Flatwings für Meerforelle

Fliegenbinden ist eine Kunst für sich. Der Phantasie der Fliegenbinder sind keine Grenzen gesetzt und die existierenden Muster sind unzählbar. Tipps und Tricks können hier ausgetauscht werden.
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Ralph Hertling
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Flatwings für Meerforelle

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin zusammen! :wink:

Inspiriert durch einen aktuellen Artikel beim globalflyfisher möchte ich mal in dei Runde fragen, ob Jemand hier im Forum sowas schon mal gebunden hat.
Vielleicht hat er/sie solche Muster sogar schon mal gefischt und kann auch dazu Erfahrungen teilen?
TL
Ralph
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piscator
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Re: Flatwings für Meerforelle

Beitrag von piscator »

Na logisch, das sind doch uralte :grin: Striper Fliegen -- immer schön die Originalliteratur oder das hier http://www.stripermoon.com/archive/index.html.
Nein Spass beiseite, diese und andere Fliegen mit ähnlich langen und dünnen Schwingen sind bei Striper-Fischern sehr beliebt - die Flatwings sind auch gutartig was das Werfen und Tailen anbelangt -- aber richtig fängig sind die erst ganz spärlich und mit Beschwerung. Dabei kommts nicht so sehr auf die Position der Beschwerung an. Die haben deswegen eine schlechte Lobby, weil viele immer noch glauben, dass die MF nur am Schanz nippeln und nicht gehakt werden.
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Re: Flatwings für Meerforelle

Beitrag von Kystefisker »

...dass die MF nur am Schanz nippeln...
.... das doch bestimmt wieder irgend'ne Sauerei, gibs zu.... :lol: ;)

Flatwings, in "Sandaalfarben" gebunden, gehen sogar auf Hornhecht und das mit'nem TMC 811S in Größe 2... !

Flatwing

Flatwing

Klar bekommt man auch mal Anfasser oder Fische die sehr Zögerlich an so'ner Flatwing rumknabbern aber die kann man auch noch aus der Reserve locken, Strip-Stop bei Gezuppel und dann Vollgas Beidhändig, hat bisher in ~ 90% der Fälle dann doch noch zum Biss geführt wenn ich denn mal Flatwings Gefischt habe.

Rest hat Jürgen schon Geschrieben, wer die nicht Fischt kann Nix drauf Fangen... !

Sowas hier geht immer, auch ohne "Angsthaken" und bei 10 - 14 cm....... "kf"
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Ralph Hertling
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Re: Flatwings für Meerforelle

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin Jürgen, moin Kyste!!

Ja, dass die Dinger in der amerikanischen Striperfischergilde eine große und erfolgreiche Tradition haben war mir schon klar.

Ich habe ja Meerforellen schon mit allem Möglichen gefangen.
Clouser, Flashblend, WB, Garnelen etc.

Deswegen halt auch meine Frage ob hier praktische Erfahrungen damit existieren, und eventuell auch Jemand darauf schwört, das Muster aus bestimmtem Grund ein wenig abgewandelt hat oder irgendwie besonders fischt ... etc.!

Meine Grundüberlegungen wären:
Als SandAalImitat würde ich sie ein kleines Wenig mehr zum Hakenbogen hin auf den Schenkel binden, um ein spitz zulaufendes Maul (Bindegarn, eingefärbt) zum Öhr hin zu realisieren, ohne zu tarponstyle daher zu kommen.
Zudem würde ich sie als beschwertes (Tungstenperle im Körper), sowie als nicht zusätzlich beschwerte Version binden, je nachdem wie tief und bei welcher Strömung ich sie fischen will/muss.

Mit was für Sattelfedern bindet Ihr Eure Flatwings?
Ich bin drauf und dran mir die Whiting-Saddles aus den USA zu ordern, habe aber auch im Kopf, dass meine MeFo-Flatwings nicht so riesig wie jene für Striper werden sollen ... maximal 15cm.

Und dass eine MeFo nachfasst, wenn man es so wie Kyste handhabt ... falls sie denn nur am Schwanz anfasst :p ... glaube ich auch. Meine Farrar-SandAale wurden meist beim ersten Mal voll "getroffen".
TL
Ralph
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piscator
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Re: Flatwings für Meerforelle

Beitrag von piscator »

Moin, auch wenn der Tackle Dealer jetzt weint, aber ich hab einen vollen Satz Metz III und da finden sich locker die richtigen Federn. Wenn die typische Fliege < 15cm ist, dan reicht das locker, weil die Feder(n) ja als Schwanz eingebunden wird (der Hechelstamm ist für Antitail) und diese Größe kommt in bronze Bälgen häufig vor. Ich nehme max 1 oder 2 Hecheln.
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Re: Flatwings für Meerforelle

Beitrag von Lutz »

Folgende 2 Videos finde ich sehr nachvollziehbar:

Für Single Feather Flatwing:

http://www.youtube.com/watch?v=JhVzjBKmXAc

Für Multi Feather Flatwing:

http://www.youtube.com/watch?v=5DkhZvONO9M&feature=plcp
Optimismus ist ein Mangel an Information // H.Müller deutscher Dramaturg und Fliegenfischer
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Re: Flatwings für Meerforelle

Beitrag von Ostsee-Silber »

Hallo Ralph, ich sehe es bei diesen Fliegen wie Jürgen, man muss nicht unbedingt spezielle Flat Wings haben, mir reichen auch schön lange und schmale Federn aus einem Grizzlybalg.

Das Thema Sandaal-Fliege beschäftigt mich nun seit Jahren, aber eine wirklich gute Lösung habe ich bisher nicht gefunden. Selbst bei den Sandaalen aus vollem Mylar gibts immer Irgendwas, mal trudeln sie und bringen etwas Drall in die Leine oder werfen sich bei Wind einfach schlecht. Dafür fangen sie bisher bei mir mit Abstand am Besten.

Fliegen mit "Flat Wings" werfen sich eindeutig besser, aber mir fehlt persönlich die Optik. Ein richtiger Sandaal sieht einfach anders aus und bewegt sich auch anders. Es ist aus meiner Sicht nur möglich, die Bewegung halbwegs gut nachzuahmen, sofern die Rutenspitze mit eingesetzt wird, um fast zu "jerken".

Wenn ich merke, dass die Forellen nur Sandaale wollen, ist meine Lösung - :oops - der Gladsax Tobis.

Meine Fliegenversuche waren bis zu 18 cm lang, aber ohne den "Angsthaken" durfte ich eigentlich immer nur den kurzen Ruck genießen. Es hat nicht einmal ein Nachfassen gegeben, egal, wie ich die Fliege nach dem ersten Biss führte.

Sobald ich einen Sandaal benutzte, der hintenrum bewaffnet war, hing so gut wie jeder Fisch. Ich bin daher nach wie vor überzeugt, dass ein Sandaal immer zweimal "gefressen" wird. Ein erstes Zupacken kneift dem Sandaal am Schwänzchen den Antrieb weg, erst dann wird gefressen. Ich habe eine große Menge Sandaale in den Forellenmägen begutachtet und so gut wie alle hatten am hinteren Teil deutliche Verletzungen, die diese These bekräftigen.

Sicherlich gibt es Unterschiede bei den Fischen, die eine will unbedingt diesen Sandaal fressen, die andere eher nur mal gucken. Da kommt es wohl auch drauf an.

Die Bindeweise der Flatwings finde ich persönlich prima, schön gebundene Muster, wie die von Kyste etwa, haben Stil und man fischt sowas gerne. Aber selbst Claus Ericsen benutzt bei diesen langen Fliegen den Angsthaken...

Ich denke, es kommt auch darauf an, wo man fischt. Bei stärkerer Strömung muss die Meerforelle schneller entscheiden, im kalten lahmen Ostseewasser im Winter hat sie Zeit, außer es gibt Futterneid.

Aus diesen Gründen, weil es eben aus meiner Sicht zuviele Variablen gibt, haben meine Sandaale den Haken hinten. Ich möchte wissen, wer da knabbert und nicht immer nur die Bisse spüren. ;)

Was mir persönlich schwierig fällt ist die Silhuette des Sandaals. Aus vollem Mylar gebunden erscheint der Tobi am Perfektesten im Wasser, finde ich. Super Hair benutze ich ebenfalls gerne, damit hat es schon oft geklappt. Schwierig ist es oft, die spitze Nase eines Sandaales nachzuahmen.

Die schönste Imitation eines Sandaals bleibt für mich aber der Gladsax Tobis, da muss dann eben mal die Spinnrute ran. Oder eben eine Fliege, von der man weiß, dass man nicht so wirklich überzeugt ist.

Auf ein Sandaalmuster aus Super Hair, welches am Köpfchen Mylar trägt, aber den Haken hinten hat, habe ich bisher am besten gefangen und das Superhair wirft sich wirklich prima. Und es hält eher die Silhuette bei einem Stop, als eine Feder.
Dateianhänge
Foto Forelle auf Sandaal.jpg
Foto Forelle auf Sandaal.jpg (337.97 KiB) 6235 mal betrachtet
Toby Flatwing Februar 2010.jpg
Sandaal Mylar Februar 2009.jpg
Gruß, Mirko
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