Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Fjorden
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Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
mir ist aufgefallen, dass vor 10 Jahren noch in alten Fliegenfischen Heften eine andere Taktik beim Fliegenfischen vermittelt wurde. In Beschreibungen über Plätze auf Als, Langeland, oder anderen Revieren von Kuleisa, etc. wurden in der Regel immer dem Wind abgewandte Stellen als Topplätze beschrieben. Ich erinnere mich an meine Anfangszeit Anfang der 90iger, wo man als Fliegenfischer_in noch Exot_in war. Da wurde von den Blinkerfischer_innen ein Bild vermittelt, das man nur draußen fängt. Also bin ich zur windabgewandten Seite gefahren, geworfen bis ins Backing und als Schneider zurück gekommen. Heute würde ich, wann immer es noch geht, im Wind fischen. Und auch hier wird von den meisten nach dieser Taktik, im Gegensatz zu dem damals propagierten, gefischt. Ein anderer Trend der auffällig ist ist die Schnurwahl. Wurden damals eher Floating Schnüre benutzt, geht die Tendenz heute deutlich in Richtung Slow Intermediate oder Intermediate. Der Markt an Slow Intermediate ist auch zu damals deutlich gestiegen. Auch ich fische inzwischen mehr Slow Intermediate. Mich würde eure Meinung zu dem Thema interessieren.
Gruß
Fjorden
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MagicMefo
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von MagicMefo »

Also ich kann dir da voll undr ganz zustimmen. Ich persönlich bevorzuge auch immer bewegtes Wasser als ganz ruhiges und wenn es sich nur ganz eben kräusEltern an der Oberfläche..... ;)
Irgenwie hab ich im bewegten Wasser auch häufig die Erfahrung gemacht, dass die Fische aggressiver auf die Fliege los gegangen sind. Ob das nun wirklich so ist oder ob ich mir das jetzt einbilden lasse ich mal so stehen. :p
Auch ich fische überwiegend Slowintermediate-Schnüren. Einzige Ausnahme ist bei mir der Winter wenn es wirklich richtig kalt ist. Dann fische ich lieber eine Floating Schnur, da ich mir einbilde das ich die Fliege so langsamer führen kann. So das war meine Meinung zu diesem interessanten Thema. Bin mal gespannt, wie eure Taktiken so sind am Wasser!??

Gruß Lars
"The Finest Gift You Can Give To Any Fisherman Is To Put A Good Fish Back, And Who Knows If The Fish That You Caught Isn´t Someone Else´s Gift To You?" Lee Wulf
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T.v.d.3Larsen
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von T.v.d.3Larsen »

Im allgemeinen steht in diesen Zeitschriften ein dermaßen hanebüchener Schwachsinn, dass ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll.

Aber die müssen ja irgendwas schreiben und das Rad ständig neu erfinden.

Alle haben eine wilde Strategie... Keiner würde sagen, dass er einfach Glück gehabt hat.

In der Lachsszene ist das noch schlimmer.

Aber zum Thema: bewegtes angetrübtes Wasser und ne gute Welle - fertig.

Leine runter und schnell einstrippen

Gr La :wink:
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Schillerlocke
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von Schillerlocke »

T.v.d.3Larsen hat geschrieben:Im allgemeinen steht in diesen Zeitschriften ein dermaßen hanebüchener Schwachsinn, dass ich nicht weiß, ob ich lachen oder weinen soll.

Aber die müssen ja irgendwas schreiben und das Rad ständig neu erfinden.

Alle haben eine wilde Strategie... Keiner würde sagen, dass er einfach Glück gehabt hat.

In der Lachsszene ist das noch schlimmer.

Aber zum Thema: bewegtes angetrübtes Wasser und ne gute Welle - fertig.

Leine runter und schnell einstrippen


Gr La :wink:
Genau so wie Lars es schreibt fische ich heute auch.

Aber Lars, denk mal 20 Jahre zurück. Da haben wir doch alle noch mehr mit der floating Schnur gefischt.
Ablanding allerdings auch damals schon nicht. Meistens mit Wind auf der Wurfhand und dann Beachcasten, dann hatte und hat man den Strand oft für sich alleine ;)
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T.v.d.3Larsen
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von T.v.d.3Larsen »

Da hast Du absolut recht. Das Leine runter gut ist, haben wir auch erst nach einigen Jahren kapiert
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orkdaling
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von orkdaling »

Ohne hier oberlehrerhaft zu sein, der Fisch ist dort wo es was zu fressen gibt, warum auch nicht!?
Und das ist nicht nur durch die FF zu beachten. Wo sitzt der Raubfisch - oder Brandungsangler, natuerlich dort wo es Unterstrømung/Stromkanten, Muschelbænke usw. gibt. Dreht der Wind auf ablandig findet man wenig Kleinfisch, Krabben,...., - also die Nahrungsgrundlage verschwindet.
Und zu den Weisheiten der "alten Meister" eine kleine Geschichte aus meinem ersten Angelbuch. (sinngemæss, Buch hab ich nicht mehr, werd ich aber niemals vergessen obwohl vor ca 50 Jahren erschienen)
"Nach einer halben Stunde habe ich den Wurm kontrolliert, die Hakenspitze lag frei, da konnte nichts beissen."
Wenig spæter las ich ueber das Stippangeln mit der Kopfrute - Maden als Køder.
Ohne Kommentar !!!
Und zu den Lachsfliegen/Taktik - Autoren und Hersteller wollen auch leben.
Ich komme mit einer Hand voll verschiedener Muster in verschiedenen Grøssen/Gewichten aus.
Gruss
Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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piscator
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von piscator »

Augen auf bei der Wahl seiner Literatur: Besonders die Bände Einfach auf .... enthalten solche Blüten. Dafür haben wir doch hier eine Expertengruppe am Start und da hat sich in den Strategien nicht soviel geändert -- ausser dass meine Meerforellenvorhersage immer noch nicht akzeptiert ist :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

Aber denkt dran -- noch ein weiterer milder Winter 16/17 und dann wirds schattig und fischlos :o
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
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winny
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von winny »

Moin !
Bewegtes Wasser ist natürlich immer am besten ,das war wohl auch vor 50 Jahren bekannt . :grin: Als bequemer Fliegenfischer sucht man sich meist den Strand mit Wind auf die Wurfhand aus , ;) ja ich bekenne mich schuldig .
Im Zeitalter des Internetz kann man sich das natürlich aussuchen wo mann bei den Windverhältnissen fischt .
Also die Qualität des Strandes . Beachcasten ist mir natürlich auch ein Begriff , :grin: manchmal wenn ich wirklich einen bestimmten Strand fischen will ,mache ich das auch .
Es wurde die leicht sinkende Schnur angesprochen gegen die Schwimmschnur ,da ich immer am liebsten den ganzen Tag fische und dabei auch mal 2 oder 3 Strände fische kann ich über die 9 Jahre die ich an der Küste wohne sagen das hält sich bei normalen Wind die Waage . Habe allerdings bei beiden Schnüren ein intermediat Poly dran und fische ca 4.20 m gesamt Forfachlänge .
Man sollte natürlich auch mal gegen den Wind fischen ,habe ich natürlich auch schon gemacht ,aber die Spinnrute ist natürlich einfacher . :oops
Jetzt mal meine Frage ,wie oft wechselt Ihr die Fliege ?? Ich binde ja auch selber ,vertraue meiner Fliege 8) und wechsele meist wenig . Ich wechsel dann lieber den Strand ,hat schon oft geklappt . Manchmal natürlich wenn das Zeitfenster eng ist oder da muß doch Fisch sein wird gewechselt . Hat auch schon geklappt ,aber nach der 5 ten Fliege ist das Zutrauen ganz weg . Man liest ja im Forum manchmal das die ganze Schachtel durchprobiert wird .
Im Winter binde ich immer Fliegen reichlich ,da habe ich noch mal eine Frage . Nicht jedes Jahr aber schon einige Male hatte ich eine Fliege die im Laufe des Jahrs oft der Bringer war , :x im nächsten Jahr aber vollkomen versagt . :cry:
Natürlich habe ich einige Muster die immer einen Fisch bringen ,aber als Binder probiert man ja immer mal was Neues .
Bin ja mal neugierig wie es Euch so geht . :wink:
Gruß winny nur Der Köder im Wasser fängt
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nordfan
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von nordfan »

Schmunzeln ich musste, als ich Deinen Beitrag las. (Jürgen)
(Sorry, bin gerade auf Star-Wars Trip)
Schön gestritten haben die Autoren der "Fachbücher" bisher.
Wer denn die besseren Kenntnisse, die tollsten Stellen, das beste Helferbuch veröffentlicht hat?
Alle haben sie alles gegeben, und doch erreicht haben sie nichts (um bei Joda zu bleiben).

Nichts kann man erreichen, wenn man es sich nicht selbst erarbeitet hat.

Gruß
Peter
Ich sitze meinen Stein gern platt!
Er duldet mich.
Nicht immer sitzt ein netter Arsch auf mir, sagt mein Stein!
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Olli
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von Olli »

winny hat geschrieben:kann ich über die 9 Jahre die ich an der Küste wohne
Bist du nicht Hamburger oder verwechsel ich dich mit jemandem?
Gruß Olli
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winny
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von winny »

Moin Olli !
War mal Hannoveraner , ;) fische aber schon 27 Jahre mit mehr oder weniger Erfolg ;) auf Mefos . Muss aber sagen nicht nur mit der Fliege ,sondern auch mit der Spinnrute .Früher mehr Spinnfischer heute mehr mit der Fliege . Aufs Jahr 70% fliege Rest Spinnfischen . Kommt auch dadurch ,ab der Schonzeit gehe ich mehr auf Dorsch .
Kenne natürlich auch reine Fliegenfischer , :+++: aber ich bin lieber variabel .
Obwohl wenn ich ehrlich bin ,manchmal ist es einfacher wenn man nur eins von beiden macht . Aber meine Stella will auch Einsatz haben .
Seit letztem Jahr sagt meine Sage One ich will auch ran . :l: :wink:
Gruß winny nur Der Köder im Wasser fängt
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T.v.d.3Larsen
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von T.v.d.3Larsen »

Fliegenwechsel kann was bringen, das ist sicher.

Als vorletztes Jahr die ausgebüxten Regenbogen überall umherzogen, hab ich sonstwas versucht, ab und an ging was aber am Ende hat Jomel rausgefunden, dass Trockenfliege der Burner war.

Die einzig echte Revolution die ich in den letzten 25 Jahren mitbekommen habe, ist die Pattegrisen. Oft fängt das Ding wie was oder auch als einzige Fliege absolut nichts.

Nach meiner Meinung besteht die Hauptherausforderung von Dez bis März darin, die Fische zu finden. Den Rest des Jahres kann man die Fliegenbox durchwälzen. (auch im April)
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Frank Carstensen
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von Frank Carstensen »

Schöner Thread, Fjorden :+++:

Wo der Wind herkommt, spielt bei mir eine untergeordnete Rolle. Solange das Wasser in Bewegung ist, ist für mich alles fein. Hauptsache eine Welle oder Dünung oder Strömungskante mit einer max. fischbaren Trübung liegt vor. Das ist immer meine 1. Wahl.

Vom Thema Fliegenwechsel habe ich mich vor Jahren verabschiedet. Ich fische ganzjährig ein einziges Muster. Egal ob in DE, DK oder SE. Ich sehe für mich keine Veranlassung, was zu ändern.
Grüße // Frank
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von orkdaling »

@ Frank
schøn das du mit einem Muster auskommst, bei mir sind es 4 in verschiedenen Farben/Grøssen.
- Fischimitate
-Watwurmimitate
-Reke/Shrimp Varianten
-Magnusvarianten
Jedes dieser Muster tæuscht eine andere Art Futter vor welches zu verschiedenen (Jahres)Zeiten und verschiedenen Tiefen vorkommt.
Reker kønnte man das ganze Jahr fischen, Watwurmimitate eben wenn dieser schwærmt.
Aber Fisch und Magnus sind 2 Paar Schuhe! Mit einer PolarMagnus befischt du viel tiefere Bereiche z.B. bei kaltem oder klarem Wasser.
Dagegen ziehe ich in der Zeit der Brutfische bzw in warmen Sommernæchten ein dicht unter der Oberflæche gefuehrtes Fischlein vor.
Besonders im Fruehjahr haben die Mefo "Kohldampf" und du must sie finden, da ist der Køder meist nicht so wichtig.
Spæter im Jahr werden sie selektiver, haben ja genug im Angebot.
Oder warum sind die Mefo z.B. wenn der Watwurm schwærmt kugelrund und bis zum "Hals" damit voll gefressen.
Ist Tobis oder Brisling im "Angebot" findest du Mefo voll mit Fischlein.
Natuerlich kannst du mit jeder Fliege fangen, vorausgesetzt du bist zur richtigen Zeit am richtigem Ort.
Ich bin auch der Meinung da es zu viele Fliegen (zu kaufen) gibt, man kann sich auf wenige Muster beschrænken.
Im Juni-Aug. bin ich durch die Lachssaison eher weniger am Fjord zu finden, ich habe Kollegen die møgen die DH nicht und fischen das ganze Jahr auf Mefo. Die wissen immer welcher der 4 verschiedenen Køder gerade angesagt ist, sie sehen das genauso wie ich.
Mit grinsen verfolge ich einem jæhrlichen Zweikampf - wer macht zuerst die 100 voll. Also muss unsere Theorie nicht so falsch sein - gefressen wird was im "Angebot" ist.
Gruss Hendrik
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IdEfIx
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Re: Veränderungen Taktik Fliegenfischen

Beitrag von IdEfIx »

orkdaling hat geschrieben: ... der Fisch ist dort wo es was zu fressen gibt, Gruss Hendrik
Völlig korrekt, und ein bischen Glück gehört auch noch dazu, oder? :+++: :+++: :+++:
Zuletzt geändert von IdEfIx am 10.02.2016, 08:31, insgesamt 1-mal geändert.
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