Moinmoin,
in der letzten Woche habe ich einen Kurztrip nach Stockholm gemacht. Rund um die Altstadtinsel waren eigentlich immer einige Angler unterwegs und mein nichtangelnder Gastgeber erklärte mir, er habe bereits beobachtet, dass die auch „ganz gut was rausziehen“. Da hab ich natürlich erstmal an Barsche gedacht, denn die habe ich früher schon mal haufenweise unter Stockholms Brücken gesehen. Außerdem wirkten die „Lackschuhangler“ nicht gerade wie Spezimänner. Ich schick schon mal voraus, dass mir natürlich klar ist, dass der optische Eindruck leicht täuschen kann und das wurde mir am Abend auch eindrucksvoll bestätigt. Da zeigte mir Bartosch nämlich das Foto, dass er am 10.11.06 am Norrström zwischen Norrmalm und Gamla Stan gemacht hat (s.u.)
Tags drauf war ich erstmal in einem Angelgeschäft und habe mir dort sagen lassen, dass es selbstverständlich auch in Schweden zum guten Ton gehört, gefärbte Fische zurückzusetzen, in der Regel auf jeden Fall. Außerdem konnte ich erfahren, dass auch Lachse an der Stelle nicht selten sind.
Bartosch (angehender Bauingenieur und technischen Themen nicht abgeneigt) erklärte mir, dass der stetige Strom, der um Stockholms Altstadtinsel läuft, künstlich ist und dazu dient, einen bestimmten Wasserstand um die relativ kleine Insel zu halten, da es dort eine Unterkonstruktion (wahrscheinlich gegen Ausspülungen) aus Holz gebe, die bei schwankendem Wasserstand verrotten könne.
Für mich war eher die Erkenntnis „Strömung = viel Fettflosse“ von Bedeutung. Und nächstes Mal in Stockholm habe ich garantiert meine Edeltelerute dabei, ein Röllecken und ein Reisenetz. Die Wathose braucht man nicht und exquisite Kunstköderauswahl findet sich in geballter Form direkt in der Altstadt. In allen Formen und Farben funkeln da Kunstköder die man gut kennt und mindestens genauso viele, die wenigstens ich noch nie gesehen habe. Übrigens gibt es auf dem Valhallavägen in der Nähe der Technischen Hochschule einen weiteren guten Shop (Berra), auch mit großer Fliegenfischerabteilung. Ein Schein ist, das werden Schwedenfreunde aber schon wissen, für den Mälarsee nicht erforderlich.
Gruß und Petri,
Jörg
Stockholm - mitten in der Stadt
Re: Stockholm - mitten in der Stadt
Hallo Jörg,
vielen Dank für den interessanten Bericht!
Diese urbane Angelei ist schon was ganz besonderes ... bei mir in Berlin ist das irgendwie so alternierend: ein Jahr fische ich mal wieder im "dicken B", um dann für die nächsten ein-zwei Jahre erstmal wieder genug davon zu haben. Ich glaube, dieses Jahr müßte ich mal wieder ran
... an die Spree-Zander und Rapfen, die Barsche im Hohenzollernkanal, ...
... aber vielleicht ist das ja auch die berühmte Ausnahme von der Regel 
Viele Grüße, Matthias
vielen Dank für den interessanten Bericht!
Diese urbane Angelei ist schon was ganz besonderes ... bei mir in Berlin ist das irgendwie so alternierend: ein Jahr fische ich mal wieder im "dicken B", um dann für die nächsten ein-zwei Jahre erstmal wieder genug davon zu haben. Ich glaube, dieses Jahr müßte ich mal wieder ran
Auf dem Foto sieht das aber anders ausSandaal hat geschrieben:Tags drauf war ich erstmal in einem Angelgeschäft und habe mir dort sagen lassen, dass es selbstverständlich auch in Schweden zum guten Ton gehört, gefärbte Fische zurückzusetzen, in der Regel auf jeden Fall.
Viele Grüße, Matthias
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seatrout61

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- Wohnort: Haithabu
Ich hab das auch schon mal miterleben dürfen.
Geangelt wird dort mitten in der Stadt mit schweren Grundruten und Multirollen, aufgrund der starken Strömung mit schweren Grundbleien
und Wurmbündeln als Ködern von den Brücken, etwa 4-5m über der Wasserlinie.
Gelandet werden die kapitalen Fische dann mit Riesensenknetzen am Seil, dabei geht der ein oder andere Fisch schon mal verloren.
Gefangen werden große kapitale Fische, silber und bunt, teilweise mit ausgeprägten Laichhaken.
Etwas verwirrend für den auswärtigen Beobachter sind an den Brückengeländer kleine Schilder angebracht, die auf ein aktuelles zeitliches Fischereiverbot hinwiesen, wir waren immer im September/Oktober da. Die aufgrund der Nähe zum schwedischen Reichstag präsente Polizei interessierte sich nicht für die sehr zahlreichen Angler, schaute vielmehr begeistert zu.
Jedoch war dort auch ein Mann in Zivil zu beobachten, der die Angler ansprach und offensichtlich kontrollierte, ich vermute mal das es sowas wie ein Fischereiaufseher war. Beanstandet hat er jedoch nix, was bei uns aufgrund der angebrachten Schilder eben für Verwirrung sorgte.
Ist aber wirklich ein Erlebnis, leider hab ich nur die gefangenen Fische und missglückte Landungen gesehen.
Geangelt wird dort mitten in der Stadt mit schweren Grundruten und Multirollen, aufgrund der starken Strömung mit schweren Grundbleien
und Wurmbündeln als Ködern von den Brücken, etwa 4-5m über der Wasserlinie.
Gelandet werden die kapitalen Fische dann mit Riesensenknetzen am Seil, dabei geht der ein oder andere Fisch schon mal verloren.
Gefangen werden große kapitale Fische, silber und bunt, teilweise mit ausgeprägten Laichhaken.
Etwas verwirrend für den auswärtigen Beobachter sind an den Brückengeländer kleine Schilder angebracht, die auf ein aktuelles zeitliches Fischereiverbot hinwiesen, wir waren immer im September/Oktober da. Die aufgrund der Nähe zum schwedischen Reichstag präsente Polizei interessierte sich nicht für die sehr zahlreichen Angler, schaute vielmehr begeistert zu.
Jedoch war dort auch ein Mann in Zivil zu beobachten, der die Angler ansprach und offensichtlich kontrollierte, ich vermute mal das es sowas wie ein Fischereiaufseher war. Beanstandet hat er jedoch nix, was bei uns aufgrund der angebrachten Schilder eben für Verwirrung sorgte.
Ist aber wirklich ein Erlebnis, leider hab ich nur die gefangenen Fische und missglückte Landungen gesehen.
TL Seatrout61
Klassiker: Mörre Silda - Eitz - Eitz Fly - Hansen Flash - Hansen Fight - Snaps - Gladsax...und immer ne handbreit Wasser in der Watbüx...
Klassiker: Mörre Silda - Eitz - Eitz Fly - Hansen Flash - Hansen Fight - Snaps - Gladsax...und immer ne handbreit Wasser in der Watbüx...
In den Skandinavischen Ländern ist man im Umgang mit der Natur nicht so zurückhaltend, pingelig und sorgfältig.
Ich musste einmal am Mandal miterleben, wie ein Angler einen gehakten Lachs nur dadurch bändigen konnte, dass er mit seinen Nagelschuhen den Fisch so in den Kies "nagelte", dass der Rogen spritzte.
Da wird man nachdenklich
Ich musste einmal am Mandal miterleben, wie ein Angler einen gehakten Lachs nur dadurch bändigen konnte, dass er mit seinen Nagelschuhen den Fisch so in den Kies "nagelte", dass der Rogen spritzte.
Da wird man nachdenklich
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
aber die Wurfmethode anpassen.
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