Hallo Silvio,
die Erlen dienen, wenn sie denn mal größer sind, vor allem der Beschattung des Gewässers, da es in der Vegetationszeit jedes Jahr zu einem Massenwachstum der Gewässerpflanzen kommt und damit zu störenden Auswirkungen auf den Wasserabfluss und die Fließgeschwindigkeit. Außerdem wird durch die Beschattung der Sauerstoffgehalt besser und das freut ja vor allem unsere Salmoniden.
Ja, der Platz an den Stadtbächen ist das größte Problem. Eine schöne Mäandrierung ist nur in den Naturschutzgebieten möglich, wo sich der Bach seinen Lauf frei suchen kann. Außerhalb ist´s schwierig. Daher werden wir die Strömung/Strukturverlauf im Bach mit Hilfe von Strömungslenkern aus Kies und Totholz erwirken. Das große Problem mit dem Kies sind die Starkregen oder Langzeitregen. Da kommen durch die Versiegelung zig tausend m3 in die Bäche und der Kies wird komplett auf viele hundert Meter verteilt. Da fängt man dann wieder von vorne an.... Normalerweise versickert das Wasser ja im Boden, aber durch Straßen, Gehwege, Häuser etc. geht dann alles in den Bach (runter).
Hier mal ein paar Bilder:
Renaturierung an der Furtbek im NSG Hainesch-Iland in HH-Bergstedt
Renaturierter Bereich auf ca. 70m mit 10 Tonnen Kies!!!
Wo du das Thema Kinderheit am Bach ansprichst. Den Breich des Schleemer Baches, den wir jetzt bearbeiten, war in meiner Kindheit "der" Spielplatz. Dort habe ich Stichlinge gefangen und dort wurde auch der Grundstein für mein Hobby Angeln und meinen beruflichen Werdegang gelegt. Daher freut es mich besonders, dass ich nun etwas Gutes für den Bachabschnitt machen kann, der mich sehr geprägt hat.
Auf jeden Fall ist das Projekt Bachrenaturierung in Hamburg ein sehr langfristiges Projekt. Kleine Erfolge gibt es ja schon. An der Wandse in HH-Rahlstedt ist die Bachforelle wieder heimisch, wenn auch selten geworden, da es zu viele Schwarzangler gibt...
Egal, wir machen weiter, bis die erste Mefo oder der erste Lachs zurückkehrt.
Gruß
Waldmeister