Unsere diesjährige Tour war für mich eine Zeitreise in die Vergangenheit, da ich die Gewässer der Familie Höcherl (Fischerstüberl in Pulling) bereits vor ca. 30 Jahren befischt habe.
So kamen dann im Laufe der Woche einige Erinnerungen hoch, die ich schon verloren glaubte.
Zunächst ein paar Fakten, unsere Unterkunft, das "Fischerstüberl" der Familie Höcherl in Pulling besitzt insgesamt etwa 12km Fischwasser, davon etwa 6km "Weißer Regen", der als reine Fliegenstrecke ausgewiesen ist und nur von Hausgästen befischt wird.
Dazu kommen etwa 3km "Schwarzer Regen" und etwa 3km Blaibacher See, dort findet man die ganze Palette an Flussfischen und auch dort lohnt sich der Einsatz der Fliegenrute.
Die Familie Höcherl bietet eine wirklich schöne Unterkunft direkt an der Mündung vom Weißen Regen in den Schwarzen Regen, man kann also fussläufig beide Gewässer befischen und ist nicht zwingend auf ein KFZ angewiesen.
Den Service und den gastronomischen Teil im Fischerstüberl würde ich als vorbildlich bezeichnen, man fühlt sich zuhause! :l:
Nun aber zum Fischen, leider hatten wir eine der Hochwasserwochen in Süddeutschland erwischt, so das wir in der einen Woche nur 4 Tage am Weißen Regen und nur einen Tag am Schwarzen Regen fischen konnten.
Damit waren wir aber noch gut bedient, im restlichen Süden der Republik war an Fischen nicht zu denken.
Der Weiße Regen ist sehr unterschiedlich in der Charakteristik des Gewässers.
Grob unterteilt ist die obere Hälfte der Strecke im Bereich der Stadt Bad Kötzting schnell-fliessender und beherbergt vorwiegend Salmoniden. Die untere Hälfte ist oft breiter, tiefer und etwas langsamer fliessend und es gibt deutlich mehr Döbel, Hasel und auch Hechte. Weit oben an der Strecke hat man die Möglichkeit mittags aus dem Wasser zu steigen und direkt im angrenzenden Biergarten der Brauerei Lindner ein selbstgebrautes Bier und
ein deftiges Essen (der Schweinebraten und Spanferkelbraten waren meine Favoriten
Die Preise sind in der ganzen Region unverschämt niedrig, auch auf diesem Gebiet fühlt man sich um Jahrzehnte zurückversetzt.
Im Bereich der Brauerei ist die Strecke recht einfach zu bewaten, meine beiden, schon etwas älteren Fischerfreunde hielten sich deshalb (oder wegen dem Biergarten :grin: ) häufiger dort auf. Mich zog es meistens etwas weiter flussab, wo die Strecke durch den Bewuchs im und am Bach, anspruchsvoller und schöner ist. Wenn man inmitten der wallenden Wasserfplanzenwolken steht, ist das fast schon ein meditatives Erlebnis, ich hätte stundenlang so stehen und schauen können. :l:
Unter, neben und hinter diesen Pflanzenwolken wohnen Forellen und Äschen und steigen willig nach Trockenfliege und leichter Nymphe.
Nur auf stark beschwerte Fliegen sollte man in diesen Bereichen verzichten, Hänger sind vorprogrammiert.
Hauptfisch im oberen Bereich der Strecke ist die Bachforelle, ebenfalls recht häufig ist die Äsche und seltener gibt es Regenbogenforellen, die aber erstaunlich gross werden können.
Die Maifliege war als Trocken und Nassversion recht erfolgreich, auch wenn der Schlupf in der Woche sehr dürftig ausfiel.
Aber auch alle anderen Muster, die zuhause funktionieren, fangen auch am Weißen Regen.







