Tag 4: In der Dorschbucht
Am nächsten Morgen ist die Mündung des Flusses voll mit Fisch, ein Schwarm von 40 oder 50 Fischen steht direkt in der Strömung weiter draußen drehen noch einige weitere Trupps ihre Runden.
Wir fangen jeder einige Fische auf pinke Wooly Bugger und schrauben die Bestmarke auf ca. 45cm hoch. Größere Fische sind nicht zu sehen, aber wir haben ja auch noch einige Flüsse vor uns.
Gegen 10 machen wir uns auf den Weg und entscheiden uns für eine Abkürzung, statt 1,5km um eine Landzunge herumzupaddeln gehen wir lieber einige wenige hundert Meter zu fuß zur nächsten Bucht.
In der flachen schlickigen Bucht wird das Packraft aufgeblasen und los gehts.
Nach wenigen Minuten fahrt sehe ich im vielleicht 1,5m tiefe glaube ich einen Schatten im Wasser gesehen zu haben, dann nochmal. Ich höre auf zu paddeln und beobachte konzentriert, Martin scheint ebenfalls etwas bemerkt zu haben.
Wir treiben über Sandboden und auf einmal sehen wir einen Schwarm großer Fische (ca. 50cm++) direkt unterm Boot, ich denke zunächst an Saiblinge, kann die Fische aber beim genaueren hinsehen als Dorsche identifizieren.
Wir paddeln ans Ufer und in Rekordzeit bin ich umgezogen und habe einen Clouser montiert.
Vor mir verläuft eine Rinne zwischen zwei Tangfeldern und ich sehe 10 Dorsche vorbeischwimmen. Aufgrund der Felswand hinter mir Missglückt mein Wurf leider, statt die Fliege einige Meter vor den Fischen zu präsentieren landet diese neben den Dorschen und wird von den Fischen nicht wahrgenommen. Dann taucht allerdings ein besonders großer Nachzügler auf, schwimmt direkt auf den Clouser zu und nimmt.
Strip Strike und der Fisch macht eine 25m Flucht
Ich kann den Fisch, geschätzt 70+ und damit mit großem Abstand eine neue Bestmarke für mich, bis ans Ufer drillen, beim versuch ihn zu landen löst sich leider der Haken.
Die 3 50er Dorsche und der kleine Saibling die ich in der nächsten halben Stunde noch erwische können über den Verlust leider nciht so wirklich hinwegtrösten. Danach geht leider nichts mehr.
Wir paddeln mit montierter Rute noch eine Runde durch die bucht können aber keine Fische mehr spotten.
Da der Wind weiter auffrischt gehen wir zu Fuß weiter, ziel ist heute noch die nächste Fjordquerung (mit Rückenwind) zu schaffen.
Unterwegs treffen wir auf die Überreste eines Moschusochsen.
Am Fjord angekommen stellen wir aber fest das grade Flut ist. Etwas peinlich aber die Gezeiten hatte von uns beiden keiner so Richtig auf dem Zettel bei der Planung, also per Sattelitentelefon erstmal eine Gezeitentabelle von den Kollegen zu hause angefordert.
An die Fjordquerung ist nicht zu denken in der Bucht drückt das Wasser so stark in den Fjord das man meinen könnte an einem Fluß zu stehen.
Wir machen also eine längere Zwangspause und ich versuche nochmal mein Glück auf Dorsch.
Eigentlich ein Spot wie auf dem Lehrbuch, vor mir eine stark abfallende Kante mit ordentlich Strömung, Seetangfeldern und großen Steinen.
Ich fische 2 Stunden lang komplett erfolglos die Kante ab und will schon aufgeben, auf dem Weg zurück spotte ich dann aber doch noch einen Dorsch im knietiefen Wasser über Kiesboden
Ich werf den Fisch an und er nimmt auch arglos, wenig später sehe ich noch einen weiteren Dorsch und kann auch diesen verhaften.
ich hab nicht nachgemessen die Fische hatten wohl beide um die 45cm -50cm.
Irgendwann erreicht die Flut den Höchststand und wir machen uns an die Fjordquerung. Das Wasser ist immernoch etwas unruhig aber wir kommen gegen 19 Uhr sicher auf der anderen Seite an.
Jetzt noch schnell die 5km zu Fuß zum nächsten Fluss denken wir uns...
Falsch gedacht, das Gelände ist extrem anstrengend, erst Recht mit den schweren Rucksäcken, unsere Topographischen Karten sind auch wenig hilfreich weil viele 50m Hügel und Felskämme garnicht verzeichnet sind.
Gegen 23 Uhr schlagen wir dann unser Lager auf, wir haben es nicht ganz bis zu unserem Zielfluss geschafft, sind aber nur wenige 100m entfernt.
