Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Olli
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Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von Olli »

Hi,

braucht es zum fischen in der Ostsee eine hochwertige Rolle die als Salzwasserbeständig verkauft wird bzw. dafür gebaut wurde?Oder tun es auch die gängigen Modelle im Bereich von ca.70-150€.Zb. die Vision Deep oder die Vision Koma oder ähnliche Rollen in diesem Bereich?Dort steht in der Artikelbezeichnung nie was von einer Salzwassertauglichkeit.Meist liest man das nur bei den teureren Modellen.Daher bin ich mir da gerade nicht so sicher.Bei Stationärrollen kaufe ich mir nicht extra Salzwasserversionen.Die Rolle wird nach jedem Fischen mit Süßwasser abgespült.Wie sind eure Erfahrungen mit Rollen in dieser Preisliga?Ausreichend oder doch lieber etwas mehr investieren und länger Spaß haben?Ausser die Salzwassertauglichkeit über längere Zeit bei häufigem Gebrauch sehe ich für mich keinen Grund mehr Geld auszugeben für die Rolle.

Und danach hätte ich direkt noch eine Frage :grin: .Woran macht man es fest welche Rollengröße man wählt?Stimmt ihr das Rollengewicht mit dem Rutengewicht ab so das die Rute möglichst wenig kopflastig ist?Nehmt also lieber ein etwas größeres (schwerers) Modell als nötig wär was die Schnurfassung angeht?Oder lieber die kleinste mögliche Version der Rolle nehmen um am Gesamtgewicht der Combo zu sparen?Oft gibt es ja mehrere mögliche Versionen der Rolle die passen würden.Welche Rolle nimmt man da am besten?Oder einfach blind nach der Rollenbezeichnung passend zur Ruten und Schnurklasse kaufen?

Zb. bei dieser Rolle hier.Welche Version würdet ihr da für eine 7er Rute nehmen mit einem Gewicht von 88gramm?
6/7/8 WF 7+ 90 yds 20# 159 g 100 mm
8/9/10 WF 10+ 180 yds 20# 209 g 109 mm

http://www.adh-fishing.de/fliegenrollen ... iegenrolle

Oder bei der Vison Deep.Dort würde man doch sicher auch bei der 5/6 Version eine 7er Schnur+ausreichend Backing raufbekommen.Habe die 7/8er zum Hechtfischen und da passt meine 9er Hechtschnur+Backing auch locker rauf.Bin mir da mittlerweile auch nicht mehr so sicher ob ein größeres (schwereres) Modell der Vision Deep nicht ein besseres Gleichgewicht schaffen würde.Die Combo wär zwar insgesamt schwerer aber weniger kopflastig beim Wurf.Sie bleibt natürlich immer kopflastig beim Wurf wenn Schnur in der Luft ist aber halt weniger stark.

http://www.adh-fishing.de/fliegenrollen ... iegenrolle





Gruß Olli
Zuletzt geändert von Olli am 23.05.2015, 20:11, insgesamt 4-mal geändert.
Gruß Olli
jens_hh
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von jens_hh »

Moin, hab zwar noch nicht so die Erfahrungen mit Fliegenrollen im Salzwasser, aber in den Stationärrollen steckt wesentlich mehr Technik drin und diese ist empfindlicher als die "einfache robuste Technik " einer Fliegenrolle.
Ich benutze meine z.B. nutze meine Hechtspinnrolle mit 0,15er Geflecht auch für die Küste und hab noch nie Probleme gehabt obwohl sie nicht dafür gebaut wurde.
Pflege ist das Zauberwort. Hab beim angeln im Auto immer einen Wasserkanister dabei und spüle Rute Rolle und Köder am Ende eines jeden Angeltages sofort ab.
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Olli
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von Olli »

Moin,


das war auch mein Gedanke das da ja eigentlich so gut wie keine Technik drin ist im Vergleich zu einer Stationärrolle.Mit meinen gängigen Shimanorollen die auch keine Salzwasserversionen sind hatte ich auch nie Probleme an der Küste.Diese werden auch nach jedem Fischen mit Süßwasser abgespült und getrocknet.Daher möchte ich da auch nicht unnötig viel Geld ausgeben für eine Fliegenrolle.
Gruß Olli
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janw
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von janw »

Hi Olli,

mit einer Vision Koma hatte ich im Salz Probleme, trotz Abspülens. Mit einer Danielsson oder Einarsson auch ohne immer abzuspülen nie.........
Was die Größe, bzw. das Gewicht betrifft, ist das sowohl Gewohnheits- als auch Geschmackssache. 159g scheinen mir persönlich für die beschriebene Rute besser geeignet als 200+g. Frage mal bei einem erfahrenen Händler nach, bei denen geht soviel über den Tisch (auch Infos) das die da sicherlich besser raten können.

:wink: :wink:
LG Jan
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Broder
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von Broder »

Theoretisch kannst Du beim Fliegenfischen auch ohne Rolle fischen. Die Schnur durch die Handgleiten lassen, wenn was Größeres dran ist und dann kommt erst das Backing auf der Rolle und damit die Rolle zum Einsatz.

Es ist mehr eine Schnuraufrolltransportbox. Beim Wurf ist die Rolle nicht beteiligt.
Du wirfst und stripst in den Schußkorb, die Rolle ist nur Balast die ganze Zeit.
Erst wenn was ganz Großes anbeißt brauchst Du das Backing auf der Rolle.

Da reicht gut und günstig, wenn man nicht ständig die Rolle badet sollte die Rolle lange halten.
:wink:
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Stephen
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von Stephen »

sehr schön, broder, davon mach' doch mal 'ne skizze oder besser noch ein video!
was die salzwasserbeständigkeit angeht:
keine probleme bei meiner billigsten (ron thompson) und meiner teuersten (loop classic) fliegenrolle.
im "mittleren preissegment" vergammelte mir eine greys unter den händen, eine orvis rette ich mit sehr viel (!) pflegeaufwand über die zeit.
ich habe es an anderer stelle schon mal gesagt:über die jahre&jahrzehnte gerechnet, waren die teuersten rollen immer noch die günstigsten!

gruß, stephen
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(basement 5)
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Broder
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von Broder »

Gute Qualität sollte nicht maßlos überteuert sein. Die Teile welche da eine "Rolle" spielen ( nette Wortspielerei )
zum Beispiel Kugellager, die Salzwasserresisten sein sollen, was ich nicht glaube, dürfen gerne 5 Euro mehr kosten pro Lager aber mehr auch nicht, deshalb gleich xxx Euro ablatzen für eine Fliegenrolle. Nö. Muß nicht sein. Wenn es irgendwann so weit sein sollte, kauf ich mir wieder eine Rolle. Mittlerweile habe ich 3 Rollen für Fliege. Einfach so.
Bisher komme ich gut klar mit meiner Loop Fliegenrolle. Sie ist die älteste. Keine Probleme mit Korrusion, Oxidationsprozessen oder Rost. Selbst wenn so eine Rolle nur eine Saison halten würde, wäre mir das völlig schnuppe.

Gillt für Spinnrollen nach Vollbad:
Nach dem Fischen abspülen und schnell trocknen im Heizungsraum, wirkt ! Danach wird gefettet und geölt!
Bei Spinnrollen geb ich zur Zeit auch kein Vermögen mehr aus. Klar lebt die Twin Power noch. Ist ja auch schön.

Aber da eine Fliegenrolle so gut wie garnicht benutzt wird beim Fischen, kann die schon mal einrosten, das ist richtig.
Rostvideo würde zu lange dauern :grin:
:wink:
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Olli
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von Olli »

Guten Morgen,

ja da hast du wohl recht Broder.Bisher habe ich auch alle meine Fische über die Schnurhand gedrillt habe die Rolle nur einmal bisher gebraucht.Bei einem 10-15kg Karpfen den ich ausversehen an der Rückenflosse gehakt habe.Deshalb möchte ich erstmal auch nicht so viel Geld ausgeben.Hauptsache die Rolle ist Salzwasserbeständig.Die Technik ist halt simple und selbst bei einer 1000€ Rolle ist der Schnurabzug total mies im Vergleich zu einer Stationärrolle.Ist aufgrund der dicken Fliegenschnur und der simplen Schnurwicklung auch garnicht anders möglich.Denke also selbst von der Bremse her bei den heimischen Fischen kaum ein Unterschied.Zumindest keinen den man unbedingt braucht und der einen hohen Preis rechtfertigen würde.Liebhaberstücke hole ich mir noch früh genug habe da ja selber Spaß dran.Aber erstmal muss was günstiges her dafür wird eine hochwertigere Rute+Schnur gekauft.Denke das macht mehr Sinn an der Rolle zu sparen.Normal spare ich eher an der Rute und gebe mehr für die Rolle aus beim Fliegenfischen scheint es umgekehrt zu sein.

Danke für die bisherigen Antworten ich melde mich später nochmal erstmal los Hechte angeln.

Gruß Olli
Gruß Olli
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von Martin 1960 »

Hallo Olli.
Olli hat geschrieben:Denke das macht mehr Sinn an der Rolle zu sparen.
Normal spare ich eher an der Rute und gebe mehr für die Rolle aus,
beim Fliegenfischen scheint es umgekehrt zu sein.
Auch gute Ruten müssen nicht zwangsläufig teuer sein,
es gibt genung Hersteller die nicht so "namhaft" sind
sich trotzdem exellent auf den Bau von Ruten verstehen.

Nach meiner bescheidenen Erfahrung sollte man nicht an den Schnüren sparen!
Ein gutes Taper und gutes Coating ist das A und O,
und natürlich eine gute Abstimmung von Rute und Schnur.

Und Lager im Allgemeinen kann man auch hochwertiger kaufen,
bzw. austauschen.
Ich habe schon an mehreren Rollen ,voll gekapselte Lager
eingebaut.

Danach war auf Dauer Ruhe beim "aufnudeln".

An einer Fliegenrolle ist eine funktionierende Nachlaufhemmung wichtig,
damit sich beim nachfüttern von Schnur keine Schlaufen bilden.
Gefühlvoll Bremsen kann man auch mit dem Handballen.
Mit freundlichen Grüssen Martin.

"jetzt kann ich es, ...." nur eine kurzer Moment!
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von jodel123 »

Also meine Vision Koma hält seit Jahren anstandslos der Küste stand. Wird nach jedem fischen abgespült.
Bei meiner Danielsson habe ich das auch immer so gemacht. Vor einigen Wochen war die dann fest. Das komplette Lager war zerfressen und musste in Schweden ausgetauscht werden.
Ich würde jederzeit wieder ne Koma kaufen wenn es ums Geld geht.
-------------------------------------
Bis denn...
Christian
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von nordfan »

Es ist nicht der Rost allein.....
auch AL-Legierungen und insbesondere die sog. Leichtbaurollen aus Magnesium neigen zur Korrosion.
Korrosion an AL-Legierungen ist die Pest, wenn dann noch Stahl mit verbaut wurde, wird es richtig bunt und ätzend.
Natürlich kann man einzelne Bauteile einer Rolle austauschen.
Aber will man das?

Die gemachten Erfahrungen sind scheinbar sehr unterschiedlich, nach anfänglichen Versuchen mit Vision und Co.
schwöre ich definitiv auf meine Danielsson Rolle.
Gehäuse Titan, Lager komplett gekapselt, einfach perfekt!

Allerdings kein Schnäppchen, aber eine Investition die sich rechnet.

Peter
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Er duldet mich.
Nicht immer sitzt ein netter Arsch auf mir, sagt mein Stein!
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von troutcontrol »

Moin,
Titanium sieht schon chic aus ... und der Preis erst .... KLICK :oops
There are no bad fly rods - only bad fly lines!

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piscator
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von piscator »

Ja, unser ukrainischer Freund baut schicke Rollen --- hat soweit ich weis auch die Hardy Marksman designed -- aber am schönsten ist die Prince George -- an einer Bambusrute und die sind sicher salzwasserbeständig
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von Mysis »

@Nordfan
Welche Rolle von Danielsson ist den aus Titan gefertigt?
Ich kenne nur eine industriell gefertigte Fliegenrolle aus Titan.
Das ist die Hardy Zane (gibt es auch aus Alu) und die ist aus einen etwas anderen Preissegment.
Bei Danielsson gibt es meines Wissens nur eine Farbe, die sich Titan nennt.
Viele Grüße,
Stephan
The five is a chicks' rod.
Paul Arden.
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Re: Fliegenrollen und ihre Salzwasserbeständigkeit

Beitrag von piscator »

Moin, das siehst du richtig -- das ist nur titanfarbenes Eloxal bei Danielson -- aber ziemlich gutes. Aber echte Titanrollen gibts einige -- VR-Design, Leen Huisman in Holland, Maurice Noell in Quebec ....... leider outside my range :cry:
Petri Heil, J.
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