Bin gut angekommen, am Camping Platz eingecheckt und das Zelt so aufgebaut. Top Wetter mit tagsüber angenehme 22 ~ 24 C Grad. Ersteinmal einige Spots abgefahren, die Wassertemp. lag zwischen 17 ~ 18 C Grad. Insgesamt ca. 40 Bilder geschossen wovon nur ganze 12 gespeichert wurden, schade. Am ersten Spot einen netten Brandungsangel aus Sachsen kennengelernt, seine Ausbeute nach einer Woche Fischen waren ganze vier Butt und seine Würmer gingen langsam zur neige. Mit seinem Notebook fanden wir einen Angelshop mit frischen Würmern. Um 19:00h gings zurück zum Camingplatz - Abendessen und um 20:30h war ich wieder gestärkt am Spot 1.
Ein paar Minuten später ging der Mond auf, der für ungeünstige Westwind hatte sich beruhigt und schien sogar im Laufe des Abends einzuschlafen. Fische waren aktiv und bis 21:30h gabs ein paar kleine MeFos, die alle released. Weiter draußen raubte ein großer Milchner mit ausgeprägten Laichhaken und ziemlich dunkelem Laichkleid. Am nächsten Abend sah ich den Fisch das letzte mal, möglicherweise ist er auf dem Weg zu seinem Geburtsort und sorgt so für die nächsten Generation.
Zwar waren die Fische an dem Abend noch aktiv, aber die Beißfreude riß mit zunehmender Dunkelheit abrupt ab. Stand im knietiefen Wasser und bewegte die Stiefel - ohgott Meeresleuchten! Bis 23:00h habe ich nochmals alles versucht. Zwar wurde das Mondlicht immer heller, aber auch das Meeresleuchten immer intensiver, alles zwecklos und Abbruch. Samstag 21.08.2021 - Vollmond 98.0%:
Der Wecker klingelte um 04:30h, der Wille war stark, die Knochen müde - also ausschlafen, war schwierig wegen lauten Kleinkindern und gurrenden Ringeltauben war. Um 9:00h aufgestanden, duschen und frühstücken, dann kleine Rundtour und weitere Spots angeschaut und mit einigen Spinnanglern gesprochen, die wegen kleinen MeFos nur am jammern waren. Nach dem Mittagessen einem neuen Spot gefunden, und mit einheimischen Fliegenfischer gesprochen. Dann ein paar Stunden gemeinsam mitgefischt und nach jeder gefangenen MeFo gabs einen Smalltalk. Bis zum späten Nachmittag fing ich eine Makrele und ein paar kleinere MeFos, zum Abschluß tauschten wir noch ein paar Fliegen aus und noch ein paar Tipps bekommen. Nach dem Abendessen gings um 20:00h zum Spot 2, Mondaufgang ca. 21:00h mit wolkenfreien Himmel. Bei Ententeichstimmungman sah man viele aktive Fische . Das Meeresleuchten trat nur noch sehr gering auf, dafür aber nervige Stechmücken. Dann die Nacht durchgefischt bis eine Stunde nach Sonnenaufgang, danach ließ auch die Aktivität deutlich nach. Die Fangmenge war mehr als gut, aber keine MeFo über 50cm, somit auch nichts entnommen. Der Wind hatte nun auf Ost gedreht und ich lag endlich im Schlafsack. Das Kindergeschrei und Gegurre der Tauben hatte ich gewöhnt und konnte bis 15:00h durchschlafen.
Sonntag 22.08.2021 - Vollmond 99.8%:
Nach verspäteten Frühstück ging es im Anschluß zu Spot 1, dort traf ich einen verzweifelten Brandungsangler aus Sachsen, keine frischen Würmer bekommen, weil man die vorbestellen musste. Er hatte zwar Spinntackle dabei, wusste aber nicht wie man Monofile & Geflochtene miteinander verbindet. Zeigte ihm den einfachen & doppelten Albrightknoten; hinsichtlich dem Spinnfischen auf MeFos bekam er von mir eine kurze Einweisung, dann legte er los und ich fuhr zum Campingplatz zurück, um mich auf die kommende Nacht vorzubereiten. Nach verspätetem Abendessen, so gegen 20:00h zurück am Spot, wo mir ein überfreudiger Sachse entgegenkam; sich herzlich bedankte, weil er seine erste MeFo gefangen hatte - 42cm, aber immerhin seine erste.
Bilderbuchnacht, mild und schwachwindig mit hellem Mondlicht und sternenklarem Himmel! Besser gehts nicht, aber der Wasserstand war um ca. 50cm gestiegen mit moderater Strömung. Durch den hohen Wasserstand wurde das getrocknete Seegras im Uferrand durch die Strömung erfaßt, sodaß sich ständig loses Seegras in der Schnur oder am Haken verfing. Durch den nun sinkenden Wasserstand ließ das lose Seegras endlich nach und man konnte endlich in Ruhe fischen. Die Beißfreude der Fische war gut und die größte der Nacht 52cm und durfte mit, im Magen waren drei große Tobise von 18cm und ein Babydorsch von 15cm. Circa 20m hinter mir hörte ich es ständig rauben, schon heftiger und dumpfer als alle anderen MeFos und so schlich ich mich leise vorsichtig an und fand eine große Stand-MeFo nur 2m vom Uferrand, wo sich leider noch etwas loses Seegras an der Oberfläche befand. Klar könnt ihr euch vorstellen was ich nun versuchte, aber sie nahm die Fliege nicht, obwohl ich eine ganze Reihe ausprobierte, auch hing noch häufig loses Zeug am Haken. Nun was solls, ging zurück an meinen Platz und fing noch eine ganze Reihe an MeFos, die aber alle unter 50 waren und somit released wurden. In den Morgenstunden war der Wasserstand wieder normal und das Raubverhalten der gr. MeFo weiter beobachtet. Dann kam eine Spaziergängerin mit Hund und die Forelle verabschiedete sich mit einem lauten Schwall. Danach wieder alles zusammengepackt und ab in den Schlafsack und gegrübelt., dazu fiel mir die Aussage von knoesel ein, das "Pattern Matching", das Erinnerungsvermögen von Salmoniden.
Montag 23.08.2021 - Vollmond 99.1%:
Um 11:30h wurde ich von Lärm der Kinder wach, duschen und frühstücken war angesagt. Danach saß ich am Campingtisch und grübbelte und als ich die Kinder so spielen sah, kam ich auf eine Idee. Eines der Kinder hatte eine Kinderkescher mit einem feinmaschigen Netz, fragte die Eltern ob ich das Netz mal ausleihen durfte und sie willigten ein. Am späten Nachmittag habe ich mir den Platz noch mal richtig angeschaut, starker Bodenbewuchs und schwer zubefischen. An meinen Spot dann ins Wasser und den Kescher in die Strömung gehalten, um herauszufinden was dort so kreucht und fleucht und Notizen gemacht. Alle was ich dort fand hatte ich auch mit als Fliege, darum versuchte ich es in der frühen Nacht nochmals und fand etwas, was am späten Nachmittag nicht im Netz war, etwas was ich auch nicht an Fliege hatte. Nachts war die Forelle wieder am Platz und verhielt sich wie am Vortag, weitere Versuche schlugen fehl, so war sie einfach nicht zu fangen. Der weitere Verlauf war wie in der Vornacht und um 7:00h lag ich wieder im Schlafsack. Dienstag 24.08.2021 - abnehmender Mond 96.2%:
Der Dienstag Vormittag verlief unspektakulär, am Nachmittag Kaffeeklatsch mit dem Sachsen und noch Adressen ausgetauscht. Für Mittwoch war schlechtes Wetter angesagt, um mich jetzt nicht verrückt zu machen musste ich schwer oder übel akzeptieren, das die Forelle so nicht zu fangen war und wechselte zu Spot 3. Die Nacht began mit einem tollen Blutmond und in der Nacht wurden die Fische richtig aktiv. Zuerst weit draußen, dann mit zunehmender Nacht immer dichter zum Land. Der Mondverlauf war anfangs hell, dann trüb mit einigen Wolkenbändern, und zuletzt diesig - da war viel Feuchtkeit in der Atmosphäre, was sich dann auch am Vormittag bestätigte. Nachdem ich mehrere Muster durchprobiert und sich kaum ein Fisch fangen ließ erinnerte ich mich an den Kinderkescher - auffällig war eine große Anzahl an Minigarnelen in Rostbraun. In meiner Fliegendose war so eine Fliege und tüddelte sie an und hatte sofort Biss, worauf gleich mehrere folgten. Insgesamt habe ich von der Menge her gut gefangen, 2/3 der Fische waren untermaßig, der Rest unter 50cm.
Möglicherweise wurden diese Minigarnelen vom Mondlicht an die Oberfläche gezogen, so ein Massenaufkommen an Mini-Garnelen (ca. 2cm) hatte ich noch nie vorher beobachtet - supi - man man lernt immer wieder etwas neues dazu. Da von der Fliege nicht mehr viel übrig ist, schnell mal für euch eine nachgebunden 12er Haken! Mittwoch 25.08.2021:
Zum Anbruch des Tageslicht drehte der Wind auf Nord, es wurde schlagartig eiskalt und musste mir etwas warmes drunter anziehen, dann drehte der Wind auf Nord/West, die Strömung nahm zu und das Wasser lief plötzlich ab. Die Strömungsgeschwindigkeit war sehr hoch (7m/s) und der Wasserstand nach 40 Minuten 50cm unter normal. Als dann der Wind weiter zunahm und die Böen zu Sturmböen anwuchsen, brach ich das Fischen ab. Nach ein paar Stunden Schlaf und Blitzfrühstück eingepackt, ausgecheckt und heimwärts gefahren, weil die Wetteraussichten für die nächsten Tage schlecht waren.
Gruss Rudi








