als ich vor zwei Wochen wieder mal an der Küste unterwegs war und wie üblich, voll aufgerödelt mit Wathose und Watjacke die Strände ablief, ärgerte ich mal wieder über Details an meiner Watjacke.
Diesmal hielten die Klettverschlüsse an den Fronttaschen nicht richtig - trotz Reinigung und "Fusselzupfen" sind diese nach zwei Jahren gelegentlichen Küstenfischens schon verschlissen und man muss aufpassen, dass beim Beugen nichts herausfällt - gut dass kann man reparieren (lassen), was ich auch machen werde.
Es ist eine Geoff Anderson WS, an sich eine gute Jacke, aber auch der Reissverschluss der Rückentasche lässt sich kaum errreichen und der Aufhänger für die Kescherbefestigung ist viel zu weit unten angebracht, mit dem gleichen Effekt. Allerdings hat diese Jacke auch wieder Details und Lösungen, die ich absolut klasse finde und bei anderen Hertstellern und Modellen nicht vorhanden oder schlechter gelöst sind.
Beispielsweise die Passform der Kapuze, bei der man auch noch etwas sieht, wenn man den Kopf dreht oder die genialen, kleinen und versteckt eingebauten Aufroller für Schnurclip oder anderes Zubehör wie Dispenser o. ä.
Ansonsten soweit o.k. - passt mir gut und ist auch regendicht etc.
Bei meinen anderern beiden Jacken, eine Guideline und eine von Rappala, verhält es sich ähnlich:
Die nächste hat nur ganze zwei Taschen aussen, diese aber natürlich mit genialem Magnetverschluss - sonst nicht mal eine Innentasche, dafür eingebaute, dichtschliessende Neoprenstulpen, die Kescherbefestigung ist perfekt gelöst, aber die Kapuze ist wie ein Rotkreuz-Zelt gestaltet - wenn man diese aufklappt, wird es dunkel...
Bei der anderern gibt es haufenweise und schlau plazierte Taschen, diese haben jedoch einen extrem fein verzahnten Reissverschluss - mit der Folge, dass wenn dort sich etwas Sand oder Salz festsetzt, deren Inhalt leider nicht mehr erreichbar ist. Die Rückentasche dafür an der richtigen Stelle und mit aufstellbarem, kratzfreiem Windkragen und zusätzliche tiefe Fronttaschen, in denen man sich mal die Hände aufwärmen kann, hat sie auch.
Dafür jedoch keine Möglichkeit zur Kescher-(Magnet-) Befestigung.
etc pp ...
Irgendwie erfüllt jede Jacke ihren Zweck - sie wärmen, sind regendicht und nehmen auch das am Wasser zwingend benötigte Zubehör auf.
In der Verarbeitung und bei der Atmungseigenschaften gibt es natürlich ebenfalls Unterschiede - das ist klar und auch davon abhängig, was man bereit ist auszugeben. Wenig bezahlen zu wollen und dann das ultimative Produkt zu bekommen ist illusorisch. Soll hier auch nicht das Thema sein.
Ich hatte mir meine Watjacken auch nacheinander gekauft, weil ich mit der aktuellen nicht ganz glücklich war und die nächste "besser" als die bereits vorhandene fand.
Ich würde mal sagen: Teilerfolg bisher.
Natürlich gibt es - mittlerweile -zig Hersteller und Modelle - viele sind mir mittlerweile auch bekannt.
Ich will hier auch bewusst nicht die Frage stellen:
"Welche ist die beste Watjacke?"
sondern:
- Was gefällt euch an euren Watjacken? - Was nicht?
- Welche sind Top-Features?
- Wie sollte was beschaffen sein, damit es Sinn macht, nicht behindert oder gar stört?
- Was fehlt?
(gekühltes Bierdosenfach, ausklappbarer Gasgrill, Massagefunktion, Fischfinder und Rundumlicht sind
klar!)
- nein bitte nur ernstgemeinte Anregungen, sonst platzt das Ganze hier und wird letztendlich sinnlos.
Ich habe einen Freund, dem ich mal mein Leid geklagt habe, der es kann und vor allem mal bereit wäre, diesen Spass mitzumachen und letzendlich mal einen "Prototypen" der ultimativen Watjacke zu schneidern.
Ich habe ihm schon einen Haufen Infos ins Lastenheft geschrieben:
- Material und Verarbeitung sind klar definiert - "high end" (regendicht, atmungsaktiv,..)
- Passform auch - ist klar - individuell (aber das ist dann der nächste Schritt - es geht hier erst einmal um
ein Funktionsmuster/ Anschauungsobjekt)
- "richtig" plazierte und ausreichend Taschen in sinnvoller Grösse (...grosse Streamerbox) und mit
dauerhaften Verschlüssen (Magnet?)
- erreichbare Rückentasche mit Reissverschluss in der richtigen Richtung
- solide Kescherhalterung an der richtigen Stelle
- arrierbare, verstellbare Kapuze mit Regenschild
- eingearbeitete Täschchen für Aufroller
- wasserdichte Innentasche(n) (Autoschlüssel, Handy etc.)
- Schlinge(n) für Zubehör (Watstock, Fischgalgen, etc. )
- dicht abschließende Bündchen/Handwärmer/Halffinger - Neopren
- zuverlässige, haltbare Reissverschlüsse
- rostfreie Druckknöpfe, Nieten, Beschläge
- dreitagebbartresistenter Innenkragen
- aufstellbarer Windkragen
- Laschen, Clips, D-Ringe um Zubehör und Kleinteile zu befestigen
- verstellbarer Bund an Hüfte und Ärmeln
- ...
- ...
was habe ich vergessen?
Wie gesagt, das ist mal aus der Idee heraus entstanden, weil es immer irgendwo klemmt, bei einem Modell etwas vorhanden ist, was dem anderen fehlt oder anderweitig besser gelöst wurde oder absolut praxisuntauglich ist.
Natürlich kann man das Ganze soweit ausspinnen, dass irgendwann ein selbstlenzender, schwimmfähiger Mondanzug mit eigenem Antrieb herauskommt, aber das wollte ich hier eigentlich vermeiden und habe mir auch überlegt diese Anfrage hier loszulassen, weil ich befürchte das das in einem Comic enden könnte.
Nein, ich wollte einfach mal in die Gemeinde fragen, weil ich mir vorstellen kann, das der eine oder andere von euch auch Verbesserungsvorschläge hat.
Es gibt viele brauchbare und wirklich gute Jacken, das ist auch den meisten bekannnt - aber aus der Summe der Erfahrungen lässt sich vielleicht mal etwas darstellen, was bislang fehlt.
Was dann letzendlich dabei herauskommt und wie man das später möglicherweise mal umsetzt?
... vielleicht kommt dann mal "die LMF-Jacke"

uih - langer Text - jetzt aber Schluß!
(bin wirklich gespannt, was so zusammenkommt)
Viele Grüße
Thomas