Nach einem Dreivierteljahr des Schmachtens war es nun endlich soweit. 05:00 Uhr aufstehen, Auto füllen, was normalerweise immer mit Gequängel meinerseits begleitet wird, weil es doch schließlich nur ein Auto und kein Containerschiff sei, und kurz noch etwas zur Stärkung einwerfen. Diesmal lief alles jedoch recht entspannt ab. Wir 5 ( Vaddi, Muddi, Sohn, Tochter und Freund von Tochter) hatten ja dieses mal 2 Autos zur Verfügung. Da war dann auch noch Platz für Fahrräder und Kanu.
Die Fahrt verlief dann recht unspektakulär und wir kamen nach kurzem Einkauf (hauptsächlich der Fischereikarte wegen) vor Ort, nach ca. 7 Std. am Bolmen auf der Insel Bolmsö an.
Ankunft in Helsingborg

Nachdem das Nötigste eingeräumt, und die Gerstenkaltschale im Kühlschrank verstaut war zog es uns erst mal ans Wasser um das Boot zu inspizieren. Hier war alles paletti. Kurz betankt und Probe gefahren stellten wir fest, dass so eine Steuerkonsole in so einem kleinen 4,5 m/10 PS-Boot zwar etwas overdressed aussieht aber doch ganz praktisch ist, wenn sie denn dauerhaft funktioniert. Denn ziemlich genau nach einer Woche quittierte dat olle Lenkrad mitten auf dem See seinen Dienst, weil einer der Bowdenzüge riss. Nun hieß es wie gewöhnlich anne Pinne des ABs lenken was durch das zusätzliche Lenkgestänge echt schwergängig war. Der Vermieter zeigte allerdings Einsicht und überließ uns nun bei Bedarf sein 25 PS- Boot was natürlich auch nicht soo übel war. Dadurch wurde der See für uns nun auch ein Stückchen „kleiner“.
Unser kleiner Hafen

Unsere kleine Hüdde

Angeltechnisch hatten wir es hauptsächlich auf Zander, und speziell ich auf Hecht und Barsch mit der Fliege an den schönen Schilfkanten abgesehen. Dazu jedoch muss man wissen, dass der Bolmen Schwedens 10-größter See ist und es nicht sooo leicht ist den Fisch zu finden. Kleine Spröddelbarsche gab es schon an einigen Stellen. Aber die Dicken waren nicht aufzuspüren. Also ´ran an die Zander.
Mit diesen Leckerlis wurde gefscht, wobei man sagen muss, dass die Deeprunner die klaren Favoriten waren.



Aber welcher ist nun der Richtige?????

Wo stehen die denn nun???? Also topografische Karte ´raus, Kanten auf so 10m Tiefe gesucht und mit Echolot abgeschleppt. Dabei hatten wir dann auch einigermaßen Erfolg. Die Jungs bissen ziemlich tief (6-8m) und ließen sich fast ausnahmslos mit blauen und gelben Tiefläufer-Wobblern überlisten.
Genuss pur

Die Größen beliefen sich auf so ca. 50-70cm, von denen wir dann 6 mitnahmen. So hatten wir 2 schöne Mahlzeiten dieses leckeren Speisefisches. Einige der Kameraden releasten sich longline oder waren zu klein und wurden vorsichtig im Wasser abgehakt.
Auch ein 70er Esox wurde verhaftet und geräuchert, der mir kurz nach einem Auswurf auf meinen Shad biss. Ich muss ihm das Teil mitten auf dem See fast auf den Kopf geworfen haben, denn er schoss sofort nach dem Aufprall des Köders wie ein Marlin aus dem Wasser. Ich habe noch nie einen Hecht fast komplett aus dem Wasser springen sehen. Später sah man, dass er den Shad bis in den Schlund inhaliert hatte. Sachen gibt’s…
Zum Fliegenfischen mit dem Kanu bin ich leider viel zu wenig gekommen. Wenn aber, war das zwar fischlos, aber trotzdem wirklich entspannend. Es ist halt wunderbar ganz leise mit dem Kanu abends an der Schilfkante vorbei zu treiben und dem Jagen der Fische zuzusehen.(Und etwas zu wedeln
Wettermäßig war die erste Woche durchwachsen. Dafür wurden wir in der 2. Woche mit herrlichem Wetter wieder entschädigt.
Abendstimmung

Alles in Allem war der Bolmen absolut eine Reise Wert und wird mich auf jeden Fall wiedersehen.
Hier noch ein paar Impressionen:
Windstille auf dem See

Seilfähre von Bolmsö nach Sunnaryd

Ohne Elche gehts halt ned


Attacke

Ich liebe diese Stimmung :l:

Besuch auf der Terrasse

Hechtrevier

Tja und nun geht wieder dieses endlose Warten auf das nächste Mal Schweden los







