll die Abtropfzeit verlängern.
Die Wicklungen habe ich mit einen dünnen weichen Lackpinsel, unter Drehen getränkt, aber nicht zu viel Lack genommen, damit sich keine Wülste oder Nasen Bilden. Schön dünn aufgetragen, es kommen ja noch mindestens 2 weiter Lackierdurchgänge ...

Gruß Thomas
Zuletzt geändert von Hardi am 21.04.2007, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
Hardi

Beitrag von Hardi »

Jetzt müsste ich unter ständigem Drehen die nächsten Stunden den Lack trocknen lassen.
Bis jetzt hatte ich konstant 2 Stunden die Rute jede Minute eine viertel Umdrehung gedreht, von Hand. Und danach in längeren Abständen.

Jetzt lasse ich meinen Assistenten die Nacht, nee ganze 24 Stunden diesen Job machen. :oops
Ich bin auf das Ergebnis gespannt, wie gleichmäßig die Lackierung der Bindungen sein wird. :x

Darf ich vorstellen, mein Assistent welcher jetzt "durchdreht". :grin:
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Mattes36
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Thomas,
Hardi hat geschrieben:Ich hatte das Spitzenteil ziemlich fest gewickelt. Ich versuchte die Ringe nach der festen Wicklung noch auszurichten. Dabei habe ich den Blank beschädigt. :+x
das ist ärglerlich! Wie hat sich denn die Beschädigung des Blanks gezeigt?

Beim Bau meiner Barschrute aus einer gekürzten Matchrute ist mir etwas ähnliches passiert, allerdings mit dem Handteil. Beim Ausrichten des Führungsrings gab es ein häßliches, knarzendes Geräusch - gefolgt von einem Schweißausbruch und Klos im Hals bei mir *schluck*. Ich dachte schon, daß der filigrane Blank nun hinüber ist. Die Belastungstests verliefen aber positiv und ich baute die Rute fertig - hält bis heute, Glück gehabt.
Hardi hat geschrieben:Bis jetzt hatte ich konstant 2 Stunden die Rute jede Minute eine viertel Umdrehung gedreht, von Hand. Und danach in längeren Abständen.
Bei Verwendung von FlexCoat habe ich mit der Empfehlung von Christian Weckesser sehr gute Erfahrungen gemacht: die ersten 30 Minuten alle 30s um 180° drehen, danach eine Stunde (ich mache 1,5h) lang pro Minute um 180° drehen. Das genügt völlig.

Um den Lack besser verarbeiten zum können, erwärme ich die beiden Komponenten vor dem Mischen in einem Glas mit heißem Wasser (aus der Leitung). Der Lack wird dann etwas dünnflüssiger und läßt sich länger verarbeiten. Dadurch daß der Lack dünnflüssiger ist, kann man weniger Lack verwenden und aus der dünneren Lackschicht ziehen sich Blasen besser raus.

Viele Grüße, Matthias
Hardi

Beitrag von Hardi »

Moin Matthias,
das Spitzenteil hat jetzt zwei Risse. Ich habe den Blank an diesen Stellen einfach eingedrückt. :-cry: Sieht echt fies aus. :no:

Da die Rute 6-geteilt ist, ist das Lackieren der Stücke unproblematisch in Bezug auf die Abtropfzeit.
Mit dem Drehen des Blanks beim trocknen hab eich ja nichts mehr zu tun ... da macht ja jetzt mein Assistent. :lol:
Gruß Thomas
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Thomas,
Hardi hat geschrieben:das Spitzenteil hat jetzt zwei Risse. Ich habe den Blank an diesen Stellen einfach eingedrückt. :-cry:
ist ja krass :o
Hardi hat geschrieben:Da die Rute 6-geteilt ist, ist das Lackieren der Stücke unproblematisch in Bezug auf die Abtropfzeit.
Lackierst Du jedes Teil einzeln? Warum?
Hardi hat geschrieben:Mit dem Drehen des Blanks beim trocknen hab eich ja nichts mehr zu tun ... da macht ja jetzt mein Assistent. :lol:
Ist das so ein Grill-Motor?

Viele Grüße, Matthias
Hardi

Beitrag von Hardi »

Moin Matthias,
habe mich etwas blöd ausgedrückt ... ich lackiere natürlich nicht die 6 Rutenteile sondern nur die Bindungen. Auf dem Überschub eines jeden Blankstücks ist natürlich eine Stützwicklung angebracht. Diese lackiere ich natürlich nicht zusammengesteckt.

Der Motor ist wohl so einer für eine "DISCO-KUGEL" (blingbling). :+roll: Der Motor kosten so zwischen Euro 8,00 und Euro 12,00 und gibts z.B. bei Conrad Elektronik oder noch günstieger bei Pollin.
Gruß Thomas
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Beitrag von Mattes36 »

Hallo Thomas,
Hardi hat geschrieben:habe mich etwas blöd ausgedrückt ... ich lackiere natürlich nicht die 6 Rutenteile sondern nur die Bindungen. Auf dem Überschub eines jeden Blankstücks ist natürlich eine Stützwicklung angebracht. Diese lackiere ich natürlich nicht zusammengesteckt.
ich hab Dich schon verstanden ;) ... ich stecke die Rute zum Lackieren zusammen und tape die Stützwicklungen ab. Einfach auf dem männlichen Teil der Steckverbindung straff das Tape aufbringen und ganz eng gegen die Stoßkante des weiblichen Teils wickeln (ruhig mehrere Lagen). So kannst Du die Rute im ganzen lackieren und versaust Dir mit dem Lack nicht die Steckverbindung(en).

Viele Grüße, Matthias
Hardi

Beitrag von Hardi »

Das ist man eine gute Idee, ich werde das dann mal ab morgen mit Kreppband abgeklebt versuchen.
Gruß Thomas
Hardi

Beitrag von Hardi »

Nochmal zum Wickeln der Ringe.
Die Ringe sind oftmals am Fuss nicht entgrated und auch die Schräge des Fußes ist oftmals nicht richtig, oder es gibt noch spitze oder scharfe Ecken an den Ringfüßen. Auch muss der Ring auf dem Blank richtig sitzen.
Die Einstegringe waren allerbest und ich konnte sie ohne sie nachzubearbeiten áuf den Blank wickeln.

Die Führungsringe sind 3-Stegringe. Ich habe den Ringfuss ein wenig gebogen, bis der Ring steht. Zudem habe ich den Ringfuß von unten mit einer Feile bearbeitet, damit er sich ohne Ecken und Kannten an den Blank schmiegt.

Ich benutze bei dieser Rute 2 Führungsringe, da das 5 + 6 Teil im Austausch jeweils ein Griffstück bilden. Das soll ja eine Rute werden die in 9 Fuss so wie auch in 7'6'' zu fischen ist.

Die Ringe habe ich an den bereits vorher markierten Stellen und gegenüber des Splines (in diesem Fall) mit dünnen Tesastreifen an dem Blank fixiert. Genau an den Punkt, an dem sie fest bleiben sollen

Gruß Thomas
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Zuletzt geändert von Hardi am 23.04.2007, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
Hardi

Beitrag von Hardi »

Nun wickel ich die Ringe vom Ringfußende zum Ring. Den Vorlauf der Wicklungen auf dem Blank, vor Erreichen des Ringfußes, versuche ich so gering wie möglich zu halten. Jede Wicklung und vor allem zu breite Wicklungen beeinflussen die Aktion des Blanks. Bei den Fixierungen mit den dünnen Tesastreifen angekommen, entferne ich diese.
Zum Zug auf dem Wickelfaden bzw. der Festigkeit der Wicklungen möchte ich nur sagen; ich habe ein paar Fenster vorher, meine ersten üblen Erfahrung gemacht. :-x Die Ringe sollten fest gewickelt sein, sich aber auch noch ein wenig ausrichten lassen.
Die Ringe vor dem Wickeln ausrichten und nach dem Wickeln evtl. noch leicht ausrichten.

Gruß Thomas
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Zuletzt geändert von Hardi am 23.04.2007, 22:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Linus
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Beitrag von Linus »

@ Thomas...

wat ist mit deiner Kamera los...schalt mal auf Macro, die stellt immer deine Rasierklingen scharf :grin:

Bin schon gespannt, wie die Rute am Ende aussehen wird ..!

:wink:
TL
Linus
Gnilftz

Beitrag von Gnilftz »

Linus hat geschrieben: die stellt immer deine Rasierklingen scharf :grin:
Wat n Wunder... ;)
Linus hat geschrieben: Bin schon gespannt, wie die Rute am Ende aussehen wird ..!
Jepp!
N echt geiler Thread! Weiterso Thomas!!! :+++: :+++: :+++:
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