Meine hoffnung war eigentlich im Salzwasser zu fischen, Steinbutt, Makrele, Wolfsbarsch, auch wenn die Saison dafür schon fast vorbei ist. Wettertechnisch sah es dafür dann aber alles andere als gut aus, der Notfallplan war heringsangeln in Hvide Sande.
Zufällig stellte ich fest dasauch die bäche noch bis mitte oder teilweise sogar ende Oktober offen sind, also kaufte iich mir ohne groß nachzudenken 3 Tageskarten für einen nahe gelegenen Bach.
Erst kurz vor Abfahrt stellt ich bei einer kurzen Recherche fest das ich mit der Karte mehrere Gewässer befischen darf, eines relativ küstennah.
Die Wettervorhersage wurde immer schlechter, also dachte ich mir eventuell steigt da ja auch mal eine Meerforelle auf, packst mal die 7er Rute ein.
Tubenfliegen etc. hatte ich dann natürlich zuhause vergessen.
Auf der Fahrt nach Dänemark dann Regen ohne Ende und auch Donnerstag ist es noch ordentlich am Schütten.
Ich fahre gegen Mittag trotzdem an meinen Bach, halte erstmal an einer Brücke und schaue ins Wasser.
Erster Blick scheiße, braune Brühe und extrem viele lose Wasserpflanzen.
Zweiter Blick: ok ich kann noch einige Steine und Krautfahnen erkennen, Sichttiefe 30-40cm, an einem kleinen Bach eigentlich noch ok, also das Auto geparkt und erstmal die boxen nach geeigneten Streamern durchwühlt.
Es ist dann ein mini Cheech Leech geworden, der geht mit etwas Fantasie als Intruder durch und ist damit ja schon fast eine meerforellen Fliege

Der bach sieht ein wenig trostlos aus, die Ufer sind stark bewachsen auf meiner Seite gibt es nichtmal einen Trampelpfad, man steht mitten im Schilf, bei jedem Schritt blubbert der feuchte Boden. Nicht grade unauffällig, aber vermutlich sind die Fische bei diesen Bedingungen nicht schreckhaft.


Da es keine erkennbaren Strukturen gibt entschließe ich mich die Strecke einfach mit ein Wurf ein Schritt abzufischen.
Nach 4 oder 5 Würfen zum ersten mal ein dicker Schwall hinter der Fliege
20 min später nochmal , ein Schwall, einige anstupser gibt es auch.
Nach ca. einer Stunde verliere ich beim rumschwingen auf einmal den kontkt zur Fliege und strippe ins leere, ich Fische die Stelle gründlich ab und auf enmal Widerstand und ein störrisches Bocken. Nach einigen Minuten die erste Meerforelle im Kescher.

Es Regnet die ganze Zeit in einer Tour und bei jedem zweiten Wurf hängt irgendwelche Wasserpflanzen am Haken, mit ein oder zwei Leerwürfen bekomme ich das meiste aber gut gelöst.
Ich habe noch mehrere Attacken, dann ein brutaler Einschlag und eine ~60er Forelle schraubt sich aus dem Wasser zieht mir mehrere Meter Schnur aus der Hand, springt erneut und mir fliegt die Fliege entgegen
10 Min später Direkt nach der Landung ein Schwall hinter der Fliege, ich strippe bis ins Vorfach ein die Fliege ist nurnoch 2m vorm Spitzenring, auf einmal sehe ich einen noch deutlich größeren Fisch hochkommen und die Fliege nehmen. ich haue an, das tippet reißt und der Fisch zeigt mir beim abtauchen nochmal eine fette Flanke
Ich wechsel erstmal von 0,30er auf 0,35er dickeres Material habe ich nicht dabei.
Zum Glück habe ich von meiner Erfolgsfliege noch eine zweite also weiter. ich fange noch einige Bachforellen im mitte 30er Bereich, dann ein Hänger der nach einigen Sekunden anfängt zu bocken.
nach einem spannenden Drill liegt der Fisch im Kescher, die "Forelle" sieht aber irgendwie komisch aus
Da hab ich doch glatt meinen ersten Lachs erwischt :grin:

Danach nurnoch 2 Bachforellen, gegen 18 Uhr mache ich Schluss und fahre glücklich nach Hause.
Darf von der Familie natürlich erstmal Kritik einstecken das ich keinen Fisch mitgebracht habe. Also erstmal recherchiert wie das mit der Lachsquote aussieht, hatte ja nicht damit gerechnet was zu fangen.
Nächster Tag, diesmal schon gegen 11 uhr am Wasser, soll aber auch um 17 uhr schon wieder Schlussmachen. Diesmal kommt etwas die Sonne raus und nur hin und wieder nieselt es ein wenig.


Und wie es so ist wenn man Fisch mit nach Hause bringen möchte tut sich erstmal garnichts, nur eine mitte 30er bachforelle hat erbarmen.
Gegen 14 uhr hänge ich malwieder in einer krautfahne als diese sich plötzlich in Bewegung setzt. Leider schlitzt der Fisch nach einigen kräftigen Schlägen aus. 3 Würfe später steigt die nächste Meerforelle ein, diesmal sitzt der haken und nach einiger Luftakrobatik kann ich die Forelle langsam richtung Kescher führen. 30cm vorm kescher bockt sie nochmal der Streamer fliegt mir entgegen und der Fisch ist weg
Nochmal 3 Würfe später, ein kräftiger Biss, bleibt aber nicht hängen, nächster wurf an die Stelle, der Fisch kommt sofort hoch und schnappt sich mit einem kräftigen Schwall die Fliege.
Diesmal geht alles gut und die 55er Forelle kommt für die Küche mit.

Etwa eine halbe Stunde später der nächste Fisch, allerdings etwas kleiner hab sie nicht genau gemessen aber war im Bereich mitte bis Ende 40. Kleine Meerforelle, dicke Bachforelle, Fjordforelle

Danach noch einen Einschlag den ich leider nicht verwandeln kann, dann tut sich nichts mehr und ich fahre zufrieden zurück in unsere Hütte und darf erstmal allen erklären was eine meerforelle denn im Fluss macht und was der Unterschied zum Lachs ist.
Samstag gießt es wieder aus Eimern, der Fluss ist gefühlt noch etwas höher und trüber geworden.


Direkt beim 3. oder 4. Wurf steigt ein Fisch ein, ich verliere ihn aber nach kurzem Drill.
Etwas Später ein dicker Schwall hinter der Fliege und beim nächsten Wurf ein harter Einschlag, leider bleibt nichts hängen.
noch ein Schwall und später ein weiterer Anfasser aber nichts bleibt mehr hängen.
Nachdem ich die Strecke der vortage einmal abgefischt habe, entschließe ich mich den bach nochmal vom anderen ufer und mit Sinktip zu befischen. Ich erwische eine kleine Bachforelle, dann endlich ein kräftiger Biss der auch hängen bleibt.
Der Drill ist länger und härter als bei allen vorherigen Fischen aber der Haken sitzt solide im Oberkiefer und ich kann den Fisch Keschern. Wieder ein Lachs
Aufgrund eines fiesen Hagelschauers ist das Foto leider eher becheiden geworden.

zum Abschluss fange ich noch eine 40er Bachforelle, dann muss ich mich leider von dem bach verabschieden










