Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
orkdaling
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von orkdaling »

moin moin,
meine drei Gedanken dazu.
Ich schliesse mich weitgehend Achim an, gute Schnur ist fuer mich wichtiger als 1000 Eu,- Rute.
Vielleicht sollten wir einen neuen Faden aufmachen - Erfahrungen/Preis/Leistung mit neuen Schnurmodellen .
Wære wohl besser von den Erfahrungen der Kollegen zu profitieren als von gesponserten Testberichten.
Meine Erfahrungen zu preiswerten (vom Hændler gratis mitgelieferten) Schnur, nach drei Tagen im Meer stumpf wie ein alter Gartenschlauch, da half auch kein Pflegemittel mehr.
Diesem wiederum sollte etwas mehr Achtung entgegen gebracht werden. Schon auf grund des høheren Salzgehaltes, Sonne rund um die Uhr und natuerlich dadurch mehr UV Strahlung bleibt meine Zweitrute immer im Schatten , nicht auf`m Dach oder hinter der Autoscheibe.
Schlechte Erfahrungen hab ich mit Guideline noch nicht gemacht, Coastal in 7 und 8 nun 2 bzw 3 Jahre auf der Rolle.
Die Baltic (70 Eu) hab ich in 6 und 7 nun in Gebrauch, beide ca 20 Tage gefischt, ohne Beanstandung.
Fuer mich derzeit nicht mehr akzeptabel sind die Schnuere von Cortland. Selbst hatte ich am, ersten tag einen abgebrochenen Loop, man hørt und liest viel von solchen Problemen und zerbrøselnter Schnur in verschiedenen Foren und ich lese auch norwegische und schwedische Seiten.
Generell finde ich die Preise aber bei allen Anbietern zu heftig was die neuen Modelle betrifft. Egal ob SA, Guideline,Eikre,Mortensen, Cortland - alles kostet hier zwischen 650 und 800 Nkr. Die Auslaufmodelle wie Bullet, High Water ohne den neuen Namen(Zusatz) Evolve gibts immer fuer 400 Nkr, bei richtiger Lagerung sind die auf jedem Fall zu empfehlen.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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Achim Stahl
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Kyste,
Kystefisker hat geschrieben: .... bleibt aber das auch bei den mittlerweile sehr teuren, vermeintlichen "Topschnüren" die Haltbarkeit auf der Strecke bleibt.... !

Wenn zB. Scientific Angler durch Veränderungen des Schnurmaterials bei einer ehemaligen Topschnur wie der Streamer Express gleich die Haltbarkeit auf ein Minimum der vorherigen Lebensdauer von ~ 3 Jahren ausschließlicher Küstenfischerei auf nicht mal 3 Monate verkürzt bekommt das einen i.m.A. üblen Beigeschmackt denn der Preis liegt nach wie vor bei ~ 70.- € was Hochgerechnet auf 3 Jahre dann über 600.- € an Ausgaben macht.... !

So Rechnet das der Kunde, von dem Ärger am Wasser wenn die Schnur plötzlich völlig "Zerbricht" mal gar nicht Angefangen, womöglich ohne Ersatz dabei zu haben oder teuer Nachkaufen zu müssen.... !

Und 90.- bis fast 100.- € bei RIO oder Cortland für "die optimale" Schnur sind dann kein Pappenstiel mehr.... !

Somit sollten sich Hersteller bzw. Händler dann nicht Wundern wenn Kunden nach günstigen Alternativen suchen denn bei den Wenigsten wächst das Geld im Garten am Baum.... !

Bestes Beispiel habe ich wieder mit einer neuen Cortland "Blitz", letztes WE nicht mal 3 Tage Gefischt und schon die ersten Oberflächenschäden, das kann es auf die Dauer wirklich nicht sein bei einer Schnur die fast 100.- € kostet.... !

Mit Schnüren im oberen Preissegment wird derzeit Abzocke am Kunden betrieben, ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen wenn man mir eine Schnur zur Verfügung stellt die mindestens 1 Jahr Küstenfischen Aushält und keine 70.- € kostet.... !

"kf"
Ich bin weitestgehend bei dir, vor allem, wenn du von vermeintlichen TOP Schnüren im 100,- €-Segment schreibst...

Unter einer TOP Schnur verstehe ich eine Schnur, die perfekt zur Fischerei und zur Rute passt, nicht eine Schnur, die maximal teuer ist. Wie du weißt, verkaufe ich prinzipiell keine 100,- €-Schnüre. Aber eine gute Schnur hat dennoch ihren Preis. Und wenn jetzt mehrere Leute schreiben, das und das brauche ich nicht bei meiner Schnur, dann erlebe ich im Laden das Gegenteil, wenn eine Schnur keine Frontschlaufe hat, einfarbig ist, "nur" 29 m lang ist oder die Spitze nicht komplett transparent ist...

Leider ist es technisch nicht möglich, eine Schnur auf den Markt zu bringen, die gleichzeitig maximal weit schießt und maximal lange hält, und die Belastung, der wir eine Schnur bei einem ganzen Tag Distanzwürfe keulen an der Küste aussetzen, ist schon um eine vielfaches höher als bei entspannten Trockenfliegenfischen im Bach.

Die "alte" Streamer Express wurde von vielen Fischern als zu drahtig empfunden, deshalb wurde sie weicher gemacht. Das ging tatsächlich auf Kosten der Lebenszeit. Aber die Schnur wurde auch vom Markt genommen.

Natürlich können die Hersteller oder Label den Bogen überspannen mit irgendwelchen "Wunderschnüren" zu Phantasiepreisen. Ich kenne auch nicht eine einzige 100-Euro-Schnur, die mir mehr bieten kann als eine passende Schnur unter 80,- €. Erstaunlicherweise gibt es aber auch hier in diesem Forum durchaus Leute, die auf solche Schnüre erst abfahren, und sie jetzt als Beispiel für Abzocke anführen... :oops



Ich nehme das vielleicht ein wenig persönlich, weil ich mich selbst sehr mit der Entwicklung einer Schnur auseinandergesetzt habe (und das nach wie vor tue...) und deshalb sehr genau weiß, worauf man achten muss, mitbekomme, was gewünscht wird, erfahre, was machbar ist und auch höre, was das in der Herstellung kostet und welche Probleme damit verbunden sind.

Das Ergebnis ist jetzt eine Schnur, die knapp über 70,- € kostet und eigentlich auch sonst so sein sollte, wie du es wünscht. Meine war jedenfalls schon sehr oft an der Küste und ist noch astrein. Andere bestätigen das ja auch.

Immer wieder lese ich, dass sich jemand von den Händlern oder Herstellern abgezockt fühlt und glaubt, dass wir Händler uns an ihnen dumm und dämlich verdienen. Andererseits bekomme ich mit, wie ein Händler nach dem anderen seinen Laden dicht macht - nicht weil er sein gezocktes Geld jetzt in der Karibik verprassen will, sondern weil er mit seinem Geschäft nicht überleben kann. Ganz ehrlich, wer so richtig abzocken will, gründet eine Bank oder Versicherung... In der Freizeitbranche ist der Markt doch relativ transparent und offen: Jeder kann das Angebot auf dem Markt problemlos einsehen und die Preise und Leistungen vergleichen (natürlich sind auch hier die vollmundigen Versprechungen der Werbung mit Vorsicht zu geniessen), und jeder, der meint, da ist viel Geld mit zu verdienen, kann sich einen Gewerbeschein holen und versuchen, über Nacht Millionär zu werden. Ich bin da wohl zu doof dazu. :cry:
dry fly hat geschrieben:Und den Ärger und Kosten haben wir zu tragen .
Wir Händler auch, wenn wir auf einer Schnur, die sich nicht bewährt, sitzen bleiben oder sie bei Reklamationen austauschen müssen. Ebenso das Label, das sie für viel Geld produzieren lässt, das Risiko trägt, sie erfolgreich am Markt anzubieten und seinen Ruf aufs Spiel setzt, wenn sie nichts taugt.


Viele Grüße!

Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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franco 123
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von franco 123 »

Wer hinter No-Name-Produkten in der Discounter-Szene (z.B.Aldi) im Lebensmittel-Bereich steckt, ist weitgehend bekannt. Man spart dort teilweise 60-80% gegenüber Markenprodukten mit der exakt gleichen Qualität.
Nun sind Fliegenschnüre keine Lebensmittel, und die Einwände von Achim Stahl finde ich teilweise berechtigt. Aber eben nur teilweise, ich vermute stark, dass es auch in diesem Bereich gelegentlich gleiche Qualität zu stark unterschiedlichen Preisen gibt.
Mein Vorschlag wäre, zu recherchieren. Es sollte eine Liste erstellt werden, auf der Äquivalente von Markenartikeln aufgelistet werden, natürlich mit Preisvergleich. Wer zuverlässige Informationen hat, sollte die Liste vervollständigen. Auch monofile Schnüre und Geflochtene sollten dort aufgelistet werden.
Frank
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fly-dry
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von fly-dry »

Hallo Achim ,

dry fly hat geschrieben:
Und den Ärger und Kosten haben wir zu tragen .


Wir Händler auch, wenn wir auf einer Schnur, die sich nicht bewährt, sitzen bleiben oder sie bei Reklamationen austauschen müssen. Ebenso das Label, das sie für viel Geld produzieren lässt, das Risiko trägt, sie erfolgreich am Markt anzubieten und seinen Ruf aufs Spiel setzt, wenn sie nichts taugt.



Soll ich nun noch Mitleid haben mit Hersteller oder Vertreiber die Gerät , in diesem Fall Schnüre , auf den Markt bringen die nichts taugen .. ?
Wieso werden nicht ein Teil Schüre hergestellt und ausreichend getestet.
Und erst dann auf den Markt gebracht . Das scheint doch nicht der Fall zu sein .

Und das müsste auch in deinem Intresse sein , was ich denke auch so ist . :+++: Denn nur ein zufriedener Kunde kommt wieder .
Was die Hersteller betrifft , verkaufen sie ihre Schnüre . Egal an wen .. man versteckt sich hinter einen Wiederverkäufer / Label .

Heinz :l:

E
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meyfisch
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von meyfisch »

ein begriff noch dazu:

geplante obsoleszenz

das ist nun wirklich kein geheimnis mehr....!

in diesem sinne

mf
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Achim Stahl
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
fly-dry hat geschrieben:
Soll ich nun noch Mitleid haben mit Hersteller oder Vertreiber die Gerät , in diesem Fall Schnüre , auf den Markt bringen die nichts taugen .. ?
Nein, das brauchst du natürlich nicht. Dennoch ist es einfach nicht richtig, wenn du behauptest, allein die Kunden hätten den Ärger und die Kosten zu tragen. Die Kosten und das Risiko trägt zunächst immer erst mal derjenige, der Geld für eine Investition ausgibt. Also zunächst, derjenige, der eine Fliegenschnur produzieren lässt und als nächstes der Händler, der sie anbietet. Beide haben bereits ihr eigenes Geld ausgegeben, bevor sie dem Kunden ein Angebot machen, von dem sie nicht wissen, ob er es auch annimmt. Floppt die Sache, ist ihr Geld weg und sie setzen im schlimmsten Fall ihre berufliche Existenz und die ihrer Mitarbeiter aufs Spiel.
fly-dry hat geschrieben:Wieso werden nicht ein Teil Schüre hergestellt und ausreichend getestet.
Und erst dann auf den Markt gebracht . Das scheint doch nicht der Fall zu sein .
Ich kann natürlich nicht für alle Anbieter sprechen, aber aus eigener Erfahrung weiß ich, dass in der Regel die Schnüre sehr wohl getestet werden. Wie bereits dargestellt, wäre alles andere sträflich leichtsinnig und betriebswirtschaftlicher Selbstmord.

fly-dry hat geschrieben:Denn nur ein zufriedener Kunde kommt wieder.
Eben! :wink:

Deshalb ist kaum jemand, der auf diesem kleinen und transparenten Markt, in dem die Zielgruppe sich lebhaft über Erfahrungen mit den Produkten austauscht, langfristig erfolgreich sein möchte, daran interessiert, seinen Kunden Mist anzudrehen.

Ich will nicht behaupten, dass es nicht auch Anbieter gibt, die "Mist" auf den Markt bringen, versuchen, ihre Kunden für dumm zu verkaufen oder so sehr von sich und ihrer Produktidee überzeugt sind, dass sie Tests für überflüssig halten. Ich bekomme ja als Händler auch immer wieder fragwürdige oder hoffnungslos überteuerte Produkte angeboten. Aber in mehr als 20 Jahren Branchenzugehörigkeit konnte ich feststellen, dass diese Kandidaten allesamt nicht lange überlebt haben, und das war für ziemlich jeden von denen eine schmerzhafte Erfahrung. Oder sie haben aus ihren Fehlern gelernt und achten jetzt auf die Qualität und ein reelles Preis-Leistungs-Verhältnis.


Viele Grüße!


Achim
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Kystefisker
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von Kystefisker »

Erstaunlicherweise gibt es aber auch hier in diesem Forum durchaus Leute, die auf solche Schnüre erst abfahren, und sie jetzt als Beispiel für Abzocke anführen...
.... natürlich ist das so, in der vagen Hoffnung das eben diese neue Schnur von Cortland endlich mal länger hält als die zig Enttäuschungen von RIO oder SA/3M habe ich mir diese Schnur geholt, die Ergebnisse sind ja ausreichend Bekannt und dann Frage ich mich wo da unter realen Bedingungen solche Schnüre getestet wurden bevor man diese Schnur auf den Markt gebracht hat.... !

Auch wenn man dann die defekte Schnur sofort Umgetauscht hat (.... was am Endergebnis nichts ändert, die neue Schnur zeigt auch schon wieder Schäden nach kurzem Einsatz !) erklärt man mir das es sich wohl um einen "Einzelfall" handelt und man bisher von weiteren Schäden nichts weiß obwohl zumindest hier im LMF ein Member seine ebenfalls schadhafte Schnur dort Eingeschickt hat und das dürfte nicht der Einzige gewesen sein.... !

Und der Kunde am Wasser ist es der sich als erster Ärgert weil teilweise überteuertes Equipment nach kürzester Zeit seinen Dienst versagt, das sollten die Hersteller als eines der obersten Gebote bei der Herstellung ihrer Produkte immer im Auge behalten denn da geht es um weitaus mehr als die reine Kostenfrage.... !

Das dann weiterer Ärger dem Händler und dem Hersteller ansteht ist dann doch wohl nur Legitim, ich muß auch für Fehler in meinem Job gerade stehen wenn ich welche mache, dies gilt zumindest für die Hersteller.... !

Das die Händler als "Leidtragende" zwischen Kunde und Hersteller stehen liegt dann leider in der Natur der Dinge wenn man nicht den Weg des Direktvertriebes geht wie Cortland über die eigene Homepage.
Die "alte" Streamer Express wurde von vielen Fischern als zu drahtig empfunden, deshalb wurde sie weicher gemacht. Das ging tatsächlich auf Kosten der Lebenszeit. Aber die Schnur wurde auch vom Markt genommen.
..... was sind denn in diesem Fall "viele", hat sich das derart auf die Verkaufszahlen ausgewirkt das man dann die Schnur einfach mal Schlechter gemacht hat um sie dann Einzustampfen weil man, oh Wunder, noch mehr Reklamationen bekam und ich mich auch da Frage wie Realitätsnah dann Getestet wurde.

Wer was wann und wo an zB. Schnüren verdient kann und will ich nicht Beurteilen aber die Entwicklungen der letzten Monate und Jahre empfinde sicherlich nicht nur ich als Bedenklich, mit den schon mehrfach genannten Problemen für alle.... !

Und manchmal ist der Weg "back to the roots" nicht der Falsche, ich würde mir einige Dinge die in der Vergangenheit sehr gut Funktioniert haben zurück Wünschen.
Das scheint aber nicht im Sinne der Hersteller zu sein, warum auch immer.

Wie man merkt ein sehr verzwicktes Thema bei dem man wie so oft wohl letztendlich zu keinem befriedigendem Ergebnis für alle kommen wird, ist wohl der derzeitige Zeitgeist bei immer mehr Dingen des alltäglichen Lebens.... !

Bleibt nur die Suche nach Produkten mit denen man halbwegs Leben kann, das wird dann halt leider immer Schwieriger.... !

Sollte es noch Restbestände der alten Streamer Express in 250 & 300grain geben, ich Kaufe welche.... !!!

Groetjes.................. "kf"
" There's too many men, too many people
Making too many problems
And not much love to go 'round
Can't you see this is a land of confusion? "
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von Maqua »

Kystefisker hat geschrieben:Sollte es noch Restbestände der alten Streamer Express in 250 & 300grain geben, ich Kaufe welche.... !!!
Die "alte" 200er hab ich noch hier liegen, falls du noch was leichtes suchst. Coating ist noch 1a, mir ist sie zu drahtig. :lol:

Bei den Küstenschnüren ist die Belastung auf den ersten Metern der Runningline extrem, vielleicht sollte man sich mal Gedanken machen, ob der Durchmesser da immer dünner werden muss, um auch noch den letzten Meter Wurfweite rauszuschinden?
Von den Herstellern würde ich erwarten, das in diesem Schnurbereich das Coating auf Haltbarkeit optimiert wird, auch wenn es dann auf 3-4 Meter etwas drahtiger wird.
Das wäre dann mal eine Verbesserung für die man gerne etwas tiefer in die Tasche greift.
Gruss Manni :wink:





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fly-dry
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von fly-dry »

Hallo,

Danke Dir " Kystefisker " !!
Du sprichst mir aus der Seele !

Und Achim das Du so schreibst ist auch klar . Aber was Du oder dein Anbieter für einen Ärger habt
geht mir " Sorry " am AAA... vorbei !!
Dann müssen wir auch dem nächst hinnehmen wenn wieder Gammelfleisch verkauft wird . Weil ja Ede-- und Re .. u.s.w
auch nichst dafür können .. !
Ich glaube da siehst du aber vieles durch Deine Geschäfstbrille .
Klar sortiert sich der Markt wieder . Aber viele der Produkte kommen heute von Markenfirmen und die sitzen das anscheinend
spielerisch aus . Vielleicht auch deshalb weil die Verluste ja auch irgendwie durch die überteuerten
Preise wieder rein geholt werden. !!??
Aber am Ende muss ich nun sagen , der Kunde hat die Macht.
Die Macht des " Kaufen oder Nicht-Kaufen. !! :+++:

Gruss und schönes Fliegenfischer Wochenende
Heinz,
Fjorden
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
wahrscheinlich wären die meisten glücklich, wenn es noch die alten Loop Distance, Supreme 2, Cortland 444 SL, Pounch, Tri Cast, etc. Schnüre geben würde. Die Nachfrage wäre auf alle Fälle da. In anderen Segmenten unseres hobby's gibt es ja die gleiche Entwicklung. Immer, mindestens alle 2 Jahre, Produktänderungen und neue Watbekleidung, Ruten, etc., die meistens nicht besser werden. Ich denke, wir haben hier die Macht zu entscheiden, ob wir hier mitgehen. Die "alten" Ruten z.B. fischen nicht schlechter.
Gruß
Fjorden
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Achim Stahl
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
fly-dry hat geschrieben: Aber am Ende muss ich nun sagen , der Kunde hat die Macht.
Die Macht des " Kaufen oder Nicht-Kaufen. !! :+++:

Gruss und schönes Fliegenfischer Wochenende
Heinz,
Meine Rede! ;)

Viele Grüße!


Achim
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Harald aus LEV
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von Harald aus LEV »

Ich denke, Achim hat eines ganz gut erklärt.

Im Grunde läuft eine Produkteinführung doch immer ähnlich ab.
1.
Ein Hersteller stellt einen neuen Artikel her (in diesem Fall eine Schnur), testet sie und befindet sie für gut.
2.
Damit die Schnur bekannt wird, wird eine Werbekampagne gestartet mit ganzseitigen Hochglanzanzeigen in Fachmagazinen, Auftritten auf Messen, YouTube und Facebook-Videos und dergleichen.
Ständig werden die besseren Eigenschaften zu Konkurrenzprodukten hervorgehoben.
ABER: Langzeiterfahrung hat keiner und kann auch keiner haben.
3.
Die Verbraucher werden auf die Schnur aufmerksam und neugierig.
Sie wollen sie ausprobieren und testen, verspricht sie doch bislang unerreichte Fähigkeiten.
Außerdem ist es möglich, wenn ich sie vor meinen Kollegen habe, dass ich damit weiter werfen kann und erfolgreicher bin, als sie.
Sie suchen nach Einkaufsmöglichkeiten.
Im Internet wird die Schnur bereits angeboten.
Der Käufer möchte sie aber in der Hand haben und fühlen, vielleicht auch mal zur Probe werfen.
Also sucht er nach Händlern in seiner Nähe, die das Produkt führen.
4.
Jetzt kommt der Händler in Zugzwang.
Ist er skeptisch und bietet das neue Produkt nicht sofort an, bedienen sich die Kunden bei einem anderem Händler.
Und ein Kunde, der erst einmal den Händler gewechselt hat, ist sehr schwer wieder zurück zu gewinnen.
Außerdem könnte eine Gewinnmöglichkeit nicht wahrgenommen werden.
Also springt der Händler notgedrungen auf den Zug auf. Da ein Händler aber i.d.R. wegen Mindermengenzuschlägen und Frachtraten nicht nur eine Handvoll Schnüre abnehmen kann, sondern ein ganzes Lot, investiert er einen verhältnismäßig hohen Betrag in den Start eines Produktes, das niemand genau kennt. Um seinen Invest wieder einzufahren und keine finanziellen Verluste zu machen, muss er einen Großteil der eingekauften Schnüre verkaufen. Erst danach macht er Gewinn.
5.
Erfreut sich die Schnur allgemeiner Zufriedenheit, wird es ein gutes Geschäft für den Händler und alle sind zufrieden - Hersteller, Händler und Endkunde Fliegenfscher.
Zeigt sich jedoch im längeren Gebrauch, dass die Schnur auf Dauer nicht taugt, trägt der Händler das volle Risiko, nicht der Endabnehmer, der seine Schnur ersetzt bekommt und allenfalls einen schlechten Angeltag und etwas Ärger hatte. Nein, der Händler bleibt auf seinem Schnurvorrat sitzen und bekommt keinen finanziellen Ersatz.
5.
Das soll kein Gejammer sein.
Grundsätzlich ist es das Wesen des Handels, Ware zu verteilen. Das das niemand umsonst macht, liegt auf der Hand. Von irgendetwas muss der Händler schließlich leben. Das ist ein Vollzeitjob, wie jeder andere auch. Jeder ist schließlich auf ein Einkommen angewiesen. Wenn jedoch ein Händler mehrere solcher riskanten Manöver fährt und damit Schiffsbruch erleidet, oder häufig reguläre Ware zu Schleuderpreisen verramscht, macht er über kurz oder lang seinen Laden dicht. Und dann ist das Gejammer groß, dass es wieder einen Laden weniger gibt.
Níemand muss Mitleid mit einem Händler haben. Das erwartet auch kein Gewerbetreibender.
Aber wenn ich solche dümmlichen Sprüche lese, was dem einen oder anderen am AAA... vorbei geht, könnte ich :s+1:
Und wenn hier jemand schreibt, dass er für seine Fehler einzustehen hat, so ist das richtig.
Im obigen Fall steht der Händler jedoch für Fehler ein, die nicht er, sondern die Entwickler der Herstellerfirma gemacht haben.
Ich möchte mal den Angestellten sehen, der für Fehler einstehen soll, die ein anderer gemacht hat....

6.
Was ich damit sagen will ist, dass keiner glauben soll, dass sich die Händler eine goldene Nase verdienen.
Ich kenne keinen, der seinen Lebensabend damit verbringt, auf den Bahamas am Strand zu liegen, Cohibas pafft und sich Drinks von jungen, üppigen Damen kredenzen lässt.
Natürlich machen sie Gewinne, sonst könnten sie nicht existieren. Mit ihren Gewinnen bestreiten sie ihren Lebensunterhalt und tätigen Investitionen für ihre Geschäft.
Wir sollten wieder mehr zu einem Miteinander zwischen Händler und Kunde kommen.
Beim Händler kann man sich die Ware ansehen, anfassen und vergleichen.
Man bekommt Ratschläge und meist auch einen Kaffee kostenlos.
Wer das nicht will, soll im Internet bestellen. Das hat sicher Vorteile, aber auch Nachteile.
Vor allem aber bekommt man beim Händler Infos über aktuelle, lokale Gegebenheiten.
Wenn ich z.B. in ferne Destinationen fahre/fliege, geht mein erster Weg zu dortigen Gerätehändler und frage z.B. welche Fliegen in welcher Größe mit welcher Methode (Tiefe) gerade fängig sind.
Natürlich verrät mir keiner die Hotspots oder absolute tödlichen Methoden (so es sie überhaupt gibt). Aber mit den Tipps, die ich erhalte, Beharrlichkeit und meiner persönlichen Erfahrung gelingt es mir in der Regel, erfolgreich zu sein.
Im Internet bekomme ich diese Insider-Infos nicht, oder nur über Umwege.

So, das musste mal raus.

Gruß
Harald
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fly-dry
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von fly-dry »

Hallo,

Stopp , lieber Harald . Hier hat keiner gegen den Gerätehändler geschrieben . Ich habe nur gesagt
das mir es nicht leid tun kann , wenn ich eine " misslungene Schnur " zurück bringe .Und der Händler durch
" mich der Kunde " nun Ärger und evt . Geldverlust hat durch Umtausch .

Deshalb bin ich der Kunde und er Geschäftsmann . Und wenn dieser das nicht so sieht , dann sollte er wie in so manchen
Dienstleistungs Geschäft , was anderes machen .Aber das ist das ewige Lied des Einzelhandels .

Hier war überhaupt nicht die Rede von , reichen Händler u.s.w . Und mir ist auch klar das ein kleiner Einzelhändler
um seine Kunden kämpfen muss . Aber dann gerade !! Denn er hat den Verlust und ich habe vielleicht 1-2 Tage ärgerliche
Momente gehabt , Fahrerei oder Rücksendung .

Was passiert dadurch :
" Soll ich weiter an seine Aussagen und Protukte glauben ??

Ich würde mich hüten etwas gegen Achim zu sagen . Ich achte jeden der so etwas wagt und durch zieht .

Dieser Spruch " das mir das am AA vorbei geht " , nehme ich zurück . Und entschuldige mich , wenn sich jemand beleidigt fühlt .

Aber an meiner Einstellung dazu wird das nichst ändern .

Gruss Heinz, :+zsch:
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Harald aus LEV
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von Harald aus LEV »

Hallo Heinz,

mein Posting war nicht explizit gegen Deines gerichtet, sondern gegen den allgemeinen Tenor einiger Aussagen.
Auch habe ich daraus keinen Angriff Deinerseits auf Achim abgeleitet.
Nur das mit dem AA ist mir übel aufgestoßen.

Dass Du das mit dem AA hier öffentlich zurücknimmst, finde ich klasse. Hut ab!
Das schaffen andere allenfalls per PN.

Damit steht Dein Posting für mich schon in einem ganz anderen Licht.
Natürlich ist es immer ärgerlich, wenn das Tackle nicht funktioniert wie es soll.
Und natürlich hast Du als Kunde das Recht, die Schnur dann zurück zu geben.
Wenn die Schnur wirklich Mist ist, hat der Händler natürlich ein Problem damit, wenn ihm jetzt haufenweise die Kunden das Ding wieder auf den Tresen knallen. Und damit meine ich nicht unbedingt den finanziellen Verlust. Zum einen sind solche Gespräche höchst unbefriedigend und zum anderen, und was wesentlich wichtiger ist, leidet das Ansehen des Händlers. Wenn ihm in kurzer Zeit 2 oder gar 3 solcher Produktflops unterlaufen, kann er bald jeden Kunden persönlich mit Blumenstrauß begrüßen, der sich in seinen Laden verläuft.
Denn dann kommt die Frage nach der Glaubwürdigkeit des Händlers und seiner Produkte, die Du angesprochen hast.
Allerdings sollte sich jeder Händler so weit unter Kontrolle haben, dass er seinen Unmut nicht an den Kunden auslässt.
Gerade wenn es mal nicht läuft, wie geplant, ist Offenheit und Ehrlichkeit von beiden Seiten wichtig, um für beide Seiten einen gangbaren Kompromiss zu erzielen. Wie heißt es so schön: Ein gutes Geschäft ist es dann, wenn beide Seiten zufrieden sind.

In diesem Sinne gerne :+zsch:

Gruß
Harald
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Re: Günstige Fliegenschnüre gegenüber teure Markenschnüre

Beitrag von bäschwatz »

Das Thema war Marke gegen billige JN Schnüre
Hierzu kann ich berichten, das noch keine der billigen JN Schnüre die ich probierte, wirklich taugten.
Zum verschnibbeln für Spitzen aber schon.
Die Herstellung eines schwimmenden Grundbleis ist halt auch eine Materialfrage.Und auch mit Kosten für Maschinen und Know How verbunden.
Sowas macht keiner zum Spaß.
Alles was ich für Zweihand aus diversen SK zusammenbastele messe ich an Comp-Leinen.
Die gajohlste war die Ian Gordon 85 Fuß mit 85 Gramm.
Flog nach langem rumprobieren wie Hullefatz.
Landete aber nach zwei Jahren Dauerschmeißen bei der Kordel zum Himbeeren hochbinden.
Ähnlich war das mit anderen, teilweise sehr teuren Schnüren.
Rio, Carron, Mackenzie,Wulff,Gaelforce, Scientiffic und noch einige andere.
Gaelforce Comp Leinen kann man aber auch für nicht allzuschwere Muster zum Fischen für Distanz nehmen. Mit Zweihand halt.
Ähnlich verhielt es sich mit " Heavy DT" aus zwei Atlantic Salmon Heads von Scientiffic. 44 und 40 Gramm. Das Ende etwas abgeschnitten und zur DT zusammengetüddelt mit selbstgebastelten JN Spitzen, kam ich auf Distanzen die vor 2 oder 3 Jahren in Los Angeles mal Weltrekord waren.
Mit gedrehtem Vorfach und Fliege dran, was man aber eigentlich abziehen muß.
Mittlerweile bastel ich mir meine Long-Bellys aus Skagit Compact und Mackenzie DTX.
Funzt, wenn richtig ausbalanciert, besser als alles andere was ich bis dato ausprobierte.
Und ist auch am haltbarsten.
Und damit wäre ich beim Material angekommen.
Und gescheites Material gibt es halt nicht für billig.
Damit geb ich Achim Recht.
Die Haltbarkeit ist halt auch ein Faktor.
Rio ist da eigentlich ganz gut.
Obwohl alles was ich von denen hatte, nicht das war was ich wollte.

Martin Laub hat mal einige SK machen lassen.
Hießen erst ALTA dann irgentwas mit CUSTUM HEADS:
Wenn er irgentwelche Gewichts-Ausreisser hat bin ich einer der ersten die das mitgeteilt bekommen.
Schwer ist für meine Verwendung immmer gut.
Und halb so teuer wie die anderen sowieso.
Vom Material her erst mal so ähnlich wie Gaelforce.
Aber...
60 Gramm Skagit Compact und 60 Gramm seiner Köpfe sind nicht das selbe.
Auch wenn beide eigentlich das gleiche Gewicht von 50 Gramm haben sollten, ist die Kombination aus Skagit Compact und Mackenzie DTX massemäßig klar im Vorteil.
Und damit wäre ich wiederholt beim verwenteten Material angekommen, was halt nicht für billig zu haben ist.
Gruß Thilo
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