Warum bei Garnelenfliegen nur die Augen farblich abheben?
Warum bei Garnelenfliegen nur die Augen farblich abheben?
Hallo!
Ich habe seit vielen Jahren nicht mehr auf Meerforellen gefischt und lese hier eigentlich nur zum Vergnügen mit.
Bei den vielen tollen Garnelenmustern ist mir aufgefallen, dass höchstens mal die Augen dunkel abgesetzt werden. Wobei die Augen nur bei durchsichtigen Garnelen deutlich zu erkennen sind.
Viel mehr fällt bei Garnelen der Eingeweidefleck und die befruchteten Eier an den Schwimmbeinen auf. Die unbefruchteten Eier werden vor der Befruchtung hinter dem Eingeweidefleck (langsam) aufgebaut und vergrößeren diesen beträchtlich. Fische fressen bevorzugt trächtige Garnelen oder welche mit vergrößertem Eingeweidefleck.
Diese Erfahrungen habe ich als Jungendlicher beim Naturköderangeln in Spanien gemacht: tragende Garnelen = Wolfsbarsch
Und auch in der Aquaristik werden die Futtertiere (Krill, Sandgarnelen, ...) die tragend sind oder einen vergrößerten Eingeweidefleck haben, bevorzugt gefressen.
Bei den Garnelen (Caridina, Neovcaridina, Macrobrachium) in meinen Aquarien wird der Trächtigkeitsfleck und auch die befruchteten Eier von den Garnelenweibchen meist durch einen dunklere Gesamtfärbung "versteckt" und sie leben während der "Schwangerschaft" versteckter. Eher durchsichtige Garnelenarten färben sich aber nicht so stark. So werden sich die trächtigen Garnelen in der Ostsee eher versteckt halten. Sind dann aber mal im Freiwasser umso gefährdeter.
Das einzige Muster, dass den Eingeweidefleck, vielleicht auch eher unbewußt, darstellt ist das "Seepferdchen" von Ingo Karwath (Strandforellen).
Ein Bild der Fliege habe ich nicht gefunden, aber hier werden die Augen durch ein kleines Büschel aus schwarzem Antron an einem Stück Monofile gebildet
trächtige Garnele: http://www.flickr.com/photos/fantasio4/ ... otostream/
Eifleck: http://www.aquarieninfo.de/garnelen/IMG_2392.jpg
Vielleicht kann euch meine Anregung zu weniger Fehlbissen verhelfen.
Tschüß, Kurt
Ich habe seit vielen Jahren nicht mehr auf Meerforellen gefischt und lese hier eigentlich nur zum Vergnügen mit.
Bei den vielen tollen Garnelenmustern ist mir aufgefallen, dass höchstens mal die Augen dunkel abgesetzt werden. Wobei die Augen nur bei durchsichtigen Garnelen deutlich zu erkennen sind.
Viel mehr fällt bei Garnelen der Eingeweidefleck und die befruchteten Eier an den Schwimmbeinen auf. Die unbefruchteten Eier werden vor der Befruchtung hinter dem Eingeweidefleck (langsam) aufgebaut und vergrößeren diesen beträchtlich. Fische fressen bevorzugt trächtige Garnelen oder welche mit vergrößertem Eingeweidefleck.
Diese Erfahrungen habe ich als Jungendlicher beim Naturköderangeln in Spanien gemacht: tragende Garnelen = Wolfsbarsch
Und auch in der Aquaristik werden die Futtertiere (Krill, Sandgarnelen, ...) die tragend sind oder einen vergrößerten Eingeweidefleck haben, bevorzugt gefressen.
Bei den Garnelen (Caridina, Neovcaridina, Macrobrachium) in meinen Aquarien wird der Trächtigkeitsfleck und auch die befruchteten Eier von den Garnelenweibchen meist durch einen dunklere Gesamtfärbung "versteckt" und sie leben während der "Schwangerschaft" versteckter. Eher durchsichtige Garnelenarten färben sich aber nicht so stark. So werden sich die trächtigen Garnelen in der Ostsee eher versteckt halten. Sind dann aber mal im Freiwasser umso gefährdeter.
Das einzige Muster, dass den Eingeweidefleck, vielleicht auch eher unbewußt, darstellt ist das "Seepferdchen" von Ingo Karwath (Strandforellen).
Ein Bild der Fliege habe ich nicht gefunden, aber hier werden die Augen durch ein kleines Büschel aus schwarzem Antron an einem Stück Monofile gebildet
trächtige Garnele: http://www.flickr.com/photos/fantasio4/ ... otostream/
Eifleck: http://www.aquarieninfo.de/garnelen/IMG_2392.jpg
Vielleicht kann euch meine Anregung zu weniger Fehlbissen verhelfen.
Tschüß, Kurt
Moin Kurt,
viele Dank für die gute Anregung. Das ist wirklich mal interessant und soweit ich das noch im Kopf habe haben einige hier schon versucht mehrfarbige Garnelen zu binden.
Aber ich glaube nicht, dass Dein Ansatz bisher der Grund dafür war.
Auch ich glaube, dass Mirko schon wieder "Bilder" im Kopf hat und hier bald ein Ergebnis zeigen wird.
P.s. heißt das dann "der" schwangere Gustav oder "die" 8)
viele Dank für die gute Anregung. Das ist wirklich mal interessant und soweit ich das noch im Kopf habe haben einige hier schon versucht mehrfarbige Garnelen zu binden.
Aber ich glaube nicht, dass Dein Ansatz bisher der Grund dafür war.
Auch ich glaube, dass Mirko schon wieder "Bilder" im Kopf hat und hier bald ein Ergebnis zeigen wird.
P.s. heißt das dann "der" schwangere Gustav oder "die" 8)
Beste Grüsse
Gregor
Gregor
-
Ostsee-Silber
Moin Jungs, Ihr denkt auch, ich habe jede Garnele schon mal nackich gesehen, was?
Hallo Kurt, sehr interessantes Thema, aber aus meiner Sicht eher binderisch interessant als nützlich für die Praxis.
Nun habe ich leider, da wohl grob in Deiner Gegend wohnend, nicht die Möglichkeiten, die ich gerne zwecks Beobachtungen der Nährtierchen hätte, doch wenn ich kann, schaue ich gerne recht genau hin. Ein reales Imitieren macht da binderisch schon sehr viel Spaß, aber fangen tut auch die simple Imitation.
Bei den meisten Garnelenfliegen imitieren einige Grizzly- oder Mallardfibern die Fresswerkzeuge, was eine angreifende, der besser nahrungswillige, Forelle aber kaum wahrnehmen dürfte. Wichtig ist aber, wie Du auch sinngemäß schreibst, der Kontrast. Jede Fliege mit einem oder mehreren Kontrasten wird an der Küste fangen und seien es eben "nur" die dunklen Augen einer Garnelenfliege.
Die trächtigen Garnelen verstecken sich, richtig und werden somit seltener gefressen. Was aber an der Küste viel wesentlicher ist als die eiertragende Garnele, sind die Häutungsphasen und zwar bei Garnelen und Krebsen.
Eine frisch gehäutete Garnele mit einem noch nicht ausgehärteten Panzer offenbart der Forelle weithin ihren Zustand, denn ihre Eiweiß- und Carotinverbindungen im Körper sind nun sichtbar und, wir wissen es nicht, vermutlich erkennt die Forelle eine pinke Färbung, was den Grund für die Erfolge von pinken Garnelenfliegen erklären könnte.
Für unsere Augen wird das erst erkennbar, wenn die Garnele trocken gelegt ist, bzw. ihr alter Panzer. Dazu ein Foto anbei, dies ist nur der abgelegte Panzer einer meiner Garnelen aus dem Aquarium, an der Küste sieht man diese Panzer oft sehr zahlreich im Spülsaum treiben und sollte dringend eine pinke Garnele fischen oder zumindest ein Garnelenmuster.
Die schwangere Garnele habe ich mehrfach gefischt, hatte aber nur spärlichen Erfolg. Deinen Gedanken, Kurt, finde ich prima und Du solltest diesen verfolgen, am großen Wasser stehend würde ich aber statt auf eine genaue Imitation eher auf ein simples Garnelenmuster setzen, am Liebsten mit Polar Chenille gebunden in Pink oder Tan mit den Augen als Kontrast und eventuell noch etwas Mallard für die Beißwerkzeuge.
Anbei noch ein Foto einer schwangeren Garnele mitsamt Männchen, was Deinen Überlegungen recht nahe kommen könnte, die kleinen Eier habe ich damals aus Knetgummi geformt und nach dem Trocknen mit etwas Epoxy versiegelt. Das waren Tubenkonstruktionen, die für die Praxis jedoch viel zu aufwendig waren.
Wenn Du jedoch die Garnele nach Deinen Vorstellungen binderisch umsetzt und damit dann Erfolg an der Küste hast, was ich Dir wünschen möchte, dann hast Du garantiert ein schöneres Empfinden, als hättest Du eine schöne blanke Meerforelle auf eine einfache pinke Pattegrisen gefangen.
Hallo Kurt, sehr interessantes Thema, aber aus meiner Sicht eher binderisch interessant als nützlich für die Praxis.
Nun habe ich leider, da wohl grob in Deiner Gegend wohnend, nicht die Möglichkeiten, die ich gerne zwecks Beobachtungen der Nährtierchen hätte, doch wenn ich kann, schaue ich gerne recht genau hin. Ein reales Imitieren macht da binderisch schon sehr viel Spaß, aber fangen tut auch die simple Imitation.
Bei den meisten Garnelenfliegen imitieren einige Grizzly- oder Mallardfibern die Fresswerkzeuge, was eine angreifende, der besser nahrungswillige, Forelle aber kaum wahrnehmen dürfte. Wichtig ist aber, wie Du auch sinngemäß schreibst, der Kontrast. Jede Fliege mit einem oder mehreren Kontrasten wird an der Küste fangen und seien es eben "nur" die dunklen Augen einer Garnelenfliege.
Die trächtigen Garnelen verstecken sich, richtig und werden somit seltener gefressen. Was aber an der Küste viel wesentlicher ist als die eiertragende Garnele, sind die Häutungsphasen und zwar bei Garnelen und Krebsen.
Eine frisch gehäutete Garnele mit einem noch nicht ausgehärteten Panzer offenbart der Forelle weithin ihren Zustand, denn ihre Eiweiß- und Carotinverbindungen im Körper sind nun sichtbar und, wir wissen es nicht, vermutlich erkennt die Forelle eine pinke Färbung, was den Grund für die Erfolge von pinken Garnelenfliegen erklären könnte.
Für unsere Augen wird das erst erkennbar, wenn die Garnele trocken gelegt ist, bzw. ihr alter Panzer. Dazu ein Foto anbei, dies ist nur der abgelegte Panzer einer meiner Garnelen aus dem Aquarium, an der Küste sieht man diese Panzer oft sehr zahlreich im Spülsaum treiben und sollte dringend eine pinke Garnele fischen oder zumindest ein Garnelenmuster.
Die schwangere Garnele habe ich mehrfach gefischt, hatte aber nur spärlichen Erfolg. Deinen Gedanken, Kurt, finde ich prima und Du solltest diesen verfolgen, am großen Wasser stehend würde ich aber statt auf eine genaue Imitation eher auf ein simples Garnelenmuster setzen, am Liebsten mit Polar Chenille gebunden in Pink oder Tan mit den Augen als Kontrast und eventuell noch etwas Mallard für die Beißwerkzeuge.
Anbei noch ein Foto einer schwangeren Garnele mitsamt Männchen, was Deinen Überlegungen recht nahe kommen könnte, die kleinen Eier habe ich damals aus Knetgummi geformt und nach dem Trocknen mit etwas Epoxy versiegelt. Das waren Tubenkonstruktionen, die für die Praxis jedoch viel zu aufwendig waren.
Wenn Du jedoch die Garnele nach Deinen Vorstellungen binderisch umsetzt und damit dann Erfolg an der Küste hast, was ich Dir wünschen möchte, dann hast Du garantiert ein schöneres Empfinden, als hättest Du eine schöne blanke Meerforelle auf eine einfache pinke Pattegrisen gefangen.
Hallo!
An die Geschichte mit dem "frischgehäutet" = rosa oder orange, glaube ich schon lange nicht mehr.
Auch dass Forellen Garnelen kurz nach der Häutung von ungehäuteten Garnelen unterscheiden können. Bei gesunden Garnelen geht die Häutung ratzfatz, so häuten sich Red Fire oder Bienengarnelen während des Schwimmens: einfach ein paar Zuckungen und der alte Panzer segelt Richtung Boden. Ob die Garnelen dann direkt weiterfressen können, konnte ich bisher noch nicht überprüfen. Das wäre dann ein deutliches Indiz, dass die kleinen Garnelen keine "Aushärtzeit" brauchen. Auch Macrobrachium, die den Ostseegarnelen wohl am nächsten kommen, brauchen keine 10 Sekunden dafür. Fakt ist aber das die Häutung ein sehr kritischer Moment im Leben einer Garnele ist, da laufen viele Stoffwechselprozesse hintereinander ab und wenn da was nicht paßt...Mahlzeit. Bei der Zucht sterben bestimmt 80% der Garnelen während der Häutung.
Tote Garnelen färben sich im Aquarium bei 20°C erst nach einigen Stunden rosa, in der kalten Ostsee wird dies dementsprechend langsamer dauern.
Optisch kann ich frischgehäutete Garnelen nur an der etwas schwächeren, verwaschenen Färbung erkennen.
Bei Krebsen, die ja einen wesentlich härteren Panzer haben, dauert das "Aushärten" nach der Häutung einige Stunden, weil hier noch vorher aus dem alten Panzer ausgelöstes und als kleine erbsenförmige Steine im Magen gespeichertes Calcium, in den neuen Panzer wieder eingelagert werden muß.
"Meine" Garnelenfliege würde ich wie die Pattegrisen oder das Seepferdchen binden: ordentlich zersaust und in natürlichen Farben (beige, grau, oliv). Wichtig eine gut plaziere Beschwerung für die richtige Schwimmhaltung. Dazu einen ordentlichen dunklen Fleck aus Dubbing am Ansatz des Hakenbogens, alternativ ein paar dunkele Straußenfibern parallel zum Hakenschenkel zwischen die Schwimmbeinchen binden.
Leider werde ich die nächsten Jahre nicht an die Ostsee kommen um das Muster selber mal zu testen.
Tschüß, Kurt
An die Geschichte mit dem "frischgehäutet" = rosa oder orange, glaube ich schon lange nicht mehr.
Auch dass Forellen Garnelen kurz nach der Häutung von ungehäuteten Garnelen unterscheiden können. Bei gesunden Garnelen geht die Häutung ratzfatz, so häuten sich Red Fire oder Bienengarnelen während des Schwimmens: einfach ein paar Zuckungen und der alte Panzer segelt Richtung Boden. Ob die Garnelen dann direkt weiterfressen können, konnte ich bisher noch nicht überprüfen. Das wäre dann ein deutliches Indiz, dass die kleinen Garnelen keine "Aushärtzeit" brauchen. Auch Macrobrachium, die den Ostseegarnelen wohl am nächsten kommen, brauchen keine 10 Sekunden dafür. Fakt ist aber das die Häutung ein sehr kritischer Moment im Leben einer Garnele ist, da laufen viele Stoffwechselprozesse hintereinander ab und wenn da was nicht paßt...Mahlzeit. Bei der Zucht sterben bestimmt 80% der Garnelen während der Häutung.
Tote Garnelen färben sich im Aquarium bei 20°C erst nach einigen Stunden rosa, in der kalten Ostsee wird dies dementsprechend langsamer dauern.
Optisch kann ich frischgehäutete Garnelen nur an der etwas schwächeren, verwaschenen Färbung erkennen.
Bei Krebsen, die ja einen wesentlich härteren Panzer haben, dauert das "Aushärten" nach der Häutung einige Stunden, weil hier noch vorher aus dem alten Panzer ausgelöstes und als kleine erbsenförmige Steine im Magen gespeichertes Calcium, in den neuen Panzer wieder eingelagert werden muß.
"Meine" Garnelenfliege würde ich wie die Pattegrisen oder das Seepferdchen binden: ordentlich zersaust und in natürlichen Farben (beige, grau, oliv). Wichtig eine gut plaziere Beschwerung für die richtige Schwimmhaltung. Dazu einen ordentlichen dunklen Fleck aus Dubbing am Ansatz des Hakenbogens, alternativ ein paar dunkele Straußenfibern parallel zum Hakenschenkel zwischen die Schwimmbeinchen binden.
Leider werde ich die nächsten Jahre nicht an die Ostsee kommen um das Muster selber mal zu testen.
Tschüß, Kurt
- SIMPLE SHRIMP

- Beiträge: 2609
- Registriert: 01.05.2009, 21:53
- Wohnort: Hamburg
Hallo,
Schönen Dank Kurt für Deine Ausführungen, das sind ja sehr interessante Anregungen und auch Bestätigungen meiner Beobachtungen.
Deine bevorzugte Bindeweise, ordentlich zerzaust und in natürlichen Farben, ist auch die meine, mit helleren, leicht von weiß abweichen Farben habe ich bei direkten Vergleichen bisher fast immer besser gefangen als mit pink gefärbten Garnelenmustern. Ich fische auch lieber "flusige" sparsamer gebundene Muster, viele Garnelenimitate wie manche Pattegriesen sehen ja oft aus wie Miniaturen von Handfegern.
Aber Mirkos Hinweis auf die "nackiche" Garnele werde ich mal aufgreifen und mal testen was nackige Garnelen mit Weichfederbeinchen und -Fühlern für Ergebnisse bringen, wo in letzter Zeit soviel von mit "ClearCure Goo" und "Bug-Bond" gestalteten Mustern die Rede ist.
Klaus
Schönen Dank Kurt für Deine Ausführungen, das sind ja sehr interessante Anregungen und auch Bestätigungen meiner Beobachtungen.
Deine bevorzugte Bindeweise, ordentlich zerzaust und in natürlichen Farben, ist auch die meine, mit helleren, leicht von weiß abweichen Farben habe ich bei direkten Vergleichen bisher fast immer besser gefangen als mit pink gefärbten Garnelenmustern. Ich fische auch lieber "flusige" sparsamer gebundene Muster, viele Garnelenimitate wie manche Pattegriesen sehen ja oft aus wie Miniaturen von Handfegern.
Aber Mirkos Hinweis auf die "nackiche" Garnele werde ich mal aufgreifen und mal testen was nackige Garnelen mit Weichfederbeinchen und -Fühlern für Ergebnisse bringen, wo in letzter Zeit soviel von mit "ClearCure Goo" und "Bug-Bond" gestalteten Mustern die Rede ist.
Klaus
Zuletzt geändert von SIMPLE SHRIMP am 13.01.2011, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
Moin,
es stellt sich mir bei Fliegen oft die Frage nach dem Wert bzw. Sinn einer Imitation. Eine Pattegrisen ist eine schöne Fliege, imitiert aber eine Garnele auch nur unzureichend. Ich habe z.B. noch nie eine Pinke Garnele in der Ostsee gesehen. Die Biester die da rumschwimmen, sind meist grau/braun und fast immer halbtransparent. Eine Pattegriesen imitierte eine Garnele wie ich sie kenne nur unzureichend.
Was die Trutten sich dabei denken, wenn sie trotzdem reinbeißen, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Schließlich hat man beim Spinnfischen auch ausreichend viele Kontakte auf Rot/Schwarz und sonstige Phantasiefarben. Es ist manchmal recht interessant zu beobachten, das die Farben der erfolgreichen Köder an einem Tag mehrmals wechseln.
Man fängt an mit z.B. Grün/Gelb, fängt einen Fisch, danach ist aber Sendepause. Nach ner Stunde wird umgebastelt auf Rot/Schwarz. Zehn Würfe und es knallt. Man fängt zwei Fische mit der Farbe, bis länger nichts mehr läuft und nach ner Unstellung auf Schwarz/Gelb, knallt es wieder.
Woran liegt diese Farbvielfalt? Es gibt in der Ostsee IMHO keine Schwarz/Roten Fische. Es gibt auch keine weißen Fische mit pinken Punkten. Ich denke es liegt ganz häufig daran, dass unsere Köder sich deutlich von der sonstigen Nahrung abheben, trotzdem aber irgendwie fressbar aussehen. Man sieht das beim Schwärmen der Borstenwürmer häufig genug. Irgendwann haben die Gräten die Schnauze voll von Würmern und greifen gezielt nach anderen Ködern.
T
es stellt sich mir bei Fliegen oft die Frage nach dem Wert bzw. Sinn einer Imitation. Eine Pattegrisen ist eine schöne Fliege, imitiert aber eine Garnele auch nur unzureichend. Ich habe z.B. noch nie eine Pinke Garnele in der Ostsee gesehen. Die Biester die da rumschwimmen, sind meist grau/braun und fast immer halbtransparent. Eine Pattegriesen imitierte eine Garnele wie ich sie kenne nur unzureichend.
Was die Trutten sich dabei denken, wenn sie trotzdem reinbeißen, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Schließlich hat man beim Spinnfischen auch ausreichend viele Kontakte auf Rot/Schwarz und sonstige Phantasiefarben. Es ist manchmal recht interessant zu beobachten, das die Farben der erfolgreichen Köder an einem Tag mehrmals wechseln.
Man fängt an mit z.B. Grün/Gelb, fängt einen Fisch, danach ist aber Sendepause. Nach ner Stunde wird umgebastelt auf Rot/Schwarz. Zehn Würfe und es knallt. Man fängt zwei Fische mit der Farbe, bis länger nichts mehr läuft und nach ner Unstellung auf Schwarz/Gelb, knallt es wieder.
Woran liegt diese Farbvielfalt? Es gibt in der Ostsee IMHO keine Schwarz/Roten Fische. Es gibt auch keine weißen Fische mit pinken Punkten. Ich denke es liegt ganz häufig daran, dass unsere Köder sich deutlich von der sonstigen Nahrung abheben, trotzdem aber irgendwie fressbar aussehen. Man sieht das beim Schwärmen der Borstenwürmer häufig genug. Irgendwann haben die Gräten die Schnauze voll von Würmern und greifen gezielt nach anderen Ködern.
T
Arguing on the Internet is like running in the Special Olympics. Even if you win, you´re still retarded...
Das Imitat der perfekten Garnele…
In der Ostsee kenne bis jetzt ich nur 3 Garnelenarten
Crangon crangon. Die Sandgarnele ist die in der Nordsee ein klassisches Nährtier der 2-Beiner als Nordseekrabbe.
Palaemon adspersus
Leander elegans oder
Palaemon serratus
Die Identifikation von Garnelenarten in der Ostsee ist mir aber bis jetzt immer noch nicht schlüssig… außer bei der Sandgarnele (Crangon crangon)
Ansonsten wird im Net auch wissenschaftlich zwischen der Felsengarnele und der Ostseegarnele, die nach meiner Einschätzung keine gelbe und blauen Farbpigmente hat, im Gegensatz zu der Felsengarnele, munter drauf los veröffentlicht.
Na Egal…
Mirko, auch abgestorbene Garnelen verfärben sich nach ihren Tod in eine Orange Farbe. Warum weiß ich auch nicht. Vermutlicht nimmt das Keratin dann direkt Sauerstoff auf…?
Aber zu der Bindeweise.
Tatsächlich haben gut gefütterte Garnelen einen dunklen Fleck der sich deutlich hinter dem Augen abzeichnet. Da liegt wohl der Magen. Ob sicht tragende Garnelen sich davon wesentlichen abzeichnen wäre bestimmt noch mal zu überprüfen…
Tatsachlich ist die Sichtbarkeit bestimmt höher
Was mir aufgefallen ist, das sich Garnelen wie ein sich liegendes und sich bei Bewegung streckendes „Z“ verhalten.
Das beim binden auf einen Haken zu bringen, ist eine Kunst auf die ich mich noch immer nicht verstehe.
Garnelenfliegen mit mehr überhangt in Relation zu Hakenspitze sind aber weiterhin erfolgreich, die Oland Spey Shrimp oder die Pattegrisen sind Beispiele dafür.
Ich habe hier für die Garnelen noch ein Foto. Im Vordergrund eine Felsengarnele.
Im Hintergrund 2 Ostseegarnelen…
Leider nicht ganz scharf…
Gernot
In der Ostsee kenne bis jetzt ich nur 3 Garnelenarten
Crangon crangon. Die Sandgarnele ist die in der Nordsee ein klassisches Nährtier der 2-Beiner als Nordseekrabbe.
Palaemon adspersus
Leander elegans oder
Palaemon serratus
Die Identifikation von Garnelenarten in der Ostsee ist mir aber bis jetzt immer noch nicht schlüssig… außer bei der Sandgarnele (Crangon crangon)
Ansonsten wird im Net auch wissenschaftlich zwischen der Felsengarnele und der Ostseegarnele, die nach meiner Einschätzung keine gelbe und blauen Farbpigmente hat, im Gegensatz zu der Felsengarnele, munter drauf los veröffentlicht.
Na Egal…
Mirko, auch abgestorbene Garnelen verfärben sich nach ihren Tod in eine Orange Farbe. Warum weiß ich auch nicht. Vermutlicht nimmt das Keratin dann direkt Sauerstoff auf…?
Aber zu der Bindeweise.
Tatsächlich haben gut gefütterte Garnelen einen dunklen Fleck der sich deutlich hinter dem Augen abzeichnet. Da liegt wohl der Magen. Ob sicht tragende Garnelen sich davon wesentlichen abzeichnen wäre bestimmt noch mal zu überprüfen…
Tatsachlich ist die Sichtbarkeit bestimmt höher
Was mir aufgefallen ist, das sich Garnelen wie ein sich liegendes und sich bei Bewegung streckendes „Z“ verhalten.
Das beim binden auf einen Haken zu bringen, ist eine Kunst auf die ich mich noch immer nicht verstehe.
Garnelenfliegen mit mehr überhangt in Relation zu Hakenspitze sind aber weiterhin erfolgreich, die Oland Spey Shrimp oder die Pattegrisen sind Beispiele dafür.
Ich habe hier für die Garnelen noch ein Foto. Im Vordergrund eine Felsengarnele.
Im Hintergrund 2 Ostseegarnelen…
Leider nicht ganz scharf…
Gernot
Hi Ihr Garnelenspezialisten (nein keine Sarkasmus u.ä.
),
mir fehlt für solche detaillierte Garnelen Diskussionen schlicht die Sachkenntnis, eine Frage treibt mich bezüglich naturgetreuer Imitationen von Garnelen aber um:
schwimmen nicht alle Pattegrisen, Gustavs.........nicht im Rückwärtsgang beim Fischen? Um naturgetreu zu sein, müßten die doch eigentlich andersherum gebunden werden, oder (Fühler, Beißwerkzeuge, Augen... zum Öhr)?

mir fehlt für solche detaillierte Garnelen Diskussionen schlicht die Sachkenntnis, eine Frage treibt mich bezüglich naturgetreuer Imitationen von Garnelen aber um:
schwimmen nicht alle Pattegrisen, Gustavs.........nicht im Rückwärtsgang beim Fischen? Um naturgetreu zu sein, müßten die doch eigentlich andersherum gebunden werden, oder (Fühler, Beißwerkzeuge, Augen... zum Öhr)?
LG Jan
-
Ostsee-Silber
Hallo Gernot, danke für das Bild.
Ich dachte schon, Deine Garnelen gäbe es nicht mehr, weil man nix mehr hörte. Schön zu sehen!
Die Verfärbung der Tiere nach ihrem Tod weisen auch andere "Panzertierchen" auf, Tangläufer, Mysiden, manche Wasserasseln und sogar die Sandhüpferlinge. In der Bretagne im letzten Jahr war gerade das große Geschäft der Hüpferlinge und ich erlebte live, wie das im Sterben liegende Elterntier von den schon geschlüpften (eigenen
) Jungen gefressen wurde, wobei sich die adulten Tiere dabei verfärbten. Falls das Jemanden interessiert, ich habe eine ganze Serie Makrobilder davon gemacht (und habe zwei Nächte schlecht geträumt).
Ich vermute, dass die klare Färbung der Garnelen (und z.B. die vielfarbigen Möglichkeiten bei den Tangläufern) im lebenden Zustand eine Art Tarnfarbe ist, welche nur lebend aufrecht erhalten werden kann. Auch Krebse, Hummer etc. zeigen ja diese Verfärbungen.
Daher auch meine These mit der "Verwundbarkeit" während der (kurzen) Häutungsphasen, vielleicht sieht die Meerforelle (und besonders z.B. der Hornhecht) aufgrund ihres zusätzlichen Zapfens im Auge dies?
Hallo Jan, recht hast Du.
Aber - eine Garnele, die bedroht wird, die hat Rückgrat, sie wendet sich ihrem Feind oft zu und in diesem Falle stimmt die Richtung. Probiere das mal im flachen Wasser auf Sand bei Sonne, sehr schön sind die Bewegungen zu erkennen, ihre Fühler tasten, neugierig sind sie, die kleinen Krustentiere, verhhalte Dich ruhig und sie werden auf Dich zu kommen.
Sollte die Garnele flüchten, so immer mit der "Gefahr im Auge", sprich, sie richtet sich auf den Feind aus, sie schaut die Meerforelle an. Leuchte abends im Dunkeln mal ins Wasser, die Garnelen hüpfen von Dir erst weg, kommen dann aber wieder näher. Ihre Augen strahlen im Licht und sie schauen direkt in die Lichtquelle, Mysiden ebenso, am Rande des Lichtkegels siehst Du auch die Augen, während die Silhuette nur eine Garnele erahnen lässt, aber die kleinen Augen reflektieren und blinken förmlich. Dies veranlasste mich mal zu der These mit dem UV in den Augen und selbst diese Fliegen erkennt man im Lichtkegel sehr gut, ebenso wie im Seegras, denn ich denke, dass auch die kleinen Stichlinge mit ihren Augen Licht reflektieren und somit eindeutig von der jagenden Forelle gefunden werden. Ich habe viele Forellen im Dunkeln gefangen, besonders gerne suche ich mir die dunklen Seegrasflächen und nutze den Mond, was schon oft funktionierte.
Denken wie ein Fisch, kann hierbei Sinn machen und daher sollten die Augen einer Garnelenfliege am Heck sein. Mal ganz davon abgesehen, dass eine buschige Speyfliege mit den Flusen am Öhr beinahe nicht fischbar wäre. Auch optisch nicht so besonders schön, ich habe viele Muster probiert, welche die Augen am Hakenöhr hatten und dann nur wenig Flusen für die Beinchen und so, aber diese Muster waren lange nicht so gut wie eine "normal" gebundene Garnele.
Kurz gesagt denke ich heute, die Augen einer Garnelenfliege in Richtung Fisch, das ist der wichtigste Aspekt einer Garnelenfliege, die Fliege muss runter, also viel Gewicht, sonst stimmt die Lichtbrechung im Dunkeln bei Mondlicht nicht und sie muss die passende Silhuette haben, die sich bei jedem Jig ergeben muss. Möchte man dann noch einfach und schnell binden, ist die Polar Chenille Garnele im Moment das optimale Muster, finde ich.
Ob die Garnele was im Magen hat oder nicht, wäre spannend mal binderisch umzusetzen, in der Praxis dürfte es aber keine Rolle spielen. Etwas Grizzly als kleiner Kontrast schadet aber nie.
Ich dachte schon, Deine Garnelen gäbe es nicht mehr, weil man nix mehr hörte. Schön zu sehen!
Die Verfärbung der Tiere nach ihrem Tod weisen auch andere "Panzertierchen" auf, Tangläufer, Mysiden, manche Wasserasseln und sogar die Sandhüpferlinge. In der Bretagne im letzten Jahr war gerade das große Geschäft der Hüpferlinge und ich erlebte live, wie das im Sterben liegende Elterntier von den schon geschlüpften (eigenen
Ich vermute, dass die klare Färbung der Garnelen (und z.B. die vielfarbigen Möglichkeiten bei den Tangläufern) im lebenden Zustand eine Art Tarnfarbe ist, welche nur lebend aufrecht erhalten werden kann. Auch Krebse, Hummer etc. zeigen ja diese Verfärbungen.
Daher auch meine These mit der "Verwundbarkeit" während der (kurzen) Häutungsphasen, vielleicht sieht die Meerforelle (und besonders z.B. der Hornhecht) aufgrund ihres zusätzlichen Zapfens im Auge dies?
Hallo Jan, recht hast Du.
Aber - eine Garnele, die bedroht wird, die hat Rückgrat, sie wendet sich ihrem Feind oft zu und in diesem Falle stimmt die Richtung. Probiere das mal im flachen Wasser auf Sand bei Sonne, sehr schön sind die Bewegungen zu erkennen, ihre Fühler tasten, neugierig sind sie, die kleinen Krustentiere, verhhalte Dich ruhig und sie werden auf Dich zu kommen.
Sollte die Garnele flüchten, so immer mit der "Gefahr im Auge", sprich, sie richtet sich auf den Feind aus, sie schaut die Meerforelle an. Leuchte abends im Dunkeln mal ins Wasser, die Garnelen hüpfen von Dir erst weg, kommen dann aber wieder näher. Ihre Augen strahlen im Licht und sie schauen direkt in die Lichtquelle, Mysiden ebenso, am Rande des Lichtkegels siehst Du auch die Augen, während die Silhuette nur eine Garnele erahnen lässt, aber die kleinen Augen reflektieren und blinken förmlich. Dies veranlasste mich mal zu der These mit dem UV in den Augen und selbst diese Fliegen erkennt man im Lichtkegel sehr gut, ebenso wie im Seegras, denn ich denke, dass auch die kleinen Stichlinge mit ihren Augen Licht reflektieren und somit eindeutig von der jagenden Forelle gefunden werden. Ich habe viele Forellen im Dunkeln gefangen, besonders gerne suche ich mir die dunklen Seegrasflächen und nutze den Mond, was schon oft funktionierte.
Denken wie ein Fisch, kann hierbei Sinn machen und daher sollten die Augen einer Garnelenfliege am Heck sein. Mal ganz davon abgesehen, dass eine buschige Speyfliege mit den Flusen am Öhr beinahe nicht fischbar wäre. Auch optisch nicht so besonders schön, ich habe viele Muster probiert, welche die Augen am Hakenöhr hatten und dann nur wenig Flusen für die Beinchen und so, aber diese Muster waren lange nicht so gut wie eine "normal" gebundene Garnele.
Kurz gesagt denke ich heute, die Augen einer Garnelenfliege in Richtung Fisch, das ist der wichtigste Aspekt einer Garnelenfliege, die Fliege muss runter, also viel Gewicht, sonst stimmt die Lichtbrechung im Dunkeln bei Mondlicht nicht und sie muss die passende Silhuette haben, die sich bei jedem Jig ergeben muss. Möchte man dann noch einfach und schnell binden, ist die Polar Chenille Garnele im Moment das optimale Muster, finde ich.
Ob die Garnele was im Magen hat oder nicht, wäre spannend mal binderisch umzusetzen, in der Praxis dürfte es aber keine Rolle spielen. Etwas Grizzly als kleiner Kontrast schadet aber nie.
Garnelen
Nun Kurt,
nach meiner Erkenntnis ist die Häutung und die Zeit der Härtung des Keratinpanzers
von Brackwassergarnelen deutlich länger als von Dir angegeben.
Zur „Red Fire oder Bienengarnelen“ kann ich Dir leider nichts schreiben, denn das sind Süßwassergarnelen.
Die Erkenntnis für die Zeit der Häutung und Härtung des Panzers von schwarmbildenden Garnelen, wäre aber bestimmt für eine kommerzielle Ausnutzung günstig.
Vielleicht lesen wir deswegen hier nix davon… Leider…
Gernot
nach meiner Erkenntnis ist die Häutung und die Zeit der Härtung des Keratinpanzers
von Brackwassergarnelen deutlich länger als von Dir angegeben.
Zur „Red Fire oder Bienengarnelen“ kann ich Dir leider nichts schreiben, denn das sind Süßwassergarnelen.
Die Erkenntnis für die Zeit der Häutung und Härtung des Panzers von schwarmbildenden Garnelen, wäre aber bestimmt für eine kommerzielle Ausnutzung günstig.
Vielleicht lesen wir deswegen hier nix davon… Leider…
Gernot





