Bißausbeute >> Eure Quoten ?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

piscator hat geschrieben: dann braucht man den auch nicht wie Quasimodo auf den Rücken zu drehen :oops . Jürgen
:l: Laß Dich mal nicht von einer ganz großen in die Tiefen der Ostsee ziehen ! :x :l: :grin:

@all:
Ich überlasse es ja jedem selbst, aber die Flugschnur von unten aus dem Korb aufzukurbeln, ist mit Sicherheit ganz schlecht. Spätestens wenn da mal wirklich 20m drinne liegen (oder mehr) geht das einfach gar nicht.
Im Wasser vertüddelt sich nichts solange man von der Schnur wegwatet.
Bei 5m Schnur ist das natürlich nicht notwendig.
Ich stimme mit Jürgen überein, dass der Schnurdruck oft grösser ist als der Druck auf der Rute !
Ein Bonefish reisst das Vorfach fast immer über den Druck der Fliegenschnur im Wasser weg.
Trotzdem halte ich es für nicht gut, wenn die Fliegenschnur im Drill durchängt. Dabei habe ich zu oft Fische verloren gehen sehen (nicht bei mir *g).

Gruß,
Bernd
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Mattes36 hat geschrieben: Wie gestaltet Ihr den Drill?
Viele Grüße, Matthias
Ich fasse mich mal kurz.
Priorität 1:
Ruhig bleiben bis der Fisch von alleine kippt. Den saublöden Gedanken, ihn undingt genau sehen zu wollen, unterdrücken bis er an Land ist !
P 2:
Den Druck verlagern. Nicht nur die Rute stupide nach oben halten, sondern dem Fisch gerade zum Ende seinen Willenaufzwingen. Dann richtet er sich nicht so schnell wieder auf und dreht im Flachwasser nochmal durch.
P3:
Immer stetigen Druck halten und die Bremse so einstellen, dass eine gute Flucht nicht zu sehr gegen das Trägheitsmoment der Rolle arbeiten muß.
P4:
Einen Platz mit möglichst wenigen Hindernissen unter Wasser ausmachen und nutzen.
P5:
Alles tun, um zu verhindern, daß sich die Meerforelle an der Oberfläche immer wieder wälzt. (Jetzt bitte nicht fragen, wie man das macht. :p - Aber man kann es beeinflussen. Eine Möglichkeit, Rute leicht unter Wasser und etwas anziehen.)

Was gute Fische anbelangt, habe ich die meisten (nicht nur Meerforellen) in der Endphase des Drill verloren gehen sehen. Meiner Einschätzung nach allzuoft durch zu viel Hektik gerade in den letzten Sekunden.
Gruß,
Bernd
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Jelle
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Beitrag von Jelle »

Bernd Ziesche hat geschrieben: Meerforellen sind Schwarmfische. Es gibt Situationen, da jagen sie zusammen, und es gibt Situationen, wo sie alleine unterwegs sind.
Ganz verschieden. Im Uferbereich sind meiner Erfahrung nach eher die kleineren Meerforellen im Schwarm anzutreffen. Während die großen doch eher als Einzelgänger unterwegs sind.
Wenn Du mit einem versierten Trollingfischer sprichst, scheint dies im Tiefen zwischen den Heringsschwärmen anders zu sein. Was mir auch logisch erscheint.
Ich habe inzwischen auch so einiges an trollingerfahrungen gesammelt in den letzten Jahren und kann das nicht bestätigen, dass dann da nur große Fische oder gar Schwärme von großen Fischen zusammen rauben bei den Futterfischschwärmen!

Ist halt oft so, das wenn man ne forelle hakt und den platz mehrfach anfährt, dass dan oftmals dort wieder Fische gehakt werden oder gar mehrfachhooks passieren! allerdings sind unsere ergebnisse bislang nie so gewesen, dass man direkt mehrere große in kurzer zeit oder direkt nacheinander gefangen wurden sondern ehr so 2-3 lütte 50er und eine gute! da muß man schon ganz schön lange unterwegs sein um wirklich dann mal so eine sternstunde zu erwischen (schleppe ca. 50-60 Stunden für ne ü70 bei uns in der Förde!?!)

Beim schleppen (an den futterfischblasen) ist das verhältniss einfach, dass gegenüber der uferangelei weniger gefärbte fische gefangen werden und die fische meist 50cm und mehr haben und regelmäßiger mal auch ne dicke beißt!!! Die Quote verändert sich im übrigen deutlich wenn man Ufernah schleppt zwar mehr Fische aber weniger gute und auch mehr Gefärbte dazwischen (mach ich inzwischen fast gar nicht mehr)!
Ach ja meine Quote beim schleppen ist nicht schlechter aber auch nicht besser als vom Ufer auf die selbe angelzeit gesehen aber daran feile ich noch :oops

Um nochmal zum Thema zurückzukommen! Wurde auch schon mal irgendwo geschrieben aber nicht erklärt warum:

Ich schlage auch seitlich an(wenn man noch anschlagen muß oder kann), nicht nach oben!

Wenn man die Rute nach oben anschlägt, verpufft meiner Meinung nach sehr viel Energie beim rausheben und lösen der schnur aus dem Wasserfilm - schlägt man seitlich an hat man schon etwas direkteren druck zum Fisch ( Meine Meinung).
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Guten Morgen Jelle.
Danke Deiner Erfahrungswidergabe vom Schleppfischen.
Ich denke, es ist wieder die Frage nach dem, wo man schleppt ...
Ich weiß auf jeden Fall von einigen Fängen beim Schleppfischen, wo einige große Meerforellen nacheinander im Boot gelandet sind.
So wie Du es beschrieben hast. Wieder rüber fahren, oder gar Mehrfachdrills. Mit den Lachsen ist es das gleiche.
Vom Ufer aus weiß ich nur von ganz wenigen Sternstunden, in denen mehrere große Meerforellen nacheinander kamen. Nur, ich bin Uferangler ... Der Logik nach müßte ich da reichlich so Sternstunden gesehen haben. Im Netz finde ich auch immer mal wieder Bilder vom Schleppen, wo in einem Boot eine Ansammlung von Fischen festgehalten wurde, wie ich sie am Ufer fast nie gesehen habe.
Ist aber interessant, dass Du 60 - 70 Stunden für eine ü70 schleppst.
Ich meine in der Flensburger Förde fehlen sicher einfach die Topflüsse dicht bei, welche ...Ich glaube in der Pukaviksbucht wäre Deine Quote da z.B. doch deutlich anders.

Zurück zum Drill bzw. dem Anhieb zur Seite.
Speziell beim Fliegenfischen ist es so, dass Du die Rute gegen den geringen Luftwiderstand sofort bis in den Himmel reisst. Die Flugschnur hingegen kann nicht so schnell folgen, weil der Reibungswiderstand im Wasser zu groß ist. Somit wirkt Deine Anschlagsenergie über einen starken Winkel von der Rutenspitze ins Wasser hinein.
Schlägst Du seitlich an, ist dieser Effekt erheblich kleiner.
Hinzu kommt, dass Deine Energie weit weniger von der Erdanziehung abgeschwächt wird.
Dies ist besonders im Drill der Fall. Gerade in der Endphase arbeitet man mit der Rute in den Himmel sehr stark gegen die Erdanziehung. Hält man die Rute flach, wirkt die Kraft mehr gegen den Fisch.
Deswegen geht man beim Drillen eines großen Lachses im Fluß auch ellenweit an Land, um so effektiver Kraft/Zug auf den Fisch zu bringen.

Gruß,
Bernd

p.s. Nicht gerade billig so eine Ü70er bei 60 bis 70 Stunden Benzinverbrauch :oops :lol: .
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knoesel
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Beitrag von knoesel »

Ich habe mir den Anschlag "nach oben" komplett abgewöhnt
- seit ich mit Geflochtenen fische (keine Dehnung wie bei Monofilen) und
- beim FlyFi vertraue ich auf die Adhäsion der Schnur im Wasser und meine, das Ausschlitzen beim Anhieb wird vermindert.
Gedrillt wird von Hand, wobei ich versuche, während des Drills möglichst viel Schnur auf die Rolle zu bekommen (zB wenn der Fisch gehalten werden kann). Dazu muss die Schnur aus dem Katzenklo ins Wasser. Wenn ich dem FlexiStripper fische, ist ein Aufwinden von demselben herunter etwas unkomplizierter.
[ Im Fluss bleibt die Schnur im Körbchen - egal was passiert - weil ich Nichts mehr hasse als ein Verheddern der Schnur in Diesteln oder Brennesseln ].
Nebenbei: An der Mör5rum hat mit ein "lebensälterer" Däne mal empfohlen: pro Pfund Fisch eine Minute Drill. Je länger der Drill dauert, desto größer die Gefahr von "Auto-Releasing" von Lachs und MeFo.
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
Gast

Beitrag von Gast »

Deswegen geht man beim Drillen eines großen Lachses im Fluß auch ellenweit an Land, um so effektiver Kraft/Zug auf den Fisch zu bringen.
Es gibt allerdings auch Leute, die so nah wie möglich an den Fisch gehen um dann immer Druck auf die Seite (side pressure) auszuüben. Also die Schnur möglichst im 90° Winkel zum Fisch halten. Hab das noch nicht so oft durchgespielt (also wenig Erfahrung damit), hab aber dennoch das Gefühl, das mann die Biester damit schneller müde macht...

T
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

@Tobs:
Ein großer Fisch auf ganz kurzer Leine ist immer riskant, wenn er nochmals all seine Kraft in eine letzte, wilde Flucht legt. Ich stehe da lieber etwas weiter weg, und habe mehr Dehnung und mehr Spielraum.
Ich erinnere mich da einen meinen ersten Tarpon. Es dauerte 60 Minuten ihn an die Bordwand zu bekommen. Dann konnte der Guide ihn nicht halten, und ich dachte er wäre bereits sicher im Griff. Ich hatte kein Spiel zwischen dem Fisch und mir, was damit endete, daß der Tarpon mit letzter Kraft unters Boot marschierte und meine Rute zerschellte in einige Teile mehr. Da hätte ich lieber an Land gestanden und einfach zwei schnelle Schritte nach vorne gemacht, um den Druck kurzfristig zu dämpfen. Natürlich ist ein 80 Pfund Tarpon keine Meerforelle und auch kein Lachs.
Ich habe Deine Variante auch schon oft genug durchgeführt (ist ja nicht immer Platz am Ufer). Aber sie endete meiner Einschätzung nach immer mit erhöhtem Risiko. Wenn Du dicht am Fisch bist, und die Seite wechselst, kommt die Rutenspitze auch mindestens kurzfristig sehr hoch über den Fisch. Diesen Moment mag ich gar nicht gerne.
Gruß,
Bernd
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