Federkiele teilen

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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Maqua
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Beitrag von Maqua »

OstseeSilber hat geschrieben:
Gut geht das auch, indem Du solche Dubbingschlaufen aus dünnem Draht herstellst (gibts auch so kleine Maschinen für), diese kann man vorher fertigen und später nur einbinden (den Draht entweder auch mit wenig Pritt behandeln oder sehr stark drallen).
Ich habe kleine Ösen an meiner Bindestation, an denen ich den Draht verzurre, unten einen Dubbingtwister einhänge und dann gut arbeiten kann. Jeweils Portionsweise vorbereitet lohnt es die Mühe, da man dann eine kleine Serie flott binden kann, hab ich aber lange nicht benutzt.
Ich habe mir das gerade mal angesehen mit den vorgefertigten Dubbingsträngen.
Welchen Draht soll ich da benutzen?
Finde ich sehr praktisch so einen Dubbing-Strang-Vorrat anzulegen.

Gruss Manni
Gruss Manni :wink:





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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Manni, in dem Video, welches Carsten verlinkt hat, sieht man ganz gut die Herstellung. Geht aber auch sauberer. :oops

Wie gesagt, ich habe es länger nicht gemacht, aber wenn mit der Öse an meiner Bindestation und den Rest frei Hand, bzw. einmal auch mit einem dünnen Spanngummi um die Hüfte, so blieben beide Hände frei.

Verwendet habe ich meist einen ganz dünnen Kupferdraht, der aber im Salzwasser anlaufen kann. Hält aber dennoch länger als die meisten Haken und zudem sieht man den Draht in der fertigen Fliege nicht mehr.

Streamer Brush ist wie im Video hergestellt und es wird ein sehr dünner silberner Draht verwendet, dessen Herkunft ich aber nicht kenne. Da sollte es aber im Handel etwas geben.

Einen Versuch habe ich mal gemacht mit einer Schlaufe aus 18er Dyneema, diese war steif genug, um sie fertig "besponnen" lagern zu können. Sowas ist ewig haltbar.

In dieser Dyneemaschlaufe hatte ich mir die Hecheln für Magnusse vorbereitet, eine Mischung aus Grizzlyhecheln (eben ohne Kiele) und Kaninchen, war extrem fluffig und spielte besser als jede vorherige meiner Magnusse.

Der große Vorteil dieser Schlaufen ist, das Material so "anrichten" zu können, wie man es haben will. Auch mit Speyhecheln geht das natürlich, man bestimmt die Abstände der Fibern, deren Länge, ein konischer Längenverlauf wird möglich, macht uns unabhängig vom Naturmaterial am Kiel und ermöglicht ein Beimischen anderer Fasern und Fibern, um eventuell die Speyfibern noch abzuspreizen, alles in einem Arbeitsgang.

Vorne lange Speyfibern für etwa drei Wicklungen, dann eine kleine Portion Grizzlyfibern für die Mundwerkzeuge einer Garnele, gefolgt von weiteren Speyhecheln, nach hinten zum Öhr verjüngend und dazwischen immer etwas Fluffiges wie die Flaumfibern einer Grizzlyhechel und vielleicht noch etwas Flash dazwischen eingelegt. Könnte ich mir jedenfalls so vorstellen.

Theoretisch wäre es sogar möglich, immer kleine Portionen Material als späteren Panzer einzulegen, sowas wie Egg Yarn vielleicht, die Portionen müssen nur passen und könnten dann mit einer Wicklungsarbeit gleich den Rückenpanzer mit ergeben. Theoretisch, es bleibt zu probieren.
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Fazer
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Beitrag von Fazer »

Moin Manni, moin Mirko,
vielleicht hilft Euch dieses Tool etwas weiter. Ich finde das Teil gerade für die Produktion in gröferen Stückzahlen garnicht so schlecht.
gucksu
Das Gerät was Carsten vorgestellt hat ist aber wahrscheinlich besser geeignet um längere Fibern zu verarbeiten.
Gruß
Nico

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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Moin Nico, das Gerät aus Deinem Link hatte ich mal in der Hand, ist nicht schlecht, aber ich mache es lieber so, frei Hand. ;)

Ließ mir ja keine Ruhe, also mal ein fixer Versuch zwischen den letzten Terminen vorm Wochenende...allerdings sind Speyfibern schon sehr fummelich´...

Verschiedene Farben Polar Chenille mischen zu können, gefällt mir aber.
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Fazer
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Beitrag von Fazer »

Aber Du hast recht Mirko, das sieht auch in "gedubbter" Form prima aus.
Warum finde ich Garnelen eigentlich so toll????????? :grin:
Gruß
Nico

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Maqua
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Beitrag von Maqua »

Danke Mirko und Nico, das kleine Gerät gefällt mir auch.
Ich werde mir mal was selber bauen, das Prinzip ist jetzt klar.
Ist das Gewicht des Drahtes zu vernachlässigen?
Okay für Trockenfliegen kommt so was natürlich nicht in Frage.
Mirko, wie soll das denn mit Geflochtener funktionieren, die geht doch wieder auf?

Gruss Manni :wink:
Gruss Manni :wink:





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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Manni, nicht mit einem Prittstift.

Ich würde aber heute immer wieder zu dünnem Draht greifen.

Bei der Testgarnele hatte ich vorher zwei dünne Schichten Lack auf den Kupferdraht gepinselt und danach etwas Pritt. Mal sehen, wie sich dieser Kupferdraht im Salzwasser nun verhält.

Wenn der Draht grün anläuft, denken die Fische ja, der Shrimp wäre schon schlecht. :lol:
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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Tueddler,

Zur Herstellung von Brushes habe ich mir aus Leimklemmen und Alu-Winkelprofil prima Klemmen gebaut, um die Fusseln in die Schlaufe zu bekommen.

Auch ich benutze eine Drahtschlaufe, allerdings aus Silberdraht aus dem Bastelladen in 0,25mm Durchmesser. Der ist zum Verdrallen besser als Kupfer.
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ChristianD

Beitrag von ChristianD »

Endlich! Die Materialklemmen auf dem Bindematerialienmarkt waren mir für viele Anwendungen immer schon zu klein und das Arbeiten mit 2 Klemmen auf mal noch nie so wirklich zufrieden stellend. . Dank deiner Bilder habe ich nun eine tolle Anregung bekommen, ausreichend Material für laaaaaange Dubbingschlaufen im Handling zu meistern. Toller Tipp!!!!! Besser geht es nicht! :+++: :+++: :+++: Morgen mal den Baumarkt aufsuchen!
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Fazer
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Beitrag von Fazer »

Genau so geht es mir. Danke Laverda, ich hatte bisher mit diesem Tool von Marc Petitjean geliebäugelt aber ich finde das mit ca. 32,-€ einfach zu hoch dotiert. Deine Idee mit den verschiedenen Klemmen finde wesentlich preiswerter und wahrscheinlich pragmatischer (kommt auf ´nen Test an ;) ).
Gruß
Nico

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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Bastler, danke für die Blumen
manche Leimklemmen haben ziemlich lose bewegliche Backen, so dass die Klemmen nach Anbringen des Profils nicht immer gerade und parallel schließen.
Ich habe die Aluprofile mit der Heißklebepistole angeklebt und falls die Klemme aus o.g. Grund zu labil ist, einfach in geschlossenem Zustand ordentlich Heißkleber auch auf die Backenachsen, so dass die Profile starr an der Klemme angeklebt sind und gut ist.

Bei den großen Klemmen ist es wichtig, dass die Profile Rillen aufweisen, die bei geschlossener Klemme ineinandergreifen (vgl. Foto Klemmenprofil; Ich habe hier ein Profil verwendet, dass als Treppen- bzw Sockelabschlussleiste verwendet wird.)
Dann kann man überstehende bzw lose Fasern bequem mit einer Hundehaarbürste ausbürsten. (Z.B. wenn man Fellhaare vom Lederstreifen oder Sythetikhaar von der Tragschicht schneidet und die überstehende Unterwolle ausbürsten möchte)
Ich habe die Dinger schon sehr lange in Gebrauch und die sind absolut Top für die Brush-Herstellung.

2 Klemmen mit je 20-25cm Backenlänge => 1m Profil für ca €8,- und €5,- für das Klemmenpaar.
Zeitaufwand für die Herstellung ca 15min.

Gruß vom platten Niederrhein
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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Zwirbler,
eine kurze Ergänzung noch zum Werkzeug:
Zum Verdrallen der Schlaufe von Hand sind die Boilie-Nadeln der Kollegen von der ansitzenden Karpfenzunft gut geeignet.
Ich selbst habe mir auch noch aus einem Hakenlöser mit spiralförmigem Ende einen kleinen Haken zum Verdrallen gebogen.

Gruß vom platten Niederrhein
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Fazer
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Beitrag von Fazer »

Danke Laverda. Irgendwo hab´ ich auch noch so´n Teil ´rumliegen. Igge hab´ mir jedenfalls erstmal in der E-Bucht ´n Klemmenset bestellt. Da sind auch ganz Kleine mit bei.
Gruß
Nico

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Ostsee-Silber

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Laverda, vielen Dank für Deine ausführlichen Beschreibungen, gute Idee! :+++:
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Dank an Laverda für die ALU-Backen-Tipps.
Zum Drillen nehme ich so einen kleinen Akku-Schrauber, in den ein Haken eingespannt wird. ;)
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