Moin miteinander,
orkdaling hat geschrieben:moin moin, also wie die Fische 1000km zu ihren Fluss zurueck kommen, da haben die Gelehrten ja auch verschiedene Meinungen, da duerfte der Geruch keine Rolle spielen. Fische die vom Meer in den Trondheimfjord kommen haben neben den grossen Fluessen wie Orkla, Gaula und Nidelva dazwischen auf einer Strecke von 40 km mehrere kleinere Fluesse. Und alle finden Ihren Fluss wieder.
Jep - und bei der Vielzahl von Sinnesleistungen, mit denen unsere Wandersalmoniden gesegnet sind, wäre es ja für deren Fortbestand auch gar nicht allzu clever, sich nur auf den EINEN Sinn zu verlassen. Demnach erscheint also vielmehr ein effektives Umschalten verschiedener Orientierungsmethoden (Magnetfeld-, Licht-, Geruch-/Geschmackssensorik...) je nach Erfordernis entlang der Wanderrouten plausibel. Und obendrein auch noch so schön risikominimierend gestreut über Zeit, Raum bzw. Population: Neben der nat. Fehlwanderquote wird der "Anteil systemfremder Fische" im Bestand ja allein schon abhängig vom Untersuchungsansatz wesentlich variieren (bspw. frühes Stadium der Laichwanderung in seewärtigen Pools vs. spätes Stadium zur Hauptlaichzeit in den Oberläufen vs. zukünftiges Aufkommen nat. reproduzierter oder künstlich erzeugter Nachkommen). Da offenbart sich ein wahrer Dschungel an Möglichkeiten und wir wissen, obwohl wir doch längst im Jahr 2017 angekommen sind, einfach noch immer soooo wenig.
orkdaling hat geschrieben:Bei Krokstadøra fliessen etwa 200m vor der gemeinsamen Muendung Berg - und Snillelva zusammen. Beide Fluesse haben Lachs und Mefo - Aufstieg.
Wissenschaftler haben mit DNA-Analysen nachgewiesen das beide Stæmme ihren Fluss finden und das es keine Genvermischung gibt.
[...]
In der Genbank selbst herrschen klinische Bedingungen damit es keine vermischung der Stæmme gibt, das Wasser wird aber fuer alle Becken aus dem Fjord angesaugt.
Wenn also das Wasser eine Rolle spielen wuerde dann muessten wir uns vor dem Ansaugrohr dumm und dæmlich fangen, alle Stæmme wuerden ja dahin zurueck schwimmen. Dann wird wohl die These stimmen das die Fische am Geruch/Geschmack ihren Fluss wieder erkennen wo sie ausgesetzt und aufgewachsen sind.
Das sind spannende Beobachtungen, aber etwas widersprüchlich bzw. neue Fragen aufwerfend, wo/wann denn nun der eigentliche Knackpunkt (oder plural) in der Prägephase zu finden ist. Denn wenn am Ende nämlich doch -vereinfacht ausgedrückt- die pure Genetik entscheidet, wäre ja nahezu jeglicher menschgemachter Eingriff in Form von Besatzmaßnahmen spätestens dann für die Katz, sobald man die angestammte (also "evolutionär signifikante") genetische Einheit verlässt. Und wo überhaupt liegen deren Grenzen z.B. für praxisnahe Empfehlungen? Pro 1000 km² Einzugsgebiet? --> Pro 10km²?? --> Pro m² Laichbett???
Fragen über Fragen.... aber fraglich ist ja sogar schon, um auf den Ursprung meiner Nachfrage zurück zu kommen, inwieweit sich solch futuristisch anmutenden Erbrütungsansätze mit norwegischen Lachsen überhaupt mit der hiesigen Erbrütungspraxis für Meerforellen im Tiefland vergleichen lassen.
Und da find ich jedenfalls so mal eben ausm Arm geschüttelte Pauschalaussagen à la "Besatz mit Schwentinemeerforellen kann nicht funktionieren, wenn sie nicht dort geboren sind" schon recht gewagt bis gefährlich. Das widerspricht nämlich -trotz klarem Trend hin zur einzugsgebietsbezogenen Erbrütung- den hierzulande jahrzehntelang betriebenen Praxisansätzen und führt schnell zu unnötigen Irritationen, ohne dabei dem ansonsten hochspannenden Thema (nämlich Optimierung solcher Fischartenhilfsmaßnahmen) wirklich gerecht zu werden. Wir sind hier ja schließlich im LMF und nicht bei facebook. :grin: