Trauerfall

[CRAPO]

Moin Kollegen,

muss mal was trauriges ins Forum schreiben: Vor gut einer Woche Starb meine Mutter. Habe die letzten 4 Monate jedes Wochenende damit verbracht, immer wechselweise mit einem meiner Zwillinge Besuche dort zu machen. Das erste Wochenende danach hatte ich die Möglichkeit alleine ein Wochenende zu verbringen. War für mich sofort klar, ich fahr angeln. Habe dann den ganzen Samstag fast ohne Unterbrechung im Wasser gestanden. Am späten Nachmittag kam dann in Bülk unweit des Leuchtturm ein junges Paar ans Ufer. Zuerst sah ich die beiden nur aus dem Augenwinkel. Er blieb dann weiter hinten sitzen und sie ging mit einem Strauß Blumen ans Wasser, packte sie aus und warf sie aufs Wasser. Sie blieb gerührt stehen und weinte dann.

Meine Mutter wird im April auf See bestattet. Als ich dann diese Frau dort stehen sah und den Blumen hinterherblicken sah, stand ich da in der Ostsee mit meiner Angel in der Hand und hab geheult...

[Gast]

Mein Beileid, nimm dir ruhig die Zeit mal für dich zu sein, habe genau das bei meinen Eltern miterlebenen müssen im letzten Jahr...

Gruß Timo

[tangathotty]

hey Crapo
wir haben im Herbst auch meine Großmutter in Neustadt auf See bestattet, so wie sie sich das gewünscht hatte.
die ersten momente an der küste zu fischen sind für mich auch immer wieder bewegend.
wir alle bleiben dem Meer schon verbunden... irgendwie.

Thorsten

[wobbler michi]

Mein Beileid.
Habe auch oft Tränen in den Augen, wenn ich durch etwas , an die Geburt meiner Tochter ( 10% Überlebenschance) und die 3 Monate Intensivstation erinnert werden.

[wassermann]

Moin Crapo,

mein Bruder liegt seit 2 Jahren auf dem Stoller Grund, mit 45 Jahren viel zu jung....immer wenn ich angeln gehe, denke ich an ihn, man hat Zeit an seine Lieben zu denken, beim Meerforellenangeln allemal, halt die Ohren steif

Stefan

[Müller]

ich glaube, das es ziemlich schwer ist, bei so einem erlebnis alleine angeln zu gehen.
eigentlich ist es immer ein guter spruch, wenn man sagt, das man in einem gewissen alter alles erlebt hat, und das es dann einfach auch dazugehört, irgendwann zu sterben.

..........andererseits ist es einfach nur hart, wenn jemand stibt. besonders wenn es die eigene mutter ist.

vielleicht isses aber auch gut, in solchen momenten alleine im wasser zu stehen. da kann man das alles total nüchtern verarbeiten, und es gibt nichts, was die gedanken verfälscht oder verdrängt.
ich hab da noch nie so drüber nachgedacht, aber ich geh jetzt fischen, und ich werd dran denken-das weis ich.

halt die ohren steif

[CRAPO]

Es tut gut Eure Gedanken dazu zu lesen.

Viele Grüße

CRAPO