Hallo Norbert

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der Gebetsroitherstil ist zu einer Zeit entstanden, in der es in der Traun reichlich Äschen und Forellen gab.
Weite Würfe reduzierten die Fangchance vergleichsweise deutlich. Denn je weiter die Würfe, desto schwieriger wird die Kontrolle über die erfolgreiche Präsentation der Fliege (Hakensetzen etc. alles inklusive).
Sehr charakteristisch war die unten durch laufende Schlaufe im Rückwurf. Und diese rollte auch komplett unten rum ab.
Diese Art des Abrollens funktioniert auf großer Schnurlänge nicht mehr.
Ab einer gewissen Länge rollt die Schnur doch wieder oben rüber ab.
Für die Kontrolle einer langen Schnur in der Luft ist es effektiver, die Schlaufen komplett oben rüber und oben rüber (Vor- und Rückwurf identisch) zu führen. Deshalb unterrichte ich den Gebetsroithestil nicht für die Küste.
Für den Bach/Fluß nutze ich selbst gerne mal eine Abwandlung des Gebetsroitherstiles, bei dem ab mittlerer Schnurlänge das Vorfach (und ggf. die letzten Meter der Fliegenschnur) hinten im letzten Moment doch noch oben rüber abrollen.
Roman Moser nutzt ebenfalls diese leichte Abwandlung für die lange Schnur.
Wenn man das gut beherrscht, kann man durchaus auch mit dem Gebtsroitherstil (in leichter Abwandlung eben) eine knackige Distanz erreichen. Und wie hier schon sehr schön beschrieben wurde, kann man die ellyptische Schnurführung auch nutzen, um die Schnur für den folgenden (finalen) Vorwurf sehr gut gegen den Wind auszurichten.
Die Anzahl der Leerwürfe ist mir übrigens weit weniger wichtig, als die saubere Präsentation mit sofortigem Kontakt zur Fliege.
Ich brauche zumeist nur wenige Würfe, um die Meerforelle zu fangen. Oft weniger als 5. Dafür ist genug Zeit vorhanden 8) :p .
Gruß
Bernd