Fliegenbindefantasien II: Dry Flies, Nymphs, Emerger and Co.

[Polar-Magnus]

Hallo Holger,

dann würde ich das so machen, dass ich 5 Hecheln vorbereite, indem ich den unteren Flaumteil
komplett abschneide, die Fibern möglichst rechtwinkelig zum Kiel streiche und dann die
Hecheln hintereinander weg in die gekleisterte Schlaufe lege. Fibern soweit einschieben dass
die Länge passt und dann mit 2 mm Überstand auf der anderen Seite (kielseitig) abschneiden.

Korrekt?

Danke euch,

werde die Tage alles testen und vergleichen.

Bin gespannt.

Ingo

[Ostsee-Silber]

Ich glaube, Holgers Variante nach der alten Edwardsart empfiehlt sich hier eher für den Gammarus.

Allerdings wird es auf diese Weise deutlich schwieriger, diverse Materialien zu mischen.

Heute abend werde ich für einen Freund einige spezielle Magnusse binden, die er bereitwillig demnächst am Atlantik probieren wird. In diesem Muster einer Polar Magnus Variante für Wolfsbarsche verwende ich z.B. diesen Schlaufenmix, da diese Fliege bisher sehr erfolgreich war und ich durch das Material Spiel einbinde, was mir der Salzgehalt dort bisher beim Jiggen nahm. Von der Mix-Schlaufe mache ich nachher gerne mal Bilder zwecks bildlicher Vorstellung.

Und Ingo, die Fibern auch bei ganzen Federn etwas anzufeuchten, hilft ungemein.

[Polar-Magnus]

Ich glaube, hier ist in 3 Antwortposts eine ganze Menge an Info zusammengekommen.

Klasse .

Bilder wären naturgemäß sehr willkommen, Mirko.

Das mit dem einlegen der ganzen Federn in die Schlaufe wie bei Holger bzw. Edwards und dann
erst am Ende abschnippeln des Kiels scheint mir wenn man's drauf hat auch die zügigere Methode.
Ich hoffe nur, bei mir fallen dann zwischen Abschneiden und Zwirbeln nicht noch
wieder zu viele Fibern aus der Schlaufe. Das ist aber wohl Übungssache, evtl. ist das mit dem
zusätzlichen Befeuchten der Hecheln auch noch mal ein gutes Add On an Technik.

Nochmals danke,

Ingo

[HolgerLachmann]

Ingo, hast mich wohl ein wenig falsch verstanden...


daher mal 3 schnelle Fotos, die es verdeutlichen.
Auf dem dritten Bild siehst du gut die Spitzen, die herausgezupft werden müssen.

[Ostsee-Silber]

Hallo Ingo, das Befeuchten kann ich mir bei der Magnus gar nicht ersparen, da ich einen Strang mische aus Grizzly, Polar Chenille, Marabou und Mallard. Das Polar Chenille ist der Haken dabei, aber das ist reine Übungssache.

Ich habe diese Fliege schon zigfach gebunden und mache es meist sogar frei Hand ohne Tesa. Allerdings nicht ohne etwas Pritt am Faden. Eine Grizzlyhechel passender Länge (10 cm für meine Magnus # 2), die doppelte Länge Polar Chenille (wird auch noch doppelt gelegt) und am Ende nur feinste Mallardfibern zusammen mit den feinsten Spitzen pinken Marabous Super Select. So entsteht ein Dubbingstrang, der den ganzen Körperschmuck enthält und letztlich ist der Arbeitsaufwand sogar geringer, meine ich jedenfalls. Und man spart an den Grizzlyhecheln, da man sonst oft eine Seite der Fibern vom Kiel entfernt, ich kann so beide Seiten verwenden. Schreibt sich aber alles komplizierter, als es gebunden wird.

Das Prinzip habe ich mir mal von so fertigen Dubbingsträngen abgeschaut, welches es z. B. für Nymphen gibt. Da gibt es vorgefertigte dünne Drahtschlaufen mit konischem Verlauf im Material, um beispielsweise eine Hydrophysche zu binden, einfach und schnell.

Mal sehen, ob ich eine dritte Hand für die Fotos finde heute abend.

[Ostsee-Silber]

P.S.: sehr ungleichmäßig Holger. Tsstss. :grin:

[Ralph Hertling]

Moin!

Verzeiht meinen unqualifizierten Beitrag (im Sinne von konkret mit diesen Federn noch nicht selber ausprobiert), aber könnte man das nicht auch mit drei nebeneinander eingelegten Federn im MP MagicTool (dem Großen natürlich) vergleichsweise einfach bewerkstelligen?

[Polar-Magnus]

Hallo Holger,

Ingo, hast mich wohl ein wenig falsch verstanden...

Ja, eindeutig.

Ich dachte, horizontal bezieht sich auf die Lage vom Federkiel zum Faden, Du meintest
Federkiel in der tatsächlich räumlichen Lage bei senkrecht dazu stehendem Faden.
Da sieht man also, dass ein Bild manchmal mehr sagt als tausend Worte .

Das sieht wirklich easy aus. So machen auch 5 Federn Sinn (bei meiner Variante schien mir das
doch arg viel). Und dann einfach dichter zusammen schieben als auf dem Bild.

Technik verstanden.

Eventuell probiere ich Mirkos Multifiber-Technik bei Zeiten auch mal. Da könnte man z.B. bei der
Cascade Shrimp (Lachsfliege) die gelbe und rote Kragenhechel gleichzeitg palmern und spart
Platz.

Danke für die erläuternden Bilder ,

Ingo

[HolgerLachmann]

Moin!

Verzeiht meinen unqualifizierten Beitrag (im Sinne von konkret mit diesen Federn noch nicht selber ausprobiert), aber könnte man das nicht auch mit drei nebeneinander eingelegten Federn im MP MagicTool (dem Großen natürlich) vergleichsweise einfach bewerkstelligen?

Die Feder hat stark unterschiedlich lange Fibern. Man wird mit dem Magic Tool in dem Fall keine gleichmäßige Fibernlänge des Stranges bekommen, was bei kleinen Mustern stark auffällt und nicht toll aussieht...

[HolgerLachmann]

Habe heute meine allererste Paraloop-Fliege gebunden....

[Ralph Hertling]

Moin!

Verzeiht meinen unqualifizierten Beitrag (im Sinne von konkret mit diesen Federn noch nicht selber ausprobiert), aber könnte man das nicht auch mit drei nebeneinander eingelegten Federn im MP MagicTool (dem Großen natürlich) vergleichsweise einfach bewerkstelligen?

Die Feder hat stark unterschiedlich lange Fibern. Man wird mit dem Magic Tool in dem Fall keine gleichmäßige Fibernlänge des Stranges bekommen, was bei kleinen Mustern stark auffällt und nicht toll aussieht...

Verstehe ... danke für den Hinweis!!

[Ulf]

@ Holger,

wie sieht denn dein Bindetisch aus. Das ist ja unmöglich. Räum doch da mal auf.

Ach ja, schöne Paraloop. Und dein Balg hat eine schöne farbe.

[HolgerLachmann]

@ Holger,

wie sieht denn dein Bindetisch aus. Das ist ja unmöglich. Räum doch da mal auf.

...der ist doch halbwegs aufgeräumt!!!

:grin:

P.S.: Nennt man auch kreatives Chaos!

[Ostsee-Silber]

So, hier mal Bildchen.

Kurz zum Ablauf, diese Fliege entsteht mit zwei Dubbingschlaufen, daher sind auch zwei Federhalter am Stock ganz angenehm. Die erste Schlaufe nimmt das Dubbing auf (hier ein Mix in Light-Pink Polar Fibre) und in die zweite große Schlaufe kommt der Körperschmuck.

Ich verbinde die Grizzlyhechel mit dem doppelt gelegten Polar Chenille und fummele das zusammen in einen Streifen Tesa, welchen ich dann umklappe, sobald ich die richtige Position habe. Abgeschnitten wird danach direkt am Tesa, sobald das Material in die Schlaufe gelegt ist. Die Schlaufe bekommt dazu auch etwas Tesa, allerdings in Form eines Klebestiftes.

Bevor aber geschnitten wird, kommt die zweite Portion für den Körper in das untere Ende der Schlaufe, hierbei Mallard mit Marabou, ebenfalls zuvor im Tesa festgehalten. Stimmt alles überein, wird langsam und unter sachter Spannung des Fadens abgeschnitten. Nicht ärgern, das gelingt garantiert nicht beim ersten mal...

Nun verdrallen, schön vorsichtig ausbürsten und was ich gerne noch mache, ist den Faden nun noch dunkel einzufärben (schwarzer Edding). Das ergibt später eine Segmentierung, wie es sonst der Hechelstamm erledigen würde.

Nach dem Dubbing nun die Körperschlaufe wickeln, vorne abbinden, eventuell das Garn noch mit pinkem UV-Stift attraktiver machen und lackieren, fertig.

[Ostsee-Silber]

Noch ein eigener Kommentar, die PMA ist sicherlich etwas aufwendiger, aber eben genau so hat sie am Besten gefangen. Man redet sich ja sowas dann auch selber schön. :grin:

Das Beispiel dient aber vielleicht auch dazu, einige andere Muster mal zu überdenken. Ich habe mal die Alive Reje so nachgebunden, den Körper aus Ice Dubb und eine Mixschlaufe aus Grizzlyfibern und etwas hellem Polar Chenille als Rippung, sowas wird immer beweglicher als eine grippte ganze Hechel.

Fangen tun aber auch andere Muster.