
So, nachdem Alex (Cheffe) vor Weihnachten mal das schöne Niedersachsen bereist hatte und wir uns in unserem im Lachs- und Meerforellenbruthaus an der Wümme getroffen hatten, habe ich jetzt endlich mal Zeit gefunden einen kleinen Bericht über die Meerforellensaison 2006-2007 zu schreiben, was ich eigentlich schon vor längerem geplant hatte.
Wie jedes Jahr, hatten wir uns für Mitte des Jahres vorgenommen, wieder neue Kiesbett für unsere silbernen Freunde herzustellen, damit so noch ausreichend Zeit bestehe, bis die ersten Fische zur Hochzeit anreisen. Doch aus irgendwelchen Gründen geht so etwas bei uns glaub ich nur unter Zeitdruck. Die Zeit verging und schon war es Ende September und wir hatten noch kein Kies im Wasser. Es blieb also nicht mehr viel Zeit, da die ersten Fische bei uns meistens gegen Ende Oktober anreisen.
Dies ist jedoch sehr Wasserstandsabhängig, da bei uns in der Wümme noch mindestens drei Querbauwerke vorhanden sind, die aus naturschutzfachlicher Sicht, bei geringen Wasserstandshöhen absolute Aufstiegshindernisse darstellen. Klar können unsere silbernen Freunde sehr hoch springen, doch man kann es bei uns sehr stark an der Anzahl der gefangenen Fische merken, ob es ein Jahr war, in dem es viel geregnet hat und dementsprechend ein hoher Wasserstand herrschte, oder ob es sehr trocken war und der Wasserstand sehr niedrig war.
Obwohl wir in unseren Bächen sehr Wasserstandsabhängig sind, haben wir die letzten Jahre immer bessere Ergebnisse erzielt, was jedoch nicht über die bestehenden Mängel hinwegtäuschen soll. So aber jetzt wieder zurück zum Kiesbettenbau.
Der Termin wurde jetzt für Ende September festgelegt und so mussten wir nur noch schnell Kies bestellen. Für dieses Jahr hatten wir ca. 65 Tonnen Kies von 4-32 mm und ca. 20 Tonnen > 32 mm vorgesehen. So nun brauchten wir nur noch ein paar Leute zum Schaufeln und einen Radlader der uns den Kies in den Bach kippen konnte. Dies klappte wie jedes Jahr sehr gut, so dass wir mit der ganzen Arbeit in ca. 6 Stunden fertig waren und auf einer Länge von ca. 200 Metern, 5 neue Kiesbetten angelegt hatten. Keine 5 Wochen später waren dann die ersten Meerforellenpärchen angereist, um für Nachwuchs zu sorgen, sofern wir sie denn gelassen haben.
Es war wirklich wieder einmal erstaunlich was die Meerforellen so an m³ Kies bewegen können. Ein Kiesbett das wir vor ca. 4 Jahren erstellt haben, ist mittlerweile fast um 6 Meter flussabwärts verschoben wurden. Im Nachhinein braucht man sich beim Kiesbettenbau gar keine so große Mühe mit der Gestaltung geben, da die Fische es sowieso komplett verändern.
Dieses Jahr war von der Anzahl der Eier, die wir im Bruthaus auflegen konnten, (ca. 140.000), nicht so gut wie die Anzahl der Eier der letzten Jahre. Insgesamt haben wir jedoch beim Elektrofischen mehr Fische (ca. 150 Stück), wie in den vorherigen Jahren gefangen von denen eine Vielzahl schon eigenständig abgelaicht hatte. Wir gehen davon aus, dass ca. die doppelte Menge an Eiern die wir in der Brutanlage aufgelegt haben noch in den Kiesbetten liegt. Wenn es alles weiterhin so gut klappt und wir jedes Jahr noch ein bis zwei Kiesbetten neu herstellen, können wir unser Bruthaus in ein paar Jahren in Rente schicken.
Was dieses Jahr wieder einmal recht auffällig war, das die Anzahl der großen Elterntiere, sprich Fische über 80 cm sehr gering war. Der größte Teil der Fische hatte eine Größe zwischen 50-60 cm.
Das größte Problem dieses Jahr sind die hohen Wassertemperaturen. Das Wasser ist im Durchschnitt ca. 5-6 Grad zu Warm, so dass die Brut in der Brutanlage viel zu schnell schlüpfen wird und die ersten Fische wahrscheinlich in zwei bis drei Wochen ausgesetzt werden müssen.
Doch insgesamt muss ich sagen, dass es eine gute Saison war und ich hoffe das eine Vielzahl der noch schlüpfenden Fische es irgendwann schafft, wieder zum Laichen in unsere Fließgewässer zurückzukehren, damit sich der Kreislauf wieder schließt.
Anbei noch ein paar Bilder.
Bis dahin

