Leider betrifft der Sauerstoffmangel große Bereiche der dänischen Ostseeküsten. Ich folge schon lange der FB Seite von Lars Østergaard Jensen. Er beschreibt seit Jahren, wie schwer sich die dänischen Politiker damit tun, die viel zu hohe Aufbringung von Gülle zu bremsen. Ganz trauriges Thema.Alsen hat geschrieben: ↑14.10.2024, 12:44 So Leute, ich bin wieder zu Hause.
Hier meine ganz subjektiven und leider auch emotionalen Eindrücke:
Es ist echt Sch... Ich fische seit etwa 15 Jahren in diesem Gebiet (Haderslev Fjord bis Kolding, Gals Klint bis Knaet auf Fünens Seite). In diesen Jahren habe ich vor allem im Herbst und Winter gefischt. Bis etwa 2019/20 stiegen meine Fänge kontinuierlich an. Ich hatte mir viele Stellen "erarbeitet", viele nicht in den einschlägigen Angelführern beschriebene Orte rausgesucht, viel Glück gehabt und ganz viele sehr schöne Stunden erlebt.
Das erste mal richtig abwärts ging es vor etwa 4-5 Jahren als praktisch 100% Stellen (bei entsprechendem Wind, Wasserstand und Wetter (Wolken)) im Haderslev Fjord auf einmal keinen Fisch mehr brachten. Zudem wurde der Boden immer schlammiger und im Herbst bisweilen mit einer grünen Algenschicht übersät. Vor etwa 2 Jahren passiert genau das auch in Teilen des Gamborg Fjords. Auch hier, totes Wasser trotz traumhaften Bedingungen.
Das alles wurde aber leider diese Jahr noch getoppt:
1. Viele Zufahrtsstraßen und Parkplätze am Wasser sind mittlerweile gesperrt (z. B. Zufahrt zum FKK - Camping an der Ellebaek Vig, Nordseite Koldingfjord, ...). Das gipfelte letztes Jahr darin, dass ich ein Kiesweg Richtung Küste befuhr und ein Mann in Warnweste mich anhielt und SEHR ernst ansprach, ich hätte hier nichts zu suchen. Solche Wege dürfe ich nicht befahren. Eine sehr unangenehme Situation.
2. Manche Buchten sind nicht mehr zu befischen, da aufgrund der abgestorbenen Algen so eine tiefe Matschschicht ist, dass ein Begehen unmöglich macht. Besondere Zunahme ist z. B. an der Strecke des Kolding Hotels, wo vor 5 Jahren noch fester Untergrund, einzelne Muschel- und Tangbänke waren, sind jetzt große schwarze Flecken aus abgestorbenen Algen und Tang bis knapp unter der Wasseroberfläche. Man versinkt teilweise bis zum Unterschenkel und bestialisch stinkende Faulgase steigen auf.
3. Das führt dazu, dass ich aufgrund des eingeschränkten Stellenangebotes (3 meiner 5 Top - Five - Winterstellen sind nicht mehr zu beangeln) häufig viele weite Wege fahren muss (Fliegenfischer, gestern Niedrigwasser ablaufend, heute Hochwasser, ...).
Das alles führt jetzt dazu, dass ich mein kleines (Meerforellen-) Paradies grundsätzlich hinterfragen und anpassen muss. Das ist echt schade. Versteht mich nicht falsch, ich habe kein Problem nur 30% der Fische wie bisher zu fangen. Ich habe ein Problem damit, Stellen nicht mehr anfahren zu dürfen, zu können. Mein Vermieter sagte, dass sie alle darauf warten, dass die Regierung viel, viel mehr für den Meerforellenbestand und gegen die Einbringungen aus der Landwirtschaft tut. Ansonsten, so seine Meinung, stirbt die Meerforellenfischerei zumindest im Gebiet Assens aus.
Gruß von einem traurigen Fünenfahrer
Sauerstoffmangel an Westfünens Küste?
Re: Sauerstoffmangel an Westfünens Küste?
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Re: Sauerstoffmangel an Westfünens Küste?
Schlimm ist hier aber auch die deutsche Küste...
Petri! Dirk 
Re: Sauerstoffmangel an Westfünens Küste?
......interessanterweise war ich am Wochenende das erste Mal auf Fünen. Wir waren in der Fishing Lodge, welche mir sehr gut gefallen hat. Gefischt haben wir zu zweit eine Bucht bei Helnaes (dort stank es ziemlich nach Faulgasen), Torö und Assens. An jeder Stelle hatten wir Kontakt. Wir haben in 1,5 Tagen 10 Fische in der 25-35cm Klasse, also nochmal kleiner, als die kleinen Fische, die ich von der deutschen Küste kenne (die sind bei mir üblicherweise 30-40cm), gefangen. Mein Blech fischender Kumpel hat einen besseren gefärbten Fisch von ca. 55cm verloren und noch zwei Nachläufer in der 40-45er Klasse gehabt. Bei anderen haben wir noch 3 gefärbte Fische in der 50-60er Klasse gesehen oder davon gehört. Fischdichte m.E. höher als in D aber bei den vielen Kleinen ist es schwierig die wohl durchaus vorhandenen Besseren dran zu kriegen.
Tls
Matthias
Tls
Matthias
Re: Sauerstoffmangel an Westfünens Küste?
Den Gülleschlauch schön vergraben, damit es sonst nicht auffällt, also weiß der Kollege schon, dass er Illegales tut.... 
TL...Martin


