weil zur Zeit von geradezu märchenhaften Fangerfolgen gefachsimpelt wird und angesichts des angesagten
Frühlingswetters im Januar (+10 Grad, Wolken, aber trocken, ein wenig Wind WSW)
habe ich mich am Samstag (5.1.) ins Auto gesetzt und bin in aller Herrgottsfrühe um 8.00 Uhr die 150 km von
Lüneburg nach Kiel hochgehockert. Erst nach Strande, kurzer Blick auf Wasser, raus aus den Klamotten, rein in
die Watbüx und ab ins Meer. Kein Kollege zu sehen, daher freie Auswahl. Also in der Bucht sinnlos rumgewatet,
Magnus hier hin, Magnus dort hin. Nix. Nach 2 Stunden bis zum Bauchnabel auf glitschigen Steinen zurück zum
Auto, mit der pitschnassen Hose auf den Sitz, den Kescher noch auf dem Rücken bin ich dann die paar Kilometer
nach Bülk weiter.
Das roch geradezu nach Fisch. Hatten wohl auch so 20 Kollegen in der Nase
Strandwanderer. Mit 500 Hunden. Sogar der Parkplatz war fast voll, unglaublich.
Habe mich dann erstmal gemütlich auf eine Bank gesetzt und wollte mal schauen, wie die Kollegas so ihre Fische
fangen. Gar nicht. Nix mit Blech, nix mit Fliege. Als hoffnungsloser Optimist bin ich dann um die Ecke und rein in
die Fluten. Die Fluten haben sich dann schnell gerächt und sind rein in meine Wathose. Weil Schiffsverkehr und
so. Kann man als gebürtiger Kieler ja mal vergessen.
Und dann war der Top-Platz am Molenende frei! Kurzer Wassersprint, schnell das "Betreten verboten! Lebensgefahr!"
ignoriert und ich stand ganz alleine mitten zwischen den umherziehenden Meerforellen, den grossen Heringsfressern, dem
Traum eines jeden Süchtigen. Ganze 10 Minuten lang! Dann fragten mich zwei sehr nette Spinnangler, ob ich lieber
vorne oder links oder rechts und ob sie ... klar. Hauptsache ich sehe heute noch einen grossen
Siberbarren im Kescher. Egal in welchem.
Natürlich sind die Kollegen schuld. Die haben bestimmt die Meerforellen verscheucht. Alle. Auch meine
Heringsfresser. :c
Der Fisch der tausend Würfe ist jetzt aber fällig. Ich bin bei 997 und nächstes Mal klappt es bestimmt!
TL, Carsten




