Tun sie es, oder tun sie es nicht?

[Ralph Hertling]

Moin zusammen,

auch wenn grade weder Winter noch Schonzeit ist und es sich wohl um eine beinahe philosophische Frage handelt möchte ich anlässlich eines FliegenbindeThreads in dem es um lange Streamer auf Einfachhaken ohne Angsthaken geht in die Runde fragen wie Eure Erfahrungen sind.
Daher:
Wenn Ihr denn mal 8-15 cm lange Streamer auf Einfachhaken fischt, fassen Eure Fische nach, oder bleibt es bei Fehlbissen ohne Einsteiger?

Ich bin gespannt!

[piscator]

Moin Ralph, ich fisch ja häufig mit solchen Langfliegen (Pattekiller, Baltic Candy usw). Da gibts nicht mehr Fehlbisse als mit anderen Mücken -- Geduld ist, wenn man immer weiter fischt bis es nicht mehr geht.

[Maqua]

Hallo Ralph, ich habe diese Streamer ohne Angsthaken in letzter Zeit häufiger gefischt, sowohl an der Küste (PF-Sandaal), als auch bei uns an der Rur (Mink Zonker).
An der Küste habe ich das Muster sehr schnell geführt mit Zwischenstops und nur gute Erfahrung gemacht.
Die Bisse die ich mitbekommen habe hingen sicher.

Am Fluss hatte ich massenhaft Fehlbisse, ca. 8 von 10.
Einmal hat mir eine kapitale Forelle sogar den überstehenden Zonkerschwanz sauber abgebissen.
Deshalb fische ich die Streamer mit langem Überhang am Fluss nicht mehr und schon stieg die Bissausbeute wieder stark an.

Sind die Fische in Fresslaune machen die überlangen Streamer keine Probleme, sind sie eher vorsichtig, was häufig genug vorkommt, gibts Fehlbisse.

Für entscheidend halte ich die Einholgeschwindigkeit, schnelles einholen hat ein aggressiveres Beißverhalten zur Folge und die Bissausbeute ist besser.
Für ein langsameres einstrippen eignen sich diese Muster meiner Meinung nach nicht.

[Shorty]

Also anders gefragt, ist der Schwanz zu lang für Einzelhaken? Diese Frage hat mir mal eine einwöchige Reise in Dänemark beantwortet.
Wir waren zu zweit, haben beide mit ca. 13-15 cm langen Samsökiller gefischt. Ca. 15 Mefos konnten wir beim ersten Anbiss erwischen. Keine länger als 20cm! Ab da war für mich eigentlich klar das es keine Rolle spielt, wie lang der Schwanz ist. Nun kann man sagen die jungen Fische sind nicht so vorsichtig, aber daran glaube ich nicht. Auch große Mefos sind immer hängen geblieben und wenn die mal spitz beißen, hat dass mit Sicherheit nichts damit zu tun, ob der Schwanz zu lang war oder nicht. Ich denke einfach wenn eine Mefo fressen will tut sie das bedingungslos, vorsichtiges "beißen", so meine Theorie, gibt es gar nicht. Klar geht mal eine Attacke daneben, aber das hat dann nichts mit Vorsichtig sein oder spitzen beißen zu tun.
Aber wie gesagt, das ist nur meine Theorie für die Ostsee.

[T.v.d.3Larsen]

moin Ralph,

ich schließe mich 100% Jürgens Post an

[gunnar]

Ich habe auch noch keine Probleme mit längeren Fliegen gehabt. Sowohl hier an der Küste (Sandaalfliege oder Samsökiller) als auch in Florida mit Clouser Minnow, Deceiver und Co habe ich nie mit Angsthaken gefischt. Ich habe auch nicht mehr Fehlbisse als mit kleinen Fliegen.

Gunnar

[jjörg]

da bin ich anderer Meinung

es gibt durchaus Tage da sind die Mefos
launisch und sogar wählerisch....(hab ich jedenfalls erlebt ) gerade im
Sommer. Da bringt so ein Sandaalimitat mit langem Schwanz viele Fehlbisse.
Die lütten Mefos "knallen" fast immer voll rein. Aber gerade
die besseren sind gerade im Sommer, wenn es nur so wimmelt
von Nahrung, manchmal total "zickig". Und es nervt wenn man gerade so eine Zicke in der Nähe hat( was ja nicht immer lange dauert) und dann der Schwanz der Fliege zu lang ist.
Zudem scheint es einige Mefos zu geben die vor allem im Sommer das "Futter" erst mal kurz und spitz attackieren bevor sie die Nahrung voll nehmen :q
Wenn so eine Mefo nicht sofort sitzt (bei der kurzen spitzen Attacke) ist meistens Ende.

Is nur meine Meinung

und weiter gehts
JJ

[marmoratalover]

Hi @ all,

kann die Erfahrung von Jörg definitiv aufgrund einer letztjährigen Sommererfahrung voll bestätigen. Kleine Fliegen wurden total ignoriert, kleine Sandaalimitate wurden mal kurz "beäugt" und große Sandaalfliegen wurden (auch nur bei ganz schnellem) Einstrippen insoweit attackiert, dass einmal in den Schwanz gebissen wurde, und das wars dann. Weitere Attacken der gleichen Fische folgten nur auf andere (größere) Sandaalimitate. Solche Phasen gibt`s auf jeden Fall, ich meine, vornehmlich bei wenig Wind, sehr klarem Wasser und eitel Sonnenschein.

TL
Chris

[Bernd Ziesche]

Hallo Ralph,
ich bringe mal eine zweite Größe ins Spiel:
Die Einholgeschwindigkeit.
Holst Du sehr schnell ein, merkt der Fisch nicht so leicht, dass etwas faul ist.
Wenig Material schnell geführt = der Fisch fasst ggf. nach.
In den meisten Fällen kommen die Bisse bei sehr schneller Führung schon im ersten Ansatz klar stärker, und der Fisch hängt oft unmittelbar.

Bei langsamen Einholen kommt es erheblich häufiger zu Fehlbissen, die auch längst nicht immer nachfassen.
Ob der "Angsthaken" hier eine gute Lösung ist bezweifle ich. Weil er wiederum häufig zu einer vertüddelten Fliege führt.

Bei einem Anfasser empfehle ich: Tempo kurzfristig anziehen und variieren!
Bei häufigen Anfassern empfehle ich: Tempo insgesamt erhöhen, die Fliege vom Material her etwas ausdünnen und ggf. etwas mehr Blei in den Kopf einbinden.
Je wilder die Fliege sich unter Wasser bewegte, desto weniger Anfasser und umso mehr kräftige Bisse erhielt ich. Eine sehr konstante Erfahrung mit sehr wenig Ausnahmen.
Beste Grüße
Bernd

[Frank Carstensen]

Tun sie es, oder tun sie es nicht?
Um es kurz zu fassen Ralph ----> Sie tun es!

[Ralph Hertling]

Moin zusammen!

Wenn man voraussetzt dass auf Meerforelle gefischt wird, dies an der Kyste und auch nicht langsam einholend größere Streamer, scheint es eine eindeutige statistische Erfahrung contra Angsthaken zu geben.
Offensichtlich sind also die Erfahrungen mit Fehlbissen bei den angesprochenen Streamern eher gering.

Vielen herzlichen Dank für die fundierten Beiträge aller die sich beteiligt haben!!!

Das hat mir sehr geholfen!!