Hallo allerseits,
ich bin ja objektiv betrachtet noch ein Greenhorn, was das Fischen auf Meerforelle angeht, und meine Fänge lassen sich an zweieinhalb Händen (aufgerundet

) abzählen. Doch ich habe natürlich hier im Forum schon eine Menge zum Thema gelesen und, wie ich hoffe, auch einiges dabei lernen dürfen ( vielen Dank an alle, die uns Neulinge von ihrem Wissenschatz etwas abgeben). So auch in der Hakenfrage. Das Plädojer für den Einzelhaken finde ich vernünftig und werde versuchen es auch bei mir umzusetzen, sprich, meine Blinker und Wobbler umbauen, bevor es nun das nächste Mal an die Küste geht. Damit will ich die Befürworter des Drillings am Ende eines Kunstköders keineswegs be- oder gar verurteilen, das ist lediglich MEIN Fazit.
Positiv finde ich auch, dass eine Fachzeitschrift wie "Kutter und Küste" in der aktuellen Ausgabe dem Thema eine ganze Doppelseite widmet (Titel des Artikels: "Einzelkämpfer") und auch Tipps zum Umrüsten bezüglich Hakenwahl, andrücken des Widerhakens etc. gibt.
Das krasse Gegenteil dazu fand ich dann im "Blinker". die Redakteure dieses Blattes haben ja neuerdings alles umgekrämpelt und voll auf "Raubfischangeln" umgestellt. Zu jeder Fischart kommen nun Berichte mit Schwerpunkt auf neuartige beziehungsweise in Übersee gebräuchliche Köder und Angeltechniken. Irgendwie habe ich die Leutchen im Verdacht, da kräftig die Werbetrommel für überteuertes Spezialequipment zu rühren.
Den Vogel hat dann aber ein "Fachmann" in der März- ausgabe abgeschossen. Das gute Kerlchen hat einen Artikel über das Fischen auf Meerforelle mit "Japan- Ködern", also Stickbaits, Twitchbaits (wer des Englischen nicht in höherem Masse mächtig ist muss wohl noch einen entspechenden Lehrgang machen, bevor er die Sportfischerprüfung ablegt, wenn es so mit dem "Fachjargon" weitergeht! :grin: ), und diversen anderen Wobblern verfasst, Köder, die über zwei bis drei Drillinge verfügten! Da wurde darauf hingewiesen, dass beim herkömmlichen Blinker der Haken oft nur knapp im Maul fasst, hingegen diese Wobbler oft richtig Inhaliert werden! Das ganze auch noch mit einem Bild einer Forelle untermauert, die das Ding wirklich komplett im Maul hatte!
Wie gesagt, ich sehe mich als Anfänger, aber dass so etwas absolut verachtenswert ist habe ich schon begriffen. Und dieser Bursche bekommt auch noch Geld dafür, so etwas zu schreiben! Wenn das Neulinge lesen und nachahmen, dürften wohl viele untermassige Fische sowie gefärbte und absteiger, welche ja allesamt zurück gesetzt werden müssen bzw. im letzteren Fall von jedem fernünftigen Angler freiwillig zurückgesetzt werden, keine zweite Chance erhalten, weil diese Drillingbomben sich nicht verletzungsarm entfernen lassen.
Daraufhin habe ich der Redaktion meine Meinung dazu gemailt, aber da ich diese Mail noch im "Affekt" meiner Entrüstung mit Blutdruck 180 geschrieben und Ausdrücke wie "Schwachsinnsartikel" und "sonntagsfischender Autor" verwendet habe, wurde mir mitgeteilt, dass ich gegen die "Nettiquette" verstossen habe und meine Mail dem Autor nicht weitergeleitet wurde.
Wo aber bleibt die "Nettiquette" gegenüber dem Fisch, wenn ein etabliertes Fachmagazin dem Autor eine Plattform für so unsportliche Angelmethoden gibt? Dort haben solche sogenannten Autoren einen Fürsprecher, die Kreatur jedoch leider wohl nicht. Ich werde dieses Blatt und damit das Einkommen solcher Schreiberlinge nicht weiter mit meinem Geld unterstützen und mir nie wieder einen "Blinker" kaufen! Ich würde ja noch meine Mail, die ich denen geschrieben habe, hier anfügen, aber ich war wirklich sauer und nicht grade diplomatisch in meiner Wortwahl, und möchte nicht riskieren dass man mich aus dem LMF schmeisst.........Wegen der mangelnden "Nettiquette".
Aber... Bitte nicht diesen "Expertentipps" folgen und Drillingstarrende Wobbler einsetzen! Gebt den Fischen eine Chance, das Zurücksetzen auch zu überleben!
Best Wishes
Andreas