Pool 26
- troutcontrol
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Pool 26
Das Schöne am frühen Aufstehen ist, dass man selbst an der Mörrum noch (zumindest für diesen Tag) ungefischte Strecken befischen kann.
Ich war mit meiner kurzen Zweihand und einem DDD Schusskopf (Float/Hover/Intermediate) unterwegs, hatte mich über den 27er zum 26er vorgearbeitet und nach einigen Würfen eine Ullsokken von Ulf gegen einen kleinen unscheinbaren Templedog-Zwilling in 14 ausgetauscht, den ich vor Jahren an der Skjern gekauft hatte.
Der erste Wurf kam sauber und dann - nun ja - ging ein Fisch in die Rute - schwer zu beschreiben, ist irgendwie anders als beim Küstenfischen, wo ein Fisch "beißt" und man einen Anhieb setzt.... Fisch hängt, reißt die ersten zwischen Finger der Wurfhand und Kork eingeklemmten Meter runter - ok, so kann man ich ihn nicht halten - linke Hand von unten gegen die Rolle, man knallt das auf den Daumenknöchel, tack, tack, tack - reicht nicht - wie komm ich an die Sche...Bremse ran? Mit Mittel und Zeigefinger rumgreifen (tack, tack, tack), drehen, ändert sich nix, Idiot, falsch rum gedreht, zurück, noch schlimmer, also wieder anders rum, kein Unterschied - oh Backing !?! Wie lange eigentlich schon? Hast du 100 oder 200 m drauf - ist die 6nine, waren doch 100, oder? Du must den Fisch jetzt stoppen, egal wie - und so hab ich dann richtig in die Rolle gegroffen - bis es nicht mehr ging, ihn wieder einige Meter laufen lassen mußte, dann noch mal und noch mal - und dann stand er, nicht nachlassen, gleich wieder einkurbeln - ouups, so einfach, kommt er zurück, nee, wieder 2 m weg, wieder ein Meter ran, wieso ist hier eigentlich keiner, der mir hilft???
Soo, und nun stand ich da, mutterseelenallein - der Fisch vielleicht 80 oder 100 m weg, bewegt sich kaum noch, hat sich auf den Grund gelegt, mit einem Winkel von 3° zum Fisch kann ich keinen Druck ausüben. Ok, was machst du - Knoten und Schlaufen halten, Haken sitzt, ich muss über den Fisch, allerdings (zu) tiefes Wasser mit einem noch tieferen Prallhand vor mir, die Uferböschung 1,60 m hoch, nur mit akrobatischen Verrenkungen überhaupt zu erklettern - Rute oben ablegen und schnell hinterherklettern? Und wenn der Fisch dann losschwimmt? Oder stehenbleiben und ihn mit loser Schnur irritieren (was man so alles liest...). So vergehen die Minuten mit Ziehen und Halten, kein Mensch zu sehen - bis plötzlich die Schnur schlaff wird, der Fisch ab ist, sich nach 10 - 12 min der Perfection Loop an der Vorfachschlaufe verabschiedet hat. Warum? Keine Ahnung, sollte so sein. Ich hätte den Fisch alleine eh (im wahrsten Sinne des Wortes) "totdrillen" müssen, er hätte es mit Sicherheit nicht überlebt...
Aber ich hätte ihn gerne gesehen. Es war der einzige Kontakt in den sechs Tagen.
Grüsse
Martin
Ich war mit meiner kurzen Zweihand und einem DDD Schusskopf (Float/Hover/Intermediate) unterwegs, hatte mich über den 27er zum 26er vorgearbeitet und nach einigen Würfen eine Ullsokken von Ulf gegen einen kleinen unscheinbaren Templedog-Zwilling in 14 ausgetauscht, den ich vor Jahren an der Skjern gekauft hatte.
Der erste Wurf kam sauber und dann - nun ja - ging ein Fisch in die Rute - schwer zu beschreiben, ist irgendwie anders als beim Küstenfischen, wo ein Fisch "beißt" und man einen Anhieb setzt.... Fisch hängt, reißt die ersten zwischen Finger der Wurfhand und Kork eingeklemmten Meter runter - ok, so kann man ich ihn nicht halten - linke Hand von unten gegen die Rolle, man knallt das auf den Daumenknöchel, tack, tack, tack - reicht nicht - wie komm ich an die Sche...Bremse ran? Mit Mittel und Zeigefinger rumgreifen (tack, tack, tack), drehen, ändert sich nix, Idiot, falsch rum gedreht, zurück, noch schlimmer, also wieder anders rum, kein Unterschied - oh Backing !?! Wie lange eigentlich schon? Hast du 100 oder 200 m drauf - ist die 6nine, waren doch 100, oder? Du must den Fisch jetzt stoppen, egal wie - und so hab ich dann richtig in die Rolle gegroffen - bis es nicht mehr ging, ihn wieder einige Meter laufen lassen mußte, dann noch mal und noch mal - und dann stand er, nicht nachlassen, gleich wieder einkurbeln - ouups, so einfach, kommt er zurück, nee, wieder 2 m weg, wieder ein Meter ran, wieso ist hier eigentlich keiner, der mir hilft???
Soo, und nun stand ich da, mutterseelenallein - der Fisch vielleicht 80 oder 100 m weg, bewegt sich kaum noch, hat sich auf den Grund gelegt, mit einem Winkel von 3° zum Fisch kann ich keinen Druck ausüben. Ok, was machst du - Knoten und Schlaufen halten, Haken sitzt, ich muss über den Fisch, allerdings (zu) tiefes Wasser mit einem noch tieferen Prallhand vor mir, die Uferböschung 1,60 m hoch, nur mit akrobatischen Verrenkungen überhaupt zu erklettern - Rute oben ablegen und schnell hinterherklettern? Und wenn der Fisch dann losschwimmt? Oder stehenbleiben und ihn mit loser Schnur irritieren (was man so alles liest...). So vergehen die Minuten mit Ziehen und Halten, kein Mensch zu sehen - bis plötzlich die Schnur schlaff wird, der Fisch ab ist, sich nach 10 - 12 min der Perfection Loop an der Vorfachschlaufe verabschiedet hat. Warum? Keine Ahnung, sollte so sein. Ich hätte den Fisch alleine eh (im wahrsten Sinne des Wortes) "totdrillen" müssen, er hätte es mit Sicherheit nicht überlebt...
Aber ich hätte ihn gerne gesehen. Es war der einzige Kontakt in den sechs Tagen.
Grüsse
Martin
- Ralph Hertling
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Hallo Martin,
toller Bericht! Super wie du deine Gedankengänge beschreibst. Ich hab richtig mit dir mitgezittert und über Möglichkeiten nachgedacht, wie du den Fisch rauskriegen könntest. Schade nur, dass du ihn nicht wenigstens zu Gesicht gekriegt hast. Ich hätte es dir gegönnt.
Gruß, Tim
toller Bericht! Super wie du deine Gedankengänge beschreibst. Ich hab richtig mit dir mitgezittert und über Möglichkeiten nachgedacht, wie du den Fisch rauskriegen könntest. Schade nur, dass du ihn nicht wenigstens zu Gesicht gekriegt hast. Ich hätte es dir gegönnt.
Gruß, Tim
Wenn der Rat gut ist, spielt es keine Rolle, wer ihn gegeben hat.
Moin Martin !
Das war ein Erlebniss was Du wohl nie vergessen wirst . Beim nächstenmal bist Du cooler .
Gruß winny nur Der Köder im Wasser fängt
Hi Martin,
ich hätt´ ihn Dir gegönnt.
Wo/wie hat sich der Perfection Loop an der Vorfachschlaufe verabschiedet?
Falsch geknotet - zu dicht am Knoten abgeschnitten - unterhalb des Knotens gerissen - oder am Fels durchgescheuert?
lesson learned?
ich hätt´ ihn Dir gegönnt.
Wo/wie hat sich der Perfection Loop an der Vorfachschlaufe verabschiedet?
Falsch geknotet - zu dicht am Knoten abgeschnitten - unterhalb des Knotens gerissen - oder am Fels durchgescheuert?
lesson learned?
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
aber die Wurfmethode anpassen.
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
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Hi Martin,troutcontrol hat geschrieben:Moin Klaus,
die Schlaufe des Loops kam fast komplett zurück, in 2 gleich langen Enden, ist also direkt am Knoten durch - Perfection Loop hat sich damit für mich erledigt.... :grin:
Grüsse
Martin
schöne sch.....
hat sich bei mir exakt genau so abgespielt ..... nur nicht an der Mörrum ...
bei mir war's am Shannon und nach nur 15-20 m Flucht -> schöner 5 Kg Fisch!
aber schon merkwürden ...
plop ---- Leine hängt durch .....und im loop nur noch die beiden "Beine" des
Vorfachloops ... auch mit einem perfection loop geknotet !
sollte wohl so sein ....ich benutze den perfection loop aber trotzdem weiter shit happens
Gruß
Torsten
- Der Stefan
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