Gebirgsbach - wie befischen?

[schöngeist]

N'abend.

Ich werde im Sommer wahrscheinlich ein paar Tage an einem kleinen Fluss/Bach fischen können, der über längere Strecken in einer Schlucht fließt. Diese Strecken sind zum Teil nicht nur schwer zu erreichen (erklettern..), sondern speziell für mich auch schwer zu befischen..

Die Möglichkeiten, mehrere Meter Fliegenschnur auf dem Wasser abzulegen, sind fast null.
Die Fische stehen vielmehr in "Taschen", zwischen Steinen, hinter Steinen... Häufig scheinen diese Flächen so klein, dass ich nicht weiß, wie ich dort servieren soll..

Nur das Vorfach an lang ausgestreckter langer Rute? Taschen einzeln abklopfen?
Ist das dann so'ne art czech nymphing?

Was für Fliegen sollten da gehen, wahrscheinlich doch eher saftige Happen bei der Strömung, oder?

Wer weiß genaueres, auch gerne sonstiges zum derartigen Fischen,
Südelbier marsch... :grin:


jan

[IdEfIx]

Hallo Jan,
schwer zu sagen, welche Fliegen Du dort fischen kannst - wenn man das Gewässer nicht kennt, aber "siehe Bild" ein paar einfache schlichte & beschwerte Muster in naturfarben wie schwarz, braun, olive etc. solltest Du schon in Deiner Fliegendose mitführen, besonders wenn das Flüsschen schnell fließend ist und sammel so viele Infos wie möglich, z.B. Reiseberichte könnten hilfreich sein etc..

Nympf.jpg (50.77 KiB) 4559 mal betrachtet

Am ersten Tag am Gewässer laß die Angel ruhig in der Hütte, begehe das Gewässer und beobachte das Verhalten, Standplätze, Unterstände etc., suche nach Zugängen, Wegen (besser als klettern), Hindernissen und Platz/Rückraum zum werfen und überlege Dir wie man dann einen gehakten Fisch auch sicher landen kann etc..

Nur ein paar Anregungen - viel Spaß bei den Vorbereitungen ect...

Gruss Rudi

[piscator]

Moin, dazu brauchst du eine kurzgeteilte Bachrute (vorzugsweise Bambus 8) ), die sich im leichten Rucksack mitführen läßt. Dann Rolle mit Kurzkeulenschnur und einige beschwerte Nympfen die Löcher, sowie einige voluminöse Trockenfliegen mit gutem Schwimmvermögen (Palmer, Rehhaarfliegen, Tschernobyl Ant ...)

[Matthias]

Hallo Jan,

Sven aka Hawk hat hier letztes Jahr von seiner Fischerei an der Taurach in Österreich berichtet. Da gibt es viele Informationen.

Voluminöse und gut sichtbare Trockenfliegen, sowie beschwerte Nymphen sind alles, was du brauchst. Sofern Streamer erlaubt sind, natürlich auch Woolly Bugger. Für tiefere Gumpen z.T. stark beschwert.

Tight lines,

Matthias

[Maqua]

Hallo Jan, es wurde schon fast alles geschrieben.
Ich würde stromab hinter den Steinen fischen (pocket Water).
Wenn du kannst, in direkter Strömungslinie, ansonsten an langer Rute.
So kannst du die Fliege lange im Spiegel hinter den Steinen halten.
Im rauschenden Bergbach kannst du ganz nah ran gehen.
Zu den Fliegen wurde schon alles gesagt.

[Hawk]

Ich war letzten Sommer an der Taurach, dürfte ziehmlich genau dem entsprechen wie du das Gewässer beschrieben hast hab dazu auch einen ausführlichen Bericht gepostet, kannst du ja mal reinschauen.

Ich habe die meiste zeit mit Trockenfliege gefischt, wichtig waren hier sehr gut schwimmende und vor allem auch gut sichtbare Muster. Meine 3 Favoriten waren Buck Caddis, Stimulator und Foam beetle, jeweils mit einer Sichthilfe aus neon pinkem Polyyarn.
Weiße Sichthilfe bringen leider sogut wie garnichts.

Ich fand die Fischerei Bachaufwärts ergibiger, um die Fliege sauber und ohne dreggen präsentieren zu können ist eine lange Rute und ein lanmges Vorfach wichtig, 2,70m passt gut, 3m wäre sicherlich auch nicht schlecht gewesen, und mit meiner 3,90m Tenkara Rute war die Fischerei nochmal deutlich effizienter. Man fischt auf kurze Distanz das heißt sich langsam und unauffällig bewegen ist Pflicht.

Im Prinzip gehts einfach darum ordentlich Strecke zu machen und auf dem Weg in jeder noch so kleinen Strömungstasche oder Kante die Fliege anzubieten. Wenn nach 2-3 Würfen nichts beißt kann man idr. getrost weiterziehen bzw. den nächsten Spot anwerfen.

[schöngeist]

Vielen Dank schonmal bis hier

Ich hab da als absoluter Anfänger mal gefischt und konnte nur in einem großen, ruhigen Bereich vor einem Schwall vernünftig werfen und auch einige Fische trocken fangen (bis 36cm).
Die angesprochenen wilden Strecken waren damals schlicht nicht zu fischen für mich, aber reizen mich heute umso mehr..
Eine gemütliche Begehung ohne Rute hört sich sinnvoll an, Rudi.
Den Reisebericht lese ich gleich! Nochmal danke.

[jjörg]

Hallo ,
ich hab in der Vergangenheit an einem schnell
fliesenden Flüsschen mal mit einer ganz trivialen Methode gefischt....
Es gab dort Äschen und Bachforellen. Ich habe dort eine sehr "weiche" 2,10 Rute genommen.
Als Köder habe ich genau solche Nymphen genommen wie Idefix aufzeigt nur ohne Kupferkopf. Kleinere Nymphen ohne Kupferköpfchen braun schwarz . Zusätzlich habe ich statt Kupferkopf ein Schrotblei so etwa 75 cm davor geklemmt.
Das Gewicht des Schrotbleies abhängig von Strömung und Tiefe....
Das ganze gegen die Strömung geworfen durch
die Gumpen. ... schnell reindrehen.... Das geht...... Ich konnte damit mehre Fische fangen. Auch mit der Strömung ohne
Eindrehen ..Schnur locker lassen auf Fühlung und Tiefe gehen das geht......

und weiter geht's
JJ

[piscator]

Reindrehen im Gebirgsbach? erklär mal :c

[Aurelia]

Ich bin vor ein paar Jahren mal mit einem Guide durch einen Gebirgsbach in Vorarlberg/Österreich gegangen und habe es dort genau so gelernt wie Hawk es beschrieben hat.

[DrMabuse]

Vor die Fliege noch ein Schrotblei ?
FREVEL!
DrMabuse