kleine fliegen,oder was...und wie??

[RolandM]

moin moin
vorgestern war ich auf der hausmesse von dürrkop. ich wollte dort eigentlich
nur meine üblichen bindekrams und ein paar haken kaufen. dann kam ich
doch zufällig mit div. mefo-jägern ins gespräch. so weit, so gut. ich hatte
schon die 2er und 4er tiemco in mein einkaufskörbchen gelegt, worauf mich
ein kollegga fragte, ob ich auch hecht-angler sei. ganz erstaunt fragte, ich
ihn wie er denn auf so etwas komme..."naja, wegen der haken!".
thomas dürrkop kam dazu und so wurde ich von 2 seiten, fast missionarisch,
auf 8er oder 10er fliegen für den dezember bekehrt. darauf dann kleine
fyggis. oder magnus etc. gebunden. das sollte versuchen. gut, macht ja
nix.... die anderen haken wieder an den ständer und die 8er haken ins
körbchen.
fischt ihr denn auch so kleine dingers, und wenn ja, wie führt ihr die denn dann????

gruß
roland

[Bernd Ziesche]

Moin Roland :-).

Bevor ich Dich jetzt wieder zurück zu den von Dir ursprünglich gewählten Haken missioniere :-), wo hast Du denn vor, fischen zu gehen und wann ?
Die Situationen sind regional und saisonal sehr stark unterschiedlich.
Gruss,
Bernd

p.s. Thomas Dürkop war im Frühjahr mit mir zusammen auf Mefojagd unterwegs gewesen. Das Resultat war, dass er am Ende der 4 tägigen Reise einige - vergleichsweise zu seinen sonstigen, mitgebrachten Mustern, recht grosse Fliegen in seiner Box mit heim nahm. Und diese hatte nicht er gebunden.
Auch einen Missionar kann man manchmal mit klaren Fakten missionieren ;-).

[piscator]

Hallo Roland,
ein paar kleine Fliegen im Herbst sind nicht schlecht, da Flohkrebse etc. noch unterwegs sind und die größeren Garnelen sich ins Tiefere zurückziehen. Aber es gibt natürlich auch Brut und andere Kleinfische in Ufernähe und da sind #2-6 nicht verkehrt. Ich würde jedenfalls nicht nur mit Kleinfliegen losgehen, das sehe ich ähnlich wie Bernd.
TL, Juergen

[knoesel]

Zustimmung piscator.
Die größeren Fliegen eher spärlich gebunden.
Alle aber langsam führen (je kälter das Wasser, desto weniger "lebendig" die Nahrung der MF).

[RolandM]

danke für die antworten....
ääähhhm...anfang dezember sind schönhagen,booknis usw.
für die osnabrücker reserviert.
im frühjahr mit größeren fliegen... das war mir schon klar. hab' ja auch
mit 2er oder 4er mickey finn und magnus gefangen. nur im dezember
war ich noch nicht los....
wobei mir einfällt... die jahreszeiten bei mefo-angler gehen anscheinend
nicht immer mit dem kalender einher. bei dürrkop habe ich mich mit
mind. 3 mefo-jägern unterhalten. "im winter musste die soundso nehmen..
aber im dezember dieunddie", "im herbst, so bis ende oktober die und dann
die...." ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh.
naja, is eben nicht so einfach
danke ersma'
roland

[RolandM]

@bernd
hast du das mefo-seminar mit t.d. mitgemacht?
lohnt sich das?

gruß
roland

[Bernd Ziesche]

Hallo Roland,
im Dezember in Schönhagen kannste sicher geauso fischen, wie Du es im Frühjahr (April z.b.) tust. Da sehe ich kein Problem. Zu groß können Deine Fliegen da kaum sein.
Ich persönlich denke zu klein schon eher.
Thomas Dürkop hatte mich gefragt, ob er mich bei der Frühjarsfischerei besuchen könne, und so waren wir 4 Tage zusammen unterwegs gewesen. Ein Pfundskerl. Wir hatten echt eine klasse Fischerei zusammen.
Thomas lebt natürlich relativ fernab der Küste. Trotzdem versteht er sein Handwerk und hat weltweit so viele Erfahrungen gesammelt, dass er vieles davon in die Meerforellenfischerei hier integrieren kann. Das kommt seinen Seminarteilnehmern ganz bestimmt zu gute.
Ich würde sein Angebot empfehlen.
Gruss,
Bernd

[HO!GER]

Zu groß können Deine Fliegen da kaum sein.
Ich persönlich denke zu klein schon eher.

Mir ist auch schon öfters aufgefallen wie gross mitunter der
»Kleinkrams« sein kann .Und in der Regel mag ich kleinere Muster lieber.
Aber kaum aus rationalem Grund sondern einfach weil ich sie leckerer finde.

Aber wieso kann denn eine Fliege kaum zu gross sein?
Geht es wirklich um den Aspekt des gefunden werdens?
Oder eher ob der Nutzen der Jagt/Sammelns gross genug ist?

[Bernd Ziesche]

Zu groß können Deine Fliegen da kaum sein.
Ich persönlich denke zu klein schon eher.

Aber wieso kann denn eine Fliege kaum zu gross sein?

Geht es wirklich um den Aspekt des gefunden werdens?

Oder eher ob der Nutzen der Jagt/Sammelns gross genug ist?

Hallo Holger !

Ich glaube nicht, dass man eine Fliege, die so groß ist, daß die Meerforelle - und sei es nur eine 45er, sie größenbedingt nicht mehr nehmen würde, überhaupt noch mit der Fliegenrute werfen kann.
Nimm die größte Fliege, die Du noch geworfen bekommst, und Du wirst selbst damit noch untermaßige Meerforellen fangen.

Nein, es geht darum, die Nahrung der Meerforelle zu imitieren.
Und diese besteht bei kleinen Meerforellen aus Tangläufern, Garnelen und Fischen. Bei mittleren Meerforellen zunehmend aus einem höheren Anteil an Fischen und bei großen Meerforellen überwiegend aus Fischen.
Deswegen fische ich gerne große Fliegen, weil ich damit aus jedem Nahrungsspektrum etwas representiere.

Ob der Nutzen meiner oder der Jagd der Meerforelle groß genug ist ?
Der Nutzen der großen Meerforelle (Stichwort Energiebilanz) ist bei der Aufnahme eines einzelnen Tangläufers nicht mehr gegeben. Bei der Aufnahme eines Herings sieht das anders aus ...
Mein Nutzen ist bei der Jagd am größten, wenn ich eine Meerforelle fange, bei der ich das im Magen finde, was ich imitieren wollte. Vorausgesetzt ich entnehme sie denn ...

Oder anders: Ich habe so einige 45er Mefos gefangen, die hatten große Tobiasfische im Magen. Aber bisher keine 70er, die einige Tangläufer im Magen hatte.

Gruss,
Bernd

[meyer]

Der Nutzen der großen Meerforelle (Stichwort Energiebilanz) ist bei der Aufnahme eines einzelnen Tangläufers nicht mehr gegeben. Bei der Aufnahme eines Herings sieht das anders aus ...
Bernd

Moin Bernd,

ich glaube/weiß das auch große Meerforellen, wenn sie denn in Strandnähe anzutreffen sind, sich diese kleine Leckerei nicht entgehen lassen. Das ist meines Erachtens wie die Olive im Wodka.
Wobei ich zugeben muß, das ich auch noch keine größere Forelle mit Tangläufern im Magen hatte, solche aber mit sehr kleinen Mustern gefangen habe. Meine Erklährung dazu, war bislang immer, das der Fisch erst seit kurzem in Strandnähe schwamm.
Ich werde aber nach der kommenden Saison (in der ich meine alten Klassiker fische), mal mit großen Fliegen herumexperimentieren. Wobei mir der Gedanke daran schon etwas Angst bereitet, diese "Prügel" (ich kenne ja einige deiner Muster ) über Stunden hinweg zu werfen.

meyer

[Bernd Ziesche]

Servus Christian,
ich bin ganz sicher, daß auch große Meerforellen einmal einen Tangläufer inhalieren.
Es ist nur nicht (mehr) ihre Nahrungsgrundlage.
Und es kommt meiner Erfahrung nach in der kalten Jahreszeit deswegen sehr selten dazu, weil die Stoffwechselfunktion temperaturbedingt "runtergefahren" ist, und die Meerforellen sich dann auf vergleichsweise kurze (und effektive) Fressphasen beschränken. Ein Tangläufer stellt nur eben keine effektive Nahrung mehr da, wenn wir die großen Forellen betrachten.
Im Sommer - gerade bei angefärbten Meerforellen sieht es z.B. wieder anders aus.
Tatsache ist und bleibt, daß Meerforellen trotzdem in verschiedenen Situationen auch nach Dingen schnappen, die nicht ihre Nahrung imitieren.
Doch unterm Strich habe ich zu oft gesehen, wie kleine Fliegen auf große Meerforellen vergleichsweise versagt haben.
Trotzdem fische auch ich in bestimmten Frühjahressituationen gern einmal mit einer Garnelenimitation. Nämlich dann, wenn ich weiß Garnelen sind in guter Menge aktiv unterwegs und es sind kleinere bis mittlere Meerforellen am Strand.
Und die Chance auf einen großen Fisch ist auch damit NICHT eliminiert - da sind wir uns einig ;-).
Gruss,
Bernd