Tag 8: Saibling satt
Nachts frischt der Wind weiter auf und das Zelt wird ordentlich durchgeschüttelt, ich hab zum Glück die Heringe sehr fest verankert so das ich mir keine Sorgen machen muss das sich etwas losrüttelt.
Am Morgen ist es windstill, ich werde aber von dem surren hunderter Mücken geweckt die sich im Außenzelt versammelt haben. Bei Martin sah es wohl ähnlich aus.
Wir brechen unser Lager am See ab und machen uns auf den Weg durch die karge Landschaft zum ca. 5km, sprich 2h Fußmarsch, entfernten nächsten Fluss.
Am Fluss angekommen sind wir begeistert, hier MUSS es einfach Fisch geben.
ca. 3km von der Mündung entfernt schlagen wir unser Zelt auf und beginnen zu fischen.
Wir haben jeder einige Fischkontakte und Martin kann auch einen guten Saiblin landen, insgesamt ist die Fischerei aber eher zäh und so beschließen wir dem Fluss Richtung Mündung zu folgen. In den teilweise endlos langen ruhigen Passagen ist, wie es auch bereits an den anderen Flüssen zu beobachten war, kein einziger Fisch zu sehen.
Flussabwärts stoßen wir auf einen kleinen Wasserfall von ca. 2m höhe sowie einige Rauschen. Als ich mir den pool unterhalb des Wasserfalls ansehe fallen mir fast die Augen aus, die Saiblinge stehen hier so gestapelt das man den Boden des Pools nicht sehen kann.
Wenig überraschend das wir hier schnell Erfolg haben.
Nach einigen Fischen bis ca. 50 cm schnappt sich größerer Saibling meine Fliege und steuert zielstrebig auf die Rausche am Ende des Pools zu.
Ich mache mir eigentlich keine Sorgen, bis jetzt sind die Saiblinge immer in ihrem Pool geblieben, blockiere aber sicherheitshalber trotzdem die Rolle mit der Hand und belaste das 0,30er Vorfach auf äußerste um den Fisch zu stoppen.
Der Saibling hat leider andere Pläne, in der vollen Strömung unterhalb des pools kann ich den Fisch erst recht nicht halten und so reißt es mir immer mehr Schnur von der Rolle. Ich muss dem Fisch folgen und zwar schnell.
Ich stolpere über glitschige Steine Flussabwärts, der Fisch ist bereits ein ordentliches Stück im backing und 3 Pools weiter unten, die Schnur hat sich hinter einigen Steinen verhakt, aber der Fisch hängt weiterhin. Ich springe ins Wasser um die Schnur zu lösen, es ist deutlich tiefer als erwartet, aber es bleiben zum Glück noch 10cm Puffer bis zum Rand der Wathose.
Ich quere den Fluss und kann den Fisch in einem ruhigen Bereich landen.
Hier sieht man es ganz gut, gebissen hat der Fisch ca. 20m oberhalb, Die Flucht ging bis zu der sandigen abbruchkante im Hintergrund, um den Stein vorne vor der Rausche und den Steinhaufen weiter hinten hing die Schnur.
Martin entschloss sich,ohne Rucksack weiter Richtung norden zu laufen, ca. anderthalb Stunden Fußmarsch entfernt ist noch ein weiterer Fluss.
Ich enschließe mich zu bleiben, die Fischerei ist gut und eine kleine Pause auch mal was schönes.
Ich fische weiter und kann noch einige gute Saiblinge landen, irgendwann setzte ich mich an den Wasserfall und beobachte die aufsteigenden Saiblinge.
Martin war von dem anderen Fluss wenig Begeistert zu einem Teil sehr breit und langsam fließend und dann geht er in eine Schlucht über, diese war ihm allein zu gefährlich zu befischen.
Auch an diesem Fluss gab es Trampelpfade und Müll.
Martin begegnete hier außerdem einen Einheimischen der die Netze für die kommende Saison vorbereitete. Dieser erzählte ihm das wir eigentlich viel zu früh dran seien und z.Z. noch kaum Fische in den Flüssen sein (Dann möchte ich nicht wissen wie voll die Fische zur Hauptsaison sind

) Außerdem erzählte er das der Fluss den ich zu dem zeitpunkt befischte demnächst ein weiteres Angelcamp beherbergen soll, was ihn ziehmlich ärgert da dadurch auch die Netzfischerei verboten wird.
