Am Wochenende war es wieder soweit: Dem Lockruf des Hecht folgend führte zwei Kumpels und mich aus dem wilden Westen in den noch wilderen Osten nach Rügen. Wie sich im nachhinein herausstellte waren wir nicht die einzigen: Das Forum war reichlich vertreten (Hallo Thor, Ralph und Bernd

)!
Wir wollten keine Zeit verlieren und starteten morgens um halb vier um früh am Wasser zu stehen. Die Tage sind kurz im November.
Um halb neun standen wir nach einem reichlichem Frühstück am ersten Spot und sprangen in die Watklamotten. Wir waren die ersten und hatten den ganzen Spot für uns :grin:
Nach einer dreiviertel Stunde fischen der erlösende Juchzer: FISCH! Kurz danach, Oh, ist nur ein kleiner. Und dann war die Rute aufmal richtig krumm und die Kumpels haben wohl ein echt blödes Gesicht zu sehen bekommen. Man ging der Fisch ab! Ich hab richtig Druck aufgebaut, so das die TCR sich fast im Halbkreis bog. Nach einer gefühlten Ewigkeit und wohl reellen paar Minuten kam das Krokodil das erste Mal hoch

Wahnsinn! Richtig schön dunkelgrün und prächtig gezeichnet. Das isser, der ersehnte Meter
Leider gib's von dem Fisch kein Foto was ihn in seiner vollen Pracht zeigt. Dafür hatte er es zu eilig und ist mir aus den Armen gesprungen

Egal, die Erinnerung ist es, was zählt.
Nach dem ich mich beruhigt habe wurde weiter gefischt, immer Schritt für Schritt weiter, dem Kollegen Hugo vor mir folgend. Nach 30 Minuten tat es wieder einen Schlag und ich wusste gleich, Mensch, das ist schon wieder so ein Kaliber

Unfassbar! Die Kumpels verloren so langsam den Glauben…

Dieser Fisch war kleiner als der erste, wir schätzten ihn auf 90 cm. Aber nach Messungen anhand des Fotos hatte dieser Fisch einen Meter

Wie groß war dann wohl der erste… Egal, ich war in dem Moment im siebten Himmel
Dann war Zippen rechts neben mir an der Reihe und fing einen guten Sechziger. Irgendwann tauchten weitere Fischerkollegen auf und wir räumten das Feld. Den zweiten Spot, den wir ansteuerten hatten wir noch vom letzten Jahr gut in Erinnerung. Auffällig war das der Wasserstand höher war als vor Jahresfrist. Der Wind die Tage zuvor hat wohl sein übriges dazu beigetragen. Hier hatten wir nur einen Nachläufer der Zippens Fliege laut platschend attackierte. Am dritten Spot standen schon einige Fahrzeuge so dass wir uns entschlossen den Tag zu beenden.
Am Samstag waren wir früh hoch und standen früh morgens schon am Wasser. In der Ferne nur ein Boot mit zwei Spinnfischern, so dass wir diesen wundervollen Platz für uns alleine hatten. Anfänglich… Aufmal tauchte eine Gruppe von fünf Fliegenfischern im Schilf auf, die das gleiche Ziel hatten wie wir. Von weitem fiel der Wurfstil und die Rolle des einen Kollegen auf: Natürlich, das war Bernd mit seiner Truppe! Und das war noch nicht genug, es tauchten weitere fünf Fliegenfischer auf, so dass wir mit dreizehn Mann an diesem Pool standen. Erst hinterher kam uns die Eingabe, das es sich bei dem Zweihandwerfer auf der anderen Seite des Pools um Ralph Hertling handelte (

). Insgesamt hatte ich hier zwei Hechte in den sechzigern.
Wir verließen Terrain und wechselten den Spot. Nach einer abenteuerlichen Tour über Feldwege mit sagenhaften Löchern kamen wir am Wasser an und sahen einen roten Bulli mit FL-Kennzeichen: Der Thor mit seinem Kumpel

Wie klein die Welt doch ist! Nach einem sehr nettem Fiske-Schnack sind wir jeder wieder unserer Leidenschaft nachgegangen. Ich hatte hier leider nur einen Nachläufer und einen weiteren Fisch nach kurzem Drill verloren. Die Lampe ging wieder viel zu schnell aus, so dass uns nur noch der Sonntag blieb.
Am nächsten Morgen war der Wind stark aufgefrischt, auf dem Wasser waren die ersten Schaumkronen auszumachen. Ich fing noch einen kleinen Hecht in den fünfzigern und am frühen Nachmittag hieß es Abschied nehmen. Tschüß Rügen

, bis nächstes Jahr!