Fliegenbinde-Phantasien I: Coast & Lachs Flies

[Henk]

Von der Fliege auf dem 4ten Foto nehme ich 3 , leicht Beschwert bitteeee 8)

Liebe Grüße
Henk

[janw]

Von der Fliege auf dem 4ten Foto nehme ich 3 , leicht Beschwert bitteeee 8)

Gerne, wohin soll ich sie schicken?

[Henk]

Von der Fliege auf dem 4ten Foto nehme ich 3 , leicht Beschwert bitteeee 8)

Gerne, wohin soll ich sie schicken?

:grin: Da kommt mir doch glatt eine Idee für eine neue Forumsrubrik : Fliegentausch ....meine Adresse sollst Du gerne haben, ich werde mich dann gerne revanchieren und Dir die Tage auch welche schicken. So kann man wenn man nichts fängt auch die Schuld auf den anderen schieben

[Ostsee-Silber]

Hier seit langer Zeit mal ein neues Muster von mir, gedacht für den französischen Atlantik, wird in Kürze getestet. Fast drei Wochen Bretagne stehen kurz bevor! :l:

Der Vorgänger dieses Musters hat bereits gut gefangen, neu ergänzt wurden die "Spey"-Materialien in Form von Super Select Marabou im Schwänzchen und als Köpfchenfibern, um die ehemalige Polar Magnus zu verlängern.

Das Gewicht beträgt exakt 1,0 Gramm, die Länge ist 10 cm, gebunden auf einem # 1 Streamerhaken.

Die Fliege hat einen eingebundenen "Tail"-Schutz, den ich jetzt seit Längerem erfolgreich getestet habe, vielleicht erkennt es ja Jemand.

[janw]

Hier seit langer Zeit mal ein neues Muster von mir

Hi Mirko,

schön hier mal wieder von Dir etwas zu sehen und zu lesen.

Fast drei Wochen Bretagne stehen kurz bevor! :l:

Du Glücklicher.

Die Fliege hat einen eingebundenen "Tail"-Schutz, den ich jetzt seit Längerem erfolgreich getestet habe, vielleicht erkennt es ja Jemand.

Ist der Tailschutz à la Jürgens Pattekiller-Antitail-Technik, also Marabou mit leicht überstehendem Stamm eingebunden und im Schwänzchen V-förmig ausgeschnitten (oder so ähnlich, stimmts, Jürgen? )?
Ich freue mich schon auf Deinen Bericht.
Gute Reise.

[Maqua]

Geniesst den Urlaub und hol dir den Wolf!

Seh ich da ne Monoschlaufe quer unter dem Hakenschenkel?
Kann aber auch das Flash sein, ist ein bischen unscharf....
Bitte um Aufklärung.

[piscator]

Hi Mirko, sehr hübsche Fliege, die bestimmt fangen wird -- da wünsch ich dir viel Petri und fette Loop der Mer. Jürgen

[Ostsee-Silber]

Hallo Jan, hallo Manni und danke Jürgen!

...Viel einfacher.

Bindeweise des Schwänzchens: aus einer ganzen Feder Marabou Super Select die zu feinen Grannen samt zu dünnem Hechelstamm kürzen, dabei die Länge der Fibern abmessen und erst dann schneiden.

Die Schnittstelle einbinden und zwar soweit hinten, wie gewünscht. Auf jeden Fall auf einem noch geraden Teil des Hakenschenkels. Nun die ganze Feder mit den kürzeren Hecheln voran vier-fünfmal um den Haken winden und abschliessen, Knoten und etwas Lack.

Die feinen langen Maraboufibern stehen nun schön seitlich ab und werden bei jedem Strip prima atmen und spielen.

Das Schwänzchen ergänzt nun etwas Fish Hair in Kristallweiss mit leichtem Glanz, um über die ganze Länge später etwas verlockender zu wirken. Das Fish Hair kommt mit vier bis fünf Fasern jeweils links und rechts neben das Marabou und wird auf selbiger Länge gekürzt.

Und nun kommt der Tail-Schutz, in Form von simplem Polar Chenille. In fünf Windungen bringe ich das Polar Chenille in Weiss (in etwas frischem Lack gegen Ausfransen) vor das Schwänzchen und schliesse dieses ab.

Effekt: das nasse Polar Chenille, in unserem Falle bei einem weiteren Wurf, stützt das Marabou und diese "Versteifung" im nassen Zustand verhindert sehr zuverlässig das Tailen. Im Wasser wird alles wieder fluffig und spielt.

Aus einer Maraboufeder bekommt man etwa 6 cm lange Fibern, das Polar Chenille misst etwa 3 cm, das heißt, die Hälfte der Marabous wird gestützt. Und die Fiberspitzen sind einfach zu fein, um überhaupt den Hakenbogen erreichen zu können, sofern es so gebunden wird, wie beschrieben.

Der restliche Aufbau ist identisch zur Polar Magnus, gut, unter dem Bauch stutze ich noch die Grizzlyhechel wegen der Schwimmlage, aber sonst ist es gleich.

Als Köpfchenabschluss folgt eine zweite ganze Feder, diesmal sehr feines Marabou in Fluo Pink. Mit drei Windungen, nach dem Entfernen der zu feinen Spitze und dem Abmessen der Fiberlänge, wird es wie zuvor das Schwänzchen gepalmert und zwar dreimal.

Unter dem Dubbingmix liegt dann das weitere Gewicht verborgen.

Die Sache mit dem Polar Chenille als Tailschutz habe ich in diversen Mustern probiert, der Extremfall war eine Zanderfliege mit einem 10 cm langen Schwänzchen aus Fuchs, was auch bestens klappte. Weiterhin eine Wurm-Tube, die aus mehreren kleinen Tuben bestand mit jeweils zwei Marabous, die Silhuette im nassen Zustand und bei den längeren langsamen Strips im Wasser sind spitze.

Zur Zeit teste ich noch einige Lachstuben damit, rotes sehr langes Marabou als extrem spielende "Red Tag".

Egal in welcher Fliege, diese Methode ist simpel und spart zusätzliche Arbeiten.

[knoesel]

Das scheint ja wieder einmal ein fängiges Mirko-Muster (MM) zu sein.
Ich hab das mit dem Tailschutz aber (noch) nicht kapiert.
Erläutere mir das bitte :l: mal in einer Bindeanleitung.
Das darf auch nach dem Urlaub sein, für den ich angenehme Stunden
und viel Petri Heil wünsche.
Gruß Klaus

[Ostsee-Silber]

Hallo Klaus, das Polar Chenille "verklebt" im nassen Zustand, ganz einfach.

Das Fish Hair ebenso und somit legen sich direkt nach dem Abheben der Fliege die gepalmerten Fibern des Polar Chenille um den Ansatz des Marabou-Schwänzchens.

Der Effekt ist ebenso, als hätte die Hälfte des Schwänzchens einen Epoxyauftrag bekommen.

Allerdings löst sich dieser Tailschutz sofort wieder, wenn er im Wasser ist. In der Luft verbleibt etwas Feuchtigkeit im Material, welche ausreicht, um den stützenden Effekt zu erhalten.

Mit keinem Material geht das so zuverlässig wie mit Marabou, hab so ziemlich alles durch, kennst mich ja.

Fuchs geht so, Polar Fiber und so ein Kram geht halbwegs, mag ich aber eh nicht und fast alle anderen Synthetics funktionieren schlecht.

Aus dieser Bindeweise resultierten hier auch etliche Fliegen ala Surf Candy, so ein Muster binde ich aus drei Marabou-Federn, wobei hinter jeder einzelnen Feder wieder drei Wicklungen Polar Chenille folgen, bei der Kopfhechel fünf Windungen. Und alles ohne Epoxy.

Die Tuben in dieser Bindeart sehen klasse aus, dieser ewige Schwingenaufbau mit der eintönigen Bindeweise war mir schon immer langweilig.

[mefoandy]

Hallo,

ich hab da auch noch mal ne Frage:

ist es bzgl. der Schwimmlage nicht vorteilhafter wenn die Kugelkettenaugen unter
den Hakenschenkel eingebunden werden?

Oder hat das vielleicht andere nicht erwüschte Nebeneffekte?

Gruß Andy

[knoesel]

@ Mirko: Dankeschön.
Auf solch einfache Lösungen kann nur Einer kommen.

[janw]

Die Tuben in dieser Bindeart sehen klasse aus, dieser ewige Schwingenaufbau mit der eintönigen Bindeweise war mir schon immer langweilig.

Hej Mirko,

lass doch mal sehen, bin sehr neugierig. Bis dahin werde ich Dich und Euch sicherlich noch mit einigen Fliegen in der eintönigen und langweiligen Bindeweise unterhalten.
Gestern waren Jochen und ich beim Heiländer zum Tubenworkshop. Mal abgesehen davon das es ein sehr netter Abend war, habe ich sehr viel gelernt über Bindetechnik, Materialbehandlung und -qualitäten und Lachsfischen, das war wirklich klasse, Christopher.
Das Beste aber kam danach, meine erste Tube zuhause hatte gleich ein brauchbares Köpfchen, jetzt kann ich dann beruhigt erst einmal meinen Vorfach-Fliege-Knoten üben und dann ab an die Skjern. 8)

Hier ist die Fliege, das Modell ist meine spontane Eingebung, improved durch die Heiländer-Kopfknoten-Technik und inspiriert durch einiger der top Fliegen vom Heiländer.
Für Lachs mit Glitterfaktor-Mefo-Potential. Der Knoten hat bisher nur Sekundenkleber und wird noch evtl. mit Lack aufgehübscht.

[JochenG]

Sehr schick, Jan! Ich sach mal die Fliege fängt dir im September nen Lachs.
Hat sich wirklich gelohnt der Workshop gestern Abend (abgesehen davon dass es wirklich auch sehr nett war). Erfahrung ist halt durch nichts zu ersetzen, von mir auch nochmal Danke Christopher!

[Ostsee-Silber]

Hallo Jan, war das vor oder nach dem Kurs? :grin:

Was ich finde Jan, bei diesen normalen Bindeweisen hat man immer eine Ausrichtung der Tube. Man kann hinsehen, wo man möchte, überall dasselbe Bild.
Nicht, dass diese Fliegen nicht schön sind oder nicht fangen, im Gegenteil. Es gibt bildschöne Tuben dieser Bindeweise und auch hervorragende Ergebnisse beim Fischen, aber gerade die Tubenbinderei bietet doch so viele Möglichkeiten.

Einmal blättern in Ken Sawadas "Bibeln" kann "erleuchten", was so möglich ist. Ich finde, in gerade eine Tube kann man ein Stückchen Kunst einbinden, auch eine Form, eine Silhuette, die ich in den meisten Mustern nicht erkenne. Ist aber nur meine Meinung.

Ich denke, wenn ich an einem Lachsfluss stehe, endlich die Möglichkeit habe, möchte ich die bestmögliche Fliege am Band haben. Und das muss keine aufwendige Tube sein, nehmen wir nur die Sunray Shadow als Beispiel, einfacher geht doch kaum.

Dazu die Schwierigkeit, eine fette Fuchstube auf Tiefe zu bekommen, wo eine Sinktip aber schon zu tief geht. Naja, das führt wohl zu weit und ist ja auch nur meine Ansicht.

Bei der Meerforelle setzen wir auf Jiggen, beschweren, binden sparsam und beim Lachs ballern wir Material auf die Tube, das es nur kracht. Und dann noch Material, wo selbst ein Mr. Mortensen sagt, "muss erst gewässert werden"...und warum? Warum nicht gleich so binden, dass die Tube für jede Schnur und jede Tiefe geeignet ist?

Ich interessiere mich eher für neue Dinge, Ausprobieren, aber die alten Meister in Ehren halten.

Und davon mal abgesehen, bin ich überhaupt kein Freund von Fuchs oder anderem armen Getier, dass eigens für die Binderei gezüchtet wird. Auch ein Grund, warum mir garantiert keine Pattegrisen in die Box kommt, aber auch hier gilt mal wieder...nur meine Meinung.

...ist es bzgl. der Schwimmlage nicht vorteilhafter wenn die Kugelkettenaugen unter
den Hakenschenkel eingebunden werden?

Hallo Andy, Du hast Recht.

In diesem Falle besitzt die Fliege aber nur kleine Kugelaugen, die ich aufgrund der Optik nach oben gesetzt habe. Das Hauptgewicht sitzt dagegen konzentriert unterhalb der Fliege, wie man am etwas kräftigen "Brüstchen" auch erahnen kann.

Die Fliege schwimmt zuverlässig richtigrum, also mit der Hakenspitze nach unten.

Anders als das nachfolgend abgebildete Muster "USD", hier dienen kräftige Kugelaugen der Beschwerung und halten die Hakenspitze oben, begünstigt durch die Form des Hakenöhrs.

Da gibt es ja nicht umsonst soviele Hakentypen auf dem Markt, man hat viele Möglichkeiten, je nach Ausrichtung der Fliege den Haken und das Material zu wählen.

Aber schon bei den Kugelaugen kann man "spielen", das Verhalten einer Fliege wird entscheidend durch den Schwerpunkt geprägt, dazu als Blick über den Tellerrand mal mein "Drunken Master" (mit einem Epoxykleckschen auf dem einen Auge).