8. Juli 2015
Wunderschönes Wetter, kein Wind - das freut die Mücken und Black Flies !
Wir sind mit Wladimir unterwegs, spricht zunächst wenig, ist aber richtiger Fliegenfischer (anders als Oleg im letzten Jahr oder Nikolai in diesem). Wir sind im oberen Beat, ich hab ein gutes Gefühl.
Starte im Birch Pool, Wladimir meint, ich solle was Schwarzes mit etwas Gelbem ranmachen - always listen to your Guide! Fische den ALTA mit dem weißen (!) Poly von RIO, nach vielleicht 10 min buckelt ein delphinartiges Wesen etwa 20 m unterhalb von mir stromaufwärts. Uii, das war aber ein breiter Rücken...
2 Würfe später, die Fliege ist fast schon ausgefischt: Ein kurzes "Dip", dann wird die Schnur schwer und schwerer (als ob sich eine Plastiktüte verfangen hätte und von der Strömung mitgetragen wird), ich warte, bis es nicht mehr länger geht, dezenter Lift, Fisch rennt los, springt - ab! Wow, ich kann tatsächlich ansatzlos wie Espenlaub zittern - der hatte bestimmt 6 - 7 kg....
Da steh ich nun ich armer tor und bin so klug als wie zuvor
Aber: Lebbe geht weider!
Bin zugleich aber irgendwie positiv aufgekratzt, in so ´ner Art
flow, ist doch auch irgendwie toll, so´nen Fisch drangehabt zu haben - und da muss ich noch nicht mal lügen, der Biss ist eh immer das spektakulärste an der ganzen Geschichte.
Ich tigere zunächst zum Wooden...
und bin im Mittelteil, als ein riesiger (bereits etwas angegrauter) Lachs wie in Zeitlupe buckelt und beim Abtauchen mit der riesigen Schwanzflosse nach meiner Fliege schlägt, 2 Sekunden später das gleiche noch mal. Wahnsinn!
Wladimir kommt dann hinzu,
ich soll jetzt auf der anderen Seite an der Steinkante und vor allem am Schilfgürtel die Fliege platzieren - sehr gerne, kein Problem!
Lege bestimmt 50 Würfe in 30 cm Distanz zur Kante hin, ohne (zu meiner eigenen Verwunderung) auch nur einmal im Schilf zu landen. Wladimir ist (anders als die Laxe) auch schwer begeistert, vor allem, als ich ihm erzähle, dass AIRFLO den Kopf nach meinen Vorgaben gefertigt hat, er will später auch unbedingt mal werfen, gibt mir zunächst aber eine Fliege, die ich ab jetzt ausschließlich fischen soll.
Always listen to your Guide!
Meine gute Stimmung wird immer besser, wir laufen stromauf, erzähl ihm, dass ich im Upper Wooden letztes Jahr auch Laxe gesehen hätte - soll ich´s dort probieren?
Why not!
Behalte meine Kameratasche gleich um, lohnt sich nicht, die dafür abzulegen, ist auch eher Dapping und kein Werfen.
Fliege abgelegt, nach 3 Sekunden "Dip, dip", Schnur wird schwer und schwerer, Lift - hängt!! Fisch tobt durch den Pool, ich steh 2 m oberhalb, kann alles wunderbar sehen, Fisch schießt von links nach rechts und zurück in affenartiger Geschwindigkeit, verläßt den Pool aber zum Glück nicht!
Nicht der Größte, ich freu mich aber trotzdem!
Wir fischen noch Guide Pol, sind dann oben bei Jörg, der 3 Fische auf seine (sunken) Hitch gefangen hat...
Ich hitch im unteren Teil ein wenig, Wladimir kocht Kaffee, wir essen unsere Sandwiches - was für ein schönes Leben!!!
Die Aktivität der Fische ist aber wie abgeschnitten, auch die anderen hatten nach 13:00 Uhr keinerlei Kontakt mehr, wie sie uns abends erzählen (wir aber zu dem Zeitpunkt natürlich nicht wissen können).
Jörg bleibt oben, ich fisch mit Wladimir noch mal alle Pools durch, ein Nerz läuft am Wooden in 1 m Abstand an mir vorbei, alles ist gut!
Heinz, der ein Yokanga - Veteran ist, hat sich mit seinen Filzsohlen am Finn Pool vom Guide zu einem Stein begleiten lassen - und dann war der Guide weg! Nach 30 min Werfen vom selben Punkt beißt ein Fischlein: 96 cm und letztlich der größte Fisch in dieser Woche. Roger hat 1 Fisch, die Russen unten (!!!!!) 5 Stück.