Ich möchte euch hier von einer sehr netten Reise mit meinem Vater nach Skjervoy (Nord-Norwegen) berichten.
Ich möchte schon mal hier an dieser Stelle loswerden, dass ich massig stolz auf meinen Paps bin! Letztes Jahr hat er nur den letzten Tag mitgemacht(zum ersten Mal geangelt), gut gefangen und dieses Jahr, hat er von Anfang an mit gemacht....und die Fische sollten auch seine Pilker finden und diese zum fressen gerne haben.
Skjervoy,... das sagt fast nur den Norwegencracks was.
Die Insel liegt 150 Kilometer nördlich von Tromsö. Traumhaft eingebettet, zwischen hohen Klippen und der offenen See (Richtung Norden). Östlich von Skjervoy liegt eine kleine, unbewohnte Insel namens „Hacksteinen“, um die sich einige Flachwasser Bereiche(10-40 Meter) erstrecken.
Ein Stückchen weiter in Richtung Osten liegt die Insel „Haukoy“. In dem recht flachen Sund zwischen dieser Insel und dem Festland geht bei den passenden Gezeiten ordentlich Wasser, und somit auch Fisch durch.
Im Norden von Skjervoy befindet sich eine zierliche Insel, die „die Vogelinsel“ genannt wird.
In Nähe zur „Vogelinsel“ ist es selten tiefer als 30 Meter, jedoch zwischen Skjervoy und „der Vogelinsel“ ist es durchschnittlich 80-90 Meter tief.
Der Hafen ist nach Osten offen, so dass wird selten mehr als 20 Minuten zu den markanten Stellen brauchten. Das Wasser hatte keine blaue Färbung, sondern eher ein türkis,...
Was an dem, in großer Zahl vorkommenden, Plankton lag...
Anreise
Dienstag, 07.8.07 ....Uhr, Senior und Junior Knothe heben vom gelobtem Hamburger Boden in Richtung Evenes ab. In Evenes ein paar Leute raus, ein paar Leute rein und ab geht’s nach Tromsö.
Dort alle Gepäckstücke heil entgegen genommen und rein in den Bus, der über Spakenes nach Skjervoy fährt. Diese Fahrt dauert insgesamt vier Stunden, welche aber dank der hammer Landschaft schnell zu Ende gehen.
Im „Skjervoy Fiskecamp” angekommen, wurde uns das gleiche Appartement wie im letztem Jahr zugeteilt.
Das „Camp“ ist wirklich optimal auf Angler zugeschnitten.
Überdachter Filetierplatz, großräumiger Gefrierraum, feinster Steg und vieles mehr.
Insgesamt gibt es acht Norwegerhütten, in denen höchstens sechs Personen platz haben und 3 Appartements, die jeweils vier Personen aufnehmen können.
Boote sind natürlich auch vorhanden. Zur Auswahl stehen flotte Aluboote mit 30 PS, ein Rana Boot auch 30 PS und ein Arvor, mit Innenborder und Kajüte.
Wir haben auch wie im letztem Jahr das Rana Boot genommen, da es einfach besser im Wasser liegt. Es ist zwar nicht so schnell, vermittelt aber einen Hauch von Sicherheit.
Die Bootsübergabe fand noch am Dienstag statt und ich habe es sogar noch geschafft meinen Vater zu überzeugen, dass ich nicht als Schneider ins Bett gehen will.
Gut, raus gefahren, ein Plateau gesucht, aber nicht gefunden. Das Echolot hatte einen Defekt, sodass wir die Kanten nicht gefunden haben. Einfach mal angehalten, Pilker runter,...ZUBBELT! Pump Pump Pump, was dat denn?!?! Ein lütter Rotbarsch!
Noch mal probiert,...nach der Hälfte wollte der Pilker nicht weiter runter...Seelachs!!
Fängt ja gut an...dann haben wir noch zwei Stellen aus dem Vorjahr ausprobiert.
Es kamen die ersten sehr kleinen Dorsche ins Boot und immer wieder die kleinen Köhler...
Plötzlich bricht ein Schnurren die Stille. Der liebe Herr Vater steht da mit einem verdammt krummen Stecken und guckt mich mit großen Augen an. Es sah aus wie ein Hänger und es hat sich so angehört. Doch auf einmal, bekommt er den Hänger los und fängt an zu pumpen.
Was durchbricht wenig später die Wasseroberfläche?...ein schöner 7 Pfund Dorsch. Fein gemacht Papi.
Ich durfte auch noch so ein Exemplar fangen und dann ging es ab nach Hause, wir waren etwas sehr müde.
Mittwoch, 8.8.07
Halbausgeschlafen stehe ich um 8:00Uhr auf und mache das Gerät von meinem Vater und mir fertig.
Als erstes organisiere ich uns ein heiles Echolot.
Danach machen wir das Boot start klar und schwubs , sind wir auf dem Wasser über den ersten Spots.
Das Wetter ist bombastisch, jedoch haben wir etwas mehr Welle.
Naja, erst mal in Richtung Vogelinsel und dort probieren. Zuerst versuchen wir die etwas tieferen Regionen. Über 80 Meter in ungefähr 40 Meter steigt der erste etwas bessere Seelachs ein, der mehr als 25 cm hat.
Nach diesem Seelachs läuft nichts mehr. Papi will wieder flacher fischen. OKKK, lass es uns versuchen.
Papi muss natürlich sofort einen kleinen Tangdorsch fangen, ich lege mit einem etwas besserem nach.
Danach kommen immer wieder vier Pfünder, Dorsche wie Seelachse.
Wir beschließen auf die Westseite von Skjervoy zu fahren.
120 Meter, runter mit dem 250 Gramm Pilker. Pilk, pilk, pilk, nöscht.
Papi mag schon wieder nicht so tief....OK, ich kurbel hoch.
Aber nach cirka 30 Meter hatte da wer was gegen.
Schnelle Flucht, um und bei 10 Meter, jetzt lässt sich Fisch XY wie ein nasser Sack hochpumpen.
Es wurde ein Freiwasserdorsch von neun Pfund.
Papi will trotzdem wieder flacher....
Kleine Babydorsch-und Seelachse kamen wieder mal ins Boot. Spaßfischen haben wir das Angeln getauft...
Ich habe da noch was komisches gefangen, aber seht selbst...ich denke, der Gesichtsausdruck sagt alles.
Donnerstag, 9.8.07
Aufstehen um 10oo und um 11oo waren wir auch schon auf dem Wasser. Als erste Anlaufstelle haben wir uns eine Rinne östlich der Vogelinsel ausgesucht.
Hier läuft leider gar nichts.
Naja, probieren wir doch mal eine Stelle auf der Höhe von Skjervoy aus.
Das Echolot zeigt 60 Meter an, aber die Tiefe verringert sich zunehmend.
Bei 35 Meter ist meine 30Lbs Rute leicht angespannt. FISCH!!!
Und wieder ein leckerer Dorschi.
Abhaken, kehlen und weiter geht’s.
Wie gesagt, wir haben 35 Meter, der 250 Gramm Pilker saust in Richtung Grund.
Doch auf einmal wird der Pilker schneller undd schneller.
Daumen auf die Schnur der Multi und DRUCK!!!!
Schnell eine Kugelumdrehung und der Stecken ist richtig krumm.
Der Fisch geht bis zum Grund runter, dann lässt er den Druck der Rute auf sich wirken.
Fünf Meter Schnur bekomme ich auf die Rolle, da ist der Fisch schon wieder am Grund.
Meter für Meter bekomme ich wieder Schnur auf die Rolle, doch im Mittelwasser wieder,...
Bssssssssssss, da ist er wieder auf’m Grund.
Dann gibt er auf und lässt sich wie der bekannte „Nasse Sack“ hochpumpen.
Papi hing schon über der Reling um als erster zu sehen, was denn da kommen mag.
Auf einmal ein Schrei,..uhhh, das dein besserer!!!
Buuh, was durchbricht da die Oberfläche?!
Ein richtig strammer Dorschi Morschi.
Guck selber, ich glaube dazu muss ich nur sagen,...18 Pfund.
Achso; Ausrede,..der Gesichtsausdruck,... für irgendwelche Leute aus Kassel, die immer über den Gesichtsausdruck meckern müssen,...der Herr Vater kam mit der Kamera nicht klar und ich durfte den Fisch in der Stellung 5 Minuten halten...
Danach kamen noch ein paar 10 Pfünder, dann hatten wir genug.
Wir fanden, wenn es am besten läuft, sollte man aufhören.
Mit schlaffen Armen ab in den Hafen und ich darf filetieren, bis das Messer glüht.
Während des Filetierens kommt so langsam eine leichte Brise auf. Ich denke mir nichts weiteres dabei, doch diese leichte Briese entwickelt sich innerhalb von 15 Minuten zu einem Sturm mit allem drum und dran. Es regnet aus störmen, der Regen kommt waagerecht, ach wie schön ich ein überdachter Filetierplatz.
Freitag, 10.8.07
Der Sturm von gestern hat über Nacht angehalten. Heute Morgen um 10ooUhr entschließen mein Vater und ich noch die nötigen Sachen einzukaufen. Selbst in der Hafeneinfahrt haben wir einen Meter Welle. Brötchen, Salami, Schinken, uvm in den Einkaufswagen und wieder zurück zur Anlage.
Beim Anlegen spricht uns ein Betreuer an: „Sach mal, wollt ihr nicht ein Aluboot haben, ich habe noch Eines frei“...
Kurze Bedenkzeit und da haben wir ein neues, vieeel schnelleres Boot als vorher.
Der Wind legt sich so langsam....“PAPI, GUCK MAL, ICH MUSS RAUSSS!!!!“
Keine halbe Stunde später waren wir auf dem Wasser.
Im windgeschützen Bereich erwischen wir fast ausschließlich Schellfische. LECKER!
Auf den Bildern sieht man, wie nah Wir unter Land gefischt haben, doch auf der Höhe hatten wir bereits eine Tiefe von 25 Metern.
Wir versuchen es noch mal im Bereich der Brücke. Hier war tote Hose, doch ich mache mir den Spaß und fische mit einem 250 Gramm Pilker in 35 Metern. Mein Dad fischt mit 70 Gramm, und das reicht vollkommen aus. Wer sagt großer Köder=großer Fisch, hier ist der Gegenbeweiß:
Nach dieses Möderdorsch, ging es Heimwärts, die schleimigen Fishis filetieren sich nicht von alleine.
Samstag, 11.8.07
Das Wetter hat sich wieder um 180° gedreht. Strahlender Sonnenschein und eine leichtes Lüftchen.
Ich stehe um 9ooUhr auf und mache mich und das Gerät fertig.
Papi braucht mal wieder etwas länger, sodass wir um 10oo auf’m Wasser sind.
Ich schlage die Erfolgsstelle vom Donnerstag Vormittag vor, wo wir auch hinfahren.
Pilker bei 50 Meter runterlassen, kurz anheben, absacken lassen, ZUBBELT.
Ach wie geil! Ein knackiger Tangdorsch fand den Weg an die Oberfläche und in die Fischkiste.
Danach fangen wir viele Küchendorsche von fünf bis sechs Pfund. Ich finde, dass ist die beste „Essgröße“....
Naja, mal wieder saust der Pilker Richtung Grund. Plötzlich fünf Meter neben dem Boot, ..pfffff Schweinswale...
Ok, Papi die Stelle können wir die nächste halbe Stunde vergessen. Ich will gerade den Pilker hoch kurbeln, doch da hat schon wieder wer was dagegen...Zubbelt nicht nur, zieht auch nicht schlecht...was soll ich sagen. Was ein feiner Schelli.
Danach ab nach Hause und mal entspannen, der Abend sollte noch anstrengend werden.
Mich nehmen zwei Männer aus Berlin mit...da Herr Vater kaputt von den ganzen Drills war.
Wir erleben einen traumhaften Sonnenuntergang und den einen oder anderen Fisch.
In den Hafen laufen wir um 3oo ein und stehen bis um 4oo beim Filetieren, sodass ich um 4:30 kaputt, aber glücklich ins Bett falle.
Sonntag, 12.8.07
Der erste Blick geht um 10oo auf die Fahnen direkt vor meinem Fenster....die hängen ja senkrecht runter. YESSS, endlich mal vielleicht etwas weiter raus.
Wir sprechen uns mit zwei anderen Booten ab und ab geht’s richtung Norden.
Auf einem Plateau lassen wir unsere Pilker spielen, doch nur ab und zu kommt ein Seelachsschwarm unterm Boot durch...
Doch wir wollten die Dorsche, die diesen Schwären hinter her gehen, aber Fehlanzeige.
Bei einer Drift über eine Kante, die von 100Metern auf 30 Meter ansteigt bekomme ich einen irgendwie komischen Biss. Anhieb und hängt...pump,pump,pump, zitter,zitter,zitter, was mag das sein. Mein Vater hängt wieder über der Reling um zu gucken.
Aufeinmal ein Aufschrei: „Was ist das denn?!?!?!“
Ich gucke vorsichtig über die Reling und was sehe ich da,..einen Steinbeißer.
Mein erster....mein Vater meint beim Foto, ich solle mal so gucken wie das Getier.
Dann kamen wieder die Scheinswale und ich habe es sogar geschafft, ein Päärchen ganz gut zu fotografieren.
Wir beschließen den Heimweg anzutreten. Auf halber Strecke,...Möwenarlarm..
Angehalten, ein Schrei von meinem Vater,..“Hier is dat ja 250 Meter tief und hier willste angeln“...jaja, lass mich mal machen.
Pilker saust in die Tiefe, bei geschätzten 50 Metern hängt die Schnur durch.
Schnell reagiert, Kontakt aufnehmen und ab geht die wilde Fahrt...
Die erste Flucht mag um und bei 50 Meter gehabt haben. Die zweite 20 Meter.
Was wurde es,..mein größter Seelachs mit 10 Pfund.(das Bild ist doof, ich weiß)
Dann noch mal probiert. Runter und wieder bei 50 Meter durchhängende Schnur.
Die Fluchten sind nicht so extrem, aber trotzdem mit Druck.
Dorsch von um und bei 10 Pfund, richtig schön knackiger Bursche.
Von der Größe fangen wir noch zwei Stück und beschließen aus Kilogramm-Gründen aufzuhören.
Montag, 13.8.07
Der letzte Tag,...Spaß fischen war angesagt, und wir haben sogar super Bedingungen dafür.
Wir hatten bomben Wetter, komplett blauer Himmel, Windstill und 24°C einfach spitzenmäßig!
Direkt vor der Hafeneinfahrt kreisten mehrere Möwenschwärme.....die sich auf riesen Shrimpvorkommen eingeschossen haben und unter diesen Shrimps sind die Köhler....
Heute hat Papi sehr viel gemacht und auch sehr gut gefangen.
Hier mal drei Beispiele.
Ich durfte natürlich auch mal den Pilker spielen lassen auch mit Erfolg.
Der Herr Vater hat die komplette Reise den Kapitän gemacht, am letzten Tag durfte ich ihn dann machen.
Ich finde, man sieht, dass ich Spaß habe....
So, Papi meckert rum, wir müssen Sachen packen, also rein in Hafen, die restlichen Fische klar machen und putzen, einpacken, abspühlen,..................
Dienstag, 14. 8.07
Abreisetag,......jetzt kommst....
Ich schreibe den „Bericht“ der Abreise jetzt um 23:00Uhr und bin völlig am Ende...
Ok, heute morgen um 5:45Uhr aufgestanden, geduscht, Fischkiste zugetapet und rein in den Bus nach Tromsö.
Unser Flieger geht zwar erst um 13:50Uhr, aber da waren ja noch die Engländer, die mussten früher da sein, also durften wir vier Stunden am Flughafen in Tromsö gammeln.
Nach wirklich sehr langem hin und her, stellte sich heraus, dass unser Flieger erst nach München und dann nach Hamburg fliegen sollte. Warum? Weiß ich immer noch nicht....
Ok, kannste auch nichts dran ändern....
Anstatt um und bei 17ooUhr landeten wir in HH um 19:10Uhr.
Ok, noch zu ertragen, aber jetzt kommst gaaanz dicke.
Gepäckrückgabe. Alles kommt, außer das Gepäck, von den ersten dreien, die Eingecheckt haben. Das waren natürlich wir, dank der Engländer, die ja früher am Flughafen waren.
Wo war also unser Gepäck?!?! Im versauten Münchenarmes Gepäck....
Also was mugn wir denn jetzt? Eine Möglichkeit wäre gewesen, dass die lieben Herren von Hamburg International unsere Gepäckstücke uns morgen oder übermorgen nach schicken lassen.
Dann wäre aber 15 Kilo feinstes Filet im Ar*** gewesen.
Frage: Wann kommt denn die nächste Maschine aus München
Antwort: Ja, um 21:30Uhr...
Sofortiger Entschluss: Wir warten die 1 ½ Stunden jetzt noch, und haben wenigstens Fisch mit nach Hause gebracht.
Um 21:30Uhr kamen dann auch alle Sachen, sogar heil und verschlossen.
Ich hoffe ich konnte euch ein paar Minuten eures Arbeitstages versüßen und wünsche euch eine gute Nacht.
Geil gemacht ! Echt feiner Bericht. Nächstes Jahr muß ich auch unbedingt mal wieder. Das klingt soo schön wenn 500 Gramm Blei in 150 Metern Tiefe verschwinden und man nicht weiß was gleich kommt :l: 
meyer
