Meine Regierung plant einen extremst kurzfristigen Trip auf die Bonzeninsel! Wenn alles nach Plan läuft, geht es schon morgen los und Sonntach zurück.
Damit ich das Wochenende nicht komplett angriffsfrei verbringe und die nächste Woche auf der Arbeit nicht ansprechbar bin, MUSS ich irgendwie zum Fischen kommen!
Da wir in einer Jugendherberge in der Nähe von List bleiben sollen, weiss ich vom Querlesen, dass es dort am Ellenbogen Chance auf Wölfchen und Krelen geben soll(te). Da ich dort zum ersten mal aufschlagen werde, bin ich über JEDEN Tip oder Verweis auf einen betreffenden Link hier im Forum dankbar, gerne auch als PN, wenn gewünscht!!!
Am liebsten mit der Wedelkeule, aber ich hätte auch kein Problem mit Blech oder Makrelenvorfach, wenn das das einzige sinnvolle wäre!
Vielen Vielen Dank im Voraus, und ich werde natürlich berichten, wenn es dann etwas zu berichten gibt!!!
Hallo Reverend,
nimm genug Geld mit, dann hast du Ruhe vor dem Rest der Familie und kannst Fischen.
Wünsch dir einen guten Aufenthalt und schöne Fische!
TL, Rollo
Mitterweile bin ich ein wenig schlauer und haben z.B. über Google herausgefunden, dass direkt am Ellenbogen eine Tiefwasserkante läuft. Da müsste ja eigentlich im Sommer was laufen. Ist das da auch eine Wolfsbarschstelle, oder nur Makrele und Hornfisk. Und gibt es dort Tidenabhängige Beisszeiten? Oder überhaupt Tidenabhängige Probleme? Ich gehe zwar aufgrund von Fotos nicht davon aus, dass ich da "im Watt stehen" muss, aber live vor Ort war ich da auch nicht.
Fischt eigentlich die linke (Nordseeseitige) oder die rechte Seite (Richtung Festland) des Ellenbogens besser?
Bernd war doch mit einem von den Jungs aus dem verlinkten Video dieses Jahr zum Wölfefischen auf Sylt und hat auf seiner Seite einen ausführlichen, reich bebilderten Bericht verfasst. Der sollte Dir helfen.
Heute ist Montag, wohl zu spät??
Wenn Du den Ellenbogen hochfährst, nachdem Du die Maut entrichtet hast, kommst Du recht weit hoch an zwei Parkplätzen für Surfer vorbei. In der Schweinebucht, dem hinteren der beiden Plätze geht was auf der Nordseeseite mit Makrelen, siehe meinen Bericht zur Angeltour vom 7.Juli. Der Parkplatz davor, also weiter westlich, ist der Meerforellen und Wolfsbarsch- Angelplatz!
Grüße, Dr.Fish
ich bin von der Insel der Reichen und Schönen (wo waren die Schönen eigentlich?) zurück und hatte ja versprochen, eine Silbe über den Ausflug zu berichten, auch wenn es unter Umständen eine reine Schneiderbeichte werden würde.
Nachdem ich am ersten Tag die Wellen am Brandenburger Strand zu meinen Gespielen erklärt hatte und die Angel(n) im Auto ließ, sollte es am Sonntag früh an den berüchtigten Ellenbogen gehen. Also flugs den Wecker (auf viel zu früh) gestellt und aus dem Haus geschlichen.
Die geschätzten 6 Windstärken zur Begrüßung liessen mich kurz ans Umkehren denken, aber der Wille war doch eisern, und der Hack kam aus Südwest ... müsste also eigentlich den gewählten Spot nicht allzu übel zurichten.
Nach einem extremem Schafslalom fast im Standgas kam ich dann an einem geeignet scheinenden Parkplatz an ... was ist die vernetzte Welt mit Google & Co doch manchmal nützlich, besonders in der Dunkelheit. Nur konnte Google den noch immer warmen, aber starken Wind nicht aufhalten. Also entschied ich mich, die Fliegenrute im Auto zu lassen, da auch mein neuer S7 Schusskopf noch nicht eingetroffen war und der Absender auch noch nicht schicken konnte, da er munter aus Schottland schreibt (sei ihm gegönnt :)
Aber auch die leichte Spinne liess ich im Auto und nahm anstelle dessen den Bärentöter von Shimano ... hier ist Nordsee und nicht Düsternbrook. Dafür ging ich bei dem warmen Wind und 19 Grad Wasser in der Kombi Watkjacke / Boardshorts / Barfuß, was den Wohlfühlfaktor echt noch steigerte und sich ganz stark nach "einfach hingehen und eine rausnehmen" anfühlte.
Am Wasser angekommen war es leider immer noch dunkel, aber dank Kopflampe schaffte ich es, einen 22g Silda zu montieren und immer schön bis ins Schnurfutter Richtung Romö zu feuern. Dieses tat ich so ca. 1/2 Stunde lang, aber es passierte nichts. Ich musste aber auch dauernd wegen auftauchender Seehundköpfe pausieren, und mir kam die Geschichte von Bernd Z. und dem Schweinswaldrill wieder in den Kopf. Als es hell war dachte ich mir "Butter bei die Fische" und schaltete erst einmal ein feines Heringsvorfach vor und ersetzte den ollen Silda mit einem 28g Gno, der genug Bums haben sollte, um mit der Armee von Springerfliegen (bzw Fischhäutchen) klar zu kommen. Hier heisst der Zielfisch ja Makrele und nicht Mefo, also lassen wir den Purismus mal ein wenig beiseite treten.
Das fühlte sich gleich besser an, und es dauerte auch nicht lange, da gab es den ersten Widerstand. Was ich dann allerdings in Empfang nahm, hätte ich nicht gedacht: 2 Heringe zappelten am Haken, und die Größe lag nur knapp über der der Köder - trotzdem hatten sie den Haken sauber genommen! Als ich die Fingerlinge wieder in ihr Element entliess, wurde mir mal wieder klar, dass es im Salzwasser eigentlich nur ein Gesetz gibt: Groß frisst klein. Und "klein" bedeutet lediglich "etwas kleiner".
Schon komisch, über reinem Sandgrund zu fischen ... ich dachte gerade, es fehlt irgendiwe der Blasentang, da stieg zum ersten Mal eine Makrele ein. Zwar nur eine, und mit 35cm auch kein Riese, aber immerhin, Zielfisch sozusagen vor den Füßen. Dann biss immer gerade dann, wenn ich dann doch mit einem weiteren Spot (an der Landspitze) liebäugelte, wieder ein Fisch, einige stiegen aber auch wieder aus.
Dann plötzlich stieg gerade mal 3-4m vor dem Ufer einer ein und wehrte sich mit heftigen Kopfstößen, ähnlich einer tobenden Meerforelle. Ich ahnte schon, dass das wohl keine Makrele sei, und die Stachelflosse auf den letzten Metern gaben mir Gewissheit: Mein erster Wolfsbarsch hängt! Er hatte den Firlefanz ignoriert und hatte stattdessen den Gno regelrecht inhaliert. Mit 36cm zwar kein Riese, aber irgendwie dachte ich schon, ich bin im falschen Film. Das erste Mal an der Nordsee los und gleich ein Stachelritter. Hätte ich nicht für möglich gehalten: da steht man an einem reinen Sandstrand in der Nordsee und fängt mehr Raubfische als an irgendeinem Ostsee Hot-Spot.
Danach flog beim Auswurf eine Möwe in den Schnurbogen, und die hat es tatsächlich geschafft, sich noch in der Luft derart effizient von der Schnur zu befreien, dass die Schnur riss und der Vogel unverrichteter Dinge weiterzog (kein Scheiß!). Bevor ich überhaupt kapierte, was da gerade passiert war, lag nun meine schöne Erfolgscombo auf dem Meeresgrund, und ich hatte weder ein zweites Vorfach noch einen zweiten 28g Köder dabei...
Also hatte ich dann einen 18g Snaps montiert, meine zweitschwerste "Waffe", aber die Zuversicht war weg und der Fisch dann irgendwie auch. Dafür waren die Seehunde jetzt immer mal wieder da. Schlussendlich bin ich dann doch noch zum zweiten Spot gefahren und habe es dort auch noch einmal 15 Min lang versucht, aber auch dort ging nichts mehr.
Dennoch war es eine sehr kurzweilige Fischerei an einem mir bis dato unbekannten Spot (anglerisch sogar unbekannten Meer).
Danke noch einmal allen, die mir hier oder über PN Tips gegeben haben! Tight Lines!
Felix der Wolfsbarschentjungferte
PS: Danke für den (späten) Tip mit der Schweinebucht, ich vermute mal ganz stark, dass ich da war :grin:
Hallo Reverend,
Glückwunsch zum ersten Stachelritter und den anderen Räubern und danke für den kurzweiligen Bericht! Deine Methode war deutlich cleverer, sich morgens früh aus dem Haus zu schleichen, wenn der Rest der Familie noch schläft, als sie mit Geld zu bestechen damit man Angeln gehen kann. Und hast du jetzt deinen neuen Zielfisch gefunden?
Gruß, Rollo
[Und hast du jetzt deinen neuen Zielfisch gefunden?
Gruß, Rollo[/quote]
Nein! :grin:
Ich habe weder eine Finca in Kampen, noch einen Porsche. Der STT werde ich eh nie untreu werden. Aber es war Sommer, und ich sehe da eine tolle gelegentliche saisonale Ergänzung, wenn 's im Portemonnaie mal passt
Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelheinzchen stieß.
