Meine Kumpels mussten leider beide aus beruflichen/familiären Gründen absagen, aber ich hatte eh schon länger mit dem Gedanken gespielt mich mal alleine auf den Weg zu machen und so war das eine gute Gelegenheit die Pläne in die Tat umzusetzen.
Nach einigem hin und her Entschied ich mich für den Femundsmarka-Nationalpark.
Die Gegend ist bei Norwegern und Schweden recht beliebt dadurch trifft man eigentlich jeden Tag einige Menschen und es gibt auch ein weites Netz and offiziellen Wegen und Trampelpfaden.
Hier meine Route:

Gestartet bin ich am nördlichen Ende des Femundsees am Fähranleger Synnervika, von dort ging es ein Stück um den Femundsee, am Fluss Mugga hinauf bis kurz vor die Schwedische Grenze, übers Fjell zum Volsjøan, runter an Reva und Revsjøan bis zum Rogen, und dann am Fluss Røa wieder Flussabwärts zum Femundsee.
26.07.19
Nachdem ich noch bis spät Abends meine Ausrüstung geprüft und gepackt hatte machte ich mich nach einer eher unruhigen Nacht gegen 8 Uhr morgens auf den Weg Richtung Norden. Leider wurde kurz vor dem urlaub mein Auto zum wirtschaftlichen Totalschaden erklärt und mir von der Werkstatt dringend abgeraten damit in den Urlaub zu fahren. Zum Glück erklärten sich meine Eltern dazu bereit für den urlaub die Autos zu tauschen, daher machte ich einen kurzen Zwischenhalt in Kiel, danach ging es dank Vollsperrung der A7 über Eckernförde weiter Richtung Norden. Über die Brücke, vorbei an Kopenhagen und Göteborg. Gegen 22 Uhr reichts mir langsam mit der Fahrerei, leider bin ich genau auf der höhe Oslo und die hier vorhandenen Raststätten laden nicht grade dazu ein hier eine Nacht zu verbringen. Ich fahre noch fast eine Stunde weiter bis ich eine ruhige Ecke in der nähe einer Tankstelle finde. Schnell die Isomatte aufpumpen und ab in den Schlafsack...
27.07.2019
Morgens erstmal das Auto wieder reisefertig gemacht und mir an der Tanke Frühstück und einen Kaffee besorgt, nochmal an der Bank gehalten um ein paar kronen Bargeld dabei zu haben und dann geht es weiter Richtung Ziel. Zwischenzeitlich mache ich kurz Rast an einem See mit herrlichem Panorama und glasklarem Wasser direkt vor meinen Füßen schwammen Elritzen und an der Kante waren Forellen am patrollieren. Ich konnte mich grade noch zurückhalten...

ich wundere mich mit der Zeit etwas über die Zeitangaben von Google Maps.
Irgendwann bin ich nurnoch 60km von meinem Ziel entfernt und soll trotzdem noch zwei Stunde fahren
Dann lotzt mich google auf eine Schotterpiste, die mit jedem Kilometer enger und schmaler wird und ich verstehe. Ich schleiche die immer abenteuerlicher werdende piste teilweise mit nur 10km/h entlang und halte sogar hin und wieder an um zu schauen wie ich dicke Steine auf der Straße am besten umfahre. Nach ungefähr einer Stunde auf dieser Höllenpiste lande ich wieder auf einer normalen zweispurigen Schotterpiste und es geht entspannt ans Ziel.
Ich parke bei Synnervika, ziehe mich in Ruhe um trinke noch ein letztes Bier und dann geht es bei 24° im Schatten auf in die Natur.

Zunächst noch auf einer breiten Piste die aber zusehends schmaler wird.


Nach 2km bin ich wieder am Femundsee und brauche dank Hitze, windstille und 20kg Gepäck auf dem Rücken erstmal eine Pause.
Kaum sitze ich werde ich allerdings von mehreren Bremsen attackiert erst mit Anwendung von Gewalt und viel Antibrumm werde ich sie wieder los.

Weiter geht es und ich stehe an der kanalisierten Verbindung zwischen dem Femundsee und dem Feragen. Ohne Gepäck würde ich hier wohl grade noch Rüberspringen können, mit dem Schweren Rucksack entscheide ich mich lieber die Brücke zu suchen die einige 100m Flussabwärts sein soll.

Noch ein Stück weiter entlang des Sees dann überquere ich zum ersten mal die Mugga und bin gleich von dem Gewässer begeistert.



In ständiger Begleitung von Mücken und Bremsen geht es weiter Flussauf.
An einem platz an dem Wohl regelmäßig Leute ihr Camp aufschlagen und ich dementsprechend auch einigen Angeldruck vermute schaue ich oberhalb einer Rausche neugierig ins Wasser und kann meinen Augen kaum trauen. Da steht eine locker 40cm Forelle in der Strömung und schert mehrmals aus um sich nymphen zu schnappen.

Eigentlich wollte ich noch 1-2km weiter aber es ist schon 18 Uhr, ich bin von der langen Autofahrt noch etwas geschlaucht und ich habe hier einen guten Zelt und Angelplatz also was will man mehr...
Also Zelt aufgebaut, umgezogen und ab ins Wasser.

Leider hat die Forelle ihren Standplatz scheinbar gut gewählt, von oberhalb komme ich nicht an den Fisch heran, von der Seite aus habe ich zwar Deckung kann aber aufgrund der Bäume nicht werfen und von unten kann ich die Fliege nicht vernünftig präsentieren da der Fisch knapp oberhalb der starken Strömung steht meine Schnur also zwangsläufig in der Strömung landet und die Nymphe zu schnell wegzieht und verscheuche ich den Fisch leider entschneidere mich aber mit einigen kleinen Forellen und einer 30er Äsche eine weitere etwas größere Äsche steigt mir wieder aus.

Ich entscheide mich flussabwärts noch einen Versuch mit der #7 und einem handlangen Tandem Streamer zu machen Zielfisch sollten eigentlich große Forellen sein. Der Fluss mündet hier in einen kleinen Teich ich mache einen weiten Wurf in den Mündungsbereich dabei verheddert sich leider die Schnur. Während ich noch am enttüddeln bin Ruckt es plötzlich an der Rute. und es fühlt sich nach einem ordentlichen Fisch an.
Nach kurzem Drill stelle ich fest das die vermeintliche Forelle recht stachelig ist.


Statt Forellen fange ich noch einige weitere schöne Barsche und einen Mini Hecht. Leider werde ich weiterhin und Mücken und vor allem auch Bremsen attackiert. Ich wusste vorher garnicht das es da oben überhaupt Bremsen gibt, bei meinen vorherigen Touren hatte ich mit denen nie Probleme. Gegen 22 Uhr bereite ich mir noch mein Abendessen zu und verziehe mich ins Zelt.
Bis wenige Tage vor der Reise bestand eine Feuerwarnung d.h. es wäre kalte küche angesagt. Diese wurde aufgehoben so das zumindest Campingkocher wider erlaubt waren. Ich hatte einen kleinen Spirituskocher dabei und bin damit sehr sorgsam umgegangen, ein offenes Feuer hätte ich bei der trockenen Hitze als zu gefährlich empfunden.




















