... konstuktive Kritik der Meerforellenangelei auf Alsen in den Monaten Oktober & November
Wenn man sich einmal hier die Angelberichte der letzten Jahre in und um Alsen durchliest, liest man, dass die allgem. Fänge stark stagnieren - weshalb auch immer, woraus man evtl. schließen kann, das der Bestand an MeFos nicht mehr so ist, wie er einmal war. Das ist den dänischen wie auch den deutschen Anglern aufgallen, darum hat man auf Alsen beschlossen, den Bestand durch intensive Besatzmaßnahmen wieder aufzustocken und den "Vandplejen A.N.A." gegründet. Wissenswertes darüber konnt ihr übrigen hier (dän./deut.) nachlesen:
http://www.vandplejen-ana.dk/
Das Vandplejen A.N.A. Team besteht aus ehrenamtlichen Helfern, und wird durch staatl. Zuschüsse, den drei Angelvereinen auf Alsen und freiwilligen Spenden, wie z.B. durch MeFo-Events etc. finanziert. Das Projekt wurde 2015 ins Leben gerufen und endet voraussichtlich ende 2020. Die Vorgehweise ist, das man ende November circa 15 ~ 20 Fische zum Abstreifen entnimmt, um aus circa 80.000 befruchteten Eiern entspr. viele Smolts zu produzieren.
Die befruchteten Eier werden in Sonderburg vorgebrütet und circa eine Woche vor dem Schlupf nach Fünen gebracht, wo sie bis zum Besatz entspr. aufgepeppelt, aber auch mit Leitungswasser aus Fünen werden.
Im Frühjahr wird der erste Teil der Brut, als 1/2 jähr. Smolts in den Auen und Bächen rund um Alsen ausgesetzt - der zeite Teil der Brut wird dann als 1. jähr. Smolt ins Salzwasser in Strandnähe und der Rest der Brut im darauf folgenden Jahr als 2. jähr. Smolt rund um Alsen ausgesetzt. Von 1. November bis 15. Januar, in anderen Fluß-Systemen auch bis 30. März, hat die Meerforelle in DK Schonzeit, aber mit dem Beginn der Schonzeit, beginnen auch die Herbst-Besatzmaßnahmen rund um Alsen, also zwischen Oktober und November.
Wenn die Smolts nun ins Salzwasser ausgesetzt werden, müssen sie sich nicht nur an die neue Umgebung gewöhnen, sondern auch lernen zu jagen und zu fressen, denn sie haben in ihren Leben bisher nur Pellet Futter kennengelernt. Bevor sie sich in vers. Bereiche der Ostsee verteilen, bilden sie kleine Schulen und halten sich gern im Uferbereich auf, wo sie leichte Beute für Angler und auch Fressfeinden wie z.B. Tümmler werden. Also, bei den in der letzten Zeit gefangenen MeFos. handelt es sich nicht unbedingt um Grönländer, sondern um Smolts die kürzlich ausgesetzt wurden. In diesen Größen beissen sie auf alles, was sich so im Wasser bewegt. Wo man einen Smolt fängt, fängt man auch weitere, darum ist es eine gute Idee, den Platz zu wechseln, umd wenn es nur 50-100m nach rechts oder links ist.
Wer unbedingt meint, zwischen Oktober und November nach Alsen zu fahren, sollte doch zumind. den Drilling durch einen Einzelhaken ersetzen und den Widerhaken entfernen oder zumind. andrücken, denn die kleinen MeFos sind in dem Alter sehr empfindlich. Auch wenn man beim Release das Gefühl hat, das der Smolt quicklebendig ist und es gut verkraften wird, wird ein Großteil diese Prozedur nicht überstehen, entweder verbluten oder leichte Beute für den Tümmler werden. Zu dieser Zeit befinden sich die Tümmler eigentlich weiter draußen, dort wo die Heringsschwärme sind, wenn sie zu dieser Jahreszeit so dicht unter Land jagen, muß es sich wohl lohnen. Keine Ahnung wieviel Fisch ein Tümmler pro Tag frißt, ob es Smolt oder Hering ist, wird ihm wohl egal sein.
Wer zwischen Oktober und November auf einen Überspringer hofft, der hofft möglicherweise vergeblich, auch wenn es nicht ganz ausgeschlossen ist, so ist es zz. einfach noch nicht kalt genug, denn die Jungs kommen häufig erst ab den ersten Frösten dichter unter Land. Die Wahrscheinlichkeit ist dann aber zwischen Gammel Pøl und Kegnæs besser, weil es hier Strömungen und tieferes Wasser und entspr. mehr Futter gibt, als sie im Sund zu finden.
Resümee: Also, ohne Jemanden zu kritisieren zu wollen oder ein schlechtes Gewissen einzureden, wenn ihr wollt, das sich der MeFo-Bestand auch und um Alsen erholen soll, dann gebt ihnen dazu auch eine Chance.
Sorry, aber das musste ich einmal loswerden, ein paar Worte die nachdenklich machen sollen im Interesse aller MeFo-Angler.
Schönes Wochenende - Gruss Rudi
Die beiden Bilder zeigen zwei MeFos in guter Größe, die aufgrund ihrer Laichfärbung wieder released wurden und die mögliche Prozedur eines Drills nicht überstanden und somit ein Festessen der Krebse wurden.