Vorfach-Anfängerfrage

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Strandlaeufer
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Beitrag von Strandlaeufer »

Herzlichen Dank für Eure ausführlichen Antworten.
Vorfach tendenziell etwas dicker - klar.
Monofil-Kaskaden/ verjüngtes Vorfach + Knotenproblematik - auch verstanden.
Nur noch eine anfängerige Frage: Was genau ist ein Polyleader? Und was ist mit der Sinkrate? Floating/ Intermediate/ Slow sinking? Clear/ Green/ Brown?
Zuletzt geändert von Strandlaeufer am 13.10.2010, 10:06, insgesamt 1-mal geändert.
ChristianD

Beitrag von ChristianD »

Die Meeräschen (gutes Beispiel Jürgen) nehmen die Fliege sanft und nicht im Spurt
:q:
Also die Meeräschen, die ich bisher gefangen habe (die eine oder andere war es mittlerweile schon), haben die Fliege ausnahmslos bretthart genommen und sind dann übergangslos in eine Preschflucht übergegangen. In 9 von 10 Fällen schwimmen die Meeräschen mit recht deutlicher Geschwindigkeit auf die Fliege zu um sie dann eben nicht sanft zu nehmen sondern kurz vor und nach dem Anbiss unmittelbar zu explodieren. Wenn man das Glück hat, wirklich fressende und nicht bloß flankende Fische (und damit verbundenen Fängen von Zufallseinsaugern) beobachten zu können, dann ist man über die Impulsivität dieser Fischart erstaunt. Wenn das Wasser im Ufersaum durch schnell schwimmende Multen brodelt, dann ab mit der Fliege ins Getümmel. Es erfolgt dann i.d.R. ein knallharter Anbiss durch Meeräschen, die schon ne Menge Dampf drauf haben, bevor es überhaupt zum Drill kommt.

Am Tage ne 25er und nachts eine 28er Stroft und fertig :+++:. Bei Meeräsche immer ne 30er wegen des Fischens zwischen Krautbunkern. Mehr Gedanken mache ich mir zum Vorfach an der Ostsee nicht.
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piscator
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Beitrag von piscator »

Moin,
sanft und nicht im Spurt -- da bin ich eher bei Bernd -- obwohl einige wenige hatte ich auch, die es eilig hatten. Aber da ich immer so ein gedralltes Vorfach auf Meeräsche fische, hab ich natürlich so einen richtigen Schockabsorber, der das alles wegpuffert. Übel sind die Bisse, die nicht auf Sicht erfolgen.

Und wg. Physik --- vernachlässigt mir die Reibung nicht!

Jürgen
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Flifis,
ich weiß ja, dass ich immer wieder etwas ein wenig auf die Spitze treibe, um auch für mich Meinungen und Erfahrungen anderer herauszukitzeln.

@Bernd:
Wenn keinerlei Abfederung erfolgt, hast du natürlich recht. Dieser Effekt wird durch einen Knoten im Vorfach nochmals erheblich verstärkt.
Allerdings habe ich beim Fischen i.d.R. hinreichenden Federweg, um diesem Impulseffekt zu verhindern.
Ein kleiner einfacher Windknoten in der 25er schwächt die normalerweise so weit, dass die um einiges weniger als eine unverknotete 0,20 hält.

Wenn man um diese Umstände weiß und die auch einige Male "auf dem Trockenen" mit seinem Gerät testet, kann man sehr beruhigt fischen gehen. Ich gehe nicht nur zum Werfen auf die Wiese sondern mache mit montiertem Gerät hin und wieder auch Bruch- und Zugtests mit Federwaage.
Genau aus diesem Grund fische ich ausschließlich mit "jungfräulichen" Knoten und Vorfächern. Gebrauchte geknotete Schnurabschnitte werden nach dem Fischen IMMER entsorgt.

Manchem mag das zu viel Aufwand sein, aber das mache ich nicht erst seit ich nur noch mit der Fliege unterwegs bin.
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Fjorden
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Beitrag von Fjorden »

Was genau ist ein Polyleader? Und was ist mit der Sinkrate? Floating/ Intermediate/ Slow sinking? Clear/ Green/ Brown?

Hallo Strandläufer,
ein Polyleader ist ein konisches Vorfach, dass wie eine Fliegenschnurspitze aussieht, als Kern jedoch Mono statt braided Material hat, gibt es in unterschiedlichen Längen (5, 7, 8 und 10 ft), Monostärken (0,28 mm, 0,40 mm, 0,50 mm) und Farben. Schwimmend, Hoover (schwebend) und Intermediate (ca. 1,5 cm/sec.) sind klar, die sinkenden grünlich bis schwarz und haben unterschiedliche Sinkgeschwindigkeiten von fast bis extreme fast sinking. Schau dir das mal auf der Airflo Seite an.
Gruß
Fjorden
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Strandlaeufer
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Beitrag von Strandlaeufer »

Fjorden hat geschrieben:Schwimmend, Hoover (schwebend) und Intermediate (ca. 1,5 cm/sec.) sind klar, die sinkenden grünlich bis schwarz und haben unterschiedliche Sinkgeschwindigkeiten von fast bis extreme fast sinking.
Ja, schon klar, aber welche Sinkgeschwindigkeit ist denn halbwegs-universell-richtig für eine Aprilwoche auf Bornholm???
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

Huhu,

ich auch mal ;)
Grundsätzlich kommt es wohl darauf an, wo du denn fischen willst.
Bornholm bietet da ja eigentlich fast alles. Sandstrände, Strände mit klassischem Leopardengrund oder sehr,sehr felsige Abschnitte.
Es gibt flache Abschnitte und sehr tiefe Wasser.
Tiefes Wasser kannste intermediate, flaches Wasser float.
Grundsätzlich kann ich allen zustimmen, die eher mit starkem Vorfach fischen.
Mindestens 0,28mm. Es gibt keinen vernünftigen Grund schwächer zu fischen.
Im übrigen sollte meiner Meinung nach der Grundsatz gelten, den Fisch so schonend wie möglich zu drillen und das ist schnell :+++:
An schwacher Schnur mit Gummigerte dauert das unnötig lange.
Auch wenn ein langer Drill reichlich Adrenalin beim Angler freisetzt, dem Fisch schadet das gleiche nur.
Gruß Lutz :wink: :wink:

Der Frosch im Brunnen ahnt nichts von der Weite des Meeres.
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Strandlaeufer
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Beitrag von Strandlaeufer »

Mange tak!
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Christian :wink:
beim Meeräschenfischen weiß ich in den allermeisten Fällen die Schwimmrichtung der Fische unmittelbar vor der Präsentation. Entweder sehe ich die Fische direkt oder mache deren Schwimmrichtung anhand verschiedener Möglichkeiten aus. Die Fliege präsentiere ich mit Vorhalt. Die Fische verfolgen und nehmen. Sie schwimmen also in meine Zugrichtung. Auf diese Art kommt es nie zu dem kurzen Impulseffekt (Danke Laverda ;) ) des direkten Gegenzuges bei noch gerader Rute. Bevor der Fisch dreht oder schlägt, habe ich die Rute bereits oben und nutze deren Federkraft. Da es eine weiche Rute ist, hält auch das leichte Vorfach über die Rutenfederung bei der folgenden Flucht. Und weil ich für gewöhnlich auf kurze Distanz mit wenigen Würfen sehr kontrolliert präsentiere, entstehen obendrein selten Knoten. Deshalb komme ich hier mit 0,20-0,22mm gut klar.

Im Vergleich hierzu ist der Bonefish längst abgerissen, bevor ich die Rute hoch bekommen könnte. Und selbiges passiert hin und wieder auch beim Meerforellenfischen, wenn ich im Vorfach unter 0,25mm gehe. Mit 0,20mm passiert es schnell, dass der Gegenimpuls die Tragkraft übersteigt, bevor ich die Rute hoch bekomme. Im Vergleich zum Meeräschenfischen kommt die erheblich höhere Einholgeschwindigkeit erschwerend hinzu.

Jürgen :wink:
Die Nummer mit dem verdrallten Vorfach bringt mich auf einige Ideen für die Karibik! :+++:

Gruß
Bernd
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laverda
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Beitrag von laverda »

Ammaluschi hat geschrieben:Huhu,

Im übrigen sollte meiner Meinung nach der Grundsatz gelten, den Fisch so schonend wie möglich zu drillen und das ist schnell :+++:
An schwacher Schnur mit Gummigerte dauert das unnötig lange.


Hi Amaluschi,
vollkommen korrekt, nur wirst du selbst mit eiener 10er Rute ein 20er Vorfach niemals durch Rutenkraft zerreissen können und beim Drill gehe ich mal voraus, dass auch du den Fisch mit gekrümmter Rute drillst.

Zerrissen wird die Schnur wohl in den allermeisten Fällen durch ruckartige Belastung in Kombination mit unkontrollierten Knoten und Beschädigung bei gerader Rutenhaltung.

So, und jetzt schweige ich, gleich geht´s nach DK, ein paar Tage Mefo-Fischen :+++:

Gruß vom platten Niederrhein
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Laverda :wink:

Wenn wir mit einer 10er Rute und 0,16mm Vorfach auf Äschen nymphen oder auch trocken fischen (kann auch gerne die 8er Rute sein), kommt es extrem schnell zum Vorfachbruch beim Anhieb ;) . Das ist die Praxis 8) :oops .

Dünnes Vorfach = weiche Rute
Starke Rute = starkes Vorfach

Gruß
Bernd

p.s. Wenn Du den Knoten nach dem Wurf, welcher ihn Dir einbrachte sofort entfernst ist das gut. Solange bis genau bei dem (knotenbringenden) Wurf eine gute Meerforelle zupackt. Und manchmal tun die das einfach ;) :wink: 8) ...
Zuletzt geändert von Bernd Ziesche am 16.10.2010, 23:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Ammaluschi
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Beitrag von Ammaluschi »

laverda hat geschrieben: Hi Amaluschi,
vollkommen korrekt, nur wirst du selbst mit eiener 10er Rute ein 20er Vorfach niemals durch Rutenkraft zerreissen können und beim Drill gehe ich mal voraus, dass auch du den Fisch mit gekrümmter Rute drillst.

Zerrissen wird die Schnur wohl in den allermeisten Fällen durch ruckartige Belastung in Kombination mit unkontrollierten Knoten und Beschädigung bei gerader Rutenhaltung.

So, und jetzt schweige ich, gleich geht´s nach DK, ein paar Tage Mefo-Fischen :+++:

Gruß vom platten Niederrhein
Hi,

deshalb fische ich auch keine 10er-Rute, sondern eine 6er mit 0,28er-Schnur. Das geht zügig und hat Reserve und bringt Spaß ;)

Viel Spaß in Dänemark :+++:
Gruß Lutz :wink: :wink:

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Acipenser

Beitrag von Acipenser »

Ich bin ja sehr gespannt wie es weitergeht :grin:
Fischen ist doch keine Wissenschaft, 25er-28er Vorfachspitze..........passt.
Können wir nun Fischen gehen?
Gruß Günter
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Reverend Mefo
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Re:

Beitrag von Reverend Mefo »

laverda hat geschrieben: Genau aus diesem Grund fische ich ausschließlich mit "jungfräulichen" Knoten und Vorfächern. Gebrauchte geknotete Schnurabschnitte werden nach dem Fischen IMMER entsorgt.

Manchem mag das zu viel Aufwand sein, aber das mache ich nicht erst seit ich nur noch mit der Fliege unterwegs bin.
Hi Leutz,

Anstelle eines neuen Trööts möchte ich hier mal aufsatteln: Ich habe es dieses Jahr(...äh ...nein, letztes Jahr, frohes Neues! :wink: ) auch erlebt, dass eine größere Forelle die Mücke teilweise mit Schmackes nimmt und mir direkt nach dem Biss das Vorfach abreisst. Da ich in meinem ersten Jahr als Wedler unterwegs bin, nein, war, fisch(t)e ich zwar dicke Vorfächer (0,26-0,28 FC), aber hatte natürlich insbesondere in den ersten Monaten häufiger das Vergnügen von Windknoten, die ich zum Teil gelöst hatte, wenn sie noch nicht zu fest waren, zum Teil aber auch einfach "drin" gelassen habe. Wenn mir ein Fisch das Vorfach sprengte (2 x Mefo, 1 x Mulita), hatte ich immer ein paar alte Knoten drin. Nun würde mich mal interessieren: Haltet Ihr es wie Laverda, d.h. zuende Fischen, aber zuhause immer neu Anknoten, wenn ihr Euch "eingetüddelt" habt, oder habe ich einfach ein wenig Pech mehr gehabt als notwendig. Selbstverständlich teste ich auch meine verknoteten Vorfächer vor dem Fischen, aber die können nach 20 weiteren Würfen und einer echten Fischattacke ja ggf. auch wieder anders aussehen. Seit ich Stroft fische und nicht mehr reines FC, ist das mit der Vorfachhaltbarkeit besser geworden, und ich tausche jetzt auch früher aus, aber nicht notwendigerweise gleich nach jedem nicht gelösten Knoten...

Gruß,

Felix
Kann ich nicht beurteilen.
Müsste ich nackt sehen.
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walcha
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Re: Vorfach-Anfängerfrage

Beitrag von walcha »

Hallo Felix,

ich für meinen Teil tausche aus bzw scheide den Knoten ab und bringe die Fliege neu an. je nachdem wo der Knoten ist. Besonders am Anfang der neuen Saison wenn man(n) seinen Wurfrhythmus noch nicht wieder so gefunden hat kann das schon mal nerven, aber wie nervig wäre eine verlorene Prachttrutte und man wüsste es hätte ggf an einem Knoten im Vorfach gelegen :cry:
Auch das "Wiederaufdröseln" von recht festen Knoten finde ich nicht glücklich. Durch den Knoten und das lösen wird sicher das Vorfach geschwächt.

In der leichten Fischerei mit dünnen (0,12 oder 0,10) Spitzen hatte ich früher auch Probleme mit Schnurbruch nach dem Anhieb.
Seid ich Stoft (Wenn Fluo dann FC1) fische aber kaum noch.
Für die Salzwasserfischerei findet sich EGOR von Guideline im Köcher. :+++:
TL Andreas
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