Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Hier in NRW übersteigen auf 70% der Landesfläche die Nitratwerte im Grundwasser die zulässigen Grenzwerte (trotz rot-grüner Regierung).
Dabei werden eigentlich noch nicht einmal die zulässigen Höchstmengen an Gülle auf die Äcker gefahren, weil es in NRW nicht soviele Mastbetriebe gibt.
Die ansässigen Bauern verkaufen deshalb ihre "unterversorgten" Flächen an Mastbetriebe aus Niedersachsen oder den Niederlanden, weil die zuviel Gülle produzieren.
Soviel zur Eigenverantwortung unserer Bauern, die schlichtweg für Geld ihre Grossmutter verkaufen würden.
Derselbe Bauer, der für Bares seine Felder mit Scheisse aus Holland zuschüttet, beschwert sich dann bei mir, wenn mein Hund mal an den Feldrand kackt.
Dabei werden eigentlich noch nicht einmal die zulässigen Höchstmengen an Gülle auf die Äcker gefahren, weil es in NRW nicht soviele Mastbetriebe gibt.
Die ansässigen Bauern verkaufen deshalb ihre "unterversorgten" Flächen an Mastbetriebe aus Niedersachsen oder den Niederlanden, weil die zuviel Gülle produzieren.
Soviel zur Eigenverantwortung unserer Bauern, die schlichtweg für Geld ihre Grossmutter verkaufen würden.
Derselbe Bauer, der für Bares seine Felder mit Scheisse aus Holland zuschüttet, beschwert sich dann bei mir, wenn mein Hund mal an den Feldrand kackt.
Gruss Manni
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- SIMPLE SHRIMP
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Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
.
Wer sich den Tag versauen will, kann lesen:
Schweinegülle – Quelle für potentiell unerwünschte Stoffe?
Antibiotika-Rückstände in der Gülle
Rückstände von Tierarzneimitteln in Lebensmitteln
Einsatz von Hormonen in der intensiven Schweinehaltung
Hormoneinsatz in der Schweinezucht
Hormonelle Wirkungen von Umweltchemikalien
Umweltchemikalien mit hormoneller Wirkung
usw.
P.S.: Neben den vielfältigen Futterzusätzen, die über die Gülle in die Umwelt gebracht werden, kommen als Sahnehäubchen noch direkt ausgebrachte Insektizide, Pestizide, Herbizide, Fungizide und andere Biozide obendrauf.
Wer sich den Tag versauen will, kann lesen:
Was in Bayerns Trinkwasser sickertUmweltbundesamt hat geschrieben:Arzneimittel und Umwelt > Rückstände von Human- und Tierarzneimitteln gelangen kontinuierlich in die Umwelt, vor allem in Gewässer. Arzneimittel sind biologisch hochaktive Stoffe. Sie können in der Umwelt schädlich auf Lebewesen wirken.
Schweinegülle – Quelle für potentiell unerwünschte Stoffe?
Antibiotika-Rückstände in der Gülle
Rückstände von Tierarzneimitteln in Lebensmitteln
Einsatz von Hormonen in der intensiven Schweinehaltung
Hormoneinsatz in der Schweinezucht
Hormonelle Wirkungen von Umweltchemikalien
Umweltchemikalien mit hormoneller Wirkung
usw.
P.S.: Neben den vielfältigen Futterzusätzen, die über die Gülle in die Umwelt gebracht werden, kommen als Sahnehäubchen noch direkt ausgebrachte Insektizide, Pestizide, Herbizide, Fungizide und andere Biozide obendrauf.
- schöngeist
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Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
ich bringe die Kohle mit...
Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Du spielst auf deutsche Grillkultur an?schöngeist hat geschrieben:
ich bringe die Kohle mit...
Natürlich wird in Deutschland zuviel Fleisch konsumiert.
Man darf aber nicht übersehen, das deutsche Bauern mittlerweile für den Export Fleisch und Scheisse produzieren, weil der Binnenmarkt längst gesättigt ist.
Und es würde mich nicht wundern, wenn das auch noch subventioniert würde.
Nicht immer liegt es also am Verbraucher.
Übrigens dürfen holländische Landwirte längst nicht soviel Gülle auf ihren Äckern ausbringen wie es in Deutschland gestattet ist!
Da würde ich mir eine einheitliche EU-Politik wünschen und nicht nur bei der Frage welchen Krümmungsgrad eine Salatgurke haben darf.
Gruss Manni
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Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Ich habe mal nach einer Karte gesucht, die die Sauerstoffsättigung etwas differenziert darstellt. Finde den link echt doll und konnte meinen Augen kaum trauen. Die Zusammenhänge erschließen sich mir jedoch noch nicht ganz. Wenig Sauerstoff= wenig leben auf dem Grund. Warum gibt es in der lbk Bucht derzeit Unmengen an krebsen und seesternen. Die letzten Jahre waren derartige Mengen beim Schnorcheln/ Blinkern echt ein absolutes Highlight. Die Dorsche Hämmern sich damit voll. Der Zusammenhang fehlt mir. Wem nicht ??http://www.bsh.de/de/Meeresdaten/Beobac ... o27_01.jsp
There's a fine line between fishing and just standing on the shore like an idiot.
+++Neustrutta+++
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- schöngeist
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Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Hallo Manni,
ja, u.a. essen wir alle insgesamt (zu) viel Fleisch, trinken zu viel Milch...
Ich sehe einen unserer Bauern ca. 6-8x im Jahr auf einer kleinen Wiese gegenüber Gülle ausbringen.
Die Wiese hat ein starkes Gefälle.... und endet am See! Der ist über Umwege mit dem Meer verbunden..
Der See ist zum Teil ekelerregend voll mit Algen und stinkt. Baden oder Angeln?
Was tun?
ja, u.a. essen wir alle insgesamt (zu) viel Fleisch, trinken zu viel Milch...
Ich sehe einen unserer Bauern ca. 6-8x im Jahr auf einer kleinen Wiese gegenüber Gülle ausbringen.
Die Wiese hat ein starkes Gefälle.... und endet am See! Der ist über Umwege mit dem Meer verbunden..
Der See ist zum Teil ekelerregend voll mit Algen und stinkt. Baden oder Angeln?
Was tun?
- Frank Buchholz
- Haarjig Pionier
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Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Die Bauern richten sich nach den Gesetzmäßigkeiten die sie in ihrer Gesellschaft vorfinden, also z.B. Ertrags/Kostendruck einerseits und Freiheiten in der Gülleentsorgung andererseits. Das kann ich ihnen nicht vorwerfen. Es ist aber Aufgabe der Gesellschaft Fehlentwicklungen zu erkennen und Gesetze entsprechend anzupassen. Wenn Fischer und Sportfischer bzw. Angel- und -Tourismusbetriebe Konkurs gehen weil die Bauern die schlagkräftigere Lobby haben ist das nicht in Ordnung.orkdaling hat geschrieben: Natuerlich sind die Bauern auch schuld aber man kann ihnen nicht die Hauptschuld geben.
.....
PS: Zuchtfische bekommen Futter mit genmanipulierten Raps um den Omega3 Anteil zu erhøhen. Von wo und wie kommt das Zeug hierher?
Fischmast- gutes Thema! Die entlassen ihren ebenso Nitrat haltigen "Mist" zusammen mit Futterresten direkt ins Wasser - an Land undenkbar!!!
"Das Leben ist kein Ponyhof!" Rüdiger K., 47, Wolfsberater
Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Hallo,
weiß eigentlich hier jemand wer und mit welchen Methoden die Stickstoffquellen so eindeutig ermittelt wurden ?
Ich weiß das geht jetzt gegen den Zeitgeist aber dennoch:
http://www4.lubw.baden-wuerttemberg.de/ ... /is/21702/
Hier kann man zum Beispiel nachlesen, dass je nach Witterung und Jahr sich Acker- und Waldstandorte gar nicht im Nitrataustrag unterscheiden ... ?
Deutschland hat viel Wald. In trockenen Jahren sind waldreiche Standorte durch die zum falschen Zeitpunkt stattfindende Mineralisation ebenso schlecht dran wie intensiv bewirtschaftete Flächen. Was da im Humus schlummert ist weit mehr als die Landwirte Scheisse bauen können. Diese Rechenspiele kennt jeder Agraringenieur.
Weitere Quellen sind Abwässer, Industrie und Verbrennung fossiler Energieträger
Das Thema ist nicht trivial einfach und dass "die EU" (wessen Agrarlobby ist denn hier tonangebend) schon die Schuldigen in Deutschland ausgemacht hat, könnte man auch als Versuch verstehen, sich die deutsche Landwirtschaft entgültig vom Hals zu schaffen ...
Die schwarzen Schafe finden sich meiner Beobachtung nach europaweit.
Ich beschäftige mich ja intensiv mit Pilzen aller Art und die Nitrat Problematik, wodurch die Arten verschwinden, haben wir genauso in den Wäldern wo nie ein Korn Dünger hingefallen ist.
weiß eigentlich hier jemand wer und mit welchen Methoden die Stickstoffquellen so eindeutig ermittelt wurden ?
Ich weiß das geht jetzt gegen den Zeitgeist aber dennoch:
http://www4.lubw.baden-wuerttemberg.de/ ... /is/21702/
Hier kann man zum Beispiel nachlesen, dass je nach Witterung und Jahr sich Acker- und Waldstandorte gar nicht im Nitrataustrag unterscheiden ... ?
Deutschland hat viel Wald. In trockenen Jahren sind waldreiche Standorte durch die zum falschen Zeitpunkt stattfindende Mineralisation ebenso schlecht dran wie intensiv bewirtschaftete Flächen. Was da im Humus schlummert ist weit mehr als die Landwirte Scheisse bauen können. Diese Rechenspiele kennt jeder Agraringenieur.
Weitere Quellen sind Abwässer, Industrie und Verbrennung fossiler Energieträger
Das Thema ist nicht trivial einfach und dass "die EU" (wessen Agrarlobby ist denn hier tonangebend) schon die Schuldigen in Deutschland ausgemacht hat, könnte man auch als Versuch verstehen, sich die deutsche Landwirtschaft entgültig vom Hals zu schaffen ...
Die schwarzen Schafe finden sich meiner Beobachtung nach europaweit.
Ich beschäftige mich ja intensiv mit Pilzen aller Art und die Nitrat Problematik, wodurch die Arten verschwinden, haben wir genauso in den Wäldern wo nie ein Korn Dünger hingefallen ist.
Zuletzt geändert von LuckyLoop am 07.11.2016, 21:58, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Wenn er jedesmal nur die Menge ausbringt, die durch das Pflanzenwachstum aufgenommen und durch die Ernte entnommen wird, hast du einen Vorzeigebetrieb in der Nachbarschaft !schöngeist hat geschrieben:Ich sehe einen unserer Bauern ca. 6-8x im Jahr auf einer kleinen Wiese gegenüber Gülle ausbringen.
Schlecht wäre es, die gesamte Menge auf einmal auszubringen, was arbeitswirtschaftlich sinnvoller wäre.
- Reverend Mefo
- Ponyschlecker
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Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Gerade war das Thema tatsächlich im Heute Journal. Nicht in der möglichen Tiedfenschärfe, aber dennoch mit Bildern von knietiefer Schweinekacke, Wasserhähnen mit Trinkgläsern und Schwimmbecken. Auch die bösen Worte Schwangere und Kleinkinder fielen. Das dürfte zumindest in einigen bislang nichtsahnenden Köpfen bumm gemacht haben. Ach ja, die (böse) EU droht auch mit Klage. Vielleicht gibt es ja doch noch ungeahnte Schützenhilfe von Seiten der Wasserwirtschaft, wenn die Güllelobby den Bogen überspannt hat ...
You,re going home,
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England’s going home!
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Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Hallo Manni,Maqua hat geschrieben:Übrigens dürfen holländische Landwirte längst nicht soviel Gülle auf ihren Äckern ausbringen wie es in Deutschland gestattet ist!
Da würde ich mir eine einheitliche EU-Politik wünschen und nicht nur bei der Frage welchen Krümmungsgrad eine Salatgurke haben darf.
Die Eu hat das 2007 einheitlich geregelt mit der DüV (EU-Nitratrichtlinie)
Auf nationaler Ebene wird dies dann durch Ausnahmeregelungen umgangen.
Übrigens ist es genau umgekehrt wie du hier nachlesen kannst.
http://www.topagrar.com/archiv/Das-Stic ... 61166.html
Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Hallo Frank, wenn man das oberflächlich betrachtet hast du recht.
Allerdings sieht die Wirklichkeit etwas anders aus.
In den Niederlanden ist die erlaubte Güllemenge pro Hektar abhängig von Bodentyp, Bewirtschaftung und Bepflanzung, also ein sehr differenziertes System.
In Deutschland wird da nicht unterschieden.
In Deutschland stehen zudem 2/3 der europäischen Biogasanlagen die hauptsächlich mit Mais betrieben werden.
Die Gärreste daraus fallen nicht unter die Gülleverordnung, werden aber zusätzlich auf den Äckern verteilt.
Das nun Deutschland verklagt wird und nicht die Niederlande, zeigt doch auch wo etwas schief läuft.
Zitat: "Aus diesem Grund haben Niederlande und Dänemark schon seit langem eine
Düngeverordnung durchgesetzt, die die gesamte Düngermenge wesentlich stärker einschränkt.
Erste Erfolge wurden dort bereits sichtbar. 2008 ist zudem die Europäische Meeresstrategie-Rah-
menrichtlinie in Kraft getreten. Die Mitgliedstaaten sind nun aufgefordert, die notwendigen
Maßnahmen zu ergreifen, um spätestens bis zum Jahr 2020 einen guten Zustand der Meeresum-
welt zu erreichen. Ohne eine Verringerung der Düngemittelausbringung wird Berlin auch an
dieser Herausforderung scheitern.
In Niederlande und Dänemark müssen die Landwirte mit ihrer Gülle viel effizienter umgehen.
Verlustärmere Ausbringungstechniken und Einschränkungen in der Möglichkeit hohe Stickstoff-
verluste durch Einsatz von mehr Mineraldünger auszugleichen haben dazu geführt, dass Gülle
nicht zum Abfall verkommt, sondern einen Wert für die Landwirtschaft darstellt. In Deutschland
dagegen sind immer noch Ausbringungstechniken erlaubt, die in den beiden Nachbarländern
schon längst verboten sind. Diese kostengünstige Methode die Gülle über die Felder zu spritzen
kann aber kaum eine effiziente Stickstoffversorgung der Pflanzen garantieren. Die zähe Masse
aus dem Ställen wird an manchen Stellen zu dick und an anderen wiederum zu dünn aufge-
tragen. Damit überall ausreichend Dünger aufgebracht wird, muss die gesamte Menge notge-
drungen etwas großzügiger bemessen werden. Dies soll in Deutschland aber so bleiben. Nur
Breitverteiler, die die Gülle auch nach oben durch die Luft schleudern, sollen bis 2016 verboten
werden.
Die gesetzliche Höchststickstoffmenge, die auf den Feldern landet, hängt in Deutschland nicht
wie in Niederlande vom Bodentyp, dem Bewuchs oder der Pflanzensorte ab. Die einzigste
Begrenzung ist bisher der von der Nitratrichtlinie vorgegebene Wert von 170 kg/Hektar Stickstoff
aus tierischen Düngern, also der Gülle. Für Gärreste gibt es bis heute keine Begrenzung. Dabei
hätte man gerade hierzulande, wo zwei Drittel der in der Europäischen Union betriebenen
Biogasanlagen stehen, reagieren müssen. Neben Energie in Form von Gas und elektrischen
Strom liefern die Anlagen große Mengen an Gärresten. Da in ihnen häufig statt Gülle vor allem
Mais eingesetzt wird, wirkt sich die Beschränkung der aktuellen Düngeverordnung nicht aus.
Gärreste aus vergorenem Mais gehören nicht zum tierischen Wirtschaftsdünger und somit gilt für
diese die aktuelle Obergrenze von 170 kg/ha nicht." Zitat Ende
Allerdings sieht die Wirklichkeit etwas anders aus.
In den Niederlanden ist die erlaubte Güllemenge pro Hektar abhängig von Bodentyp, Bewirtschaftung und Bepflanzung, also ein sehr differenziertes System.
In Deutschland wird da nicht unterschieden.
In Deutschland stehen zudem 2/3 der europäischen Biogasanlagen die hauptsächlich mit Mais betrieben werden.
Die Gärreste daraus fallen nicht unter die Gülleverordnung, werden aber zusätzlich auf den Äckern verteilt.
Das nun Deutschland verklagt wird und nicht die Niederlande, zeigt doch auch wo etwas schief läuft.
Zitat: "Aus diesem Grund haben Niederlande und Dänemark schon seit langem eine
Düngeverordnung durchgesetzt, die die gesamte Düngermenge wesentlich stärker einschränkt.
Erste Erfolge wurden dort bereits sichtbar. 2008 ist zudem die Europäische Meeresstrategie-Rah-
menrichtlinie in Kraft getreten. Die Mitgliedstaaten sind nun aufgefordert, die notwendigen
Maßnahmen zu ergreifen, um spätestens bis zum Jahr 2020 einen guten Zustand der Meeresum-
welt zu erreichen. Ohne eine Verringerung der Düngemittelausbringung wird Berlin auch an
dieser Herausforderung scheitern.
In Niederlande und Dänemark müssen die Landwirte mit ihrer Gülle viel effizienter umgehen.
Verlustärmere Ausbringungstechniken und Einschränkungen in der Möglichkeit hohe Stickstoff-
verluste durch Einsatz von mehr Mineraldünger auszugleichen haben dazu geführt, dass Gülle
nicht zum Abfall verkommt, sondern einen Wert für die Landwirtschaft darstellt. In Deutschland
dagegen sind immer noch Ausbringungstechniken erlaubt, die in den beiden Nachbarländern
schon längst verboten sind. Diese kostengünstige Methode die Gülle über die Felder zu spritzen
kann aber kaum eine effiziente Stickstoffversorgung der Pflanzen garantieren. Die zähe Masse
aus dem Ställen wird an manchen Stellen zu dick und an anderen wiederum zu dünn aufge-
tragen. Damit überall ausreichend Dünger aufgebracht wird, muss die gesamte Menge notge-
drungen etwas großzügiger bemessen werden. Dies soll in Deutschland aber so bleiben. Nur
Breitverteiler, die die Gülle auch nach oben durch die Luft schleudern, sollen bis 2016 verboten
werden.
Die gesetzliche Höchststickstoffmenge, die auf den Feldern landet, hängt in Deutschland nicht
wie in Niederlande vom Bodentyp, dem Bewuchs oder der Pflanzensorte ab. Die einzigste
Begrenzung ist bisher der von der Nitratrichtlinie vorgegebene Wert von 170 kg/Hektar Stickstoff
aus tierischen Düngern, also der Gülle. Für Gärreste gibt es bis heute keine Begrenzung. Dabei
hätte man gerade hierzulande, wo zwei Drittel der in der Europäischen Union betriebenen
Biogasanlagen stehen, reagieren müssen. Neben Energie in Form von Gas und elektrischen
Strom liefern die Anlagen große Mengen an Gärresten. Da in ihnen häufig statt Gülle vor allem
Mais eingesetzt wird, wirkt sich die Beschränkung der aktuellen Düngeverordnung nicht aus.
Gärreste aus vergorenem Mais gehören nicht zum tierischen Wirtschaftsdünger und somit gilt für
diese die aktuelle Obergrenze von 170 kg/ha nicht." Zitat Ende
Gruss Manni
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Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Noch etwas zu der Problematik in meiner Heimat, wo ich nur noch niederländische Güllefahrzeuge sehe.
Zitat:"Aber auch in den grenznahen Regionen des Niederrheins oder der Städteregion Aachen seien viele Grundwasserkörper mit Nitraten belastet. Als Ursache dort vermutet er Gülleimporte aus den Niederlanden. „Alleine im Jahr 2012 wurden rund 1,4 Mio. t Gülle aus den Niederlanden auf nordrhein-westfälischen Äckern ausgebracht. Das waren rund 80 % der Gülle, die von niederländischen Betrieben nach Deutschland exportiert wurde“, so Remmel." Zitat Ende
Zitat:"Aber auch in den grenznahen Regionen des Niederrheins oder der Städteregion Aachen seien viele Grundwasserkörper mit Nitraten belastet. Als Ursache dort vermutet er Gülleimporte aus den Niederlanden. „Alleine im Jahr 2012 wurden rund 1,4 Mio. t Gülle aus den Niederlanden auf nordrhein-westfälischen Äckern ausgebracht. Das waren rund 80 % der Gülle, die von niederländischen Betrieben nach Deutschland exportiert wurde“, so Remmel." Zitat Ende
Gruss Manni
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Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Wenn eine Seite wie "topagrar.de" herangezogen wird, um fundierte Aussagen zur Gülleproblematik zu erhalten...
Re: Nachgefragt: Wo sind die Fische abgeblieben?
Ich nochmal (Nerv) :grin:LuckyLoop hat geschrieben: Hier kann man zum Beispiel nachlesen, dass je nach Witterung und Jahr sich Acker- und Waldstandorte gar nicht im Nitrataustrag unterscheiden ... ?
Hallo Frank, glaubst du ernsthaft, das ein Landwirt, auf dessen Acker eine solche Messanlage eingerichtet wird, auf diesen Acker ebensoviel Gülle ausbringt wie üblich?
Gruss Manni
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