Nobby hat angeregt, dass ich etwas mehr über die von mir verwendeten Dubbingmischungen schreiben soll.
Ich habe mal die Knipse, meine Fellsammlung und den restlichen Kram rausgesucht.
Vorab: Ich bin kein Fachmann, im Prinzip alles selbst erarbeitet oder erlesen. Wenn ich mal was falsch oder ungenau bezeichne, seit nachsichtig mit mir. Auch bei den Bilder, besser bekomme ich die mit der Familienknipse nicht hin.
Angefangen hat das Ganze mit unserer Hauskatze (Tiger), die zum Leidwesen meiner Mutter im Frühjahr immer viele Haare verloren hatte. So begann ich den Tiger mit einer Bürste regelmäßig von den losen Haaren zu befreien. Der Katze hat es gefallen und in wenigen Minuten hatte ich eine Menge feine graue Unterwolle mit schön gebänderten Grannen zusammen. Der erste Test am Gewässer zeigte, dass das Katzenhaar deutlich fängiger war, als das bisher benutzte Kunstdubbing. So probierte ich fast alles, was der Handel an Fellen damals angeboten hat. Durch das Bestellen ohne sich das Material vorher anzuschauen habe ich natürlich einiges gekauft, was sich zumindest für meine Bedürfnisse als ungeeignet herausgestellt hat. Andere Fellstücke hätte man zu dem Preis mit Gold aufwiegen können. Ich erinnere mich schmerzlich an ein Stück(chen) Bisam, und dann noch ein Teil des Rückenfells mit vielen dicken und unbrauchbaren Grannen.
Ich habe unseren Tierarzt gebeten mir bitte alle Haare, die er für Operationen abscheren muß, getrennt zu sammeln. Nach einigen Wochen konnte ich eine große Papiertüte mit bestimmt 25 Liter Haaren abholen. Viele Haare von Langhaarkatzen, die wegen der Verfilzung des feinen Fells schon mal ganz geschert werden müssen, aber auch kleinere Portionen von Katzen und Hunden in fast allen Farben. Obwohl die meisten Haare sehr sauber waren, habe ich das Ganze zuerst mal in die Tiefkühltruhe mit Superfrost bei -43°C eingefroren, dann die einzelnen Portionen sortiert, mit Neutralseife gewaschen und getrocknet.
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/271.jpg)
Ein paar Grundinformationen:
lange Haare: einfaches Verarbeiten, schwierigeres Dosieren für einen gleichmäßigen Dubbingstrang, schlechter auszubürsten
kurze Haare: schwierigeres Verarbeiten, manchmal nur mit Wachs oder Fadenschlaufe, einfacheres Dosieren, einfach auszubürsten
dicke Haare: schwierigeres Verarbeiten, wirre, bewegungsarme Struktur, Crunch-Effekt,
dünne Haare: einfaches Verarbeiten, feine Bewegungen, einfach auszubürsten
Plastik/Natur: Feuertest = Plastik schmilzen während Naturhaare verdampfen und abbrechen
Unterwolle: feine gewellte Haare,
Grannen: dickere, gerade, oft gebänderte, spitz zulaufende Haare, halten Regen und Schmutz von der Unterwolle fern
Dubbing scheren:
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/272.jpg)
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/273.jpg)
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/274.jpg)
Gegerbte Felle lassen sich gegen den Strich schnell und effektiv scheren. Getrocknete Felle und Masken sind deutlich schwieriger zu scheren. Immer gegen den Strich und möglichst dicht an der Haut. Die losen Haare werden von Verschmutzungen befreit und in einer elektrischen Kaffeemühle mit Schlagwerk zu einer homogenen Mischung "gemahlen". Wenn ich viele Haare schere, klebe ich eine Plastikfolie auf den Tisch und reibe sie mit einem Kunststofftuch. So wird die Folie statisch aufgeladen und zieht die Haar wie magnetisch an.
Hasenohrdubbing
Hasenohrdubbing ist altbewährt und gehört für mich neben CDC, Rebhuhn und Pfauengras zu den Top 5 der fängigsten Bindematerialien. Man findet an der Maske 4 (Löffel, Nase, Stirn, Wangen) in Struktur und Farbe unterschiedliche Dubbingarten. Früher habe ich alle getrennt genutzt, mittlerweile mische ich alles durcheinander, nur das grobe Dubbing von den Löffeln nutze ich für bestimmte Muster.
Struktur von Hasenohrdubbing:
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/275.jpg)
Hasenmasken: natur, gebleicht, grau überfärbt
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/276.jpg)
Kaninchenfell:
Eine feine graue, nass ziemlich dunkle, Unterwolle mit gebänderten Grannen in beige, grau und braun. Eine meiner Standartmischungen für dunkle Gammarus, Wasserasseln, aber auch Trockenfliegen wie Adams. Läßt sich super ausbürsten und ergibt tolle flauschige Körper
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/277.jpg)
Squirrel (Eichhörnchen):
Die amerikanischen Eichhörnchen sind richtig groß, so ist meine beiden Felle (fox,grey) über 35cm lang. Graue Unterwolle mit vielen feingebänderten Grannen in beige, grau, braun und schwarz
Squirrel grey fox
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/278.jpg)
Squirrel grey fox nahe
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/280.jpg)
Es gibt auch kleinere Eichhörnchenarten: Squirrel pine oder sibirien
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/279.jpg)
Filzwolle
Ideal zum Mischen ist Filzwolle, die es in vielen Farben für wenig Geld im Bastelladen gibt. In passende Stücke geschnitten und unter die Naturhaare gemischt kann man jahrelang experimentieren.
Filzwolle natur:
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/281.jpg)
Filzwolle gefärbt:
![Bild](http://www.zierfischzucht-mack.de/images/282.jpg)
Noch etwas unklar, dann fragt!
Tschüß, Kurt