Hallo JJ, wenn das Deine ersten Fliegen sind, Glückwunsch dazu!
Die Magnus als Beginn ist immer empfehlenswert, ich finde, Du hast Dich in den fünf Mustern bereits gesteigert. Luft nach oben, guter Wortlaut, die Luft nach oben wird immer gehen, egal, wie gut man ist oder dies meint.
Bei der Magnus kannst Du alles Mögliche als Schwänzchen nehmen, mir gefällt Deine vierte Fliege (von links) am Besten. Silvio hat es bereits geschrieben, bei der vierten Fliege hast Du zwei Grizzlyhecheln als Schwänzchen so eingebunden, dass diese abstehen. Du hast hierbei also schon die Innen- und Aussenseite der Federn kennen gelernt.
Die Körperhecheln sind ungleich, mal zu heftig, mal scheinen sie fast zu fehlen. Und, vermute ich laut den Fotos, hast Du die Körperhechel mit der dicken Spitze am Hakenbogen eingebunden, dies würde ich andersrum machen, die dünne Spitze am Hakenbogen und dann nach vorne winden. Auf diese Weise erhält die Magnus einen konischen Körper, der zu den Augen hin kräftiger wird.
Die Feder für die Körperhechelung sollte eine zur Hakenlänge passende Fiberlänge haben, streife die Fibern gegen den Strich ab und Du siehst, wie lang die Fibern auf den Haken wirken werden. Das ist reine Gefühlssache, es muss Dir gefallen.
Etwas Dubbing unter den Kugelaugen, in etwas Lack getränkt, sorgt für einen sicheren Sitz der Kugelaugen. Also erst etwas Dubbing, dann die Kettenaugen einbinden, ich bevorzuge die Lage unter dem Haken. Dies sorgt für einen stabilen Lauf, hängt aber vom Haken ab.
Mein Haken für alle Magnusse ist ein Kamasan B 220, dieser hat ein ganz leicht nach oben gewinkeltes Hakenöhr, welches die Magnus sauber laufen lässt, wenn die Augen unter dem Haken eingebunden sind.
Die Dubbingmenge solltest Du verbessern, miss mal einen Portion ab und wickel sie ohne Lack auf den Haken, so kannst Du das Dubbing jederzeit wieder abnehmen. Passt es, wirst Du ein Gefühl für die Menge entwickeln und Deine Magnusse werden gleichmäßiger. Dann natürlich wieder Lack auf die Grundwicklung vor dem Dubbing.
Wenn Du Dich für eine Wickelrichtung für das Dubbing entschieden hast, kannst Du die Hechel entweder in selbiger Richtung wickeln oder auch andersrum. Ich binde in selbiger Richtung, weil sich die Hechel dann prima in die Dubbingwindungen legt und auch noch etwas von dem frischen Lack darunter abbekommt.
Aber ich setze auch keine Konterrippung mit Draht oder Ähnlichem. Im Original bekommt die Magnus noch eine Konterrippung, diese sorgt für den Halt der Hechel. Ich binde aber nicht nach Original, sondern nach Haltbarkeit.
Die aufwendige Bindeweise wäre: Dubbing linksrum, Hechel rechtsrum, Konterrippung linksrum. Bei der Konterrippung zieht man die Hecheln der Hechel mit einem Zahnstocher oder Ähnlichem aus der Rippung heraus, um nichts zu überrippen, was atmen soll.
Bei dieser Bindeweise zieht die Konterrippung die Hechel in die Rippungen des Dubbings, also im Optimalfall.
Der Abschluss an den Augen, etwas Dubbing liegt ja schon darunter, nun kannst Du den Abschluss mit dem Garn bewältigen und das Dubbing dabei überwinden, oder auch als Abschluss mit ein wenig Dubbing verschönern.
Das Original der "Blut-Magnus" trägt nur das rote Bindegarn, hierbei empfehle ich Dir ein stärkeres Rot, etwas mit Fluo vielleicht, oder einen weissen Faden und einen schönen roten Bindelack.
Alles variabel und Geschmackssache, aber Du sollst ja die Möglichkeiten kennen lernen.
Die Hechel bei der Original-Magnus wird immer über den Augen (auf dem Haken) zwischen die Augen gezogen und dort mit dem Bindefaden abgefangen und gesichert. Ein Tröpfchen Lack darf immer darauf und nun entscheidest Du, ob der Faden das Köpfchen ausbildet oder etwas Dubbing.
Ich mag persönlich die Magnus am Liebsten mit zwei entgegengesetzten Hechelspitzen, die über ein kleines Dubbingbällchen abgespreizt werden, aber für das Schwänzchen sind auch flauschige Federn aus einem (Soft Hackle) Chickabou-Balg perfekt oder selektiertes Marabou, welches eher verkleben kann.
Viel Spaß weiterhin beim Fliegenbinden!
