zuchtaal hat geschrieben:Stephen hat geschrieben:aber was bitte, darf ich mir unter einer " starren übersetzung ohne kupplung (bremse) " vorstellen? und was mag gar eine " gehäusebremsung" sein?
Du glaubst gar nicht, wie sehr mich die Antwort interessiert...
Auf die Rücklaufsperre zu verzichten, finde ich schon recht mutig. Werde ich aber mal ausprobieren. Stell'ich mir so ähnlich vor, wie sich von Schaltgetriebe auf Automatik umzustellen bzw. umgekehrt - krass!
Moin,
die Rücklaufsperre wird/ist bei losgelassener Kurbel eingeschaltet, z.B. beim Keschern. Gedrillt wird wegen der sonst entstehenden Schnurverdrehung (Drall) nicht über die Bremse sondern meiner Ansicht nach richtiger und besser über die Kurbel. Rutengriff und Schnur bilden in etwa einen Rechten Winkel (~90°, die Rute hat die Form eines Viertelkreisbogens), entspannt sich die Rute (weniger Krümmung), wird eingekurbelt, krümmt sich die Rute stärker, wird die Biegung durch Rückwärtskurbeln reduziert. Sollte die Rute durch eine schnelle stärkere Flucht nach unten gerissen werden, springt die entsprechend eingestellte Bremse ein und verhindert den Schnurbruch.
Genau so funktionieren auch die Haspelrollen mit fester Spule ohne Bremse (Rutschkupplung), auch da drehen sich zwangsweise Kurbel und Bügel immer miteinander, vorwärts wie rückwärts. Bei dieser Bauweise gibt es keine Verdrallung der Schnur. Benutzt werden solche Rollen zum Fischen auf kampfstarke Fische, die mehrfach lange Fluchten machen und immer wieder dazu zwingen, große Schnurmengen zurück zu spulen. Die angewandte Drill-Technik ist die gleiche wie mit Spulenbremse, nur bei entsprechendem Schnurabzug (starker schneller Flucht) wird hier die Kurbel losgelassen und die rückwärts drehende Rolle (Bügel und Kurbel) wird über eine Hebelbremse, die auf das drehende Gehäuse wirkt, kontrolliert.
Wenn man sich daran gewöhnt hat, die Rücklaufsperre situations-entsprechend zu benutzen, gibt es nur beim Rollenmodellwechsel zuerst manchmal die Situation, dass man an die falsche Stelle greift.
Hendrik hat die Bremsen von Fliegenrollen noch ins Spiel gebracht, die in den meisten Fällen eigentlch nur Hemmungsfunktion haben müssten und mehr als Verkaufsargument gebraucht werden, als dass sie notwendig sind, Fischen die Flucht zu erschweren.
In Angelrollen eingebaute Bremsen werden erst dort richtig interessant, wo bei "Fischfluchten" durch anfallende Bremsenergie soviel Wärme entsteht, dass es zu Versagen und Ausfällen kommt.
Gruß
Klaus
P.S.:
Der Zuagroaste hat geschrieben:Für die Gleitreibung spielt nur die Beschaffenheit der Oberfläche und die Kraft eine Rolle. Die Größe der Kontaktfläche ist unerheblich.
Verschiedene Materialien haben unterschiedliche Reibungskoeffizienten und bei einer Disk Brake mit flächig wirkender Kraft spielt der Bremsscheibendurchmesser schon eine erhebliche Rolle.