da ich z.Zt. kaum zum fischen komme (Und wenn, ist es wenig berichtenswert, siehe meine Signatur
Ich war mit dem ersten Büchsenlicht an einem bekannten Strand am Nordausgang der Eckernförder Bucht unterwegs und hoffte auf eine fette Sommerforelle. Nach etwa einer halben Stunde spürte ich ein ganz leichtes zuppeln an der bernsteinfarbenen Garnelenfliege - eine ca 15cm kleine MiniMefo hatte offensichtlich noch nicht gefrühstückt. Ich konnte sie glücklicherweise durch kurzes festhalten der Fliege releasen und nachdem ich kurze Zeit später eine weitere long line releasen konnte, entschloss ich mich, den Platz zu wechseln, um nicht doch noch eine Kleine zu verangeln. Beim Platzwechsel kam ich an zwei Brandungsanglern vorbei, die mich fragten, ob man eigentlich mit der Fliege auch Meeräschen fangen könnte. Ich bejahte, zeigte ihnen meine Meeräschenfliegen und wir klönten eine Runde. Sie erzählten mir, daß am Abend zuvor der ganze Krautstreifen im Flachwasser voll mit Meeräschen gewesen sei. Meine Neugier war geweckt!
Also am nächsten Abend wieder an den Strand, kurze Hose, Treckingsandalen, Rute - Küstenangeln kann so entspannt sein.
Tatsächlich tummelten sich an der Tags zuvor beschriebenen Stelle ca. 40 Meeräschen unmittelbar am Ufer im nicht einmal knietiefen Wasser! Also schnell Achims Multenfussel in hellgrün angetüddelt und los ging´s. Sauberes, gefühlvolles Präsentieren im Nahbereich gehört für einen Anfänger ja bekanntlich zu den leichteren Übungen, zumal mit einer WF Schnur mit "Küstenkeule"... Glücklicherweise erwieß sich der Schwarm als anfängerfreundlich - unsaubere Würfe wurden zwar mit spektakuläten Massenfluchten quittiert, aber kaum 30Sek. später war der Schwarm wieder da und zeigte sich völlig unbeeindruckt - leider auch von meiner Fliege! Nach einer quälenden Stunde "mitten im Fisch" dann endlich der ersehnte Widerstand am Ende der Schnur - Rutenspitze hoch, kurzer Kontakt und weg. Nachdem ich mich ausführlich dazu beglückwünscht hatte, daß ich den Anschlagreflex vom Spinnangeln immernoch nicht los bin
Nachdem ich mir 20m zurückgeholt habe eine erneute Flucht, die mich wieder 15m Schnur kostet, naja 5m Nettogewinn sind ja schonmal was... Beim Griff an die Rolle merke ich, daß mein Knauf kurz davor ist, sich zu verabschieden - so ein Mist, ich wollte doch noch zu Achim und das Problem der durchdrehenden Schraube beheben lassen - gut, daß ich das vergessen habe. Die kommenden 15min drille ich also eine 6Pfund Meeräsche über die Schnur, bis sie sich endlich im flachen Wasser auf die Seite legt und ich sie mit der Hand landen kann...
Ich hatte ja schon gehört, daß Meeräschen famose Kämpfer sind, aber so hatte ich es mir nicht vorgestellt! Das seelige Grinsen habe ich drei Tage nicht aus dem Gesicht gekriegt...
Ach ja, und zu Achim muß ich nochmal, irgendwas ist da mit meiner Rolle!



